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Rede Oliver Zipse, Vorsitzender des Vorstands der BMW AG, 104. ordentliche Hauptversammlung der Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft München, 15. Mai 2024, Livestream aus der BMW Welt in München
Wed May 15 10:16:00 CEST 2024 Reden
Rede Oliver Zipse HV 2024
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Max-Morten Borgmann
BMW Group
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Max-Morten Borgmann
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- Es gilt das gesprochene Wort -
Stark im Heute – Stark im Morgen.
Unser BMW Weg in die Zukunft.
Werte Aktionärinnen und Aktionäre!
Herzlich willkommen! Aus der BMW Welt in München. Viele reden von Transformation. Der Mobilität. Und der Automobilindustrie: Das eine löst das andere ab.
Wir bei BMW ticken anders. Wir nennen es: kontinuierlichen
Fortschritt. Jeden Tag ein bisschen besser werden – das ist unser
Anspruch. Und daran lasse auch ich mich messen. Sich nie mit dem
Status-quo zufriedengeben, so rücken ambitionierte Ziele näher.
Schritt für Schritt. Oder aufs Auto bezogen:
Kilometer für
Kilometer. Das mag bodenständig und solide klingen. Im Ergebnis ist es
aber hocheffektiv.
Wir schauen immer nach vorn. Das steckt tief im profunden BMW Erfahrungsschatz. Er stärkt und bestärkt uns, immer wieder mutig zu handeln. Wir wissen, wozu wir imstande sind. Darum gibt es BMW seit 108 Jahren. Im Film war unser Vorstand zu sehen. Doch wir sind immer nur so gut, wie unser weltweites Team. Gemeinsam bringen wir unser geballtes Know-how auf die Straße. Im wahrsten Sinne des Wortes. Aktuell sind wir über 150.000 Menschen. Nahezu jede Nationalität, die es gibt. Vereint im BMW Geist. Im Herbst haben wir alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befragt. Weltweit. 85 Prozent stehen hinter den Zielen und der Strategie des Unternehmens. Ohne Wenn und Aber. Und sogar 93 Prozent sind stolz darauf, bei der BMW Group zu arbeiten.
Was für eine Schubkraft! Wir aktivieren diese Energie für den nächsten Weitsprung: Ihr Unternehmen erfindet sich wieder neu. Zur richtigen Zeit.
Zum Team BMW gehören auch Sie, verehrte Aktionärinnen und Aktionäre. Sie tragen unsere Ausrichtung mit. Das ist unser Rückenwind. Und Sie gewähren uns Freiraum. So können wir mit langfristiger Perspektive entscheiden.
Begründet hat dies der legendäre Unternehmer Herbert Quandt. Ein großes Vermächtnis! Die ihm nachfolgende Generation führt es fort. Und wir im Unternehmen. Unsere strategischen Entscheidungen treffen wir auf der Basis von Fakten und fundierter Analyse. Natürlich braucht es auch Erfahrung. Und manchmal den gesunden Menschenverstand. Das macht Ihr Unternehmen robust und – wenn man so will – unaufgeregt. In einem bewegten Umfeld.
All das mündet in den BMW Weg. Er garantiert, dass für Ihr Unternehmen zu jeder Zeit gilt: „Stark im Heute – Stark im Morgen“.
Auch im Geschäftsjahr 2023.
33,7 Prozent des Bilanzgewinns gehen an Sie. Sofern Sie unserem
Dividendenvorschlag zustimmen. Unsere Prognose hatten wir im Laufe des
Jahres nach oben angepasst. Alle Ziele haben wir erreicht. Unseren
Absatz haben wir solide gesteigert. Auf über 2,55 Millionen
Automobile. Mehr als je zuvor.
Als einziger deutscher OEM erreichen wir wieder das Niveau der Zeit vor Corona. Im Konzern lag unsere EBT-Marge mit 11 Prozent über dem strategischen Ziel von 10 Prozent.
