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Grundsteinlegung für das State-of-the-art Werk Debrecen
Wed Jun 01 12:15:00 CEST 2022 Pressemeldung
+++Ab 2025 Serienproduktion der vollelektrischen Neuen Klasse +++ Weltweit erstes CO2-frei betriebenes Automobilwerk +++ Produktion ohne Einsatz fossiler Energieträger +++ Produktionsvorstand Nedeljković: „Wichtiger Kapazitätsbaustein für langfristiges Volumenwachstum“ +++ BMW iFACTORY kommt vollständig zur Umsetzung
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Michael Ebner
BMW Group
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+++Ab 2025 Serienproduktion der vollelektrischen Neuen Klasse +++
Weltweit erstes CO2-frei betriebenes Automobilwerk +++
Produktion ohne Einsatz fossiler Energieträger +++ Produktionsvorstand
Nedeljković: „Wichtiger Kapazitätsbaustein für langfristiges
Volumenwachstum“ +++ BMW iFACTORY kommt vollständig zur Umsetzung
München/Debrecen. Die BMW Group hat den Grundstein
für ihr neues Werk im ungarischen Debrecen gelegt. Das Unternehmen
investiert mehr als eine Milliarde Euro in den Standort, an dem 2025
die Serienproduktion für das erste vollelektrische Fahrzeug der Neuen
Klasse starten wird. „Mit dem Werk Debrecen setzen wir neue Maßstäbe
für hochinnovativen Fahrzeugbau“, sagte Milan Nedeljković,
Produktionsvorstand der BMW AG, im Rahmen der Grundsteinlegung.
„Dieses Werk ist state-of-the-art für Flexibilität, Nachhaltigkeit und
Digitalisierung in der gesamten Automobilindustrie.“
Die BMW Group verfolgt kontinuierlich den Kurs des profitablen
Wachstums. „Das neue Werk in Ungarn spielt für die BMW Group und ihr
Produktionsnetzwerk eine entscheidende Rolle bei der Transformation
zur Elektromobilität“, sagte Nedeljković im ungarischen Debrecen. „Es
bildet einen weiteren wichtigen Kapazitätsbaustein zur Deckung unseres
langfristigen Volumenwachstums.“ Mit dem Aufbau weiterer Kapazitäten
in Europa stärkt das Unternehmen die Balance der Produktionsvolumina
zwischen den amerikanischen, chinesischen und europäischen Märkten.
„Durch die harte Arbeit in den vergangenen Jahren ist es uns
gelungen, das wettbewerbsfähigste Investitionsumfeld in Europa in
Ungarn zu schaffen, das auf politischer Stabilität, exzellenten
ungarischen Arbeitskräften und den niedrigsten Steuern auf Arbeit in
Europa basiert. Der Erfolg der ungarischen Wirtschaftspolitik zeigt
sich deutlich in der Investition von BMW in Höhe von rund einer
Milliarde Euro, die Ungarns führende Position im neuen
Elektrozeitalter der Automobilindustrie schaffen und der Wirtschaft
langfristig zum Wachstum verhelfen wird“, sagte Ungarns Außen- und
Handelsminister Péter Szijjártó.
„Das neue BMW Werk in Debrecen wird den Automobilbau neu
interpretieren. Gleichzeitig werden wir Debrecen und die östliche
Region Ungarns mit der Ansiedelung der BMW Group neu definieren“,
sagte Dr. László Papp, Bürgermeister der Stadt Debrecen: „Das hier im
Bau befindliche Werk markiert den Beginn einer neuen Ära, sowohl für
das globale Netzwerk von BMW als auch für die gesamte
Automobilindustrie. Neue Produktionsverfahren, neue Technologien und
ein revolutionäres neues Fahrzeug. All dies stärkt die Bedeutung des
Werks in Debrecen und damit die Stadt Debrecen“, so Papp.
