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BMW Group erhöht Einsatz von CO2-arm produziertem Stahl in den europäischen Werken deutlich
Tue Feb 01 09:00:00 CET 2022 Pressemeldung
+++ Neu: Salzgitter AG soll CO2-arm hergestellten Stahl ab 2026 liefern +++ CO2-arm hergestellter Stahl von insgesamt zwei Lieferanten deckt bis zu 40% des Bedarfs in EU-Werken +++ Einsparung von bis zu 400.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr +++ Kreislaufwirtschaft: Überschüssige Stahlreste aus BMW Group Werken werden wiederverwendet +++ Post: „Weiterer wichtiger Schritt, um CO2-Emissionen an ihrem Ursprung im Lieferantennetzwerk zu reduzieren“ +++
Pressekontakt.
Leonie Doppler
BMW Group
Tel: +43-676-8280-2882
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Author.
Michael Ebner
BMW Group
München. Die BMW Group reduziert im Rahmen ihrer
ambitionierten Nachhaltigkeitsaktivitäten fortlaufend die
CO2-Emissionen in ihrem Lieferantennetzwerk. Einen
wesentlichen Beitrag hierzu leistet Stahl, der nicht mit fossilen
Rohstoffen wie Kohle, sondern auf Basis von Erdgas oder Wasserstoff
und grünem Strom hergestellt wird. Mit der Salzgitter AG hat die BMW
Group nun eine entsprechende Vereinbarung zur Lieferung von
CO2-arm produziertem Stahl abgeschlossen. Der Stahl soll ab
2026 für die Serienproduktion von Automobilen in den europäischen
Werken der BMW Group eingesetzt werden. Damit weitet die BMW Group den
Bezug von CO2-reduziertem Stahl auf bereits zwei
Lieferanten aus. Über 40% des Bedarfs in den europäischen Werken soll
so bis 2030 mit Stahl aus CO2-armer Herstellung abgedeckt
werden. Die CO2-Emissionen werden dadurch um bis zu 400.000
Tonnen pro Jahr vermindert.
„Dies ist ein wichtiger Schritt, um die
CO2-Emissionen bereits an ihrem Ursprung im
Lieferantennetzwerk substanziell zu reduzieren“, sagte Joachim Post,
Vorstand der BMW AG für Einkauf und Lieferantennetzwerk. „Unser
Anspruch ist es, im Rahmen eines ganzheitlichen Ansatzes den
CO2-Abdruck von Fahrzeugen über ihren gesamten Lebenszyklus
zu reduzieren. Gerade im Bereich Stahl gehen wir voran, indem wir für
unsere Werke in Europa künftig CO2-reduzierten Stahl beziehen.“
Ab 2025 bezieht die BMW Group für ihre europäischen Werke Stahl
aus Nordschweden, der auf Basis von Wasserstoff und Grünstrom
hergestellt wird. Die CO2-Emissionen reduzieren sich dabei
um bis zu 95%. Die Presswerke der BMW Group in Europa verarbeiten pro
Jahr mehr als eine halbe Million Tonnen Stahl.
Schrittweise Umstellung auf CO2-arme Stahlerzeugung
Die Stahlproduktion verursacht aufgrund der
energieintensiven Herstellung hohe CO2-Emissionen. In der
Automobilproduktion ist Stahl mit seinen vielseitigen Eigenschaften
einer der wichtigsten Werkstoffe und wird auch in Zukunft einen
wichtigen Anteil an der Karosserie und zahlreiche Komponenten
haben.
Um die CO2-Emissionen in der Stahlproduktion
massiv zu senken stellt die Salzgitter AG die Produktion von Stahl
schrittweise auf eine nahezu CO2-freie Stahlproduktion um.
