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Rede Dr. Nicolas Peter, Mitglied des Vorstands der BMW AG, Finanzen, Telefonkonferenz Quartalsmitteilung zum 30. September 2021
Wed Nov 03 10:00:00 CET 2021 Reden
Rede Dr. Peter Telefonkonferenz Q3 2021.
Pressekontakt.
Michael Ebner
BMW Group
Tel: +43-662-8383-9100
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Author.
Michael Ebner
BMW Group
Guten Morgen, meine Damen und Herren.
Die gute Geschäftsentwicklung der BMW Group in den ersten neun
Monaten bestätigt unseren strategischen Kurs.
Vor dem Hintergrund der Halbleiter-Krise haben unsere
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Monat für Monat Höchstleistung
gezeigt. Daher konnten wir die Erwartungen für unsere Jahresziele im
September noch einmal anheben.
Alle Segmente liegen auf Kurs für unsere Jahres-Guidance. Wir
richten die BMW Group weiter konsequent auf emissionsfreie Mobilität
aus. Die dafür nötigen Investitionen finanzieren wir aus dem laufenden Geschäft.
Einen wichtigen Beitrag wird dabei auch weiterhin unser
Performance Programm leisten. Ein Schwerpunkt liegt auf der noch
konsequenteren Ausschöpfung von Marktpotenzialen im Vertrieb.
Zudem erhöhen wir die Schlagzahl bei der Digitalisierung von
Prozessen im gesamten Unternehmen. Und wir werden weiter sehr
konsequent an der Optimierung unseres Working Capital, insbesondere
der Logistik, arbeiten.
Beginnen wir mit den Finanzkennzahlen im Konzern.
Der
Konzernumsatz stieg in den ersten drei Quartalen 2021 um 19,2% auf
82,83 Mrd. Euro. Im dritten Quartal legten die Umsatzerlöse auf 27,47
Mrd. Euro zu.
Wie erwartet liegt das Konzernergebnis vor Steuern per September
mit 13,15 Mrd. Euro deutlich über Vorjahr. Im dritten Quartal betrug
es 3,42 Mrd. Euro. Die EBT Marge im Konzern liegt bei 15,9% per
September und bei 12,4% im dritten Quartal.
Damit sind wir sehr zuversichtlich, nicht nur den angekündigten
deutlichen Anstieg beim Konzernergebnis in diesem Jahr zu erreichen,
sondern auch unsere langfristige Zielmarke von mindestens 10%
Umsatzrendite im Konzern zu übertreffen.
Auch bedingt durch die andauernden Versorgungsengpässe bei
Halbleitern ist der Fahrzeugabsatz im dritten Quartal nach einem
starken ersten Halbjahr wie erwartet niedriger ausgefallen als im Vorjahresquartal.
Die starke Kundennachfrage spiegelt sich in einer weiterhin
guten Preisdurchsetzung wider. Auch der Modellmix hat sich weiter verbessert.
Anhaltend hohe Preise auf den internationalen
Gebrauchtwagenmärkten führten auch im dritten Quartal zu sehr
zufriedenstellenden Wiedervermarktungserlösen. Dadurch konnte der
Volumenrückgang im Ergebnis überkompensiert werden.
Meine Damen und Herren,
mit dem Marktstart der beiden
vollelektrischen Modelle iX und i4 im November ist ein weiterer
wichtiger Meilenstein für uns erreicht. Beide Fahrzeuge verzeichnen
einen hervorragenden Auftragseingang.
Die Elektrifizierung unserer gesamten Modellpalette wird
planmäßig weiter vorangetrieben. Zudem investieren wir wie angekündigt
weiter in die Digitalisierung.
Im laufenden und im kommenden Jahr werden wir hierauf – sowohl
im Fahrzeug als auch im Hinblick auf unsere Prozesse – einen
besonderen Fokus legen.
Bis zum Jahresende wird die BMW Group mit rund 2,5 Mio.
Fahrzeugen die größte over-the-air Upgrade-fähige Flotte im
Wettbewerbsumfeld auf der Straße haben.
