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PressClub Deutschland · Artikel.

BMW Motorrad International GS Trophy 2024 Namibia. Tag 4. Von der Wüste zu tiefem Blau.

Zusammenfassung von Tag 4. Lage: Swakopmund, Namibia Wetter: Sonnig, 12°C – 32°C Kurs: 224 km: Spitzkoppe – Kleine Spitzkoppe - Khan River - Swakopmund Geländearten: 24 km Asphalt, 200 km Gelände Tests: SP1: ADVANTEC Pull Challenge, SP2: Rooi Tafel Trial Die drei bestplatzierten Männerteams: 1. Deutschland, 2. Südafrika, 3. Internationales Team Die drei bestplatzierten Frauenteams: 1. Frankreich, 2. Deutschland, 3. Japan

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Swakopmund. Am Horizont tauchte wie eine Fata Morgana der Ozean auf. Die kalte, salzige Brise, die vom Atlantik her wehte, wusch den Dünenstaub ab, was nach der sengenden Hitze eine willkommene Abwechslung war. Hier, wo die Weite der Namib-Wüste auf den endlosen Ozean trifft, hatten wir das Gefühl, in einer neuen Welt angekommen zu sein - in einer Welt, in der Sand und Meer in perfektem Kontrast zueinander stehen, an einem Ort, an dem die Wüste auf das tiefe Blau des Atlantiks trifft.

Die Fahrer erwachten an einem lauen Morgen, aber die Ruhe würde nicht von Dauer sein. Sie machten sich zum Verlassen des Camps fertig und bereiteten sich auf den vor ihnen liegenden Tag vor, der sowohl Abenteuer als auch Herausforderungen versprach.

Kurz nach dem Aufbruch verlief die Route um die wunderbar zerklüftete Kleine Spitzkoppe herum, das kleinere Geschwisterteil der legendären Berggruppe der Spitzkoppe. Inzwischen hatten sich die Fahrer an die sich ständig verändernde Landschaft Namibias gewöhnt. Wenn man das Terrain mit einem Wort beschreiben sollte, wäre es „unberechenbar“ – ein Gelände, in dem einen nach jeder Kurve eine neue Herausforderung erwarten kann.

Nach der Umrundung der Kleinen Spitzkoppe in der weiten Landschaft des Nationalparks erreichten die Fahrer den Ort ihrer ersten Sonder-Challenge des Tages. Das Warm-up war vorbei, und die eigentliche Prüfung konnte beginnen.

Tag 4, Sonder-Challenge 1: Die ADVANTEC Pull Challenge. Diese Challenge, die dem Albtraum eines jeden Fahrers nachempfunden war – ein Motorrad mit leerem Tank –, stellte eine hochkomplexe Herausforderung dar. Die Aufgabe schien einfach zu sein: 50 Meter zurücklegen, aber diese 50 Meter waren unter tiefem, unbarmherzigem Sand begraben.

Am Start stellten sich die drei Fahrer auf. Der erste Fahrer fuhr schnell los und raste durch den Sand auf die Ziellinie zu. Währenddessen begann für den zweiten Fahrer die eigentliche Herausforderung. Er musste sich durch die Staub- und Sandwolke kämpfen, die der erste Fahrer aufgewirbelt hatte, dann ein Abschleppseil am dritten Motorrad befestigen und es durch den Sand ins Ziel ziehen.

Während der zweite Fahrer sich bemühte, die Traktion aufrechtzuerhalten und das abgeschleppte Motorrad vorwärts zu ziehen, war der erste Fahrer bereits im Ziel angekommen und griff nach einem Benzinkanister, um das Auftanken des dritten Motorrads zu simulieren. Es war ein Test von Koordination, Kraft und Strategie – der wegen des Sandes und der erbarmungslosen Staubwolke, die der erste Fahrer hinterlassen hatte, noch erschwert wurde.

Der Fahrer Taher Altayed (243) vom Team Nahost sagte: „Eine sehr schöne Sonder-Challenge. Wir mussten uns untereinander abstimmen und dafür sorgen, dass jeder wusste, was er zu tun hatte. Der Plan war ganz einfach. Ich würde mit meinem Motorrad zum Benzinkanister fahren, während meine Teamkollegen das liegen gebliebene Motorrad abschleppten. Ganz einfach!“

Die Fahrer absolvierten die Schleife um die Kleine Spitzkoppe, eine Strecke, die von allem etwas bot. Der größtenteils feste Schotter, loser Schotter und felsiges Gelände forderten die volle Aufmerksamkeit der Fahrer, während die wenigen Durchquerungen ausgetrockneter Bäche mit ihren sandigen Betten gerade genug Unvorhersehbarkeit boten, um alle bei Laune zu halten.