Wir performen konsistent auf hohem Niveau. Dafür spricht unsere EBIT-Marge im Segment Automobile: Sie befindet sich seit neun Quartalen im definierten Zielkorridor von 8 bis 10 Prozent. Auch das erste Quartal 2024 zählt dazu. Deshalb können wir weiter kräftig investieren. In diesem Jahr erreichen wir den Höhepunkt bei unseren Investitionen. Und bei den Forschungs- und Entwicklungsleistungen. Wir nehmen erneut viel Geld in die Hand. Weil wir zukunftsorientiert handeln.
Die individuelle Mobilität birgt viel Potenzial, um profitabel zu wachsen und Marktanteile zu gewinnen. Wie wir den BMW Weg fortsetzen – dazu heute vier Kapitel.
- Mehr Zukunft geht nicht: Aus Visionen machen wir Realität.
- Den eigenen Überzeugungen folgen: Technologieoffenheit wirkt effektiv.
- Globaler Erfolg bedeutet heute: Regional handeln.
- Das Automobil als digitaler Begleiter:
Wir machen die Mobilität menschlicher, intelligenter und nachhaltiger.
Diese Schwerpunkte beleuchten auch das, was Sie im Aktionärsportal favorisiert haben.
Aus Visionen machen wir Realität. So lautet mein erstes Kapitel.
Was Sie hier sehen, ist nichts Geringeres als die Zukunft. BMW pur. Auf einem völlig neuen Level. Alle großen Themen der Mobilität von morgen fließen zusammen: Elektrisch. Voll digitalisiert. Nachhaltig. Noch sind es Visionsfahrzeuge. Doch schon sehr bald bringen wir sie auf die Straße. In sehr ähnlicher Form. Letztes Jahr hatte ich Ihnen ein neues Visionsfahrzeug versprochen. Auf der IAA Mobility war es dann so weit. Der BMW Vision Neue Klasse feierte hier in München Premiere. Eine sportliche Limousine. Das erkennen Sie sofort. Kein anderes Fahrzeug erhielt auf der IAA mehr mediale Reichweite und ein so positives Echo.
Grund genug Ihnen heute noch ein weiteres „Schmankerl“ mitzubringen, wie man in Bayern sagt. Den BMW Vision Neue Klasse X. Er interpretiert die Philosophie von BMW X auf neue Weise. Auch das ist unverkennbar. Beide Fahrzeuge treten in volumenstarken Segmenten an. Unsere Innovationen sollen in der Breite wirken. Nicht in der Nische.
Die NEUE KLASSE ist homogen und heterogen zugleich. Homogen: in Punkto Design, Technologie und Nachhaltigkeit. Heterogen: in Bezug auf weitere Modelle, die noch folgen. Das sind die „Bookends“ der NEUEN KLASSE. Dazwischen bleibt noch viel Raum, den wir nutzen. Und was wir ankündigen – das halten wir: Innerhalb von 24 Monaten kommen mindestens sechs verschiedene Modelle auf den Markt. Ab Produktionsstart. Eine Taktung, die es in unserer Industrie so noch nie gab. Doch wenn jemand das kann, dann wir bei BMW.
Wir drücken aufs Tempo. Ganz massiv. Unser neues Werk im ungarischen Debrecen beginnt: Ab Ende 2025 läuft dort das erste X Model vom Band. 2026 schließen nahtlos an: unser Stammwerk München und das Werk Shenyang in China. Mit der Limousine. 2027 startet die NEUE KLASSE auch im mexikanischen San Luis Potosí.
Unsere Kundinnen und Kunden fragen: Wie weit kann ich elektrisch fahren?
Wie schnell kann ich laden? Wir antworten: Mindestens 30 Prozent weiter.
30 Prozent schneller. Heißt in der Praxis:
In nur zehn Minuten laden Sie für weitere 300 Kilometer. Da müssen Sie sich mit einem Kaffee schon beeilen. Möglich machen dies die neuen Rundzellen der sechsten Generation. Erstmals in der NEUEN KLASSE. Freuen Sie sich auf ein BMW Fahrerlebnis auf dem übernächsten Level. Was aussieht wie eine Playstation, sind vier Superhirne. Sie bündeln jeweils mehrere hochintelligente Steuergeräte. Damit eröffnen wir neue Sphären. Sei es bei der Antriebs- und Fahrdynamik. Beim automatisierten Fahren. Oder wie wir mit unserem Auto interagieren.
