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Mit eiskalter Wind- und Wasserkraft vom Polarkreis: BMW Group will künftig mit Grünstrom hergestellten Wasserstoff-Stahl beziehen
Wed Oct 20 09:00:00 CEST 2021 Pressemeldung
+++ Vereinbarung mit schwedischem Start-Up H2 Green Steel sieht erste Lieferungen für die Neue Klasse ab 2025 vor +++ Verringerung der CO2-Emissionen um bis zu 95% im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren +++ Belieferung der BMW Group Werke in Europa +++ Kreislaufwirtschaft: Blechreste aus den BMW Group Werken werden zurückgeführt und wiederverwendet +++ Wesentlicher Beitrag um CO2-Emissionen in Stahllieferkette bis 2030 um zwei Mio. Tonnen zu senken +++
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Michael Ebner
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Michael Ebner
BMW Group
München. Die BMW Group treibt den Klimaschutz weiter
voran und verfolgt konsequent das Ziel, CO2-Emissionen
bereits bei ihrer Entstehung in der Lieferkette deutlich zu
reduzieren. Das Unternehmen beabsichtigt, ab 2025 Stahl zu beziehen,
dessen Herstellung bis zu 95% weniger CO2-Emissionen
verursacht und keine fossilen Rohstoffe wie Kohle benötigt. Eine
entsprechende Vereinbarung hat die BMW Group mit dem schwedischen
Start-Up H2 Green Steel getroffen, das für die Stahlproduktion
Wasserstoff und ausschließlich Grünstrom aus erneuerbaren Energien
verwendet. Die Stahlproduktion gilt aufgrund ihrer besonders
energieintensiven Herstellung als einer der Hauptverursacher der
weltweiten CO2-Emissionen.
„Unser Ziel ist es, die CO2-Emissionen in unserer
Stahllieferkette bis 2030 um rund zwei Millionen Tonnen zu senken.
Einen wesentlichen Beitrag hierzu leistet der Bezug von Stahl, der mit
Wasserstoff und Grünstrom hergestellt wird,“ sagte Dr. Andreas Wendt,
Vorstand der BMW AG für Einkauf und Lieferantennetzwerk. „Stahl ist in
der Automobilproduktion unverzichtbar und wird auch für zukünftige
Fahrzeuggenerationen nicht an Bedeutung verlieren. Innovative
Technologien, die eine nahezu CO2-freie Herstellung von
Stahl ermöglichen, haben einen maßgeblichen Einfluss auf die
Reduzierung der CO2-Emissionen in unserer Stahllieferkette. “
Geschlossener Materialkreislauf
Zusätzlich zur Lieferung des mit Grünstrom hergestellten Stahls hat
die BMW Group mit
H2 Green Steel einen geschlossenen
Materialkreislauf vereinbart. H2 Green Steel nimmt Blechreste, wie sie
in den Presswerken zum Beispiel beim Ausstanzen der Türen entstehen,
wieder zurück und bereitet sie so auf, dass sie als neue Stahlrollen,
sogenannte Stahlcoils, wieder an die Werke geliefert werden können. So
werden Rohstoffe in einer Kreislaufwirtschaft mehrfach genutzt und
natürliche Ressourcen geschont. Durch den deutlich geringeren
Energieaufwand reduzieren sich die CO2-Emissionen bei
Sekundärstahl durchschnittlich um 50–80% gegenüber Primärmaterial.
Die BMW Group setzt in ihren Fahrzeugen bereits heute zwischen
20% und 100% Sekundärstahl ein und wird diesen Anteil in Zukunft
weiter erhöhen. Die Presswerke der BMW Group in Europa verarbeiten pro
Jahr mehr als eine halbe Million Tonnen Stahl.
Idealer Standort in Nordschweden
In der
nordschwedischen Provinz Norrbotten, nahe dem Polarkreis, baut H2
Green Steel seinen Standort für die Stahlproduktion auf. Die Region
ist nicht nur für ihre Rentiere und spektakulären Nordlichter bekannt,
sondern bietet zudem Zugang zu hochwertigem Eisenerz, ausreichend
Energie aus erneuerbaren Quellen wie Wasser- und Windkraft, einen
großen Seehafen sowie über Generationen gewachsenes Know-how in der Stahlproduktion.
Anders als bei herkömmlichen Verfahren, die Koks zur
Stahlproduktion nutzen, setzt das Unternehmen mit Grünstrom
produzierten Wasserstoff ein, um den Sauerstoff aus dem Eisenoxid zu
lösen. So entsteht bei der sogenannten Direktreduktion des Eisenerzes
kein CO2, sondern Wasser. Durch dieses Verfahren werden 95%
der üblicherweise anfallenden CO2-Emissionen eingespart. Das eigens
errichtete Wasserstoffkraftwerk, das Wasser und Grünstrom aus der
Region nutzt, wird direkt in die Stahlproduktionsanlage integriert.
Auch für den weiteren Herstellungsprozess verwendet das Unternehmen
lokalen Grünstrom.
BMW Group bezieht ab 2024 Batteriezellen von Northvolt aus der
gleichen Region
Auch das schwedische Unternehmen
Northvolt, das Batteriezellen für Elektroautos entwickelt und
produziert, nutzt das Grünstrom-Potenzial der Region in Nordschweden.
Die BMW Group ist 2018 mit Northvolt eine Kooperation zur Entwicklung
von Batteriezellen eingegangen und hat sich an dem Unternehmen
finanziell beteiligt.
Im vergangenen Jahr hat die BMW Group mit Northvolt einen
Langzeit-Liefervertrag für Batteriezellen abgeschlossen. Die
Batteriezellen werden ab 2024 in Europa in der derzeit im Bau
befindlichen Northvolt Gigafactory im nordschwedischen Skellefteå
gefertigt. Für die Produktion der Batteriezellen bezieht das
Unternehmen ausschließlich Grünstrom aus lokaler Wind- und Wasserkraft.
Neue Klasse setzt neue Maßstäbe
Mit der Neuen
Klasse richtet die BMW Group ab 2025 ihr seit Jahrzehnten erfolgreich
gewachsenes Produktangebot neu aus. Die Neue Klasse zeichnet sich
dabei durch drei zentrale Aspekte aus: eine vollständig neu definierte
IT- und Software-Architektur, eine neu entwickelte und hoch
performante elektrische Antriebs- und Batteriegeneration und ein
radikal neues Niveau von Nachhaltigkeit über den gesamten
Lebenszyklus. Verbunden werden diese Stränge durch eine kompromisslos
für elektrische Antriebe optimierte Gesamtfahrzeugarchitektur, die
bezüglich Digitalisierung und Elektrifizierung Maßstäbe setzen und
dabei die Charakteristik eines typischen BMW in die Zukunft übertragen wird.
Aktives Engagement für Umwelt- und Sozialstandards in der
Stahl-Lieferkette
Die BMW Group hat im Rahmen ihrer
Beteiligung an der Non-Profit-Organisation ResponsibleSteel aktiv
daran mitgearbeitet, Umwelt- und Sozialstandards in der gesamten
Stahl-Wertschöpfungskette ab der Mine zu erstellen. Dieser
Nachhaltigkeitsstandard wurde 2019 im Rahmen eines
Multistakeholder-Prozesses für Produktionsstandorte der Stahlindustrie
veröffentlicht und ist nun Grundlage für Zertifizierungen.
ResponsibleSteel ist die erste globale Multi-Stakeholder-Standard- und
Zertifizierungsinitiative der Stahlindustrie.