WorldSBK: Test-Doppelpack im Countdown zum Saisonstart 2025.

München. Im Countdown vor dem Start der FIM Superbike World Championship 2025 hat BMW Motorrad Motorsport einen intensiven Test-Doppelpack absolviert. Vergangene Woche ging das ROKiT BMW Motorrad WorldSBK Team mit Michael van der Mark (NED) im spanischen Jerez de la Frontera auf die Strecke. Bei den beiden Testtagen in dieser Woche im portugiesischen Portimão stieß auch Weltmeister Toprak Razgatlioglu (TUR) dazu, der Jerez aufgrund einer Fingerverletzung noch ausließ.

Neben schlechten Wetterbedingungen erschwerten veränderte Regularien den Entwicklungsprozess: Aufgrund der seit 23. Januar 2025 geltenden Regeländerung der FIM gegenüber BMW, darf der letztjährig-eingesetzte Super-Concession-Rahmen nicht weiter eingesetzt werden. Zudem zwingt das Fuel Flow Limit von 47 kg/h alle Teams zu effizienteren Strategien. Doch nicht nur die Technik wurde auf die Probe gestellt – Weltmeister Toprak Razgatlioglu kämpfte mit einem gebrochenen Finger und dennoch beeindruckenden Rundenzeiten, während Michael van der Mark nach einem Sturz in Jerez zurück in Form finden musste. Trotz all dieser Hürden hat BMW mit der neuen M 1000 RR eine starke Basis geschaffen – die Saison kann kommen!

Ebenfalls im Einsatz war bei beiden Tests das BMW Motorrad WorldSBK Test Team, mit Sylvain Guintoli (FRA) und Markus Reiterberger (GER) im Sattel der neuen BMW M 1000 RR. Die Testtage dienten, in enger Zusammenarbeit von Einsatz- und Testteam, zur intensiven Abstimmungsarbeit mit dem neuen World Superbike in der Vorbereitung auf die Mission Titelverteidigung. Die WorldSBK-Saison 2025 startet vom 21. bis 23. Februar in Phillip Island (AUS). Zuvor steht dort ein weiterer Zwei-Tages-Test auf dem Programm.

Stimmen nach den Tests in Jerez de la Frontera und Portimão:

Sven Blusch, Leiter BMW Motorrad Motorsport: „Kurz zusammengefasst kann man sagen: Wir sind bereit für Phillip Island. Es war mit Sicherheit ein nicht ganz einfacher Winter, speziell auch mit den Regentagen und den wenigen Trockentagen auf der Strecke. Trotzdem haben wir am ersten Tag in Portimão gut zeigen können, wo wir stehen. Wir sind auch sehr happy, dass die Verletzung von Toprak am Abheilen ist. Er ist zwar noch nicht bei 100 Prozent, hat aber auf der Strecke schon wieder bewiesen, was für ein Potenzial er in diesem Jahr in Kombination mit der BMW er in diesem Jahr wieder darstellen wird. Auf der Seite von Mickey waren wir auch sehr positiv gestimmt. Wir haben gesehen, dass seine Performance sich auch über den Winter gehalten hat. Dass er das Momentum, das er in Jerez gezeigt hat, mittragen wird nach Phillip Island. Nun können wir es kaum abwarten, in Richtung Australien zu starten und ins erste Rennen zu gehen.“

Christian Gonschor, Technischer Direktor BMW Motorrad Motorsport: „Es ist stets eine Freude, das Einsatzteam und das Test Team gemeinsam an der Strecke zu sehen und zu erleben, wie die jeweiligen Techniker und Fahrer sich synchronisieren, austauschen und das 2025er Bike gemeinsam weiterentwickeln. Das Test Team hat in allen Wetterbedingungen getestet, ordentlich Grundlagen erarbeitet und letzte Teile für den Renneinsatz 2025 abgesichert und bestätigt. Markus und Sylvain haben fleißig Runden gedreht und alle Testaufträge abgearbeitet, und das, obwohl Sylvain in Portimão gesundheitlich leicht angeschlagen war. Gute Besserung noch an dieser Stelle. Das Rennteam hat ebenfalls das Maximale aus einem trockenen Tag in Jerez mit Michael und ein paar trockenen, aber sehr windigen Stunden in Portimão an Tag eins mit beiden Einsatzfahrern herausgeholt. Toprak hat im Trockenen die Wettbewerbsfähigkeit des Bikes für 2025 auf Rennreifen bestätigt und sein Testprogramm trotz seiner Handverletzung vorbildlich durchgezogen und in Summe 60 wertvolle Runden absolviert. In den beiden Testevents in Jerez und konnten wir somit die Performance der M 1000 RR im Trockenen bestätigen, Komponenten aussortieren und das Bike an die neuen Regularien für 2025 anpassen. Bike, Fahrer und Technikcrew sind bereit und hoch motiviert, mit der neuen M 1000 RR ihre Reise nach Australien anzutreten, wo vor dem ersten Rennen der Saison noch zwei wertvolle Testtage anstehen, um die finalen Erkenntnisse aus den Pre-Season-Tests einfließen zu lassen und den Feinschliff abzuschließen.“

