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BMW Group investiert in innovatives Verfahren zur CO2-freien Stahlproduktion.
Fri Mar 12 06:00:00 CET 2021 Pressemeldung
Neues Verfahren von Boston Metal soll Mitte des Jahrzehnts in die Industrialisierung gehen +++ BMW Group senkt kontinuierlich die CO2-Emissionen im Stahl-Lieferantennetzwerk +++ Fokus auf Sekundärmaterial und geschlossene Material-Kreisläufe in den Presswerken der BMW Group +++ Wendt: „Werden im Jahr 2030 rund zwei Millionen Tonnen weniger CO2-Emissionen in unserem Stahl-Lieferantennetzwerk haben.“
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Michael Ebner
BMW Group
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Michael Ebner
BMW Group
München. Die BMW Group setzt ihre
Nachhaltigkeitsziele konsequent um. Wie das Unternehmen heute bekannt
gab, investiert es über seinen Venture-Capital-Fonds
BMW i
Ventures in ein innovatives Verfahren zur CO2-freien
Stahlherstellung, das das US-Startup Boston Metal entwickelt hat.
Boston Metal will das neue Verfahren in den kommenden Jahren für die
Stahlproduktion im industriellen Maßstab ausbauen. Die Investition ist
Teil der weitreichenden Nachhaltigkeitsaktivitäten der BMW Group mit
dem Ziel, die CO2-Emissionen bereits im Lieferantennetzwerk
deutlich zu reduzieren.
„Wir ermitteln in unserem Lieferantennetzwerk systematisch
diejenigen Rohstoffe und Komponenten, die die höchsten
CO2-Emissionen in der Herstellung haben. Stahl gehört dazu,
ist aber für die Automobilproduktion unentbehrlich. Daher haben wir
uns im Bereich Stahl zum Ziel gesetzt, die CO2-Emissionen
in der Lieferkette kontinuierlich zu senken. Im Jahr 2030 sollen die
CO2-Emissionen rund zwei Millionen Tonnen unter dem
heutigen Wert liegen,“ sagt Dr. Andreas Wendt, Vorstand der BMW AG für
Einkauf und Lieferantennetzwerk.
Stahl ist mit seinen vielseitigen Eigenschaften einer der
wichtigsten Werkstoffe in der Automobilproduktion und wird für
zukünftige Fahrzeuggenerationen nicht an Bedeutung verlieren. Auch mit
dem dynamischen Hochlauf der Elektromobilität bleibt Stahl ein
wichtiger Konstruktionswerkstoff für die Karosserie und zahlreiche
Komponenten. Die Presswerke der BMW Group in Europa verarbeiten pro
Jahr mehr als eine halbe Million Tonnen Stahl.
Elektronen statt Kohle für die Stahlproduktion
Bei der herkömmlichen Herstellung von Stahl entsteht
in den Hochöfen Kohlendioxid. Das Startup Boston Metal verwendet für
seine neue Technologie Elektrizität, um über eine Elektrolysezelle
Roheisen herzustellen, das später zu Stahl weiterverarbeitet wird.
Wenn für diesen Prozess Strom aus erneuerbaren Energien eingesetzt
wird, ist die Stahlproduktion CO2-frei. In den kommenden
Jahren baut das junge Unternehmen Demonstrationsanlagen für sein
Verfahren auf, um es so für die Verwendung im industriellen Maßstab weiterzuentwickeln.
Die BMW Group ist bereits im vergangenen Jahr im Rahmen eigener
Forschungsaktivitäten und über die BMW Startup Garage in engen Kontakt
mit Boston Metal getreten. Im Rahmen der i Ventures-Aktivitäten
investiert das Unternehmen nun in das Startup. Tadeu Carneiro,
Chairman und CEO von Boston Metal sagt: „Unsere Investoren erstrecken
sich über die gesamte Stahl-Wertschöpfungskette, von den vorgelagerten
Bergbau- und Eisenerzunternehmen bis hin zu den nachgelagerten
Endkunden. Sie bestätigen Boston Metals innovativen Prozess zur
Herstellung von hochwertigem Stahl, zu wettbewerbsfähigen Kosten und
in großem Maßstab."
Innovative Technologien und Verwendung von Grünstrom in der Stahlproduktion
Die Investition in neue Technologien ist eine von
vielen Maßnahmen, die die BMW Group unternimmt, um ihre ambitionierten
Ziele für der Stahl-Lieferkette zu erreichen. So ist bei jeder
Auftragsvergabe die CO2-arme Produktion ein wichtiges Vergabekriterium.