Für unseren Kundinnen und Kunden zählt: Wie fühlt sich die NEUEN KLASSE auf der Straße an? Im Vorstandsteam sind wir die ersten Testfahrzeuge gefahren. Und ganz ehrlich: Wir hatten Gänsehaut. Wie gewaltig die technologische Welle ist, die wir anschieben, wird greifbar, wenn man weiß: Die Innovationen der NEUEN KLASSE fließen in alle BMW Modelle ein. In den nächsten Jahren. Und unabhängig von der Antriebsform. Einfach gesagt: Technologisch ist alles bei BMW bald NEUE KLASSE. Damit wird sie zu unserem Innovations- und Technologie-Booster. Für alle Zukunftsthemen. Inklusive des Designs. Wir heben nicht nur die Mobilität auf ein neues Niveau. Die BMW Group wird ein neues Unternehmen. Ich denke, das ist ganz in Ihrem Sinne – als unsere Aktionärinnen und Aktionäre.
Mein zweites Kapitel spiegelt unsere Überzeugung:
Technologieoffenheit wirkt effektiv.
Das Herz der NEUEN KLASSE schlägt elektrisch. Auf einer eigenen neuen Architektur. So erzielen wir betriebswirtschaftlich relevante Skaleneffekte, wenn die E-Mobilität weiter anzieht. Und davon gehen die Prognosen aus.
Doch unsere Welt ist groß. Wir bedienen weiterhin alle Märkte mit Top-Produkten. Jede und jeder findet bei uns die passende Antriebsform. Alles andere wäre nicht unternehmerisch gedacht. Dazu nutzen wir Technologiecluster und Baukästen. Sie machen uns hochflexibel. Stellen Sie sich das so vor: Wir können Innovationen und Technologiesprünge über alle Architekturen und Segmente hinweg ausrollen und effizient skalieren. Bei uns gibt es also keine „alten“ und „neuen“ Fahrzeuge. Wir liefern überall den neuesten Stand der Technik. Und zudem das beste Gesamtpaket. Das ist unser Anspruch. Und vielleicht liegt darin sogar das Erfolgsgeheimnis Ihres Unternehmens.
Ein aktuelles Beispiel: Nach der BMW 5er Limousine hat auch der neue 5er Touring vier Antriebsformen. Der BMW i5* ist vollelektrisch. Seine Reichweite überzeugt im Alltag: über 500 Kilometer. Auch Plug-in-Hybride sind sehr beliebt. Beim neuen BMW 5er könnten sie in Europa rund 20 Prozent vom 5er Absatz ausmachen. Wir liegen also goldrichtig mit unseren mittlerweile zehn attraktiven PHEV-Modellen. Natürlich kommt der neue 5er auch als hocheffizienter Verbrenner bestens an.
Fokussierte Technologieoffenheit stemmt man nicht einfach so. Sie kennen meinen Standpunkt: Automobilbau ist eine hochkomplexe Aufgabe. Das spüren auch neue Player im Markt. Für Ihr Unternehmen ist es eine Stärke. Ich würde sogar sagen: Es ist unser Alleinstellungsmerkmal: Wir beherrschen diese Vielschichtigkeit nahtlos. Wir orchestrieren Technologien richtig. Und wir skalieren und entwickeln sie weiter.
Unsere Absatzzahlen belegen dies eindeutig: BMW führt das weltweite Premiumsegment weiter an. Am stärksten gewachsen sind wir im Jahr 2023 in der Ober- und Luxusklasse. Sowie mit unseren vollelektrischen Modellen. Kurzform: BEV. Über 375.000 BEVs haben wir ausgeliefert. Fast 75 Prozent mehr als im Vorjahr. Eine Dynamik, die sich auch in unserem Weltmarktanteil bei den BEVs wiederfindet. Er liegt bei 4,1 Prozent. Damit fällt er deutlich höher aus als unser Weltmarktanteil insgesamt. Dieser ist stabil bei 3,3 Prozent.
