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BMW Group beschleunigt CO2-Reduzierung mit Neuer Klasse und setzt konsequent auf Kreislaufwirtschaft
Thu Sep 02 10:00:00 CEST 2021 Pressemeldung
Die BMW Group erhöht im Kampf gegen den Klimawandel die Schlagzahl: Mit der Einführung der Neuen Klasse verschärft das Unternehmen seine im Sommer 2020 selbst gesteckten Ziele zur deutlichen Senkung der CO2-Emissionen nochmals und verpflichtet sich zudem auf einen Kurs, der dem 1,5 Grad Ziel zur Begrenzung der globalen Erwärmung entspricht.
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Michael Ebner
BMW Group
- Zipse: „Verpflichten uns auf klaren Kurs für 1,5 Grad Ziel“
- Mehr Klimaschutz auf der Straße: Bis 2030 weltweite CO2-Emissionen pro Fahrzeug in Nutzungsphase halbieren
- Mehr als 40 Prozent CO2 Reduzierung über Lebenszyklus
- Zehn Millionen vollelektrische Fahrzeuge in zehn Jahren
- Secondary first: Bis zu 50 Prozent Sekundärmaterialeinsatz geplant – Initiativen zur Entwicklung der Märkte erforderlich
- Kooperation mit BASF und ALBA zu Kunststoff-Recycling
- Rohstoffknappheit und soziale Verantwortung: BMW Group setzt auf Kreislaufwirtschaft für nachhaltige Materialien
- RE:BMW – Circular Economy als Leitmotiv zur IAA Mobility
München. Die BMW Group erhöht im Kampf gegen den
Klimawandel die Schlagzahl: Mit der Einführung der Neuen Klasse
verschärft das Unternehmen seine im Sommer 2020 selbst gesteckten
Ziele zur deutlichen Senkung der CO2-Emissionen
nochmals und verpflichtet sich zudem auf einen Kurs, der dem
1,5 Grad Ziel zur Begrenzung der globalen Erwärmung
entspricht. Zusätzlich treibt die BMW Group mit der Neuen Klasse die
Nutzung von Sekundärmaterial sowie die Prinzipien
einer Kreislaufwirtschaft massiv voran und setzt sich
für bessere Rahmenbedingungen für den Aufbau eines Markts für
Sekundärmaterial ein.
Bei der beschleunigten CO2-Reduzierung liegt
der Fokus auf der Nutzungsphase der Fahrzeuge, die
mit mehr als 70 Prozent den bei weitem größten Anteil in der
weltweiten CO2-Bilanz der BMW Group ausmacht. Bis
2030 soll der CO2 Ausstoß je Fahrzeug und gefahrenem
Kilometer gegenüber dem Jahr 2019 nun mindestens
halbiert werden. Herstellerübergreifend am besten
vergleichbar wird die Ambition im Kampf gegen den Klimawandel beim
Blick auf den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs
inklusive Produktion und vorgelagerter Lieferkette: Hier plant die BMW
Group eine Reduzierung der CO2 Emissionen je Fahrzeug um
mindestens 40 Prozent.
„Der Umgang mit CO2-Emissionen ist zu einem zentralen
Bewertungsfaktor für unternehmerisches Handeln geworden. Dabei ist die
entscheidende Währung für den Klimaschutz: Wie stark können wir den
CO2-Abdruck von Fahrzeugen über ihren gesamten Lebenszyklus
verringern? Dazu setzen wir uns transparente und ambitionierte Ziele
zur substanziellen Reduzierung von CO2-Emissionen, die von der Science
Based Targets Initiative validiert sind und einen wirksamen und
messbaren Beitrag liefern“, sagte der Vorsitzende des Vorstands der
BMW AG, Oliver
Zipse, am Donnerstag in München. „Mit der Neuen
Klasse verschärfen wir unseren Anspruch nochmal deutlich und
verpflichten uns außerdem zu einem klaren Kurs, um das 1,5 Grad Ziel einzuhalten.“
Dazu ist die BMW Group als erster deutscher Automobilhersteller
der Business Ambition for 1,5°C der Science
Based Targets Initiative beigetreten und bekennt sich zu
dem Ziel einer vollständigen Klimaneutralität über die gesamte
Wertschöpfungskette bis spätestens 2050. Das Unternehmen ist damit
auch Teil der internationalen Race to Zero
Initiative. Dabei ist das Unternehmen überzeugt, dass dieser
Pfad durch weitere technologische Innovationen und ohne das pauschale
Verbot einzelner Technologien eingehalten werden kann.
