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Rede Walter Mertl, Mitglied des Vorstands der BMW AG, Finanzen, Telefonkonferenz Halbjahresbericht zum 30. Juni 2024
Thu Aug 01 08:42:33 CEST 2024 Reden
Rede Walter Mertl, Mitglied des Vorstands der BMW AG, Finanzen, Telefonkonferenz Halbjahresbericht zum 30. Juni 2024
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Britta Ullrich
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- Es gilt das gesprochene Wort -
SLIDE 2: BMW Group Half-Year Report to 30 June 2024
Meine Damen und Herren,
guten Morgen,
Die BMW Group bleibt auf Kurs und bestätigt ihre Ziele für 2024 trotz des volatilen Marktumfelds.
Nach dem erfolgreichen Jahresauftakt haben wir dank unseres attraktiven Produktportfolios auch im zweiten Quartal eine EBIT-Marge im Segment Automobile im Zielkorridor für das Gesamtjahr von 8-10 Prozent erreicht.
Gleichzeitig investieren wir unvermindert in unser künftiges Modellportfolio und in die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.
SLIDE 3: Highlights of BMW Group Performance in Q2 2024
Im ersten Halbjahr lag der weltweite Absatz der BMW Group auf Vorjahresniveau.
Die Marke BMW wuchs weltweit um 2,3 Prozent bzw. um 6,2 Prozent, wenn wir den chinesischen Markt ausklammern.
Globale Wachstumstreiber sind unsere vollelektrischen Fahrzeuge und die Modelle aus dem oberen Premiumsegment, die beide zweistellig wuchsen.
Die Konzern-Umsatzrendite vor Steuern belief sich im zweiten Quartal auf 10,5 Prozent und zum Halbjahr auf 10,9 Prozent.
Die EBIT-Marge im Segment Automobile lag sowohl im zweiten Quartal mit 8,4 Prozent als auch zum Halbjahr mit 8,6 Prozent im Gesamtjahres-Zielkorridor von 8 bis 10 Prozent.
Ohne Berücksichtigung der Abschreibungen auf BBA-Vermögenswerte aus der Kaufpreisallokation lag die EBIT-Marge bei 9,4 Prozent im Quartal und 9,6 Prozent nach sechs Monaten.
Meine Damen und Herren,
die BMW Group behält ihren strategischen Fokus unvermindert bei.
Wir haben einen klaren Plan und eine langfristige Strategie, die wir konsequent umsetzen.
Gleichzeitig sind wir hochflexibel in der Umsetzung und können schnell auf Entwicklungen in den Märkten reagieren.
Damit erzielen wir kontinuierlich gute Ergebnisse im operativen Geschäft.
SLIDE 4: BMW Group in Q2
Ich gehe nun auf die Details der Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal ein. Zuerst ein kurzer Überblick über den Konzern.
Die Umsatzerlöse der BMW Group lagen auf Vorjahresniveau.
Das Konzernergebnis vor Steuern betrug rund 3,9 Mrd. Euro, was einer EBT-Marge im Konzern von 10,5 Prozent entspricht.
SLIDE 5: Automotive Retail Units, BEV Units, Auto Revenue and Auto EBIT
Auf dieser Folie sehen Sie die Entwicklung wesentlicher Kennzahlen im Segment Automobile.
Im zweiten Quartal hat die BMW Group rund 619.000 Fahrzeuge der Marken BMW, MINI und Rolls-Royce ausgeliefert.
Die Marke BMW erzielte ein Absatzplus von 2,2 Prozent.
MINI verzeichnete aufgrund des geplanten Modellwechsels der gesamten Produktpalette einen deutlichen Rückgang im Vorjahresvergleich.
Im zweiten Halbjahr wird der Absatz der Marke vom Hochlauf der New MINI Family aus dem Countryman* und dem Cooper*, die beide in verschiedenen Antriebsarten verfügbar sein werden, sowie dem vollelektrischen Aceman* profitieren.
Das Absatzwachstum unserer vollelektrischen Fahrzeuge setzt sich fort. Die BMW Group hat im zweiten Quartal rund 108.000 BEV ausgeliefert. Das entspricht einem Anteil von 17,4 Prozent am Gesamtabsatz.
Unsere elektrifizierten Fahrzeuge, also BEV und Plug-in-Hybride zusammen, machten im zweiten Quartal annähernd 24 Prozent des Gesamtabsatzes aus.
