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Gegen den Wind - ÖSV LäuferInnen testen im BMW Group Windkanal
Mon May 07 12:00:00 CEST 2007 Pressemeldung
Am 7. Mai bekam der BMW Windkanal außergewöhnlichen Besuch: Dort, wo normalerweise Fahrzeuge optimiert werden, stellte sich das Austria Ski Team auf, um die Aerodynamik zu verbessern. Gemeinsam mit den Technikern und Strömungsspezialisten von BMW feilten dieses Jahr Benni Raich, Marlies Schild, Romed Baumann und Andrea Fischbacher an der Idealposition.
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Verena Koessner
BMW Group
München. Am 7. Mai bekam der BMW Windkanal außergewöhnlichen Besuch: Dort, wo
normalerweise Fahrzeuge optimiert werden, stellte sich das Austria Ski Team
auf, um die Aerodynamik zu verbessern. Gemeinsam mit den Technikern und
Strömungsspezialisten von BMW feilten dieses Jahr Benni Raich, Marlies Schild,
Romed Baumann und Andrea Fischbacher an der Idealposition. Im Rahmen der
mittlerweile 19 jährigen Partnerschaft stellte BMW den österreichischen
Topfahrern auch heuer wieder den 43 Meter langen und 15 Meter hohen
Hightech-Tunnel für Aerodynamik-Tests zur Verfügung.
Die diesjährige Slalom- und Kombiweltcupsiegerin Marlies Schild war bereits zum
dritten Mal dabei: "Ich staune jedes Mal wieder, welche Fortschritte wir hier
machen. Vor allem um die Position zu überprüfen sind die Tests sehr wichtig für
uns. Dazu kommt, dass man die hier erzielten Verbesserungen durch den Erfolg
direkt zu sehen bekommt."
Die Skifahrer benutzen den Winkanal ähnlich wie ein BMW Fahrzeug zur
Optimierung ihrer Aerodynamik auf zwei Ebenen: Zum einen durch die Messungen
des Luftwiderstandes in Bezug auf die Ausstattung (von Unterwäsche über Anzug
bis zum Helm), und zum anderen am Läufer selbst. Unterschiedliche
Haltungspositionen und Handlungsabläufe werden erprobt - die ideale Haltung
wird dabei graphisch festgehalten und immer wieder nachgestellt.
Im Vergleich zum Auto erweist sich das "Testobjekt" Skifahrer als deutlich
aerodynamischer. Im Vergleich zum BMW M5 Touring mit einem CW-Wert von 0,32
kommen Benni Raich, Marlies Schild & Co auf unter 0,20 (CW-Wert ist der
Messwert, der den Widerstand bei Windaufprall angibt.)
Die Tests bei Windgeschwindigkeiten von 60 bis 120 km/h - Geschwindigkeiten bei
denen die Tester davonfliegen würden, wären die Ski nicht angeschraubt - sind
extrem anstrengend. Die Athleten absolvieren das acht- bis zehnfache Pensum
eines normalen Schneetrainingstag und gehen damit auch konditionell an ihre
Reserven. Der Schihügel, jene Plattform, die BMW eigens für die ÖSV Tests
angefertigt hat, sendet Daten zu Stand, Gewichtsverteilung, ungünstigen
Auftriebskräften und Strömungsverlauf an die acht Computer - Messergebnisse,
die vor Ort mit den Aerodynamik-Experten von BMW gleich ausgewertet werden.
"Die Tests bei BMW sind für uns eine einmalige Gelegenheit, um für jeden
Geschwindigkeitsbereich die optimale Position zu finden", so Hans Pum vom ÖSV,
"und natürlich, um neues Material zu prüfen. Gerade jetzt, wo wir mit Anzi
Besson eine neue Ausrüsterfirma haben, ist es enorm wichtig, die neuen Anzüge
hinsichtlich der Aerodynamik zu testen."
Im Aeroakustik Windkanal bringen normalerweise Ingenieure, Techniker und
Designer mobile Trends in Form: So mussten beispielsweise der neue BMW X5
seinen Härtetest wie alle BMW Produkte im Akustik Windkanal absolvieren. Das
jüngste BMW Produkt, das im Windkanal mit Geschwindigkeiten von bis zu 255 km/h
seine Form fand, ist das neue BMW 3er Cabrio.
Dipl.-Ing. Frank Ullrich, Leiter Aeroakustik Windkanal, erklärt: "Ziel unserer
Arbeit im Windkanal ist es, den Windgeräuschanteil des Innengeräusches im
Fahrzeug zu optimieren. Der Vorteil hier ist, dass im Windkanal das reine
Windgeräusch messbar wird - ohne den überlagerten Einfluß von Roll- und
Antriebsgeräusch."
Seit letztem Frühjahr verfügt der BMW Aeroakustik-Windkanal über die weltweit
erste Modulwaage. Ein noch hochgenaues Messsystem, bei dem sich die Bodenplatte
in 15 Minuten austauschen lässt. Statt der Standardplatte, die - wie beim ÖSV
Testtag - zum Messen der Kräfte genutzt wird, gibt es zusätzlich einen 8 cm
dickem Glasboden, der für Lasermessverfahren am Unterboden verwendet wird. Denn
gerade auf der Unterseite des Fahrzeuges entstehen viele Geräusche, deren
Entstehungsquellen bisher nur schwer zu messen waren.