BMW International Open 2009: Dougherty triumphiert in München-Eichenried.

BMW International Open 2009: Dougherty lässt Langer keine Chance und triumphiert in München-Eichenried. Zweitplatziertem Echenique gelingt historischer Albatross am Finalloch.

München. Bernhard Langer hat sich seinen großen Traum vom ersten Triumph bei der 21. BMW International Open auch in seinem 19. Anlauf nicht erfüllen können. Zwar begann der 51-Jährige aus Anhausen am Finaltag mit einem Birdie, fand danach aber kein Mittel gegen den furios aufspielenden Nick Dougherty. Der 27-jährige Engländer sicherte sich am Sonntag in München-Eichenried mit einem Gesamtergebnis von 266 Schlägen (69, 65, 68, 64, 22 unter Par) den Siegerscheck über 333 330 Euro bei dem mit zwei Millionen Euro dotierten Turnier der European Tour. Langer belegte am Ende mit 273 Schlägen (68, 68, 65, 72, 15 unter Par) den neunten Rang.

Dougherty war mit drei Schlägen Rückstand auf den vor der Schlussrunde führenden Retief Goosen gestartet, zog mit drei Birdies auf den ersten drei Löchern aber schnell mit dem Südafrikaner gleich. Ein Bogey von Goosen an Loch vier brachte ihm die alleinige Führung, die er danach nicht mehr abgab. Als er an Loch 15 von außerhalb des Grüns zum Birdie einlochte, ging Dougherty in die Knie und ballte die Faust – er wusste, jetzt war ihm der Sieg kaum noch zu nehmen. Am Ende hatte er neun Birdies bei nur einem Bogey auf seiner Scorekarte und siegte vor dem Argentinier Rafa Echenique und Goosen.

Allerdings wurde es am Ende noch äußerst spannend – was dem wohl unglaublichsten Schlag der Turniergeschichte zu verdanken war. Der eine halbe Stunde vor Dougherty gestartete Echenique lochte an der 18. Bahn, einem Par-5-Loch, aus 222 Metern Entfernung seinen zweiten Schlag ein. Es war der erste Albatross am Schlussloch in 21 Jahren BMW International Open – zuvor war nur dem Spanier José María Olazábal 2001 an Bahn 11 dieses Kunststück gelungen. Echenique verhalf sein Albatross zu einer Runde von 62 Schlägen, womit er den Platzrekord in Eichenried egalisierte. „Das war der erste Albatross meiner Karriere. Ich habe den Ball mit meinem 3er-Eisen optimal getroffen“, sagte der Argentinier.

Für Dougherty war es der dritte European-Tour-Titel seiner Karriere. Auf dem letzten Grün hatte er bereits Tränen in den Augen – es war sein erster Sieg, seit seine Mutter Ellis vor gut einem Jahr an einem Herzinfarkt gestorben war. „Seit dem Tod meiner Mom hatte ich eine schwierige Zeit“, sagte Dougherty. „Ich bin unglaublich glücklich, dass ich jetzt mal wieder ganz oben stehe.“ Zuletzt hatte er im Oktober 2007 in Schottland gesiegt.

Demgegenüber bleiben für Langer fünf zweite Plätze (1992, 1995, 2000, 2002, 2007) weiter das beste Ergebnis bei der BMW International Open. „Nick hat traumhaft gespielt, es war toll mit anzusehen“, gratulierte er dem Sieger und fügte hinzu: „Er ist eines der größten Talente, die wir in Europa haben. Ich habe selten jemanden so gut putten sehen wie ihn heute.“ Zu seinem eigenen Abschneiden sagte er: „Ich habe gehofft, dass es heute endlich klappen würde, aber bei mir ging nach dem Birdie am ersten Loch gar nichts mehr. Insgesamt war es ein tolles Turnier. Die Woche hier hat riesig Spaß gemacht. Als 51-Jähriger noch mit vorne dabei zu sein, war ein großartiges Erlebnis.“

Turnierpräsident Karsten Engel, Leiter Vertrieb Deutschland der BMW Group, zog ebenfalls eine positive Bilanz: „Ich gratuliere Nick Dougherty ganz herzlich zu seiner exzellenten Leistung und zu seinem Sieg bei der 21. BMW International Open. Er hatte in einem spannenden Finale das bessere Ende für sich. Wir sind überaus zufrieden mit diesem hochklassigen Turnier, denn wir haben an allen vier Wettkampftagen trotz schwierigster Witterungsbedingungen hervorragenden Golfsport gesehen. Wir bedanken uns bei allen Besuchern und freuen uns schon jetzt auf die 22. Auflage im nächsten Jahr.“

13200 Zuschauer am Sonntag – insgesamt waren es 42000 während der Turnierwoche – sahen einen hochklassigen Schlussdurchgang. So gelang Niclas Fasth (Schweden) am Sonntag eine 63er Runde. Der Sieger von 2007 verbesserte sich noch vom 53. auf den 16. Platz. Sein Landsmann und Turnierfavorit Henrik Stenson (Schweden), Sieger von 2006, belegte Rang 35. Als bester Ex-Champion der BMW International Open landete Miguel Ángel Jiménez (Spanien), Sieger von 2004, auf Platz vier. Die Gewinner von 2005, David Howell (England) sowie 2008, Martin Kaymer (Mettmann), waren am Cut gescheitert.

Der neben Langer einzig verbliebene Deutsche im Feld, Max Kramer, verabschiedete sich mit einer 69er Runde aus München-Eichenried und belegte am Ende Platz 44. „Es freut mich, dass ich am letzten Tag noch einmal so gut gespielt habe“, sagte der 25-Jährige aus Fulda, der seit drei Jahren Profi ist und ansonsten auf der Challenge Tour spielt.

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