PressClub Österreich · Artikel.
BMW, E.ON und Siemens schließen Projekt zum DC-Schnellladen entlang der A9 erfolgreich ab – Ladeinfrastruktur geht in kommerziellen Betrieb über.
Fri Oct 30 15:00:00 CET 2015 Pressemeldung
Das von BMW, E.ON und Siemens realisierte Forschungsprojekt „Schnellladen von Elektrofahrzeugen entlang der Autobahn A9“ ist Ende Oktober 2015 erfolgreich zu Ende gegangen. Mit Projektende übernimmt die Allego GmbH mit Sitz in Berlin die acht Standorte der Ladesäulen für den kommerziellen Betrieb.
Pressekontakt.
Michael Ebner
BMW Group
Tel: +43-662-8383-9100
E-Mail senden
Author.
Michael Ebner
BMW Group
München. Das von BMW, E.ON und Siemens realisierte
Forschungsprojekt „Schnellladen von Elektrofahrzeugen entlang der
Autobahn A9“ ist Ende Oktober 2015 erfolgreich zu Ende gegangen. Mit
Projektende übernimmt die Allego GmbH mit Sitz in Berlin die acht
Standorte der Ladesäulen für den kommerziellen Betrieb. Das vom
Bundesverkehrsministerium im bayerisch-sächsischen Schaufenster
"Elektromobilität verbindet" geförderte Projekt hat die
Elektromobilität in Deutschland einen großen Schritt nach vorn
gebracht. In neuen Förderprojekten wird jetzt eine flächendeckende
Ladeinfrastruktur an den Autobahnen errichtet. Zur
Abschlussveranstaltung trafen sich am 30. Oktober die bayerische
Staatsministerin Ilse Aigner, Vorstände der Projektpartner BMW, E.ON
und Siemens sowie der Geschäftsführer von Allego bei BMW in München.
Im Rahmen des Schaufensters „Bayern-Sachsen Elektromobilität
verbindet“ haben BMW, E.ON und Siemens entlang der A9 von München über
Nürnberg nach Leipzig acht Gleichstrom-Schnellladesäulen errichtet und
die dafür nötige Infrastruktur aufgebaut. Seit Mai 2014 stehen die
Ladesäulen in Schweitenkirchen, Ingolstadt, Lauf, Himmelkron, Selbitz,
Hermsdorf, Schkeuditz und Dessau an Rastplätzen oder bei Partnern
direkt an der Autobahn zum Laden zur Verfügung. Mit der Ladesäule in
Dessau wurde in Verbindung mit dem Schaufensterprojekt
Berlin-Brandenburg die Strecke München - Berlin für Elektrofahrzeuge
zugänglich gemacht.
Nach dem Startschuss für den Betrieb der Ladesäulen zwischen
München und Leipzig begannen die Projektmitglieder damit, die während
des Betriebs gewonnenen Erfahrungen mit den angebotenen
Bezahlverfahren (ad hoc per SMS und vertraglich per Roaming über den
individuellen Anbieter von Mobilitätsdienstleistungen) anonymisiert
auszuwerten. Zudem wurde die Nutzung der Ladesäulen nach
standortrelevanten und wirtschaftlichen Gesichtspunkten untersucht.
Beispielsweise war der Standort am Ingolstadt Village aufgrund seiner
attraktiven Lage der erfolgreichste. Die wichtigen Nutzeranforderungen
wie „Service“, „Sicherheit“ und „Versorgung“ wurden im Rahmen des
Standortdesigns in diesem Projekt explizit validiert. Damit sind eine
Zufahrtsmöglichkeit ohne Umwege aus beiden Fahrtrichtungen der
Autobahn gemeint, die Funktionstüchtigkeit der Ladeinfrastruktur sowie
ein bestimmtes Angebot an Gastronomie und Möglichkeiten für einen
Zeitvertreib während des Ladevorgangs. Diese Erfahrungen werden den
weiteren Projekten in Deutschland zugute kommen – und zuletzt auch
Allego, den nachhaltigen Betrieb einer DC-Ladeinfrastruktur
flächendeckend zu implementieren.
Die Abrechnung der Ladevorgänge über eine Roaming-Anwendung ist
heute bei den Fahrern von Elektrofahrzeugen weitgehend akzeptiert.
Zwei Drittel aller Ladevorgänge an den Ladesäulen entlang der A9 wurde
über die Roaming-Plattform Hubject abgewickelt. Gezeigt hat sich aber
auch, dass zusätzlich ein Bezahlverfahren ohne Vertragsbindung
erforderlich ist, weil ein Drittel aller Ladevorgänge über das
SMS-Bezahlsystem abgewickelt wurden.