Die Umsatzerlöse des Segments sind leicht um 1,4 Prozent gestiegen. Währunsgbereinigt sind sie um 2,1 Prozent gestiegen.
Das deutliche Wachstum bei vollelektrischen Fahrzeugen und bei Modellen aus dem oberen Premiumsegment trug dazu bei. Diese Entwicklung wird sich voraussichtlich auch im weiteren Verlauf des Jahres 2024 positiv auf den Umsatz auswirken.
Der Umsatz pro Wholesale-Einheit wird über das gesamte Produktportfolio auf Vorjahresniveau erwartet.
Das EBIT lag zwischen April und Juni bei 2,7 Mrd. Euro.
Die EBIT-Marge betrug im Quartal 8,4 Prozent und zum Halbjahr 8,6 Prozent.
Ohne Berücksichtigung der Abschreibungen auf BBA-Vermögenswerte aus der Kaufpreisallokation lag die EBIT-Marge bei 9,4 Prozent im Quartal und 9,6 Prozent nach sechs Monaten.
Ich komme nun zur EBIT-Überleitung, um die Veränderung des operativen Ergebnisses gegenüber dem zweiten Quartal des Vorjahrs näher zu erläutern.
SLIDE 6: Automotive Segment EBIT in Q2
Der Saldo aus Währungen und Rohstoffen übertraf das Vorjahr um 500 Mio. Euro.
Im Gesamtjahr 2024 erwarten wir aus dem Saldo aus Währungen und Rohstoffen einen positiven Effekt.
Es wird erwartet, dass er den Anstieg der Materialkosten voraussichtlich nahezu ausgleichen wird.
Allerdings sehen wir zusätzliche Anfragen nach Unterstützung aus der Lieferkette.
Der Saldo aus Volumen, Modell-Mix und Preisen lag im zweiten Quartal um 300 Mio. Euro unter Vorjahr.
Die Volumenentwicklung und der Modell-Mix leisteten einen positiven Beitrag.
Das globale Preisumfeld für Neu- und Gebrauchtwagen hat sich im zweiten Quartal weiter normalisiert.
Insbesondere auf dem chinesischen Markt herrscht weiter eine hohe Wettbewerbsintensität.
Für das Gesamtjahr 2024 gehen wir davon aus, dass der Nettoeffekt aus Volumen, Modell-Mix und Preisen neutral gegenüber dem Vorjahr sein wird.
Die Forschungs- und Entwicklungskosten erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahresquartal um rund 100 Mio. Euro.
Die Forschungs- und Entwicklungsleistungen im Konzern liegen per Juni mit fast 4,2 Mrd. Euro weiterhin auf einem hohen Niveau.
Die F&E-Quote nach HGB beläuft sich per Juni auf 5,7 Prozent.
Die Aktivierungsquote für Entwicklungskosten, die für die F&E-Kosten nach IFRS relevant ist, betrug 34 Prozent im zweiten Quartal und 30,8 Prozent per Juni.
Die Vertriebs-und Verwaltungskosten lagen um gut 100 Mio. Euro über Vorjahr, im Wesentlichen aufgrund von Personalkosten und Kosten für IT-Projekte.
Die Belastung von 200 Mio. Euro in den Other Cost Changes resultierte im Wesentlichen aus den Herstellungskosten. Hier macht sich weiterhin die Inflation bei den Materialkosten bemerkbar.
SLIDE 7: Automotive Segment Free Cash Flow in Q2
Der Free Cashflow im Segment Automobile lag im zweiten Quartal bei 1 Mrd. Euro.
Die Veränderung des Working Capital von 500 Mio. Euro resultierte im Wesentlichen aus dem geplanten Anstieg der Lagerbestände. Wir stellen damit sicher, dass wir die weltweite Nachfrage nach unseren Produkten auch im zweiten Halbjahr bedienen können.
Der Nettoeffekt aus Investitionen und Abschreibungen verringerte den Free Cashflow im zweiten Quartal um 400 Mio. Euro.
Insgesamt betrugen die Investitionen von April bis Juni rund 2,6 Mrd. Euro.
Die Investitionsquote lag im zweiten Quartal bei 5,8 Prozent und zum Halbjahr bei 4,7 Prozent.
Wie in den Vorjahren wird der größte Teil der Investitionen in der zweiten Jahreshälfte und insbesondere im vierten Quartal anfallen.
Für das Gesamtjahr rechnen wir mit einer Investitionsquote von mehr als sechs Prozent.
Die Veränderung der Rückstellungen erhöhte den Free Cashflow im zweiten Quartal um rund 100 Mio. Euro.
