PressClub Österreich · Artikel.
Rohstoff-Versorgung für Batteriezellen: BMW Group schließt Liefervertrag mit Ganfeng für nachhaltiges Lithium aus Bergbau in Australien
Wed Dec 11 09:00:00 CET 2019 Pressemeldung
Liefervertrag mit einem prognostizierten Volumen von 540 Mio. Euro +++ Rohstoff wird nachhaltig mittels Bergbau in Australien gewonnen +++
Pressekontakt.
Michael Ebner
BMW Group
Tel: +43-662-8383-9100
E-Mail senden
Author.
Michael Ebner
BMW Group
München. Mit dem Ausbau der Elektromobilität
erweitert die BMW Group ihre bestehenden Geschäftsbeziehungen zu
Ganfeng Lithium Co., Ltd. mit Sitz in Jiangxi (China). Die beiden
Unternehmen haben einen Liefervertrag für die Versorgung des – für
Batteriezellen wichtigen – Rohstoffs Lithium unterzeichnet. „Das
prognostizierte Vertragsvolumen beträgt 540 Millionen Euro. Die BMW
Group deckt damit 100% des Bedarfs an Lithiumhydroxid für die
Hochvoltspeicher ihrer fünften Generation an Batteriezellen“, sagt Dr.
Andreas Wendt, Vorstand der BMW AG für Einkauf und
Lieferantennetzwerk. Die Vertragslaufzeit beträgt fünf Jahre (2020 – 2024).
„Neben Kobalt ist Lithium einer der Schlüssel-Rohstoffe für die
Elektromobilität. Mit der Vertragsunterzeichnung sichern wir unseren
Lithium-Bedarf für Batteriezellen ab“, so Wendt weiter. „Bereits 2023
wollen wir 25 elektrifizierte Modelle im Angebot haben, davon mehr als
die Hälfte vollelektrisch. Entsprechend steigt der Bedarf an
Rohstoffen. Allein für Lithium rechnen wir bis 2025 etwa mit einer
Versiebenfachung unseres heutigen Bedarfs.“
Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit sind wichtige Faktoren
beim Ausbau der Elektromobilität. Für die Einkaufsexperten der BMW
Group beginnt eine ethisch verantwortliche Rohstoffgewinnung und
-verarbeitung deshalb ganz am Anfang der Wertschöpfungskette: Sie
beschäftigen sich intensiv mit den Lieferketten für Batteriezellen –
bis in die Rohstoffminen hinein. Die Einhaltung von Umweltstandards
und Menschenrechten hat dabei oberste Priorität. „Nachhaltigkeit ist
ein wichtiger Aspekt unserer Unternehmensstrategie und spielt eine
zentrale Rolle beim Ausbau der Elektromobilität. Wir sind uns unserer
Verantwortung voll bewusst: Lithium und andere Rohstoffe müssen unter
ethisch verantwortlichen Bedingungen gewonnen und verarbeitet werden“,
betont Wendt. Die Gewinnung des Lithiums bei Ganfeng erfolgt mittels
Bergbau aus so genannten Hardrock-Lagerstätten in Australien. Dabei
gelten höchste Ansprüche in Bezug auf Nachhaltigkeit.
Bereits heute veröffentlicht die BMW Group auf ihrer Webseite
die Herkunftsländer für Kobalt (siehe hier).
Für die kommende, fünfte Generation an Batteriezellen hat das
Unternehmen außerdem die Lieferketten neu strukturiert und wird nicht
nur Lithium, sondern auch Kobalt ab 2020 selbst direkt einkaufen und
die Rohstoffe den beiden Batteriezell-Herstellern CATL sowie Samsung
SDI zur Verfügung stellen. Damit ist eine vollständige Transparenz
über die Herkunft der Rohstoffe gegeben. Kobalt wird künftig direkt
aus Minen in Australien und Marokko bezogen. Die Lieferverträge
garantieren eine Versorgungssicherheit bis 2025 und darüber hinaus.
Darüber hinaus hat die BMW Group kürzlich bekannt gegeben, dass
sie das Auftragsvolumen für Batteriezellen an CATL auf 7,3 Milliarden
Euro erhöht (Vertragslaufzeit: 2020 bis 2031) und für die fünfte
Generation an elektrischen Antrieben mit Samsung SDI einen
Langzeit-Liefervertrag mit einem Auftragsvolumen von 2,9 Milliarden
Euro geschlossen hat (Vertragslaufzeit: 2021 bis 2031). „Damit sichern
wir langfristig unseren Bedarf an Batteriezellen. Jede Zellgeneration
wird im globalen Wettbewerb an den technologisch und
betriebswirtschaftlich führenden Hersteller vergeben. So haben wir zu
jeder Zeit Zugang zur bestmöglichen Zelltechnologie“, so Dr. Andreas Wendt.
Außerdem wird die BMW Group ab der fünften Generation der
Elektroantriebe ab 2021 komplett auf den Einsatz von seltenen Erden
verzichten. „Damit machen wir uns unabhängig von deren Verfügbarkeit“,
unterstreicht Wendt.