Diese klare Zukunftsorientierung spiegelt sich auch bei den
Aufwendungen für Forschung und Entwicklung wider. Sie liegen wie
angekündigt im dritten Quartal mit 1,6 Mrd. Euro um fast 200 Mio. Euro
über Vorjahr und auch über den Vorquartalen.
Die F&E Quote ist im Quartal auf 6,5% gestiegen und lag in
den ersten neun Monaten bei 5,3%. Im Gesamtjahr rechnen wir
unverändert mit einer F&E Quote auf dem Niveau des Vorjahres um
die 6%.
Mit rund 950 Mio. Euro fallen auch die Investitionen wie geplant
höher aus als im Vorjahresquartal. Das entspricht einer
Investitionsquote von 3,5% im dritten Quartal und von 3,2% per
September. Im Gesamtjahr erwarten wir weiterhin eine Quote deutlich
unterhalb unseres Zielwerts von 5%.
Durch die insgesamt positive Marktentwicklung hat sich das BBA
Ergebnis im Finanzergebnis im dritten Quartal weiter verbessert.
Meine Damen und Herren,
kommen wir zu den einzelnen
Segmenten, beginnend mit dem Automobilsegment.
Wie erwartet haben die Versorgungsengpässe bei Halbleitern den
Absatz im dritten Quartal gebremst. Dank unserer schnellen
Reaktionsfähigkeit und der hohen Flexibilität unseres globalen
Produktionssystems konnten wir die Auswirkungen auf die
Fahrzeugfertigung jedoch begrenzen.
Die Umsatzerlöse sind entsprechend der hohen Kundennachfrage per
September auf über 70 Mrd. Euro gestiegen. Im Quartal liegt der Umsatz
bei 22,63 Mrd. Euro, rund 3,0% höher als im Vorjahresquartal.
Beim EBIT haben wir bis Ende September mit 7,95 Mrd. Euro einen
neuen Bestwert für das Segment erreicht. Im dritten Quartal legte es
trotz des Volumenrückgangs aufgrund der Versorgungsengpässe um knapp
19% auf 1,76 Mrd. Euro zu.
Das entspricht einer EBIT-Marge von 11,3% per September und 7,8%
im Quartal.
Wie erwartet hat sich die Ergebnisdynamik zu Beginn des zweiten
Halbjahres gegenüber dem ersten Halbjahr abgeschwächt.
Neben der Halbleiter-Thematik wirken sich auch die gestiegenen
Rohstoffpreise sowie höhere Fixkosten aufgrund der gestiegenen
Aufwendungen für Forschung und Entwicklung ergebnismindernd aus.
Dagegen laufen positive Effekte aus der Preisdurchsetzung infolge der
Angebotsverknappung sowie die positive Entwicklung bei den Restwerten.
Diese Entwicklung spiegelt sich auch im Ergebnisbeitrag unseres
chinesischen Joint Ventures BBA im Finanzergebnis wider. In Summe
liegt das At Equity Ergebnis im dritten Quartal um 35 Mio. Euro über Vorjahr.
Die gute Ergebnisdynamik sowie das weiterhin sehr konsequente
Management der Lagerbestände zeigen sich auch im Free Cashflow des Segments.
Per September steht er trotz höherer Investitionen sowie
planmäßiger Mittelabflüsse für Personalstrukturmaßnahmen und der
Zahlung des Bußgeldbescheids der EU-Kommission im Zusammenhang mit dem
Kartellverfahren bei knapp 6,3 Mrd. Euro.
Damit sind wir auf Kurs für unser nach oben angepasstes
Jahresziel von rund 6,5 Mrd. Euro.
Für das vierte Quartal erwarten wir neben deutlich höheren
Steuervorauszahlungen einen weiteren Anstieg der Investitionen.
Aufgrund der oben genannten Versorgungsengpässe wird sich die
Ergebnisentwicklung im Vergleich zu den ersten neun Monaten des Jahres
zudem leicht abschwächen.
Das Segment Finanzdienstleistungen hat erneut eine starke
Performance gezeigt. Per September wurden im Finanzierungs- und
Leasinggeschäft mit Endkunden mehr als 1,5 Mio. Neuverträge
abgeschlossen. Damit lag die Zahl der Neuabschlüsse auch über dem
Vor-Corona Niveau von 2019.