Die BEV-Nachfrage nimmt weiter zu. Aber eben nicht linear. Sondern dynamisch und marktspezifisch. Fast schon mantraartig betonen wir das. Und das zeigt sich jetzt in vielen Märkten. Für uns ist die E-Mobilität die am schnellsten wachsende Antriebsform. Heute und in der Zukunft. 2030 sollen vollelektrische Fahrzeuge rund die Hälfe unserer Auslieferungen ausmachen. An diesem Ziel halten wir fest. Den Hochlauf steuern wir entlang der Nachfrage. Wir bleiben immer flexibel. Auch bis weit in die 2030er Jahre hinein. Unsere strategische Planung richten wir entsprechend aus – genauso wie unsere Architekturen. So sind wir in der Lage, schnell zu reagieren. Jederzeit.
In diesem Jahr sind mehr als 15 BEV-Modelle über alle Konzernmarken hinweg verfügbar. Hier sehen Sie den MINI Aceman*. Im April hatte er auf der AUTO CHINA Weltpremiere. Den Aceman bieten wir nur vollelektrisch an.
Er schließt die Lücke zwischen dem Cooper und dem deutlich gewachsenen Countryman. Der neue Cooper ist ausverkauft. Für die nächsten vier Monate. Was noch fehlt: Das neue MINI Cabrio ab der zweiten Jahreshälfte. Gemeinsam bilden diese Modelle die neue MINI Familie. Sie ist das Pendant zur NEUEN KLASSE bei BMW. Der Sprung von MINI in die Zukunft. Wir produzieren die neue MINI Familie global: In unserem Joint Venture Spotlight in China. Im britischen Oxford. Und erstmals auch in Deutschland im Werk Leipzig.
Vorhin haben wir über „Bookends“ gesprochen. Jetzt springen wir auch bei unseren Marken vom Go-Kart-Feeling bei MINI zu unserer Luxusmarke Rolls-Royce. Der Spectre* ist voll durchgestartet. Einfach phänomenal. Im ersten Quartal dieses Jahres macht er allein 38 Prozent der Auslieferungen bei Rolls-Royce aus. So geht E-Mobilität im Luxusbereich. Mühelos gleitet der Spectre dahin. Wie auf einem fliegenden Teppich. Die Fahrzeuge unserer Luxusmarke waren noch nie so stark und ausdifferenziert wie heute. Nicht zu vergessen: Der signifikante Deckungsbeitrag fürs Unternehmen.
Auch BMW Motorrad wächst profitabel. Im September hatte die Marke 100. Geburtstag. Bundeskanzler Scholz war beim Jubiläum im Werk Berlin-Spandau mit dabei. Wir haben ihm einen doppelten Paukenschlag präsentiert: Zum einen die neue „BMW Motorrad Welt“. Was die BMW Welt in München für Automobile ist, gibt es nun auch in Berlin für unsere Zweiräder. Zum anderen hatte die R 1300 GS Weltpremiere. Viele haben auf die nächste Generation GS gewartet. Auch ich als Motorradfan. Und die Fachpresse ist regelrecht euphorisch. Wer lieber in der Stadt elektrisch fährt: Für den ist der CE 02 perfekt. Er ist das zweite E-Modell von BMW Motorrad.
Natürlich stehen auch bei unserer Kernmarke BMW spannende Fahrzeuge in den Startlöchern. Allein 14 Anläufe in diesem Jahr. Sowie zahlreiche Modell-Varianten. In der Kompaktklasse kommt der BMW 1er auf den Markt. Und neu ist auch der BMW X3. Er ist eines unserer beliebtesten Modelle überhaupt: Er tritt an als hocheffizienter Verbrenner und Plug-in-Hybrid.