Umfangreiches in-house-Fachwissen zur kompletten
Wertschöpfungskette der Batteriezelltechnologie
Die BMW Group verfügt über umfangreiches in-house-Fachwissen zur
kompletten Wertschöpfungskette der Batteriezelltechnologie. Die
hausinterne Fertigung der Batterien erfolgt in den BMW Group Werken
Dingolfing (Deutschland), Spartanburg (USA) sowie im BBA Werk Shenyang
(China). Auch in Thailand hat die BMW Group die Produktion von
Batterien lokalisiert und arbeitet hierfür mit der Dräxlmaier Group zusammen.
Mitte November hat das Unternehmen sein „Kompetenzzentrum
Batteriezelle“ in München eröffnet. Ziel des Kompetenzzentrums ist es,
die Technologie der Batteriezelle voranzutreiben und die
Produktionsprozesse technologisch zu durchdringen. Das Unternehmen
investiert in den Standort 200 Millionen Euro und wird dort bis zu 200
Mitarbeiter beschäftigen. Die Produktion von Batteriezell-Prototypen
ermöglicht es, die Wertschöpfungsprozesse der Zelle vollständig zu
analysieren und zu verstehen. „Ob wir die Zellen zu einem späteren
Zeitpunkt dann selber auch in Serie produzieren, hängt maßgeblich von
der Entwicklung des Lieferantenmarktes ab“, so Dr. Andreas Wendt.
Für die Erschließung der für die Elektromobilität entscheidenden
Zelltechnologie hat die BMW Group ein gemeinsames
Technologiekonsortium mit dem schwedischen Batteriehersteller
Northvolt sowie Umicore, einem belgischen Entwickler von
Batteriematerialien. Die Zusammenarbeit befasst sich mit dem Aufbau
einer kompletten, nachhaltigen Wertschöpfungskette für Batteriezellen
in Europa und erstreckt sich von der Entwicklung über deren Fertigung
bis zum Recycling. Dabei spielt das Recycling von Batteriekomponenten
eine entscheidende Rolle, um bei stark steigender Nachfrage nach
Batteriezellen den Wertstoffkreislauf über eine umfassende
Wiederverwertung der Rohstoffe bestmöglich zu schließen.
BMW Group ist Pionier bei der E-Mobilität – 25 elektrifizierte
Modelle bis 2023
Bereits 2023 wird das Unternehmen 25 elektrifizierte Modelle im
Angebot haben. Grundlage dafür sind die flexiblen
Fahrzeugarchitekturen für vollelektrische Fahrzeuge, Plug-in-Hybride
und Verbrenner-Modelle, mit denen das Unternehmen schnell auf sich
ändernde Rahmenbedingungen reagieren kann. Mehr als die Hälfte der 25
Modelle wird dabei vollelektrisch sein. Bis 2021 wird die BMW Group
den Absatz elektrifizierter Fahrzeuge gegenüber 2019 bereits
verdoppeln. Bis 2025 rechnet das Unternehmen mit einer steilen
Wachstumskurve: Jahr für Jahr soll der weltweite Absatz der
elektrifizierten Fahrzeuge um durchschnittlich über 30 Prozent
steigen. Auch in Europa folgt das Unternehmen einer anspruchsvollen
Steigerungslogik: 2021 soll dort der Anteil elektrifizierter Fahrzeuge
in der Neuwagenflotte ein Viertel betragen, 2025 ein Drittel sowie
2030 auf die Hälfte des Absatzvolumens wachsen.
Schon heute ist die BMW Group als Pionier der Elektromobilität
ein führender Anbieter von elektrifizierten Fahrzeugen. Bis Ende 2019
will das Unternehmen bereits mehr als eine halbe Million Fahrzeuge mit
vollelektrischem oder Plug-in-Hybrid-Antrieb auf die Straße gebracht
haben. In zwei Jahren wird die BMW Group bereits fünf vollelektrische
Serienfahrzeuge anbieten: Neben dem BMW i3*, von dem bereits mehr als
160.000 Einheiten produziert worden sind, startet noch in diesem Jahr
die Produktion des vollelektrischen MINI* im Werk Oxford. 2020 folgt
im chinesischen Shenyang der vollelektrische BMW iX3 und 2021 dann der
BMW iNEXT, der in Dingolfing gefertigt wird, sowie der BMW i4 aus dem
Werk München.
CO2-Emissionen & Verbrauch.
BMW i3 (120 Ah): Kraftstoffverbrauch kombiniert: 0,0 l/100 km; Stromverbrauch kombiniert: 13,1 kWh/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km
BMW i3s (120 Ah): Kraftstoffverbrauch kombiniert: 0,0 l/100 km; Stromverbrauch kombiniert: 14,6-14,0 kWh/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km
MINI Cooper SE: Kraftstoffverbrauch kombiniert: 0,0 l/100 km, Stromverbrauch kombiniert: 16,8-14,8 kWh/100 km, CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km