Eine Lademanagement-Software-Lösung von Siemens als
Operationszentrale überwachte und steuerte die Ladeinfrastruktur an
der A9 und sorgte bei Störungen dafür, dass eventuelle Fehler rasch
behoben werden konnten. Zudem ermöglicht die Software die Einbindung
der Ladesäulen in die IT-Systeme der Energieversorgungsunternehmen
oder Anbieter von Mobilitätsdienstleistungen, um den Zugang zur
Ladeinfrastruktur zu ermöglichen. Die Operationszentrale war bis
Projektende betriebsfähig und wurde während des Projektes regelmäßig
an neue Erkenntnisse aus dem Ladesäulenbetrieb angepasst.
„Deutschland ist führender Industrie- und Forschungsstandort. Deshalb
ist es wichtig, dass wir weiterhin auf Zukunftsthemen wie die
Elektromobilität setzen. Der Freistaat Bayern wird die
Elektromobilität weiter voran treiben und stellt dafür im Rahmen der
Zukunftsoffensive Elektromobilität mehr als 130 Millionen Euro bereit.
Die gewonnenen Erkenntnisse im Pilotprojekt A9 bilden dabei für uns
einen wichtigen Erfahrungsschatz für den nötigen weiteren Ausbau der
DC-Schnellladeinfrastruktur“, erklärte Bayerns Wirtschaftsministerin
Ilse Aigner.
„BMW hat mit dem rein elektrischen BMW i3 ein hervorragendes
Produkt im Angebot. Seine Segmentführerschaft in einigen Märkten zeigt
uns, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind. Eine hohe Verfügbarkeit
von öffentlicher Ladeinfrastruktur ist eine Grundvoraussetzung für die
Verbreitung der Elektromobilität in Deutschland. Daher engagiert sich
die BMW Group in zahlreichen Infrastrukturprojekten. Ich wünschte mir
jetzt in Deutschland mehr Initiative durch den Gesetzgeber. Denn
überall wo es Anreize gibt, steigt auch die Akzeptanz. Von solchen
passgenauen Maßnahmen verspreche ich mir einen deutlichen Schub hin zu
mehr Elektromobilität“, sagte Klaus Fröhlich, Vorstand Entwicklung BMW AG.
„Im Zuge dieses Projektes haben wir gemeinsam mit BMW und E.ON
Gleichstrom-Schnellladesysteme in der Praxis getestet. Am Ende haben
wir bewiesen, dass ein flächendeckender Rollout von
DC-Schnellladesystemen entlang deutscher Autobahnen erfolgreich
umgesetzt werden kann“, sagte Jan Mrosik, CEO der Siemens-Division
Energy Management.
„Elektromobilität auf der Langstrecke wurde entlang der A9 zum
ersten Mal in der Praxis möglich. Dabei haben wir wichtige
Erkenntnisse zu Geschäftsmodellen und Kundenbedürfnissen im Bereich
der Elektromobilität gewonnen. Mehrere hundert Fahrzeughalter haben
unser Angebot angenommen. Ein wirtschaftlicher Betrieb von
Schnellladesäulen wird dann möglich werden, wenn die Nutzerzahlen
deutlich zunehmen“, sagte Robert Hienz, Vorsitzender der
Geschäftsführung der E.ON Energie Deutschland.
„Das Projekt hat wesentlich dazu beigetragen, dass der Bedarf an
Schnelllade-Infrastruktur außerhalb von Metropolen erkannt wurde und
nun auch entsprechende Maßnahmen zum Aufbau eines
Schnelllade-Netzwerkes in Deutschland folgen“ sagte Marcus Groll,
Geschäftsführer von Allego. „Darüber hinaus haben die ausgewählten
Standorte und Entfernungen erstmals auch eine überregionale Nutzung
von Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge zugelassen. Wir freuen uns,
die sehr kundenfreundlich gelegenen Standorte nunmehr im kommerziellen
Betrieb weiterbetreiben zu können.“
Forschungsprojekt Schaufenster Elektromobilität: Die
Bundesregierung hat im April 2012 vier Regionen in Deutschland als
„Schaufenster Elektromobilität“ ausgewählt und fördert hier auf
Beschluss des Deutschen Bundestags die Forschung und Entwicklung von
alternativen Antrieben. Insgesamt stellt der Bund für das
Schaufensterprogramm Fördermittel in Höhe von 180 Millionen Euro
bereit. In den groß angelegten regionalen Demonstrations- und
Pilotvorhaben wird Elektromobilität an der Schnittstelle von
Energiesystem, Fahrzeug und Verkehrssystem erprobt. Im Schaufenster
Bayern-Sachsen werden unter dem Leitmotto „Elektromobilität verbindet“
rund 40 Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund 130 Millionen Euro
und über 100 Partnern realisiert. Die Bayern Innovativ GmbH und die
Sächsische Energieagentur SAENA übernehmen gemeinsam als
Projektleitstelle die Koordination des Schaufensters.
Weitere
Informationen unter
www.schaufenster-elektromobilitaet.org.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.elektromobilitaet-verbindet.de/projekte/A9.html.