+++ Genehmigungen für Inbetriebnahme der Fertigung in Parsdorf
erteilt +++ Seriennahe Produktion von Mustern für die nächste
Batteriezellgeneration +++ Produktionsstart Ende 2022 +++
München / Parsdorf. Im Herbst wird die BMW Group ihr
Kompetenzzentrum für Batteriezellfertigung (Cell Manufacturing
Competence Centre, CMCC) eröffnen. Mit dem jetzt erfolgten Abschluss
des immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens liegen die
Voraussetzungen für die Inbetriebnahme einer seriennahen Produktion
für Lithium-Ionen-Batteriezellen in dem Kompetenzzentrum in Parsdorf
bei München vor. Auf rund 15.000 Quadratmetern wird die BMW Group dort
die Industrialisierung künftiger Generationen von
Hochleistungsbatteriezellen nachweisen. Die Pilotlinie im
Kompetenzzentrum ermöglicht, die Wertschöpfungsprozesse der Zelle
vollständig zu analysieren und zu verstehen. Das trägt dazu bei,
zukünftige Lieferanten bei der Zellproduktion entsprechend den eigenen
Vorgaben zu befähigen und damit die Produktion von Batteriezellen
hinsichtlich Qualität, Leistung und Kosten weiter zu optimieren. Eine
eigene Batteriezellfertigung in Großserie schließt das Unternehmen
derzeit aus.
Markus Fallböhmer, Leiter der Motoren- und E-Antriebsproduktion bei
der BMW Group: „Mit dem Kompetenzzentrum für Batteriezellfertigung in
Parsdorf gehen wir den nächsten konsequenten Schritt, um den gesamten
Wertschöpfungsprozess für Batteriezellen in seiner Tiefe zu
durchdringen. Nach der erfolgreichen Implementierung des
Kompetenzzentrum Batteriezelle, BCCC, fokussieren wir jetzt auf die
Produktionsprozesse. Wir sichern die Produzierbarkeit von
Lithium-Ionen-Batteriezellen unter Großseriengesichtspunkten bzgl.
Qualität, Effizienz und Kosten ab.“
Gestaffelter Produktionsstart der Pilotlinie ab Herbst
Die Investitionen für die erste Ausbaustufe Kompetenzzentrums für
Batteriezellfertigung betragen rund 170 Millionen Euro. Ungefähr 80
Mitarbeiter werden am Standort Parsdorf arbeiten. Das
Bundeswirtschaftsministerium und das bayerische Staatsministerium für
Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie unterstützen das Vorhaben im
Rahmen des europäischen Förderprozesses IPCEI (Important Projects of
Common European Interest).
Aufgrund der komplexen Technologie erfolgt die Inbetriebnahme der
Batteriezellfertigung in Schritten. Der Produktionsstart des CMCC
erfolgt im Herbst. In der ersten Phase des Hochlaufs werden die
Anlagen für die Elektrodenproduktion installiert und eingefahren. Hier
werden Rohstoffe wie Graphit oder Nickeloxide für die
Batterieelektroden dosiert und gemischt. Anschließend erfolgt die
Beschichtung der Metallfolien und die finale Verdichtung.
In der zweiten Phase werden die Anlagen für die nachfolgende
Zellmontage und Formierung installiert. Dort werden die Elektroden mit
den weiteren Subkomponenten zu Batteriezellen verarbeitet, formiert
und auf ihre Qualität geprüft. Der gesamte Hochlaufprozess erstreckt
sich über rund ein Jahr. Im Laufe des nächsten Jahres wird die
seriennahe Batteriezellproduktion im Kompetenzzentrum in den
Regelbetrieb übergehen.
Zell-Fertigungskompetenz für die Neue Klasse
In Parsdorf wird an innovativen Produktionsprozessen und -anlagen
gearbeitet, die auch in der Serienproduktion eingesetzt werden können.
Die BMW Group produziert dort Batteriezell-Muster für die nächste
Generation Batterietechnologie, die in der Neuen Klasse zum Einsatz
kommen wird. Mit der Neuen Klasse vollzieht das Unternehmen im
elektrischen Antrieb einen großen Technologie-Sprung. Die
Energiedichte der künftigen Generation an Lithium-Ionen Zellen soll
deutlich erhöht und die Kosten beim Materialeinsatz und in der
Produktion gleichzeitig gesenkt werden. Das CMCC wird dazu einen
wichtigen Beitrag leisten. Konsequenterweise wird der Betrieb in
Parsdorf über regenerativ erzeugten Strom erfolgen, u.a. erzeugt über
Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach des Gebäudes. Die Stellplätze im
Parkhaus sind mit Ladeinfrastruktur ausgerüstet.
Markus Fallböhmer, Leiter der Motoren- und E-Antriebsproduktion bei
der BMW Group: „Mit dem CMCC vervollständigen wir unser Know-How
entlang der Wertschöpfungskette von der Entwicklung der Batteriezelle
über die Fertigung von Modulen und Antriebskomponenten bis zum Verbau
fertig montierter Hochvoltbatterien in unseren Fahrzeugwerken. Analog
zum BCCC im Bereich Zellforschung wird mit der seriennahen Fertigung
in Parsdorf eine Instanz für die Batteriezellproduktion entstehen. So
können Experten der BMW Group auf Augenhöhe mit den Zellherstellern
diskutieren und Prozesse und Technologien optimieren.“
Batterie-Wertschöpfungskette vollständig im Blick
Die BMW Group bezieht die Batteriezellen von führenden
Zellherstellern. Die weitere Wertschöpfung erfolgt beim
Automobilhersteller, also die Zellvorbereitung, Modul- und
Hochvoltbatterieproduktion. Die Produktion von E-Antriebskomponenten
verteilt sich im Produktionsnetzwerk der BMW Group auf zahlreiche
Standorte. So werden Hochvoltbatterien, Batteriemodule und
-komponenten in Deutschland in den Werken Dingolfing, Regensburg und
Leipzig produziert. Weitere E-Antriebsumfänge sind im Werk Spartanburg
in den USA und im Joint Venture BMW Brilliance Automotive in China angesiedelt.