Der stärkste Treiber auf diesem Pfad zur Klimaneutralität ist
der Hochlauf der E-Mobilität, den die BMW Group mit der Einführung der
Neuen Klasse zusätzlich beschleunigt: In den nächsten rund zehn Jahren
wird das Unternehmen etwa zehn Millionen vollelektrische
Fahrzeuge auf die Straße bringen. 2030
soll bereits mindestens die Hälfte des weltweiten
Absatzes der BMW Group aus vollelektrischen
Fahrzeugen bestehen. Die Marke MINI wird
bereits Anfang der 2030er Jahre ausschließlich vollelektrische
Fahrzeuge anbieten.
Für die Halbierung der weltweiten CO2 Emissionen in der
Nutzungsphase bis 2030 legt die BMW Group dabei unverändert die
strengen Kriterien der Science Based Targets
Initiative an: So werden bei der Berechnung die Emissionen aus der
Kraftstoff- bzw. Stromerzeugung mit eingeschlossen und für den
Verbrauch wird der WLTP-Zyklus samt einem pauschalen Aufschlag von
zehn Prozent zugrunde gelegt. Mit seiner Produkt- und
Elektrifizierungsstrategie ist das Unternehmen auch auf Kurs, um das
EU-Flottenziel für 2030 zu erreichen.
Mehr als Grünstrom: Künftig stärkerer Fokus auf Rohstoff-Einsatz
Klimafreundliche Mobilität entsteht allerdings nicht
automatisch durch einen höheren Anteil an Elektrofahrzeugen auf der
Straße. Entscheidend ist es außerdem, den Einsatz von Primärmaterial
und den damit verbundenen umweltschädlichen Abbau von
Rohstoffen und deren oftmals energie- und CO2-intensive
Verarbeitung zu reduzieren – gerade im Automobilbau als einer der
rohstoffintensivsten Industrien.
„2017 hat die Menschheit erstmals mehr als 100 Milliarden Tonnen
Rohstoffe binnen eines Jahres verbraucht – diesem Trend müssen wir
auch in der Autoindustrie entgegenwirken“, forderte
Zipse. „Dabei geht es nicht nur um ökologische,
sondern auch um betriebswirtschaftliche Nachhaltigkeit – und damit um
eine strategische Dimension. Denn die aktuelle Entwicklung von
Rohstoffpreisen zeigt, mit welchen Auswirkungen eine Industrie rechnen
muss, die von begrenzten Ressourcen abhängig ist.“
Speziell mit einem wachsenden Anteil von batterieelektrisch
betriebenen Fahrzeugen steigt der Bedarf an zahlreichen
Rohstoffen wie etwa Kobalt, Nickel und Aluminium für den
Hochvoltspeicher der Fahrzeuge. Gleichzeitig liegt hier ein großes
Potenzial, um die Materialien im Sinne einer Kreislaufwirtschaft
wiederzuverwenden – denn für Hochvoltspeicher hat die BMW Group mit
Partnern bereits eine technische Machbarkeit der Recycling Effizienz
von über 90 Prozent nachgewiesen.
Im Hochvoltspeicher des neuen BMW iX liegt der
Anteil von Sekundär-Nickel bereits bei bis zu 50
Prozent, beim Gehäuse beträgt der Anteil von
Sekundär-Aluminium bis zu 30 Prozent. Diese Werte
will die BMW Group für zukünftige Produktgenerationen nochmals
deutlich ausbauen.
Neben der Verfügbarkeit von Primärmaterial und steigenden
Rohstoffpreisen sprechen zahlreiche Aspekte der
Nachhaltigkeit für einen verstärkten Einsatz von
Sekundärmaterial und die Entwicklung hin zu einer Kreislaufwirtschaft:
Die Bereitstellung von Sekundärmaterial ist
deutlich weniger CO2 intensiv als dies bei
Primärmaterial der Fall ist, was die CO2-Bilanz von Fahrzeugen
speziell in der Lieferkette deutlich verbessern kann. Bei
Sekundär-Aluminium liegt die CO2-Einsparung gegenüber Primärmaterial
bei Faktor 4 bis 6, bezüglich Stahl und Thermoplasten bei Faktor 2 bis 5.