„Uns ist wichtig, dass unsere Partner nachhaltiges Handeln fest
verankert haben und Produktionstechnologien mit geringen
CO2-Emissionen verwenden,“ ergänzt Wendt. „Auch der Einsatz
von Grünstrom hat eine große Wirkung. Wir arbeiten bereits heute mit
Lieferanten zusammen, die für den Stahl, den sie für uns produzieren,
ausschließlich Grünstrom verwenden.“
Geschlossener Materialkreislauf und vermehrter Einsatz von
recyceltem Stahl
Um die Bestände von Rohstoffen zu schützen hat sich
die BMW Group zum Ziel gesetzt, den Anteil von recycelten Rohstoffen,
sogenanntem Sekundärmaterial, bis 2030 weiter zu erhöhen und Rohstoffe
in einer Kreislaufwirtschaft mehrfach zu nutzen.
Sämtliche Stahlabfälle, die in den Presswerken zum Beispiel beim
Ausstanzen der Türen entstehen, werden entweder über einen direkten
Materialkreislauf wiederverwendet oder über den Stahlhandel zu
Stahlproduzenten zurückgeschickt und zu neuem Stahl verarbeitet. Der
Einsatz von Sekundärmaterial reduziert die CO2-Emissionen
gegenüber Primärmaterial deutlich, schont die natürlichen Ressourcen
und reduziert zudem den Energieaufwand bei der Herstellung.
Engagement für Umwelt- und Sozialstandards in der
Wertschöpfungskette
Die BMW Group hat im Rahmen ihrer Beteiligung an
ResponsibleSteel aktiv an der Erstellung eines
Nachhaltigkeitsstandards mitgearbeitet, der Umwelt- und
Sozialstandards in der gesamten Wertschöpfungskette ab der Mine
umfasst. Der Nachhaltigkeitsstandard wurde 2019 im Rahmen eines
Multistakeholder-Prozesses für Produktionsstandorte der Stahlindustrie
veröffentlicht und ist nun Grundlage für Zertifizierungen.
ResponsibleSteel ist eine Non-Profit-Organisation und die erste
globale Multi-Stakeholder-Standard- und Zertifizierungsinitiative der Stahlindustrie.
Über Boston Metal
Boston Metal ist ein weltweit tätiger Anbieter von
Metalltechnologielösungen. Das Unternehmen spezialisiert sich auf
die Kommerzialisierung der patentierten Schmelzoxidelektrolyse
(MOE). MOE bietet der Metallindustrie eine effizientere,
kostengünstigere und umweltschonendere Lösung für die Herstellung
einer breiten Vielfalt von Metallen und Legierungen aus einem
vielfältigen Sortiment von Rohstoffen. Boston Metal arbeitet eng mit
seinen Kunden zusammen, um die MOE-Technologie an spezifische
Anforderungen hinsichtlich Legierungen, Rohmaterialien und
Geschäftsbedürfnisse anzupassen. Mehr zu Boston Metal: www.bostonmetal.com.
Über BMW i Ventures
BMW i Ventures, der Venture-Capital-Fonds von BMW, investiert in
Startups in den Bereichen autonomes Fahren, digitales Auto und
Automotive Cloud, E-Mobilität, künstliche Intelligenz und Daten,
Industrie 4.0, Shared und On-Demand-Mobilität, Customer Digital Life
und Nachhaltigkeit. Das Unternehmen hat bereits Partnerschaften mit
innovativen Unternehmen wie Alitheon, Chargepoint, Recogni, CelLink,
Urgent.ly, PureCycle Technologies, Tekion und vielen anderen
geschlossen. BMW i Ventures investiert in alle Phasen, von der Seed-
und Inkubationsphase bis hin zu Wachstumsunternehmen.
Über die BMW Startup Garage
Die BMW Startup Garage ist die Venture Client Einheit der BMW
Group. Sie tauscht sich jährlich mit über 1000 Startups in rund 30
Ländern aus und sucht nach Innovationen, die einen wesentlichen
Nutzen für die Produkte, Services, Systeme und Prozesse der BMW
Group darstellen. Damit sichert sie sich den frühzeitigen Zugang zu
Innovationen und kann diese vor Erreichen der Marktreife
mitgestalten. Gleichzeitig erhalten Startups wertvolle Einblicke in
die Automotive-Prozesse, können ein Netzwerk im Unternehmen aufbauen
und werden bei der Weiterentwicklung ihres Businessplans
unterstützt. Ziel des Programms ist es, Startups zu evaluieren und
als langfristige Partner für die BMW Group zu befähigen, und so die
Innovationsführerschaft des Unternehmens zu stärken. Die Startup
Garage ist weltweit an allen BMW Tech Office-Standorten der BMW
Group vertreten: München, Mountain View, Shanghai, Seoul, Tokyo und
seit 2020 auch Tel Aviv.