Die Veränderung der sonstigen Themen von rund 800 Mio. Euro betrifft vor allem reguläre Steuerzahlungen.
Nach sechs Monaten betrug der Free Cashflow im Automobilsegment gut 2,3 Mrd. Euro.
Der Rückgang im Vergleich zu 2023 ist auf den Anstieg der Investitionen um rund 1 Milliarde Euro zurückzuführen.
Wir erwarten einen positiven Beitrag aus der Reduzierung des Working Capital.
Für das Gesamtjahr streben wir einen Free Cashflow von über 6 Milliarden Euro an.
Seit 2022 haben wir einen Paradigmenwechsel in unserer Shareholder Return Strategie vorgenommen, indem wir ein Aktienrückkaufprogramm eingeführt haben, das unsere jährliche Dividendenausschüttung ergänzt.
Dadurch wurde die Ausschüttungsquote bezogen auf den Free Cashflow erhöht, indem wir Dividenden im Zielkorridor von 30-40 Prozent ausschütten und das Aktienrückkaufprogramm nutzen.
Die BMW AG führt ihr Aktienrückkaufprogramm planmäßig fort und hat bis Ende Juni Aktien in einem Umfang von 5,51 Prozent des zum 30. Juni bestehenden Grundkapitals erworben.
Die zweite Tranche des zweiten Programms mit einem Volumen von 500 Millionen Euro wurde im Juni abgeschlossen.
Die dritte Tranche über 500 Millionen Euro begann im Juni und wird spätestens am 31. Dezember abgeschlossen sein.
Bis Ende 2024 wird die BMW AG im Rahmen des zweiten Programms, das sich auf 2 Milliarden Euro beläuft, Aktien im Volumen von 1,5 Mrd. Euro zurückgekauft haben.
SLIDE 8: Net Financial Assets
Meine Damen und Herren,
die BMW Group hat eine solide und robuste Bilanz, die die starke Finanzkraft des Unternehmens unterstreicht.
Dies wird unterstrichen durch unser Nettofinanzvermögen des Automobilgeschäfts in Höhe von gut 43 Mrd. Euro.
Mit dem Halbjahresbericht 2024 haben wir den Ausweis des Nettofinanzvermögens des Automobilgeschäfts angepasst.
Zusätzlich zum NFV des Segment Automobile, das bislang berichtet wurde, umfasst die neue Zahl auch das NFV der Holdinggesellschaften im Segment Sonstige Gesellschaften, die regelmäßig Ausschüttungen von ihren Tochtergesellschaften erhalten.
Ich bin mir sicher, dass diese neue, umfassende Definition des Nettofinanzvermögens eine nützliche Zusatzinformation darstellt.
SLIDE 9: Financial Services Segment in H1
Kommen wir damit zum Segment Finanzdienstleistungen. Hier ist der positive Trend im Neugeschäft ungebrochen – bei der Finanzierung von Neu- und Gebrauchtfahrzeugen gleichermaßen.
Insgesamt wurden im ersten Halbjahr rund 850.000 Neuverträge im Leasing- und Finanzierungsgeschäft abgeschlossen. Das ist ein deutlicher Zuwachs von 16,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Das Neugeschäftsvolumen aller Finanzierungs- und Leasingverträge stieg um 18,2 Prozent auf rund 32 Mrd. Euro.
Die positive Neugeschäftsentwicklung spiegelt sich auch im Portfolio wider. Der Gesamtwert aller betreuten Verträge übertraf erstmals die Schwelle von 143 Mrd. Euro.
Das Segmentergebnis lag bei knapp 1,5 Mrd. Euro. Der Rückgang um 13,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum resultierte im Wesentlichen aus niedrigere Erlösen bei der Vermarktung von Leasingrückläufern aufgrund der andauernden Normalisierung am Gebrauchtwagenmarkt.
Die Kreditverlustquote auf das gesamte Kreditportfolio lag im Berichtszeitraum bei 0,25 Prozent (2023: 0,15 Prozent).
Insgesamt ist die Geschäftsentwicklung im Segment besser als erwartet. Daher erhöhen wir unsere Jahresprognose für den Return on Equity (RoE) von einem Korridor zwischen 14 und 17 Prozent auf einen Korridor zwischen 15 und 18 Prozent.
SLIDE 10: Motorcycles Segment in Q2
Im Segment Motorräder stiegen die Auslieferungen im zweiten Quartal um 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal an.
