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BMW, E.ON und Siemens schließen Projekt zum DC-Schnellladen entlang der A9 erfolgreich ab – Ladeinfrastruktur geht in kommerziellen Betrieb über.

Das von BMW, E.ON und Siemens realisierte Forschungsprojekt „Schnellladen von Elektrofahrzeugen entlang der Autobahn A9“ ist Ende Oktober 2015 erfolgreich zu Ende gegangen. Mit Projektende übernimmt die Allego GmbH mit Sitz in Berlin die acht Standorte der Ladesäulen für den kommerziellen Betrieb.

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Michael Ebner
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Michael Ebner
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München. Das von BMW, E.ON und Siemens realisierte Forschungsprojekt „Schnellladen von Elektrofahrzeugen entlang der Autobahn A9“ ist Ende Oktober 2015 erfolgreich zu Ende gegangen. Mit Projektende übernimmt die Allego GmbH mit Sitz in Berlin die acht Standorte der Ladesäulen für den kommerziellen Betrieb. Das vom Bundesverkehrsministerium im bayerisch-sächsischen Schaufenster "Elektromobilität verbindet" geförderte Projekt hat die Elektromobilität in Deutschland einen großen Schritt nach vorn gebracht. In neuen Förderprojekten wird jetzt eine flächendeckende Ladeinfrastruktur an den Autobahnen errichtet. Zur Abschlussveranstaltung trafen sich am 30. Oktober die bayerische Staatsministerin Ilse Aigner, Vorstände der Projektpartner BMW, E.ON und Siemens sowie der Geschäftsführer von Allego bei BMW in München.

Im Rahmen des Schaufensters „Bayern-Sachsen Elektromobilität verbindet“ haben BMW, E.ON und Siemens entlang der A9 von München über Nürnberg nach Leipzig acht Gleichstrom-Schnellladesäulen errichtet und die dafür nötige Infrastruktur aufgebaut. Seit Mai 2014 stehen die Ladesäulen in Schweitenkirchen, Ingolstadt, Lauf, Himmelkron, Selbitz, Hermsdorf, Schkeuditz und Dessau an Rastplätzen oder bei Partnern direkt an der Autobahn zum Laden zur Verfügung. Mit der Ladesäule in Dessau wurde in Verbindung mit dem Schaufensterprojekt Berlin-Brandenburg die Strecke München - Berlin für Elektrofahrzeuge zugänglich gemacht.

Nach dem Startschuss für den Betrieb der Ladesäulen zwischen München und Leipzig begannen die Projektmitglieder damit, die während des Betriebs gewonnenen Erfahrungen mit den angebotenen Bezahlverfahren (ad hoc per SMS und vertraglich per Roaming über den individuellen Anbieter von Mobilitätsdienstleistungen) anonymisiert auszuwerten. Zudem wurde die Nutzung der Ladesäulen nach standortrelevanten und wirtschaftlichen Gesichtspunkten untersucht. Beispielsweise war der Standort am Ingolstadt Village aufgrund seiner attraktiven Lage der erfolgreichste. Die wichtigen Nutzeranforderungen wie „Service“, „Sicherheit“ und „Versorgung“ wurden im Rahmen des Standortdesigns in diesem Projekt explizit validiert. Damit sind eine Zufahrtsmöglichkeit ohne Umwege aus beiden Fahrtrichtungen der Autobahn gemeint, die Funktionstüchtigkeit der Ladeinfrastruktur sowie ein bestimmtes Angebot an Gastronomie und Möglichkeiten für einen Zeitvertreib während des Ladevorgangs. Diese Erfahrungen werden den weiteren Projekten in Deutschland zugute kommen – und zuletzt auch Allego, den nachhaltigen Betrieb einer DC-Ladeinfrastruktur flächendeckend zu implementieren.

Die Abrechnung der Ladevorgänge über eine Roaming-Anwendung ist heute bei den Fahrern von Elektrofahrzeugen weitgehend akzeptiert. Zwei Drittel aller Ladevorgänge an den Ladesäulen entlang der A9 wurde über die Roaming-Plattform Hubject abgewickelt. Gezeigt hat sich aber auch, dass zusätzlich ein Bezahlverfahren ohne Vertragsbindung erforderlich ist, weil ein Drittel aller Ladevorgänge über das SMS-Bezahlsystem abgewickelt wurden.