Shaun Muir, Teamchef ROKiT BMW Motorrad WorldSBK Team: „In Jerez haben wir nur mit Michael getestet. Wir sind mit der Situation zufrieden, in der er sich in Bezug auf die Arbeit mit den Testteilen befindet. Wir sind mit dem Paket bisher wirklich happy. In Portimão war es angesichts des Wetters schwierig, zu arbeiten, und es hat sich herausgestellt, dass der Nachmittag des ersten Tages sehr wertvoll war in Bezug auf Streckenzeit war. Wir haben viele Punkte, was das Verständnis für das Paket angeht, jetzt abgehakt. Sicherlich wussten wir nicht, dass der zweite Tag so schlechte Wetterbedingungen haben würde. Aber jetzt haben wir zumindest eine klare Richtung für Phillip Island, und starten dort mit einem komfortableren Gefühl in die Saison.“

Toprak Razgatlioglu (ROKiT BMW Motorrad WorldSBK Team): „Für mich war der Test in Portimão, besonders der erste Tag, wirklich positiv. Wir haben einige neue Teile und Set-ups ausprobiert, und es hat sehr gut funktioniert. Ich bin zufrieden, und es sieht so aus, als wären wir bereit für die Rennen auf Phillip Island. Der Test war für mich auch nach meiner Verletzung sehr wichtig; mein Finger war gebrochen, und ich konnte fast zwei Monate lang kein Motorrad fahren. Also bin ich froh, dass ich wieder auf der BMW fahren konnte. Ich habe immer noch ein wenig Schmerzen im Finger, aber auf dem Bike fühle ich mich sehr gut. Vor allem das harte Bremsen ist gut und normal. Nur wenn ich mich in die Rechtskurve lehne, fühle ich mich nicht hundertprozentig wohl und pushe nicht so hart wie zuvor. Ich hoffe, dass es bis Phillip Island besser wird, denn generell läuft alles wirklich gut. Ich freue mich jetzt auf den Test auf Phillip Island. Ich hoffe, wir können ein gutes Set-up finden und stark in die Saison starten.“

Michael van der Mark (ROKiT BMW Motorrad WorldSBK Team): „Es war wirklich schön, nach der Winterpause wieder auf der Strecke zu sein. Wir hatten während der beiden Tests in Jerez und Portimão nur wirklich Pech mit dem Wetter. Trotzdem denke ich, dass wir auf einem sehr guten Niveau gestartet sind. Sicherlich möchte man immer neue Dinge an einem Motorrad ausprobieren, besonders mit einem neuen Motorrad, wie wir es haben. Aber das Niveau war bereits so gut, dass ich mich sehr zuversichtlich fühle und mich auf Phillip Island freue. Wir haben dort noch zwei Tage Test, also gibt es noch viele Dinge, die wir ausprobieren wollen. Aber wir wissen, dass die Basis wirklich gut ist und freuen uns jetzt auf das Rennen. Das neue Bike fühlt sich sehr ähnlich an wie das Motorrad des vergangenen Jahres, aber mit bestimmten Verbesserungen. Das ist wirklich gut und ich mag es sehr.“

Markus Reiterberger (BMW Motorrad WorldSBK Test Team): „Leider haben wir es bei den Pre-Season-Tests vom Wetter her nicht ganz so gut erwischt. Aber so war es ja schließlich für alle Teams und Fahrer. Das Wetter war bei beiden Tests leider sehr durchwachsen, noch dazu war es relativ kühl. Wir haben trotzdem so gut es geht versucht, unser Testprogramm zu absolvieren, und sind viele Runden gefahren. Und wir haben sämtliche Sachen durchprobiert, womit die Ingenieure sehr zufrieden waren. Das ist für mich als Testfahrer auch wichtig: Dass ich Erkenntnisse beisteuern kann, mit denen die Ingenieure und das Team dann ordentlich arbeiten können und dass es dem Projekt auch etwas bringt. Daher ist mein Ziel nicht unbedingt, eine schnelle Runde zu fahren. Es waren alles in allem coole Tests, wir haben viel Zeit miteinander verbracht und viele Daten gesammelt. Ich denke, wir haben eine gute Vorarbeit geleistet, sodass das Werksteam für Phillip Island jetzt eine gute Basis hat. Ich bin sehr froh und dankbar, Teil davon zu sein.“

Sylvain Guintoli (BMW Motorrad WorldSBK Test Team): „Ich fühle mich leider nicht besonders gut, daher habe ich in Portimão nur am ersten Tag getestet. Trotzdem habe ich es geschafft, mehr als 70 Runden zu fahren. Dennoch: Im Allgemeinen war das Wintertraining gut. Wir hatten in Jerez und Portimão definitiv herausfordernde Wetterbedingungen, aber wir haben erledigt, was wir erledigen wollten. Wir konnten viele Kilometer abdecken, sowohl bei nassen als auch bei trockenen Bedingungen, was wirklich wichtig war. Es war also definitiv auch eine gute Übung für unsere EWC-Saison, insbesondere für Le Mans. Alles in allem haben wir alles erledigt, und ich bin wirklich zufrieden damit. Es fühlt sich gut an, dass jetzt alles bereit ist für die erste Runde auf Phillip Island. Es war großartige Arbeit des Testteams und auch des Werksteams. Die Zusammenarbeit hat sehr viel Spaß gemacht.“