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BMW Group Werk Leipzig pilotiert flexiblen Wasserstoffbrenner in der Lackiererei
Thu Oct 20 13:00:00 CEST 2022 Pressemeldung
+++ Produktionsvorstand Nedeljković: „Technologischer Durchbruch unterstreicht Innovationskraft“ +++ Einsatz von Wasserstoff auch in der Werks- und Transportlogistik +++
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Author.
Michael Ebner
BMW Group
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+++ Produktionsvorstand Nedeljković: „Technologischer Durchbruch
unterstreicht Innovationskraft“ +++ Einsatz von Wasserstoff auch in
der Werks- und Transportlogistik +++
Leipzig. Als weltweit erstes Automobilwerk pilotiert
das BMW Group Werk Leipzig in seiner Lackiererei eine neu entwickelte
Brennertechnologie, womit neben Erdgas auch grüner Wasserstoff genutzt
werden kann. Damit prüft das Werk die Machbarkeit, den
CO2-intensiven Einsatz des fossilen Energieträgers Erdgas
zu reduzieren. Produktionsvorstand Milan Nedeljković: „Dieser
technologische Durchbruch unterstreicht unsere Innovationskraft und
unseren Willen, die Nachhaltigkeit unserer Produktion kontinuierlich
zu verbessern.“
Im Werk Leipzig wurde heute der erste brennstoff-flexible
Brenner für einen Lacktrockner in Betrieb genommen. Das Besondere
daran: Der Brenner kann Wasserstoff (H2) und das Erdgas Methan (CH4)
sowohl allein als auch im Gemisch verbrennen. Die Umstellung der
Brennstoffe kann im laufenden Betrieb erfolgen. Der Einsatz des
Doppelbrenners erfolgt zunächst im Pilotbetrieb. Das innovative
brennstoff-flexible Brennersystem wurde in Kooperation mit der Firma
Saacke aus Bremen entwickelt, das Fraunhofer Institut IFF in Magdeburg
unterstützt bei der Integration des Sicherheitskonzepts.
Nachhaltigkeit als wichtiges Element der BMW
iFACTORY
Die Reduktion von CO2-Emissionen ist
ein zentraler Anspruch der BMW iFACTORY. Sie umfasst neben dem
Schwerpunkt GREEN, der für Nachhaltigkeit, Ressourcenoptimierung und
Zirkularität steht, die Schwerpunkte LEAN und DIGITAL. LEAN steht für
eine effiziente, präzise und hochflexible Produktion, DIGITAL
beschreibt den wirksamen Einsatz der Digitalisierung in den Bereichen
Data Science, Künstliche Intelligenz und Virtualisierung. Im Bereich
Nachhaltigkeit arbeitet die BMW Group an standortspezifischen Lösungen
zur Reduktion von CO2-Emissionen. In Betracht kommen je
nach Eignung und Standort zum Beispiel Geothermie, Photovoltaikanlagen
oder Wasserstoff.
Voraussetzung für einen kontinuierlichen Wasserstoff-Einsatz ist
die ausreichende leitungsgebundene Verfügbarkeit grünen Wasserstoffs.
Für das Werk Leipzig bietet sich die Chance, ein in der Region
entstehendes Wasserstoffnetz dafür zu nutzen.
Einsatz von Wasserstoff in der Werks- und
Transportlogistik
In der Werkslogistik kommt Wasserstoff
bereits seit Jahren als Energieträger zum Einsatz. 2013 wurde die
erste Indoor-Wasserstoff-Tankstelle Deutschlands auf dem Leipziger
Werksgelände errichtet. Gabelstapler und Routenzüge für die
Intralogistik können dort betankt werden. Knapp zehn Jahre später
besitzt das Werk Leipzig mit über 130 Brennstoffzellen-betriebenen
Flurförderfahrzeugen die größte Flotte in Deutschland. Fünf
Intralogistik Wasserstofftankstellen befinden sich auf dem
Werksgelände, die jüngste wurde gerade in Betrieb genommen und
ermöglicht erstmals voll automatisierte Tankvorgänge.
Auch in der Logistik über die Werkstore hinaus erprobt die BMW
Group gemeinsam mit Partnern den Einsatz von Wasserstoff zur
Dekarbonisierung der Transportlogistik und engagiert sich in den
Forschungsprojekten H2HAUL und HyCET. Wasserstoff stellt aufgrund
kurzer Betankungszeiten, hoher Nutzlast und Einsatzflexibilität sowie
attraktiver Reichweiten einen vielversprechenden Energieträger in der
Transportlogistik dar. Der Einsatz von grünem Wasserstoff, welcher auf
Basis erneuerbarer Energien hergestellt wird, schafft somit
Voraussetzungen für eine zukünftig CO2-reduzierte Langstreckenlogistik.
Bei H2HAUL geht es um die Entwicklung und
Pilotierung von 16 Brennstoffzellen-LKW in Belgien, Deutschland,
Frankreich und der Schweiz. Auch sollen neue Wasserstofftankstellen
mit hoher Kapazität installiert werden, um die Schwertransporter
zuverlässig mit Wasserstoff zu versorgen. Das Projekt begann 2019 und
hat eine Laufzeit von fünf Jahren. Der deutsche Projektumfang umfasst
den Einsatz von zwei Brennstoffzellen-LKW, die für BMW Group
Transporte zwischen dem Werk Leipzig und Nürnberg eingesetzt werden sollen.
Im Rahmen von HyCET treibt die BMW Group als
Konsortialführer die Entwicklung und Erprobung von Wasserstoff-LKW mit
Verbrennungsmotor in der Transportlogistik voran. Im September
bewilligte das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV)
Fördergelder in Höhe von 11,3 Millionen Euro. Das Forschungsprojekt
zielt darauf, das Potenzial von CO2-reduzierten LKW mit
Wasserstoffverbrennungsmotor in der Transportlogistik aufzuzeigen. Im
Kontext von HyCET geht es neben der Technologieentwicklung der LKW
auch um den Aufbau zwei öffentlich zugänglicher Wasserstofftankstellen.
Werk Leipzig – von Anfang an auf Nachhaltigkeit
ausgerichtet
„Nachhaltigkeit liegt sozusagen in den
Genen des Werks Leipzig. Schon bei der Planung des Werks haben wir
großen Wert auf effiziente und nachhaltige Prozesse gelegt. Ein für
alle sichtbares Ergebnis sind die vier Windräder, die das Werk mit
elektrischer Energie versorgen“, so Werkleiterin Petra Peterhänsel.
Ein weiterer Meilenstein neben den 2013 errichteten Windrädern mit
einer Leistung von 10 MW (Produktion von ca. 26 GWh/Jahr) war die
Eröffnung der Batterie-Speicherfarm im Jahr 2017. Dort kommen bis zu
700 Hochvoltbatterien aus BMW i3 zu ihrem zweiten Einsatz. Die Anlage
kann Strom, u.a. aus den Windenergieanlagen, auf dem Werksgelände
zwischenspeichern und so das lokale Energiemanagement optimieren oder
zur Netzstabilisierung des Stromnetzes beitragen.