Eine Lademanagement-Software-Lösung von Siemens als Operationszentrale überwachte und steuerte die Ladeinfrastruktur an der A9 und sorgte bei Störungen dafür, dass eventuelle Fehler rasch behoben werden konnten. Zudem ermöglicht die Software die Einbindung der Ladesäulen in die IT-Systeme der Energieversorgungsunternehmen oder Anbieter von Mobilitätsdienstleistungen, um den Zugang zur Ladeinfrastruktur zu ermöglichen. Die Operationszentrale war bis Projektende betriebsfähig und wurde während des Projektes regelmäßig an neue Erkenntnisse aus dem Ladesäulenbetrieb angepasst.

 

„Deutschland ist führender Industrie- und Forschungsstandort. Deshalb ist es wichtig, dass wir weiterhin auf Zukunftsthemen wie die Elektromobilität setzen. Der Freistaat Bayern wird die Elektromobilität weiter voran treiben und stellt dafür im Rahmen der Zukunftsoffensive Elektromobilität mehr als 130 Millionen Euro bereit. Die gewonnenen Erkenntnisse im Pilotprojekt A9 bilden dabei für uns einen wichtigen Erfahrungsschatz für den nötigen weiteren Ausbau der DC-Schnellladeinfrastruktur“, erklärte Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner.

„BMW hat mit dem rein elektrischen BMW i3 ein hervorragendes Produkt im Angebot. Seine Segmentführerschaft in einigen Märkten zeigt uns, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind. Eine hohe Verfügbarkeit von öffentlicher Ladeinfrastruktur ist eine Grundvoraussetzung für die Verbreitung der Elektromobilität in Deutschland. Daher engagiert sich die BMW Group in zahlreichen Infrastrukturprojekten. Ich wünschte mir jetzt in Deutschland mehr Initiative durch den Gesetzgeber. Denn überall wo es Anreize gibt, steigt auch die Akzeptanz. Von solchen passgenauen Maßnahmen verspreche ich mir einen deutlichen Schub hin zu mehr Elektromobilität“, sagte Klaus Fröhlich, Vorstand Entwicklung BMW AG.

„Im Zuge dieses Projektes haben wir gemeinsam mit BMW und E.ON Gleichstrom-Schnellladesysteme in der Praxis getestet. Am Ende haben wir bewiesen, dass ein flächendeckender Rollout von DC-Schnellladesystemen entlang deutscher Autobahnen erfolgreich umgesetzt werden kann“, sagte Jan Mrosik, CEO der Siemens-Division Energy Management.

„Elektromobilität auf der Langstrecke wurde entlang der A9 zum ersten Mal in der Praxis möglich. Dabei haben wir wichtige Erkenntnisse zu Geschäftsmodellen und Kundenbedürfnissen im Bereich der Elektromobilität gewonnen. Mehrere hundert Fahrzeughalter haben unser Angebot angenommen. Ein wirtschaftlicher Betrieb von Schnellladesäulen wird dann möglich werden, wenn die Nutzerzahlen deutlich zunehmen“, sagte Robert Hienz, Vorsitzender der Geschäftsführung der E.ON Energie Deutschland.

„Das Projekt hat wesentlich dazu beigetragen, dass der Bedarf an Schnelllade-Infrastruktur außerhalb von Metropolen erkannt wurde und nun auch entsprechende Maßnahmen zum Aufbau eines Schnelllade-Netzwerkes in Deutschland folgen“ sagte Marcus Groll, Geschäftsführer von Allego. „Darüber hinaus haben die ausgewählten Standorte und Entfernungen erstmals auch eine überregionale Nutzung von Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge zugelassen. Wir freuen uns, die sehr kundenfreundlich gelegenen Standorte nunmehr im kommerziellen Betrieb weiterbetreiben zu können.“

Forschungsprojekt Schaufenster Elektromobilität: Die Bundesregierung hat im April 2012 vier Regionen in Deutschland als „Schaufenster Elektromobilität“ ausgewählt und fördert hier auf Beschluss des Deutschen Bundestags die Forschung und Entwicklung von alternativen Antrieben. Insgesamt stellt der Bund für das Schaufensterprogramm Fördermittel in Höhe von 180 Millionen Euro bereit. In den groß angelegten regionalen Demonstrations- und Pilotvorhaben wird Elektromobilität an der Schnittstelle von Energiesystem, Fahrzeug und Verkehrssystem erprobt. Im Schaufenster Bayern-Sachsen werden unter dem Leitmotto „Elektromobilität verbindet“ rund 40 Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund 130 Millionen Euro und über 100 Partnern realisiert. Die Bayern Innovativ GmbH und die Sächsische Energieagentur SAENA übernehmen gemeinsam als Projektleitstelle die Koordination des Schaufensters.
Weitere Informationen unter www.schaufenster-elektromobilitaet.org.

 

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.elektromobilitaet-verbindet.de/projekte/A9.html.

 

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