Durch die Gewinnung von Rohstoffen für Primärmaterial – gerade
im Bergbau – wird die grundsätzliche Regenerationsfähigkeit
von Ökosystemen entscheidend beeinträchtigt. Dieser Effekt
kann durch die steigende Verwendung von Sekundärmaterial deutlich
verringert werden.
Speziell sogenannte Konfliktmaterialien bergen
das Risiko, dass ihr Abbau und Handel oft mit Verstößen gegen Umwelt-
und Sozialstandards in Verbindung gebracht wird. Diesem Risiko tritt
die BMW Group mit zahlreichen Maßnahmen entgegen und ist unter anderem
Mitglied der Responsible Minerals Initiative. Die effizienteste
Strategie zur Risikovermeidung stellt aber der zunehmende
Verzicht auf einen Abbau solcher Primärmaterialien dar.
‚Secondary First‘: hoher Sekundäranteil bei wesentlichen
Fahrzeugmaterialien
Um die Aspekte einer gesamthaften Nachhaltigkeit zu
berücksichtigen, will die BMW Group den Anteil von Sekundärmaterial in
ihren Fahrzeugen perspektivisch deutlich erhöhen. Aktuell werden
Fahrzeuge im Durchschnitt zu knapp 30 Prozent aus
recycelten und wiederverwendeten Materialien gefertigt. Mit dem Ansatz
‚Secondary First‘ soll dieser Wert sukzessiv
auf 50 Prozent ausgebaut werden.
Dabei müssen Qualität, Sicherheit und Zuverlässigkeit der
Materialien den gleichen hohen Anforderungen wie bei Primärmaterialien
entsprechen – und vor allem muss sich die Marktverfügbarkeit solcher
qualitativ hochwertigen Materialien noch signifikant entwickeln. Um
die strukturellen Rahmenbedingungen dafür zu verbessern, sind
industrieübergreifende Ansätze ebenso erforderlich wie politische Initiativen.
Basierend auf den vier Prinzipien Re:think, Re:duce,
Re:use, Re:cycle treibt die BMW Group ihre Aktivitäten auf
dem Gebiet der Kreislaufwirtschaft gezielt voran und leistet in
vielfältiger Hinsicht Pionierarbeit: So werden in der Produktion
wesentliche Materialgruppen zunehmend sortenrein getrennt und
recycelt, um sie im Rahmen sogenannter ‚Closed Loops‘ für die
Industrie wiederverwertbar zu machen.
Kooperation mit BASF und ALBA Group
In der Lieferkette werden in Abhängigkeit von der
jeweiligen Marktverfügbarkeit mehr und mehr Sekundärmaterialien für
den Einsatz in Fahrzeugen der BMW Group erschlossen. Darüber hinaus
setzt das Unternehmen gemeinsam mit Partnern wichtige Impulse bei der
Weiterentwicklung von Sekundärmaterialien – etwa durch ein
Pilotprojekt mit BASF und der ALBA
Group zum verstärkten Recycling von Automobil-Kunststoffen.
Ziel des Projekts ist es, den Materialeinsatz von
Primär-Kunststoffen über eine möglichst umfassende
Kreislaufwirtschaft zu verringern. Dafür analysiert
die ALBA Group Altfahrzeuge der BMW Group und prüft eine „car-to-car“
Wiederverwendung der verbauten Kunststoffe. In einem zweiten Schritt
bewertet BASF die Möglichkeiten des chemischen
Recyclings der vorsortierten Abfälle, um Pyrolyseöl zu
gewinnen. Dieses kann als Basis für neue Produkte aus Kunststoff
verwendet werden. So könnten in Zukunft aus einer ausgedienten
Instrumententafel zum Beispiel eine neue Türverkleidung oder andere
Bauteile entstehen.
