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Revolution statt Evolution: BMW Group reduziert CO2-Footprint bis 2030 deutlich durch innovative Materialien.
Thu Sep 02 10:00:00 CEST 2021 Pressemeldung
+++ Maßnahmen für definiertes 1,5 Grad Ziel: nachhaltige, innovative Materialien und Kreislaufwirtschaft +++ Höhere Recyclingquoten und alternative Rohstoffe sorgen für niedrigeren CO2-Ausstoß bis 2030 über gesamten Lebenszyklus +++ Intensive Materialforschung und Kooperationen wesentlicher Faktor gegen den Klimawandel
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Michael Ebner
BMW Group
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Michael Ebner
BMW Group
München. Mit einer beispiellosen
Nachhaltigkeitsstrategie und klar definierten CO2-Zielen
intensiviert die BMW Group ihren Kampf gegen den Klimawandel. Dies
verkündete Oliver Zipse, der Vorstandsvorsitzende der BMW AG, auf
einer Presseveranstaltung in München.
Schwerpunkte der richtungsweisenden Strategie sind einerseits
eine drastische CO2-Reduktion pro Fahrzeug bis zum
Jahr 2030. Andererseits treibt die BMW Group im Zuge der
Einführung der „Neuen Klasse“ die Nutzung von
Sekundärmaterial sowie die zukunftsweisenden
Prinzipien einer Kreislaufwirtschaft massiv voran.
Damit verpflichtet sich die BMW Group zu einem noch nachhaltigeren
Kurs, der dem 1,5 Grad Ziel zur Begrenzung der globalen Erderwärmung entspricht.
Die Erfüllung sämtlicher Klimaziele hängt wesentlich mit der
Forschung und Entwicklung nachhaltiger Materialien
zusammen. Aus Sicht der BMW Group kann nur ein ganzheitlicher Ansatz
im Umgang mit bewährten und neuen Materialien den
CO2-Ausstoß dauerhaft reduzieren. Aus diesem Grund hat sich
die BMW Group intensiv der Entwicklungs- und Forschungsarbeit von
umweltschonenden Rohstoffen verschrieben. Gleichzeitig forciert sie
den gezielten Aufbau eines Marktes für Sekundärmaterialien und
arbeitet zielgerichtet mit Startups und erfahrenen Materiallieferanten
an zukunftsweisenden Werkstoffen.
„Wir setzen neue Maßstäbe für nachhaltige
Premiumqualität. Dafür denken wir Materialien neu, legen
unseren Fokus noch gezielter auf ressourcenschonende
Materialalternativen und erneuerbare Materialien mit einer
ausgeprägten Demontagefähigkeit,“ sagt Dr. Stefan Floeck, Leiter
Entwicklung Karosserie, Exterieur und Interieur, und seit dem 1.
September verantwortlich für die Produktlinie MINI und Kompaktklasse
BMW. „Damit gehen wir einen konsequenten Weg – hin zu einer
ganzheitlich nachhaltigen Produktentwicklung, dem verantwortungsvollen
Umgang mit Ressourcen und der Transformation zu einer Kreislaufwirtschaft.“
Innovative Materialien für ein nachhaltiges
Ziel
Ob Exterieur oder Interieur: Der Einsatz von
intelligenten und nachhaltigen Materialien ist die Basis für
ressourcenschonenden Automobilbau. Die BMW Group hat Materialgruppen
definiert, deren nachhaltige Eigenschaften neue Maßstäbe setzen und
alle vier Bereiche der Circular Economy abdecken: RE:THINK, RE:DUCE,
RE:CYCLE und RE:USE.
Natürliche Rohstoffe integrieren
Die BMW Group
setzt seit einigen Jahren auf nachwachsende Rohstoffe in ihren
Fahrzeugen – bisher zum Beispiel in Türverkleidungen in Form einer
Naturfasermatte gepaart mit einer Matrix aus Kunststoff, die für die
nötige Stabilität sorgt. Nachwachsende Rohstoffe wie
Naturfasern sind dabei nicht nur 30 Prozent leichter
als das Alternativmaterial Kunststoff, sondern sie gehen mit einem
negativen Wert in die CO2-Berechnung
ein, da sie in der Wachstumsphase CO2 aufnehmen und
Sauerstoff emittieren.
Aufgrund seines Potentials hat die BMW Group mit ihren Partnern
den Einsatz von Fasern wie Hanf, Kenaf oder Flachs konsequent
weiterentwickelt und mit Naturfaser-Gitterstrukturen versehen. Durch
die Stützstrukturen ist es möglich, die mechanischen Eigenschaften zu
erhalten und weiteres Gewicht durch einen reduzierten Materialeinsatz einzusparen.
