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Ab 2023 auf dem Markt: BMW und MINI Modelle mit veganem Innenraum.
Wed Sep 07 12:00:00 CEST 2022 Pressemeldung
+++ Nachhaltigkeit in der Fahrzeugproduktion durch innovative biobasierte Materialien anstelle von tierischen Ausgangsstoffen +++ Verzicht auf Leder reduziert CO2e-Emissionen um 85 Prozent +++
Pressekontakt.
Gabriele Fink
BMW Group
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Author.
Michael Ebner
BMW Group
München. Im Jahr 2023 wird die BMW Group die ersten
Fahrzeuge mit komplett vegan produzierten Innenräumen auf den Markt
bringen. Möglich wird dies vor allem durch die Entwicklung innovativer
Materialien mit lederähnlichen Eigenschaften. Diese können zukünftig
auch für die Oberflächen von Lenkrädern eingesetzt werden, wo sie
besonders hohe Anforderungen hinsichtlich Haptik, Premium-Anmutung und
Verschleißfestigkeit erfüllen müssen. Vollständig vegane
Innenraum-Varianten werden von 2023 an erstmals sowohl für BMW als
auch für MINI Modelle verfügbar sein. Damit bedient die BMW Group die
Nachfrage nach veganen und lederfreien Ausstattungen, die sich in
nächster Zeit vor allem in den USA, China und Europa noch steigern wird.
Die Reduktion von CO2-Emissionen über den gesamten
Lebenszyklus eines Fahrzeugs ist das zentrale Ziel der BMW Group auf
dem Weg zur Klimaneutralität, die spätestens im Jahr 2050 erreicht
werden soll. Dabei spielt die Materialauswahl eine zentrale Rolle. Der
Verzicht auf tierische Ausgangsstoffe leistet einen bedeutenden
Beitrag zur Steigerung der Nachhaltigkeit in der Fahrzeugproduktion.
Mit der Einführung der neuen Oberflächenqualität für Lenkräder wird
der Anteil der Fahrzeugkomponenten, die Spuren von tierischen
Ausgangsstoffen tragen, in den entsprechenden Fahrzeugen von BMW und
MINI auf weniger als ein Prozent sinken. Damit verbleiben lediglich in
den für den Kunden unsichtbaren Bereichen zum Beispiel verschiedene
wachsartige Substanzen wie Gelatine als Bestandteil von
Schutzbeschichtungen, Lanolin in Lacken, Talg als Hilfsstoff in
Elastomeren sowie Bienenwachs als Flussmittel für Lack.
Alternativen zu Leder in diversen Stoffvarianten bietet die BMW
Group schon lange an. Jetzt wird es aber erstmals möglich, auch für
die wichtigste Schnittstelle zwischen Fahrer und Fahrzeug einen
adäquaten Ersatz zu Leder zu verwenden. An die Oberflächen des
Lenkrads werden besonders hohe Anforderungen hinsichtlich Anmutung,
Verschleißfestigkeit und Langlebigkeit gestellt. „Mit dem zukünftig
eingesetzten Lenkrad aus hochwertigem veganem Oberflächenmaterial
erfüllen wir die Wünsche unserer Kunden, die hinsichtlich Haptik,
Optik und Funktionalität keine Kompromisse machen wollen. Das
innovative Material hält zuverlässig Abnutzungen durch Abrieb, Schweiß
und Feuchtigkeit stand und bringt alle positiven Eigenschaften von
Leder mit“, sagt Uwe Köhler, Leiter Entwicklung Karosserie, Exterieur
und Interieur der BMW Group. Einziges Erkennungsmerkmal des neuen
Materials wird somit eine neue Narbung am Lenkradkranz sein.
Lederfreie Oberflächen reduzieren CO2e-Emissionen
um 85 Prozent.
Dass jetzt auch in der Produktion von
Lenkrädern ein hochwertiges veganes Oberflächenmaterial mit qualitativ
gleichwertigen Eigenschaften das bislang verwendete Echtleder ersetzen
kann, ermöglicht einen weiteren großen Schritt zur
CO2-Reduktion. Durch den Einsatz des neuen Materials für
die Lenkradoberflächen werden im Vergleich zu Leder rund 85 Prozent
der CO2e-Emissionen entlang der Wertschöpfungskette
eingespart. Dabei entstanden bisher mit anteilig rund 80 Prozent die
meisten Emissionen bereits in Form von Methangas aus der
Rinderaufzucht. Die übrigen rund 20 Prozent entfielen auf die energie-
und wasserintensive Weiterverarbeitung der Rinderhaut.
Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft an erster Stelle.
Auf dem Weg zur angestrebten Klimaneutralität setzt die
BMW Group auf die Nutzung von Grünstrom in der Produktion und in der
Lieferkette, einen konsequent gesteigerten Anteil an
Sekundärmaterialien und natürlichen Rohstoffen, hocheffiziente
Elektro- und Verbrennungsmotoren sowie eine hohe Recyclingquote im
Sinne einer Kreislaufwirtschaft.
Dabei kommt es auf Details an: So werden die Fußmatten für
zahlreiche Modelle aus sogenanntem Monomaterial hergestellt. Damit
wird ein nur schwer recycelbarer Materialmix vermieden. Die BMW Group
spart dadurch jährlich rund 23 000 Tonnen CO2 und
zusätzlich rund 1 600 Tonnen Abfall ein, da die recycelten Fußmatten
ebenso wie Materialverschnitte innerhalb des Produktionsprozesses
wiederverwendet werden.
Die Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der
Sekundärrohstoffe und der nachhaltigen Materialien haben oberste
Priorität. Zukünftige Fahrzeuggenerationen werden über weitere
attraktive Alternativen zu Leder verfügen. Die BMW Group entwickelt in
Kooperation mit Start-up-Unternehmen innovative biobasierte
Oberflächen. Im Vergleich zu den bisher eingesetzten
Ledernachbildungen ist dies mit einem um nochmals rund 45 Prozent
geringeren CO2-Ausstoß verbunden. So bietet etwa das zu
100 Prozent biobasierte und erdölfreie MirumTM das
Potenzial, künftig alle traditionellen Eigenschaften von Leder zu
imitieren. Das ebenfalls neuentwickelte DeserttexTM setzt
sich aus pulverisierten Kaktusfasern und einer biobasierten
Polyurethan-Matrix zusammen. Mit diesen Materialien lässt sich der
Verzicht auf Rohstoffe tierischer Herkunft mit einer signifikanten
CO2-Reduzierung kombinieren.