Auf ihrem Weg nach Westen führte die Straße durch kleine Ortschaften, in denen Menschen an ihren selbstgebauten Ständen am Straßenrand standen und den vorbeifahrenden Motorradfahrern zuwinkten. Der Anblick des Konvois der Motorräder und Begleitfahrzeuge war ein tolles Spektakel für die einheimischen Kinder. Wer weiß, welche Gedanken ihnen durch den Kopf gingen – vielleicht träumte eines von ihnen davon, ein zukünftiger GS-Fahrer zu werden und ferne Länder zu durchqueren.

Die Strecke von der ersten Sonder-Challenge bis zum Ort der Mittagspause war auch für die weniger erfahrenen Fahrer gut zu schaffen. Inzwischen hatten alle ihren Rhythmus gefunden und bewältigten den Sand und den losen Schotter voller Selbstvertrauen. Selbst die steilen, felsigen Anstiege stellten inzwischen keine Herausforderung mehr dar. Die Route führte an einer verlassenen Marmorgrube vorbei, wo riesige Marmorblöcke verstreut herumlagen – eine Erinnerung an ein einst blühendes Gebiet, die längst verblasst ist.

Nach einer kurzen, aber dringend benötigten Mittagspause bereiteten sich die Fahrer darauf vor, in den Khan-River-Canyon hineinzufahren, wo sie auf einer Strecke von 80 Kilometern ihr Fahrkönnen und ihre Ausdauer auf die Probe stellen würden. Als sie in das Innere des Canyons eintauchten, waren sie von hohen Felswänden umgeben, die zu beiden Seiten steil aufragten und deren zerklüftete Kanten lange Schatten auf die Piste warfen. Es war eine surreale Landschaft – majestätisch und doch unbarmherzig –, die den Beginn der zweiten und letzten Sonder-Challenge des Tages ankündigte.

Der Weg verengte sich zwischen den Felsformationen und zwang die Fahrer, sehr vorsichtig durch die engen Passagen zu navigieren. Manchmal schienen die steilen Felsen sie einzuengen, und der Weg war ein dünner Faden, der durch jahrtausendelange Erosion entstanden war. Der glatte Untergrund des Canyons wich unebenen Stellen aus losem Schotter mit seitlich verstreuten großen Felsbrocken, die an die Macht der Natur erinnerten.

Hinter jeder Biegung und jeder Kurve enthüllte der Canyon ein neues Wunder – massive Felsformationen, die aussahen, als wären sie von Hand geformt worden, deren Farben sich im wechselnden Licht von tiefen Rottönen zu hellen Brauntönen veränderten. Bei der Fahrt durch diese steil aufragenden Felswände hatte man das Gefühl, als hätte sich die Erde selbst aufgespalten und einen natürlichen Durchgang nur für die Fahrer geschaffen.

An bestimmten Stellen verbreiterte und verengte sich die Strecke auf unvorhersehbare Weise, so dass die Fahrer bei der Navigation durch das zerklüftete Terrain sorgfältig die Balance zwischen Präzision und Geschwindigkeit halten mussten. Die steilen Felsen und die gewundenen Pfade vermittelten das Gefühl, durch ein von der Zeit geschaffenes Labyrinth zu fahren, wobei jede Kurve einen neuen, atemberaubenden Blick auf die dramatische Landschaft des Canyons freigab.

Der ständige Wechsel des Fahrbahnbelags - von hartem Schotter über lose Steine bis hin zu tiefem Sand – sorgte dafür, dass alle konzentriert bei der Sache waren, und das Echo der Motorräder, das von den Wänden des Canyons widerhallte, verstärkte noch das Gefühl von Einsamkeit und Abenteuer.

Als sich der Canyon schließlich öffnete, wussten die Fahrer, dass sie einen der dramatischsten und anspruchsvollsten Abschnitte des Tages hinter sich gebracht hatten – einen Ort, an dem die raue Schönheit der namibischen Landschaft sowohl bei ihnen als auch bei ihren Motorrädern ihre Spuren hinterlassen hatte. Doch es blieb wenig Zeit zum Ausruhen, denn am Ausgang des Canyons wartete die zweite Sonder-Challenge, die ein weiteres Mal die Ausdauer auf die Probe stellte.

Tag 4, Sonder-Challenge 2: Rooi Tafel Trial. Vor der surrealen Kulisse der steil aufragenden Felsformationen verlangte der Rooi Tafel Trial sowohl Präzision als auch Mut. Die drei Fahrer starteten in der Startbox, wobei der erste Fahrer mit Beginn der Zeitmessung losfuhr. Die Strecke war ein harter Trial-Abschnitt mit scharfen Kurven, tiefem Sand und anspruchsvollen Felsanstiegen. Bei Erreichen der Ziellinie hob der erste Fahrer die Hand und gab damit dem zweiten Fahrer das Startzeichen, und danach folgte Fahrer drei. Punktabzüge gab es für Anhalten, das Verlassen des Kurses oder Stürze. Die Fahrer mussten schnell, aber sorgfältig arbeiten, denn alle drei mussten die Strecke innerhalb eines 5-Minuten-Limits absolvieren.

