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BMW Group Werk München wird vollelektrisch
Fri Oct 22 15:00:00 CEST 2021 Pressemeldung
+++ Produktionsstart des vollelektrischen BMW i4 im Werk München +++ Bereits 2023 mindestens die Hälfte aller Fahrzeuge aus München mit elektrifiziertem Antrieb +++ Projektstart für emissionsfreie Transport-Logistik für das Stammwerk +++ Nedeljkovic: „BMW i4 ist ein Meilenstein auf dem Weg in Richtung E-Mobilität.“
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+++ Produktionsstart des vollelektrischen BMW i4 im Werk München +++
Bereits 2023 mindestens die Hälfte aller Fahrzeuge aus München mit
elektrifiziertem Antrieb +++ Projektstart für emissionsfreie
Transport-Logistik für das Stammwerk +++ Nedeljkovic: „BMW i4 ist ein
Meilenstein auf dem Weg in Richtung E-Mobilität.“
München. Der erste serienmäßig produzierte BMW i4 hat
heute das BMW Group Werk München verlassen. Damit laufen ab sofort im
Stammwerk des Unternehmens Fahrzeuge mit allen Antriebsvarianten über
dasselbe Montageband. „Der Anlauf des BMW i4 ist ein Meilenstein für
dieses Werk und seine Mannschaft auf dem Weg in Richtung E-Mobilität“,
sagte Produktionsvorstand Milan Nedeljković: „Bereits ab 2023 besitzt
mehr als die Hälfte aller Fahrzeuge aus München einen elektrifizierten
Antrieb. Der überwiegende Teil davon wird voll-elektrisch motorisiert
sein. München wird also voll elektrisch.“
Die Produktion des vollelektrischen BMW i4 in den bestehenden
Strukturen des fast 100-jährigen Werks zu realisieren, brachte
besondere Herausforderungen bei den umfangreichen Umbau- und
Installationsmaßnahmen mit sich. „Wir haben es geschafft, das Fahrzeug
während laufender Fertigung in unser bestehendes Produktionssystem zu
integrieren. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie auch unsere
Partner haben hier hervorragende Arbeit geleistet“, ergänzte Peter
Weber, Leiter des BMW Group Werks München. Auf engstem Raum wurden
existierende Anlagen entfernt, neue Anlagen installiert, und
bestehende Anlagen umgebaut. „Ein Musterbeispiel für eine intelligente
und effiziente Integrationsleistung ist in unserem Karosseriebau
gelungen. Dort kann der Großteil der für den BMW i4 erforderlichen
neuen Fertigungsprozesse in bestehenden Produktionsanlagen dargestellt
werden“, erläuterte Peter Weber.
Integration der Elektromobilität in die
Serienproduktion.
Der BMW i4 unterscheidet sich von
konventionellen Architekturen vor allem durch seinen Elektroantrieb
und die Hochvoltbatterie. Trotzdem gelang es, im Münchner
Karosseriebau rund 90 Prozent der bestehenden Produktionsanlagen auch
für den BMW i4 zu nutzen. Lediglich für die Fertigung der Bodengruppe
und des Hinterbaus sind vereinzelt zusätzliche Anlagen erforderlich.
Hoch komplex gestaltete sich auch die Integration der Montage
der Hochvoltbatterie. Eine neue vollautomatische Batteriemontage
verschraubt den Akku von unten an die Karosserie. Hochauflösende
Kamerasysteme überprüfen vollautomatisch vor dem Einbau die Oberfläche
der Hochvoltbatterie, um Verunreinigungen und daraus resultierende
Beschädigungen zu vermeiden.
Mit dem BMW i4, der BMW 3er Limousine, dem BMW 3er Touring –
beide mit Verbrennungsmotoren und Hybridantrieb – sowie dem BMW M3 und
dem BMW 4er Gran Coupé produziert das Stammwerk der BMW Group ein
breit gefächertes Produktportfolio. Es stellt damit sowohl seine
Flexibilität als auch die hohen Kompetenzen seiner Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter unter Beweis.