Zentrale Elemente der Transformation sind Strom aus erneuerbaren
Quellen und dessen Einsatz in der Produktion von Wasserstoff mittels
Elektrolyse. Dieser grüne Wasserstoff wird die Kohle ersetzen, die
derzeit im konventionellen Hochofenprozess verwendet wird. Möglich
wird dies mithilfe sogenannter Direktreduktionsanlagen, in denen
Eisenerz durch Wasserstoff direkt im festen Zustand zu Eisen reduziert
wird. Das erzeugte feste Eisen wird anschließend gemeinsam mit
Stahlschrott in einem Elektrolichtbogenofen mit regenerativem Strom
eingeschmolzen.
Die Salzgitter AG plant, über dieses Verfahren
die CO2-Emissionen in der Stahlproduktion sukzessive auf
nur noch fünf Prozent der ursprünglichen Emissionen zu reduzieren.
Geschlossener
Kreislauf schont Ressourcen und reduziert
CO2-Emissionen
Die BMW Group hat bereits vor
über fünf Jahren mit der Salzgitter AG einen geschlossenen
Materialkreislauf für Stahlblechabfälle aus dem BMW Group Werk Leipzig
aufgebaut. Nach der Belieferung des Werks mit Stahlcoils nimmt die
Salzgitter AG auf dem Rückweg überschüssige Stahlreste, wie sie in den
Presswerken zum Beispiel beim Ausstanzen der Türen entstehen, wieder
mit und verwendet sie für die Herstellung von neuem Stahl. Dieser
Stahl wird dann an die BMW Group Werke geliefert. So werden Rohstoffe
in einer Kreislaufwirtschaft mehrfach genutzt und natürliche
Ressourcen geschont.
Auch die Stahlblechabfälle der weiteren
europäischen BMW Group Werke werden entweder über einen direkten
Materialkreislauf wiederverwendet oder über den Stahlhandel zu
Stahlproduzenten zurückgeschickt und zu neuem Stahl verarbeitet.
Einsatz von Sekundärstahl aus Kreislaufwirtschaft reduziert
CO2-Emissionen
Bei den Fahrzeugen der BMW
Group stammt dabei schon heute bis zu ein Viertel des Stahls aus
Recycling-Kreisläufen. Die BMW Group plant, den Anteil dieses
Sekundärstahls bis 2030 sukzessive auf bis zu 50% zu
erhöhen.
Durch den deutlich geringeren Energieaufwand reduzieren
sich die CO2-Emissionen bei der Herstellung von
Sekundärstahl durchschnittlich um 50–80% gegenüber der Produktion von Primärstahl.
Investition in Start-Ups beschleunigt Entwicklung neuer
Technologien
Zusätzlich zum Bezug von
CO2-reduziertem Stahl hat die BMW Group über ihren
Venture-Capital-Fonds BMW i Ventures in ein innovatives Verfahren zur
CO2-freien Stahlherstellung investiert, das das US-Startup
Boston Metal entwickelt hat. Boston Metal verwendet für seine neue
Technologie Elektrizität, um über eine Elektrolysezelle Flüssigeisen
herzustellen, das später zu Stahl weiterverarbeitet wird. Wenn für
diesen Prozess Strom aus erneuerbaren Energien eingesetzt wird, ist
die Stahlproduktion CO2-frei. Boston Metal will das neue
Verfahren in den kommenden Jahren für die Stahlproduktion im
industriellen Maßstab ausbauen.
Mit der Investition in Start-Ups möchte die BMW Group die
Entwicklung neuer Technologien beschleunigen, den Wettbewerb fördern
und Impulse setzen, die jungen Unternehmen den Marktzugang
erleichtern. Innovative Technologien führen zu einem besseren,
nachhaltigeren und effizienteren Zugang zu Rohstoffen.
Die Investition in neue Technologien ist eine von vielen Maßnahmen, die die BMW Group unternimmt, um ihre ambitionierten Ziele für die Stahl-Lieferkette zu erreichen. So ist bei jeder Auftragsvergabe die CO2-arme Produktion ein wichtiges Vergabekriterium.