Idealtypische Umsetzung der BMW iFACTORY
Auf
einer Fläche von mehr als 400 Hektar errichtet die BMW Group im
Nordwesten der ungarischen Stadt Debrecen ein Fahrzeug-Vollwerk mit
Presswerk, Karosseriebau, Lackiererei und Montage. Die Kapazität liegt
bei rund 150.000 Einheiten pro Jahr. Das Unternehmen investiert mehr
als eine Milliarde Euro in den Standort, an dem ab 2025 ausschließlich
vollelektrische Fahrzeuge produzieren werden. Das künftig in Debrecen
gefertigte Modell begründet die Neue Klasse und nutzt die rein für
vollelektrische Fahrzeuge entwickelte Clusterarchitektur.
„Die Neue Klasse und die neue Architektur bieten uns die
einmalige Chance, Automobilproduktion in all ihren Dimensionen
vollkommen neu zu denken“, sagte Milan Nedeljković: „Unser
strategisches Zielbild der Produktion, die BMW iFACTORY mit ihren
Stoßrichtungen Lean, Green und Digital, werden wir mit diesem
Zukunftswerk idealtypisch umsetzen.“
Klares Ziel: Keine CO2-Emissionen in der Produktion
in Debrecen
Hinsichtlich Nachhaltigkeit in der
Produktion setzt sich die BMW Group mit ihrem neuen
Produktionsstandort ein klares Ziel. Nedeljković: „Die
CO2-Emission pro produziertem Fahrzeug liegt bei null.
Damit werden wir beweisen, dass mit entsprechendem Willen und
Innovationskraft nachhaltige Automobilproduktion möglich ist.“
Wesentliches Element des Nachhaltigkeitskonzeptes für das neue Werk
ist der vollkommene Verzicht auf fossile Energieträger. „Wir werden
weder Öl noch Erdgas einsetzen, sondern ausschließlich aus
regenerativen Quellen gewonnene Energie“, sagte Nedeljković und
betonte: „In unserem Werk in Debrecen realisieren wir die weltweit
erste CO2-freie Fahrzeugproduktion.“ Damit leiste Debrecen
einen spürbaren Beitrag, bis zum Jahr 2030 die in der Produktion
anfallenden CO2-Emissionen um 80 Prozent zu reduzieren.
Ein erheblicher Teil der benötigten Energie soll durch
großflächige Photovoltaiksysteme direkt auf dem Werksgelände erzeugt
werden. Den darüber hinaus erforderlichen Strom bezieht das Werk zu
100 Prozent aus regionalen erneuerbaren Quellen. Zudem wird der
Einsatz von Geothermie untersucht. Insbesondere hinsichtlich der
Lackiererei kommen innovative und in dieser Form bis dato nicht am
Markt verfügbare Technologien zum Einsatz. Der Verzicht auf
gasbetriebene Brenner für die Trocknungsanlagen erfordert die
Integration neuer, auf Elektrizität basierender Technologien in das
zukünftige Produktionssystem. „Hier nehmen wir eine klare
Vorreiter-Rolle ein“, sagte Nedeljković.
Ein weiteres Element nachhaltiger Produktion ist die konsequente
Zirkularität. Produktionsmaterial und Ressourcen kommen – wann immer
möglich – erneut zum Einsatz. Beispielsweise werden Metallverschnitt
und -späne, die beim Fräsen und Pressen entstehen, recycelt und
weiterverwendet. Die Abwärme von Kühlungen fließt in einen Kreislauf
und dient anschließend dem Heizen von Räumen und Erwärmen von Wasser.
Um sämtliche Verbräuche exakt zu ermitteln, unnötige Verschwendungen
zu detektieren und höchst ressourcenschonend zu produzieren, nutzt das
Werk Smart Energy Monitoring-Systeme.