Der Fahrer Martin Ulreich (252) vom Internationalen Männerteam sagte: „Dieser Abschnitt war sehr schmal und sehr eng. Man musste sehr langsam und vorsichtig fahren, und weil es so technisch war, schafften wir es nicht, ohne die Füße abzusetzen. Wir sind nicht gestürzt, also hoffen wir, dass unsere Zeit gut war.“

Bei all den Adrenalin-Kicks und den harten Wettkämpfen gab es einen herzerwärmenden Moment, der den wahren Geist der GS einfing. Die Fahrer des indischen Teams und der indische Medienvertreter hielten inne und umarmten sich herzlich in der ganzen Gruppe. Diese Geste der Dankbarkeit für die seltene Gelegenheit, gemeinsam in Namibia an der GS Trophy teilnehmen zu können, war eine rührende Erinnerung an das, worum es bei diesem Event geht – Kameradschaft, Teamwork und die Verbindungen, die durch gemeinsame Abenteuer entstehen. Es war eine echte Demonstration des GS-Teamspirits, die zeigte, dass - mehr als all die Herausforderungen - die Erfahrung, hier zusammen sein zu dürfen, alles bedeutet.

Als die Fahrer den Canyon verließen, veränderte sich die Landschaft erneut. Die Felsen erschienen deutlicher und schärfer, als wären sie von der Zeit gehärtet und als wäre dies der Geburtsort Afrikas. Auf der Fahrt nach Westen veränderte sich nicht nur die Landschaft, sondern auch die Luft. Die Temperatur sank schnell, als die kalte Meeresbrise herüberwehte, ein erfrischender Kontrast zu der Wüstenhitze, die die Fahrer den ganzen Tag über ertragen hatten.

Als sie schließlich Swakopmund erreichten, fühlte es sich an, als würden sie in eine andere Welt eintauchen. Die karge Wüste wich der lebhaften, touristischen Atmosphäre der Küstenstadt. Neue Häuser säumten die Uferpromenade und auf den Märkten und in den Straßen herrschte reges Treiben. Es war, als hätten die Fahrer Namibia hinter sich gelassen und ein völlig neues Land betreten.

Der Tag ging mit einem Abendessen am Meer zu Ende, wobei das Rauschen der Wellen eine beruhigende Kulisse für den gemeinsamen Abend bildete. Die Bekanntgabe der Tagesergebnisse wurde von den Fahrern lachend gemeinschaftlich gefeiert, und sie bereiteten sich sodann auf die Herausforderungen des nächsten Tages vor – des fünften und längsten der GS Trophy.

 

Zitate:

Fahrer Tomas Harrison (122), Team Lateinamerika: „Der Tag war atemberaubend. Der Canyon war ein wahrer Genuss. Es war ähnlich wie gestern, aber hier war es sehr eng, schöne Felsen, eine tolle Erfahrung. Wir fuhren inmitten von sehr hohen Felsen und vielen Bäumen, was selten ist, wenn man bedenkt, dass wir uns in der Wüste befinden. Wir fuhren mit dem Team Großbritannien und wir haben uns wirklich gut verstanden. Es war eine so schöne Fahrt.“

 

BMW Motorrad International GS Trophy 2024, Namibia. 

Tag 4, Gesamtwertung:  

Männerteams:

1. Deutschland, 155 Punkte

2. Südafrika, 150

3. Internationales Team, 101

4. Brasilien, 98

5. Frankreich, 95

6. Benelux, 93

7. Italien, 89

8. Lateinamerika, 87

9. Südkorea, 85

10. Indien, 82

11. Großbritannien, 81

11. China, 81

13. Mexiko, 78

14. Nahost, Afrika, 63

14. Japan, 63

16. USA, 49

Frauenteams: 

1. Frankreich, 172

2. Deutschland, 168

3. Japan, 167

4. Internationales Team, 166

5. Südkorea, 160

 

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Im Jahr 2023 erzielte die BMW Group einen weltweiten Absatz von mehr als 2,55 Millionen Automobilen und über 209.000 Motorrädern. Das Ergebnis vor Steuern im Geschäftsjahr 2023 belief sich auf 17,1 Mrd. €, der Umsatz auf 155,5 Mrd. €. Zum 31. Dezember 2023 beschäftigte das Unternehmen weltweit 154.950 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

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