Closed Loop statt Downcycling: ‚Circular Design‘ als Basis für Kreislaufwirtschaft
Um höhere Recyclingquoten zu
erreichen und dabei eine hohe Qualität der
Sekundärmaterialien zu gewährleisten, müssen die Materialien
bereits im Recyclingprozess in sehr reiner Form
extrahiert werden. Beispielsweise muss das Bordnetz einfach auszubauen
sein, um eine Vermischung des Stahls mit Kupfer aus dem Kabelbaum der
Fahrzeuge zu vermeiden. Sonst verliert der Sekundärstahl wesentliche
Materialeigenschaften und erfüllt nicht mehr die hohen
Sicherheitsanforderungen der Automobilindustrie. Auch der
Einsatz von Monomaterialien – etwa im Innenraum –
muss deutlich erhöht werden, um eine größtmögliche Menge wieder in den
Wertstoffkreislauf überführen zu können. Grundsätzlich kann eine
Reduzierung der Anzahl der Materialien dazu beitragen, eine bessere
Qualität der recycelten Materialien zu ermöglichen. Derzeit bestehen
Fahrzeuge aus ca. 8.000 bis 10.000 unterschiedlichen Materialien.
Um diesen Anforderungen künftig noch stärker gerecht zu werden,
setzt die BMW Group auf das Konzept des ‚Circular
Design‘, das auch die wirtschaftliche
Demontagefähigkeit der Fahrzeuge sicherstellen soll. Denn die
Zerlegung des Fahrzeugs und der einzelnen Komponenten muss schnell und
kosteneffizient erfolgen können, damit die
Sekundärmaterialien am Markt auch beim Preis
wettbewerbsfähig sind. Die Voraussetzung dafür muss
bereits in der Konstruktion der Fahrzeuge angelegt
sein, indem Verbindungen so gestaltet sind, dass sie nach dem
Lebensende des Fahrzeugs wieder gelöst werden können und sich
unterschiedliche Materialien nicht miteinander vermischen.
RE:BMW auf der IAA Mobility – visionärer Ausblick zur Kreislaufwirtschaft
Die BMW Group macht die Circular Economy zu ihrem
Leitmotiv der IAA Mobility 2021 und wird dabei auch einen visionären
Ausblick zu den Potentialen der Kreislaufwirtschaft und der
nachhaltigen Mobilität geben: Der BMW i Vision Circular
verkörpert den ambitionierten Anspruch des Unternehmens, der
nachhaltigste Hersteller für individuelle Premiummobilität zu sein.
Das Visionsfahrzeug, das nach den vier Prinzipien der
Kreislaufwirtschaft – Re:think, Re:duce, Re:use, Re:cycle – gestaltet
ist, gibt einen Ausblick darauf, wie individuelle, nachhaltige und
luxuriöse Mobilität im urbanen Umfeld im Jahr 2040 aussehen könnte:
erschaffen aus 100 Prozent Sekundärmaterial sowie nachwachsenden
Rohstoffen und zu 100 Prozent recyclingfähig.
Damit unterstreicht die BMW Group, dass Klimaschutz und
individuelle Mobilität kein Widerspruch sein müssen. Vielmehr kann die
BMW Group mit neuen Technologien, Innovationen und ihren modernen
Fahrzeugen den gesellschaftlichen Anforderungen nach mehr
Nachhaltigkeit gerecht werden, ohne dass die Kunden auf individuelle
Mobilität verzichten müssen.
Die BMW Group
Die BMW Group ist mit ihren Marken BMW, MINI,
Rolls-Royce und BMW Motorrad der weltweit führende Premium-Hersteller
von Automobilen und Motorrädern und Anbieter von Premium-Finanz- und
Mobilitätsdienstleistungen. Das BMW Group Produktionsnetzwerk umfasst
31 Produktions- und Montagestätten in 15 Ländern; das Unternehmen
verfügt über ein globales Vertriebsnetzwerk mit Vertretungen in über
140 Ländern.
Im Jahr 2020 erzielte die BMW Group einen weltweiten Absatz von
mehr als 2,3 Mio. Automobilen und über 169.000 Motorrädern. Das
Ergebnis vor Steuern im Geschäftsjahr 2020 belief sich auf 5,222 Mrd.
€, der Umsatz auf 98,990 Mrd. €. Zum 31. Dezember 2020 beschäftigte
das Unternehmen weltweit 120.726 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Seit jeher sind langfristiges Denken und verantwortungsvolles
Handeln die Grundlage des wirtschaftlichen Erfolges der BMW Group. Das
Unternehmen hat frühzeitig die Weichen für die Zukunft gestellt und
rückt Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung konsequent ins Zentrum
seiner Ausrichtung, von der Lieferkette über die Produktion bis zum
Ende der Nutzungsphase aller Produkte.
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