Unsere neuen und künftigen Fahrzeuge haben wir unseren Händlern vorgestellt: 1.500 Händlervertretern aus ganz Europa in Amsterdam. Kurz darauf in Las Vegas über 1.000 Händlervertretern für die Region Amerikas. An beiden Orten habe ich sehr deutlich gespürt: Unsere Händler freuen sich auf das, was da kommt. Speziell für Europa möchte ich betonen: Auch im neuen Vertriebssystem bleiben die Händler an unserer Seite. Daran werden wir nicht rütteln.
Für die Marke MINI nutzen wir den Direktvertrieb bereits in China. Auch in den ersten europäischen Ländern machen wir positive Erfahrungen. Bei BMW stellen wir ab 2026 in Europa auf das neue, direkte und voll durchdigitalisierte Vertriebsmodell um. Wie geplant.
Sie wollen auch wissen, verehrte Aktionärinnen und Aktionäre:
Wie kommen wir beim Thema Wasserstoff voran?
Unser BMW iX5 Hydrogen* ist auf Welttournee im Alltagstest. Er kommt nicht nur überall gut an. Unsere Pilotflotte schärft das Bewusstsein für Wasserstoff bei der Energiewende. In der Mobilität, Und industrieweit.
Dass wir die CO2-Vorgaben in der EU erfüllen, setzen Sie voraus. 2023 haben wir den für die BMW Group geltenden EU-CO2-Grenzwert in der Flotte deutlich unterschritten: um mehr als 20 Prozent. In diesem Jahr soll er weiter leicht sinken. Alle Marken und Antriebsvarianten tragen dazu bei. Das zeichnet uns aus.
Technologiezentriert und ein klarer Fokus auf E-Mobilität. Wir handeln konsistent. So verändern wir auch, wie Ihr Unternehmen wahrgenommen wird. Was die New York Times schreibt, ist präzise recherchiert. Im März hat sie unsere Antriebsstrategie als weitblickend und konsequent gewürdigt. BMW sei „Gewinner der E-Mobilität“ – und der einzig ernsthafte Wettbewerber von Tesla. Ich denke, damit können wir gut leben. Man nimmt uns ab, dass wir die Dinge durchdenken und konkrete Lösungen präsentieren. Weil wir es immer wieder beweisen!
Mein drittes Kapitel erklärt unseren globalen Erfolg.
Er erfordert mehr denn je, dass wir regional handeln.
Schaut man genau hin, ist Ihr Unternehmen einer der wenigen „echten“ globalen Hersteller in der Automobilindustrie. So etwas muss systematisch wachsen. Wir haben unseren Fußabdruck gezielt erweitert. Über Jahrzehnte.
Drei Beispiele: China – unser größter Einzelmarkt. Europa – unsere wichtigste Absatzregion. Die USA – unser „second home“.
Erstens: China.
Dort beschäftigen wir rund ein Fünftel unserer
Belegschaft.
Das Land ist – nach Deutschland – unser
zweitgrößter F&E-Standort. BMW genießt hohes Vertrauen. Nicht nur
bei Kundinnen und Kunden. Wir werden geschätzt, weil wir uns
langfristig und ernsthaft engagieren. In diesem Jahr feiern wir 30
Jahre „zu Hause in China“ und über zwei Jahrzehnte Engagement in
Shenyang. Im April haben wir eine neue Investitionsvereinbarung mit
der Provinz Liaoning unterzeichnet: 20 Milliarden Renminbi bzw. 2,5
Milliarden Euro. Auch unser Produktionsstandort Shenyang im Joint
Venture mit BBA wird zur BMW iFACTORY.