Digitalisierungs-Potenzial intelligent und wirkungsvoll
nutzen
Auch hinsichtlich Digitalisierung geht die BMW
Group in Debrecen neue Wege. Und zwar bereits heute, während der
Planungsphase. In bisher unbekanntem Umfang nutzt das Unternehmen
digitale Planungstools, um den gesamten Produktionsprozess in der
virtuellen Welt bis ins kleinste Detail zu gestalten und jeden
einzelnen Fertigungsschritt mit millimetergenauer Präzision zu
simulieren und zu optimieren. Insbesondere die Kooperation mit dem
US-amerikanischen Unternehmen Nvidia und der Einsatz der gemeinsam
entwickelten Planungssoftware Omniverse versetzt die BMW Group in die
Lage, nicht nur präziser und schneller, sondern auch deutlich
kollaborativer zu planen. Und zwar sowohl innerhalb des Unternehmens,
als auch außerhalb mit Partnern und Lieferanten. Milan Nedeljković:
„Diese faszinierende Technologie ist revolutionär. In der virtuellen
Welt fertigt unser Zukunftswerk Debrecen bereits heute die Fahrzeuge
der Neuen Klasse.“
Darüber hinaus kommt eine hohe Zahl weiterer
Digitalisierungstools zum Einsatz. Applikationen mit Künstlicher
Intelligenz (KI) dienen in vielfältiger Weise der Qualitätssicherung
und optimieren im Rahmen von Smart and Predictive Maintenance
Instandhaltungsprozesse. Edge Computing, Data Analytics,
5G-Ortungstechnologien und autonome Smart-Logistic-Systeme mit
KI-Funktionen erweitern das Spektrum digitaler Anwendungen. „Das
Potenzial der Digitalisierung ist enorm. In Debrecen werden wir dieses
Potenzial intelligent und wirkungsvoll nutzen“, betonte der
Produktionsvorstand: „Wir erreichen eine neue Dimension der
Datendurchgängigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette und über
alle Prozessketten hinweg.“
Mitarbeiteraufbau wird hochgefahren
„Trotz aller
Technologien, Innovationen und High-Tech - ein Automobilwerk ist nur
so gut wie seine Menschen“, sagte Nedeljković. Das derzeit rund 100
Personen zählende Team um Werkleiter Hans-Peter Kemser wird in den
nächsten zwei Jahren auf mehr als 1.000 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter anwachsen. „Das Recruiting nimmt nun Schritt für Schritt
Fahrt auf“, schilderte Kemser. Ziel ist es, in allen Technologien des
Werkes Führungspositionen mit ungarischen Mitarbeitern zu besetzen.
„Unser Fokus wird ganz klar auf talentierten Fachkräften aus der
Region Debrecen und Ostungarn liegen“, so Kemser weiter: „Neben
attraktiver Verdienstmöglichkeiten wird das Unternehmen zahlreiche
Zusatzleistungen anbieten und somit auch in Ungarn als hoch
attraktiver Arbeitgeber auftreten.“ Das Konzept umfasst spezifische
Unfallversicherungen, Mobilitätzuschüsse, Verpflegungsangebote und
bereits ab sofort Zugang zum betrieblichen Gesundheitsmanagement.
Geplant sind des Weiteren eine Kinderbetreuung und Schulangebote
sowohl für Kinder deutscher als auch ungarischer Familien. „Wir
verstehen uns als attraktiver Arbeitgeber in vielerlei Hinsicht. Ein
wertschätzendes Umfeld anzubieten, ist uns ebenso wichtig wie faire
Arbeitsbedingungen und Mitarbeiterorientierung am Arbeitsplatz. Nur so
erzeugt man Identifikation und Loyalität“, erläuterte Kemser.
Im Zuge der nun bevorstehenden Bauphase bietet das Unternehmen
Stellen für Fachkräfte sowie Spezialistinnen und Spezialisten für den
Bau von Gebäuden sowie den Anlagenbau und das Facility Management.
Zudem wird in den Bereichen Personalwesen, Finanzen, Einkauf, IT,
Planung und Steuerung eingestellt. Tätigkeiten in der Produktion
werden zu einem späteren Zeitpunkt ausgeschrieben.
Bereits begonnen hat der Bau des BMW Training Centers Werk
Debrecen, damit wie geplant mit der lokalen Berufsausbildung nach dem
dualen Ausbildungssystem im September 2023 gestartet werden kann. In
vier Ausbildungsberufen werden künftig pro Jahr rund 70 Azubis in
einem dreijährigen Ausbildungsprogramm von acht Ausbildungsmeistern
auf die Facharbeiterprüfung vorbereitet. „Somit gestalten wir die
Zukunft dieses Werkes und zugleich die individuelle Zukunft
zahlreicher junger Menschen“, betonte Werkleiter Hans-Peter Kemser.