Von Januar bis September ist das Segmentergebnis vor Steuern um
knapp 1,9 Mrd. Euro auf mehr als 2,9 Mrd. Euro angestiegen.
Im dritten Quartal hat es auf 988 Mio. Euro zugelegt.
Ein wesentlicher Faktor ist die nach wie vor außergewöhnlich
gute Entwicklung auf den weltweiten Gebrauchtwagenmärkten, die zu
höheren Wiedervermarktungserlösen für Leasingrückläufer führt. Zudem
bleiben die Aufwendungen für Kreditrisiken unverändert niedrig. Im
Vorjahr hatten wir die Risikovorsorgen pandemiebedingt angepasst, was
sich belastend im Segmentergebnis widerspiegelte.
Für das Segment Motorräder sind die ersten neun Monate ebenfalls
positiv verlaufen. Mehr als 156,000 Einheiten konnten bis Ende
September an Kunden übergeben werden, ein Fünftel mehr als im
entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Das operative Segmentergebnis verdreifachte sich nahezu auf 323
Mio. Euro. Im dritten Quartal lag es bei 39 Mio. Euro. Das entspricht
einer EBIT-Marge von 14,3% im Neun-Monats-Zeitraum und von 6,1% im Quartal.
Meine Damen und Herren,
kommen wir zum Ausblick für unsere wichtigsten finanziellen und
nicht-finanziellen Leistungsindikatoren:
Beim Vorsteuerergebnis im Konzern erwarten wir im Gesamtjahr
eine deutliche Steigerung.
Die Zahl der Mitarbeiter soll leicht unter dem Niveau des
Vorjahres liegen.
Im Segment Automobile erwarten wir, dass die
Fahrzeugauslieferungen im Gesamtjahr solide über dem Niveau des
Vorjahres liegen.
Der Anteil elektrifizierter Fahrzeuge am Gesamtvolumen wird
deutlich steigen. Bereits per September haben wir mehr als doppelt so
viele batterieelektrische Fahrzeuge verkauft wie im Vorjahr.
Die CO₂-Emissionen in der Neuwagenflotte werden wir erneut
deutlich reduzieren.
Die bestehenden Unsicherheiten bei der Halbleiterversorgung
werden die Produktion allerdings auch im vierten Quartal
beeinträchtigen. Zudem belasten – wie bereits angekündigt – hohe
Rohstoffpreise und die zum Jahresende steigenden Fixkosten das Ergebnis.
Die EBIT-Marge im Segment Automobile erwarten wir wie bereits
kommuniziert im Korridor zwischen 9,5 und 10,5%.
Ursächlich für die positive Anpassung der Guidance im September
war im Wesentlichen die anhaltend gute Preisdurchsetzung sowohl bei
den Neu- als auch Gebrauchtwagen.
Im Segment Finanzdienstleistungen gehen wir entsprechend der
guten Geschäftsentwicklung und der positiven Situation bei Restwert-
und Kreditrisiken von einem Return on Equity zwischen 20 und 23% aus.
Im Segment Motorräder gehen wir von einem deutlichen Anstieg der
Auslieferungen aus. Die EBIT-Marge wird sich im Zielkorridor von 8 bis
10% bewegen.
Bei unseren Prognosen setzen wir voraus, dass sich die
wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen nicht wesentlich verschlechtern.
Meine Damen und Herren,
wie bereits angekündigt erwarten wir für das vierte Quartal eine
stabile Ergebnisentwicklung. Die Kundennachfrage wird weiter hoch bleiben.
Wesentlicher Einflussfaktor bleiben allerdings die
Lieferengpässe bei der Halbleiterversorgung.
Die starke Performance in den ersten neun Monaten des laufenden
Jahres belegt erneut unsere operative Stärke. Gleichzeitig fokussieren
wir uns auf die technologische Weiterentwicklung unserer Produkte.
Wir gehen daher mit Zuversicht in das kommende Jahr.
Vielen Dank.