Im April war ich mit der Wirtschaftsdelegation von Bundeskanzler Scholz in China. Kurz darauf dann in Peking auf der AUTO CHINA. Dort hat Ministerpräsident Li Qiang genau einen nicht-chinesischen Hersteller besucht: die BMW Group. Ein Begriff, den ich in China oft höre, lautet „China Speed“. Das Land ist dynamisch unterwegs. Wir beschleunigen mit: Letzte Woche lief das sechstmillionste Fahrzeug vom Band, das wir seit 2003 in Shenyang produziert haben. Erst rund ein Jahr zuvor hatten wir die fünf Millionen Marke erreicht. Bedeutet: In nur 15 Monaten haben wir eine Million geschafft. „China Speed“ eben.
Zweitens: Europa.
Fast ein Drittel aller Automobile verkaufen wir in der EU. Zehn Werke betreiben wir EU-weit. Mit einer breiten Zuliefererbasis. Wir alle profitieren vom vereinten Europa. Jeden Tag aufs Neue. Es sollte uns jede Mühe wert sein, dass wir daran gemeinsam weiterarbeiten.
BMW ist und bleibt weltoffen. Das haben der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats und ich noch einmal deutlich gemacht. Wir haben unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch empfohlen: Seien Sie hellhörig, wenn Ihnen scheinbar einfache Lösungen für komplizierte Sachverhalte präsentiert werden. Demokratie genießen, bedeutet Demokratie zu leben. Und das beinhaltet: Sich zu beteiligen. Sein Stimmrecht auszuüben. Und die Stimme zu erheben, um für Demokratie einzustehen. Darum haben wir alle aufgefordert, am 9. Juni wählen zu gehen.
Was für Europa gilt, gilt umso stärker für Deutschland: Wir brauchen die besten Köpfe. Aber die überlegen sehr genau, wo sie ihre Leistung einbringen. Darum unterstützen wir die Initiative „Wir stehen für Werte“.
Wir in Deutschland führen viele Debatten um emotional belegte Triggerpunkte. Dabei besteht in den Metathemen weitgehender Konsens. So beschreibt es der Soziologe Steffen Mau. Seine aktuelle Studie kommt zum Ergebnis: Wir sind keine gespaltene Gesellschaft. Folglich sollten wir unser Land und den Standort Deutschland auch nicht schlecht reden, sondern unsere Potenziale nutzen. Dem kann ich nur beipflichten.
Drittens: Die USA.
Die USA bezeichnen wir als unser „zweites Zuhause“. Im nächsten Jahr sind wir 50 Jahre dort. Im letzten Jahr war Ihr Unternehmen erneut einer der wertmäßig größten Nettoexporteure von Fahrzeugen aus den USA. Und nur in Deutschland kaufen wir mehr ein als in den USA. Das Volumen: 6,7 Milliarden Euro pro Jahr. Ein lokaler Partner sind wir vor allem in South Carolina. Seit über 25 Jahren. Heute ist Spartanburg unser größtes Werk. Die gesamte Region um das Werk herum ist mit uns gewachsen.
China, Europa und die USA: Drei Beispiele, wie wir durch unsere Präsenz vor Ort eng mit den Weltregionen und den Märkten verbunden sind. Wir leben selbst vor, wie alle Seiten profitieren, wenn man zusammenarbeitet. Auch deshalb ist Ihr Unternehmen 2023 in allen großen Weltregionen gewachsen.
Wir sind global tätig – und profitieren von einer integrierten Weltwirtschaft. Nun verändert sich unsere globale Weltordnung. Von einer „unipolaren Welt“ zur „multipolaren Welt“. Speziell in den letzten 10 bis 15 Jahren. Autoren wie Carlo Masala sprechen von hochgradig integrierten und weitgehend autarken Wirtschaftsräumen, die nun entstehen.
Wir bekennen uns weiter zu offenen Märkten und Freihandel. Das sage ich auch mit Blick auf die aktuellen Erwägungen der EU in Bezug auf chinesische Importe von E-Autos. Besser wäre der 360-Grad-Blick: Zwar kamen rund 20 Prozent aller BEV-Verkäufe in Europa im vergangenen Jahr aus China. Aber davon stammt deutlich über die Hälfte von westlichen Marken. Auch von BMW. Protektionismus setzt eine Spirale in Gang: Zölle führen zu neuen Zöllen. Abschottung statt Miteinander. Meine Erfahrung aus über 30 Jahren BMW sagt mir: Lösungen entstehen, indem man aufeinander zugeht. Und wenn man selbst bereit ist, Kompromisse zu schließen.