Digitalisierung schreitet voran
Ein wichtiges
Element ist die zunehmende Digitalisierung in der Produktion. Derzeit
wird das gesamte Münchner Werk detailliert mittels 3D-Scans erfasst,
um so digitale Datengrundlagen für die bestehenden Gebäude und Anlagen
zu erhalten. Die Scans werden weiterverarbeitet und anschließend in
der Cloud gespeichert, mit einem intuitiven und Webbrowser-basierten
Tool kann von überall auf die Daten zugegriffen werden. Mehrere
Standorte wie das US-Werk in Spartanburg sowie das Werk Regensburg
sind bereits vollständig, das Werk Dingolfing teilweise per 3D-Scan
erfasst. Bis Ende 2022 werden die Strukturen aller großen
Fahrzeugwerke des BMW Group Produktionsnetzwerks in digitaler Form vorliegen.
Neue Gebäude und Anlagen werden heute bereits virtuell geplant –
so auch die Achsvormontage für den BMW i4. Die BMW Group verwendet
Omniverse Nucleus von NVIDIA, eine Plattform, die Daten aus Design-
und Planungstools unterschiedlicher Hersteller zusammenführt und
daraus fotorealistische Echtzeitsimulationen in einer einzigen
kollaborativen Umgebung generiert. Auch die Daten aus den 3D-Scans
fließen in die Plattform Omniverse ein.
Weitere digitale Anwendungen kommen direkt in der Produktion zum
Einsatz. Durch den Einsatz von Radio Frequency Identification (RFID),
also Funkwellen, werden Fahrzeugbauteile werden entlang der
Wertschöpfungskette kontaktlos und automatisch identifiziert und
zugeordnet. Damit entfallen manuelle Scantätigkeiten. Gleichzeitig
wird sichergestellt, dass das richtige Bauteil im richtigen Fahrzeug
montiert wird. Aktuell wird die Technologie bereits in der
Sitzefertigung, aber auch in der Fahrzeugmontage des Werks München
vielfach eingesetzt. Dabei werden schon bei den Lieferanten und der
BMW Group Komponentenfertigung sogenannte RFID Smart Labels am Bauteil
angebracht, die im anschließenden Fertigungsprozess genutzt werden. Am
Montageband installierte Antennen erfassen alle Bauteile innerhalb
eines Fahrzeugs, die mit einem Label versehen sind. So sorgt die
Digitalisierung für schnellere Abläufe und mehr Prozesssicherheit – in
Summe höhere Effizienz und Qualität.
Sechs Millionen Liter weniger Wasserverbrauch durch
Umkehr-Osmoseanlage
Tief verwurzelt im Produktionssystem
ist das Thema Nachhaltigkeit. Die BMW Group verfolgt dabei einen
ganzheitlichen Ansatz zur Senkung der CO2-Emissionen und
Minimierung des Ressourcenverbrauchs. So konnte der
Ressourcenverbrauch je produziertem Fahrzeug im Zeitraum von 2006 bis
2020 bereits mehr als halbiert, die CO2-Emissionen sogar
noch deutlicher gesenkt werden, und zwar um 78 Prozent. Bis zum Jahr
2030 sollen die CO2-Emissionen in der Produktion je
gefertigtem Fahrzeug um weitere 80 Prozent sinken. Auch im Werk
München wurde eine Reihe von Maßnahmen um- und zusätzlich neu
aufgesetzt. Durch den Einsatz einer Umkehr-Osmoseanlage erzielt man
dort eine deutliche Reduktion des Frischwasserverbrauchs. Dabei wird
Abwasser aus der Kathodischen Tauchlackierung – einer Art Grundierung
für die Fahrzeuge – aufbereitet und im gleichen Prozessschritt wieder
eingesetzt. Die Integration der Osmoseanlage erfolgte im Frühjahr.