Auch Holz bietet als nachwachsender Rohstoff viele
Einsatzfelder. So forscht die BMW Group unter anderem an
neuartigen Holzschäumen mit einer offenporigen
Struktur bestehend aus fein zerkleinerten Holzpartikeln. Die
Festigkeit des Schaums entsteht durch holzeigene Bindungskräfte, die
es möglich machen, auf synthetische Klebstoffe zu verzichten. Die
Schäume bestehen somit zu 100 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen
und könnten in Zukunft Akustikschäume ersetzen.
Kunststoff-Rezyklate: Clever und
umweltfreundlich
Die BMW Group setzt bereits heute in
ihren thermoplastischen Bauteilen auf bis zu 100 Prozent
Kunststoff-Rezyklat. Gemeinsam mit innovativen Kunststoffherstellern
arbeitet sie an der Weiterentwicklung von
Kunststoff-Rezyklaten und Biokunststoffen mit einem
deutlich verminderten CO2-Fußabdruck. Dafür nutzt das
Unternehmen neben Kunststoff-Rezyklaten biobasierte Kunststoffe und
Kunststoffe mit Naturfaserverstärkung wie Cellulose, Hanf, Holz oder
Bambus, um den Anteil erdölbasierten Primär-Kunststoffs zu
reduzieren. Das Ziel ist es, bis zum Jahr 2030
thermoplastische Kunststoffe mit einem Rezyklat-Anteil von
durchschnittlich 40 Prozent einzusetzen.
Innovatives Leder aus neuen Quellen
Neue vegane
und ressourcenschonende Lederalternativen sind ein weiterer wichtiger
Teil der Forschungsarbeit der BMW Group. Kunstleder mit biobasierten
Rohstoffen, 100 Prozent recyceltem Polyester-Textil und Korkpartikeln
ermöglichen eine Reduzierung der CO2-Emissionen
gegenüber heutigem PVC-Kunstleder um bis zu 45 Prozent. In
Zusammenarbeit mit dem Startup Adriano di Marti S.A de C.V. erforscht
die BMW Group einen nachhaltigen Werkstoff basierend auf
Kaktus. Das Material DeserttexTM setzt sich aus
pulverisierten Kaktusfasern und einer biobasierten Polyurethan-Matrix
zusammen. Eine ebenfalls vielversprechende Alternative zu Leder ist
das vollständig recycelbare Mirum
TM, das alle Eigenschaften von traditionellem
Leder, von Garnen und Schäumen imitiert. Durch die Beteiligung
an dem Startup-Unternehmen Natural Fiber Welding stehen der BMW
Group neue Möglichkeiten bei der Entwicklung und Umsetzung der
pflanzenbasierten Materialoptionen offen.
Textilien – neu gedacht und 100 Prozent
kreislauffähig
Die BMW Group arbeitet im Rahmen ihrer
Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten an innovativen Materialien,
die das Potential haben, in künftigen Fahrzeugen eingesetzt zu werden.
Dazu zählen auch synthetische Textilvarianten, die
zum großen Teil für Sitzbezüge eingesetzt werden. Sie haben einen
geringen CO2-Footprint und können aus 100 Prozent
recyceltem Material hergestellt werden. Dank ihrer
Zusammensetzung können sie im Laufe ihres Produktlebenszyklus
immer wieder einem Kreislauf zugeführt
und mehrfach verwendet werden. Das Ziel der BMW Group
ist es, mehr Monomaterialien anstelle von
mehrschichtigen, multimaterialen Ansätzen zu verwenden. Bei einem Sitz
beispielsweise sind der Bezug und der darunter liegende Schaumstoff
heute aus unterschiedlichen Materialien. Diese lassen sich weder
einfach trennen noch gemeinsam zu einem im Fahrzeug einsetzbaren neuen
Material recyceln. Dabei spielen auch die verschiedenen Verbindungen
zwischen den Materialien eine Rolle wie zum Beispiel Klebstoffe und
Garn. Bestehen beide Teile aus dem gleichen Material, ist ein
Recycling im Sinne der Kreislaufwirtschaft möglich. Zudem setzt die
BMW Group neue Techniken ein, um Textilien ein neues Erscheinungsbild
zu geben, nutzt 3D-Strukturen, Applikationen, Muster und graphische
Elemente und arbeitet an neuem Materialmix für den Serieneinsatz.
Mit diesen und vielen weiteren innovativen Maßnahmen möchte die
BMW Group das allgemeine Bewusstsein für nachhaltige Materialien
schärfen und transparenten Einblick in ihren zirkulären Weg in eine
nachhaltige Zukunft bieten – mit dem Ziel, bis 2030 die
CO2-Emissionen über den Lebenszyklus unserer Produkte um
mehr als 40 Prozent zu senken.