Das EBIT lag per Juni bei 110 Mio. Euro, die EBIT-Marge bei 11,1 Prozent.
SLIDE 11: Outlook 2024
Meine Damen und Herren,
Die BMW Group hält Kurs auf ihre Jahresziele.
Die Marktentwicklung in China ist im ersten Halbjahr hinter unseren Erwartungen geblieben.
Wir erwarten, dass die verschiedenen Maßnahmen der Regierung, inklusive der Leitzinssenkung vom Juli, im dritten Quartal zu einer beginnenden Stabilisierung führen werden.
Insgesamt bleibt unser Geschäftsumfeld auch im weiteren Jahresverlauf herausfordernd.
Unsere Prognose setzt voraus, dass sich die geopolitischen und makroökonomischen Rahmenbedingungen nicht verschlechtern.
Das Konzernergebnis vor Steuern wird leicht zurückgehen.
Wir erwarten eine leicht steigende Nachfrage und gehen davon aus, dass der Absatz im Segment Automobile leicht über dem Vorjahr liegen wird. Der Anteil vollelektrischer Fahrzeuge wird dabei deutlich zunehmen.
Wir streben weiterhin eine EBIT-Marge zwischen 8 und 10 Prozent und einen Return on Capital Employed (RoCE) zwischen 15 und 20 Prozent an.
Im Segment Motorräder soll der Absatz leicht steigen. Die EBIT-Marge wird voraussichtlich zwischen 8 und 10 Prozent liegen, der Return on Capital Employed (RoCE) zwischen 21 und 26 Prozent.
Im Segment Finanzdienstleistungen prognostizieren wir im Gesamtjahr nun einen Return on Equity (RoE) im Korridor von 15 bis 18 Prozent.
SLIDE 12: BMW Group with Consistent Strategy and Focused Execution
Meine Damen und Herren,
Die BMW Group folgt einem klaren strategischen Weg, mit Augenmerk auf langfristigem Erfolg.
Unser Unternehmen ist global ausgewogen aufgestellt. Wir nutzen diese Balance und die hohe Flexibilität in all unseren Systemen, um der Volatilität in den Märkten zu begegnen und unseren Kunden stets die besten Produkte für Ihre Bedürfnisse anzubieten.
Wir implementieren unsere Elektrifizierungs- und Digitalisierungsstrategie weiterhin systematisch und investieren gezielt in unser zukünftiges Modellportfolio.
Im Jahr 2024 stellen wir die entscheidenden Weichen für die Zukunft. Wie geplant, werden deshalb die Forschungs- und Entwicklungsleistungen und die Investitionen einen Höchststand erreichen.
Auf Jahressicht erwarten wir eine F&E-Quote von mehr als 5 Prozent und eine Investitionsquote über 6 Prozent.
Ungeachtet dieser hohen Vorleistungen haben wir dank unseres attraktiven Produktangebots auch im zweiten Quartal eine solide finanzielle Performance gezeigt.
Wir steuern unsere Performance in den weltweiten Märkten präzise im Einklang mit den individuellen Marktbedingungen.
Gleichzeitig behalten wir unser hohes Kostenbewusstsein bei.
Ob Herstellkosten, Fixkosten oder Investitionen: die BMW Group hat schon immer kontinuierlich ihre Kostenstrukturen optimiert und das wird auch weiterhin so bleiben.
Ich bin überzeugt: mit unserer klaren langfristigen Strategie und unserer fokussierten Umsetzung im operativen Geschäft bleiben wir wettbewerbsfähig und erfolgreich – jetzt und in der Zukunft.
Vielen Dank.
CO2-Emissionen & Verbrauch.
*Verbrauchs-/Emissionsangaben:
MINI Countryman: MINI Countryman C Pflichtangaben gemäß Pkw-EnVKV nach WLTP: Energieverbrauch kombiniert in l/100km: 6,2; CO2-Emissionen kombiniert in g/km: 141; CO2-Klasse: E
MINI Cooper 3-Türer: MINI Cooper S Pflichtangaben gemäß Pkw-EnVKV nach WLTP: Energieverbrauch kombiniert in l/100km: 6,4; CO2-Emissionen kombiniert in g/km: 144; CO2-Klasse: E
MINI Aceman Electric: MINI Aceman SE Pflichtangaben gemäß Pkw-EnVKV nach WLTP : Energieverbrauch kombiniert in kWh/100 km: 14,6; CO2-Emissionen kombiniert in g/km: 0; CO2-Klasse: A