Insgesamt sinkt damit der jährliche Frischwasserverbrauch um mehr als
sechs Millionen Liter. Bereits seit 1997 nutzt das BMW Group Werk
München für die Produktionsprozesse Grundwasser aus einem eigenen
Brunnen auf dem Werksgelände. Dadurch deckt das Werk rund die Hälfte
seines jährlichen Wasserverbrauchs und schont somit die wertvolle
Ressource Trinkwasser.
Neues Nachhaltigkeitsziel: lokal emissionsfreie
Transportlogistik
Ein besonderes Augenmerk legt die BMW
Group auf die Reduktion der CO2-Emissionen. Zum
Produktionsstart des BMW i4 wurde daher ein weiteres Ziel angekündigt:
Innerhalb der nächsten Jahre soll die Transportlogistik für das Werk
München lokal emissionsfrei realisiert werden. Dabei wird sowohl auf
eine zunehmende Bahnquote als auch den Einsatz von batterie-elektrisch
betriebenen LKW gesetzt. Für die Anlieferung von Teilen sind täglich
mehr als 750 LKW-Anlieferungen erforderlich. Diese Fahrten sollen
künftig im städtischen Bereich mit E-LKW emissionsfrei erfolgen. Der
Abtransport der in München produzierten Fahrzeuge wird bereits heute
etwa zur Hälfte mit der Bahn umgesetzt. Dieser Anteil soll sukzessive
erhöht werden. Grundsätzlich ist vorgesehen, eine emissionsfreie
Transportlogistik im Stadtgebiet München umzusetzen und die
CO2-Emissionen im weiteren Radius sowie im
Interkontinentalverkehr weiterhin deutlich zu reduzieren.
Peter Weber, Leiter des BMW Group Werk München: „Uns ist
bewusst, dass wir mit unserer urbanen Produktion eine besondere
Verantwortung haben. Mit dem für das Stammwerk angestoßenen Projekt
zur Reduktion der CO2-Emissionen, leisten wir einen
wichtigen Beitrag für die Umwelt und für unser direktes Umfeld in der Nachbarschaft.“
Bereits seit dem vergangenen Jahr bezieht die BMW Group weltweit
nur noch Grünstrom. Unter anderem für die Produktion des BMW i4 hat
die BMW Group Direktabnahmeverträge mit regionalen Wasserkraftwerken
abgeschlossen, so dass die ökologische Qualität des in der Fertigung
eingesetzten Grünstroms noch einmal erhöht werden konnte. Zusätzlich
wird die BMW Group ihre verbliebenen CO2-Emissionen in der
Produktion (Scope 1 + 2), die zum Beispiel durch die Nutzung von
Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen entstehen, ab diesem Jahr weltweit durch
entsprechende Zertifikate bilanziell vollständig neutralisieren.
Zukunftsausrichtung des Stammwerks in vollem
Gange
200 Millionen Euro investierte das Unternehmen für
die Integration des BMW i4 in die bestehende Produktionsstruktur. Das
Fahrzeug ist ein wichtiger Wegbereiter für die Neue Klasse, die ab
Mitte des Jahrzehnts auch im Werk München Einzug halten und
kompromisslos auf elektrische Antriebe ausgerichtet wird.
Vor weniger als einem Jahr wurde die Weiterentwicklung des BMW
Group Werks München in Richtung Elektromobilität angekündigt: Eine
neue Fahrzeugmontage sowie ein neuer Karosseriebau werden gebaut, der
Motorenbau in die weiteren Standorte im Produktionsnetzwerk verlagert.
Seitdem haben bereits mehrere hundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
ihren Arbeitsplatz gewechselt und sind jetzt auch an anderen
Standorten tätig. Die Produktion der Vierzylinder-Motoren zieht Ende
dieses Jahres an die Standorte Hams-Hall in Großbritannien und Steyr
in Österreich um. Spätestens 2024 soll die Verlagerung des Münchner
Motorenbaus abgeschlossen sein.