So wächst Konsens, der uns als Gesellschaft und Wirtschaft stark und handlungsfähig macht.
Sie fragen zu Recht: Wie sichert sich Ihr Unternehmen den Zugang zu heterogenen, fragmentierten Märkten? Indem wir weiter vor Ort investieren. Indem wir auch bei vorgelagerten Wertschöpfungsketten lokale Lösungen und Partner finden.
„Local-for-local“ ist unser Erfolgsprinzip.
Jetzt übertragen wir es auch auf die Zellfertigung für unsere Batterieproduktion für die E-Mobilität. Wer besitzt die Hoheit über technologische Kompetenz und dringend benötigte Rohstoffe? Daran entscheidet sich die Wettbewerbsfähigkeit. Von Unternehmen wie auch der Wirtschaftsräume.
Wir siedeln Produktionsstätten für BMW Hochvoltspeicher nah an unseren Fahrzeugwerken an. In Ungarn, den USA und in China. Vor wenigen Tagen haben wir in Mexiko den Grundstein für die Hochvoltspeichermontage in San Luis Potosí gelegt. Was das bringt, ist offensichtlich: Kurze Transportwege und eine stabile Versorgung bei unvorhergesehenen Ereignissen in den Weltregionen.
Und nun werden wir ganz lokal: Kennen Sie Irlbach-Straßkirchen? Das liegt in Niederbayern. Von dort kommen ab 2026 die Batterien für unsere Werke in Bayern. Das war kein Selbstläufer. Anwohnerinnen und Anwohner wollten wissen: Was bringt das für unsere Region? Wir haben intensiv mit ihnen diskutiert. So entsteht Vertrauen. Mit großer Mehrheit haben sie für den neuen Standort von BMW gestimmt.
Sie sehen: Global funktioniert nur lokal.
Das schließt auch unsere Lieferketten ein.
Wie sensibel und störungsanfällig sie sind, wissen wir aus den letzten Jahren.
Schätzen Sie gerne: Mit wie vielen Teilen müssen unsere Werke weltweit Tag für Tag versorgt werden? 36 Millionen. Alle zur richtigen Zeit, am richtigen Ort, in bester Qualität und passender Menge. Mit unserer digitalisierten „i Supply-Chain-Strategie“ sichern wir resiliente Lieferketten ab.
Unser sogenannter „RiskHub“ erkennt frühzeitig Qualitätsthemen im Lieferantennetzwerk. Mittels KI und Data Analytics. Lieferengpässen wirken wir proaktiv entgegen.
Von Catena-X haben Sie vielleicht schon gehört. Hier entsteht Großes: Automobilhersteller, Lieferanten und künftig auch Recyclingunternehmen schaffen ein gemeinsames Datenökosystem. Lieferketten sind weitverzweigt. Mit Catena-X werden sie transparent. So lässt sich der CO2-Fußabdruck einzelner Komponenten gesamthaft erfassen. Auch die Art, Menge und Herkunft der verbauten Rohstoffe werden digital dokumentiert. Man kann sie „rückverfolgen“. Wir legen mit einem Pilotprojekt vor: Im Werk Landshut fertigen wir die Niere des BMW iX*. Eine Komponente aus einzelnen Komponenten.
Wir messen den gesamten CO2-Abdruck über den Herstellprozess. Datenbasiert über Catena-X. Wo immer wir mit Lieferanten kooperieren: Wir tun dies partnerschaftlich und auf Augenhöhe. Das ist mir wichtig.
Kapitel 4 widmet sich dem Automobil als digitalem Begleiter:
Wir machen die Mobilität menschlicher, intelligenter und nachhaltiger.
Hochdynamisch – das ist die Welt der Bits und Bytes. Die Digitalisierung verändert grundlegend, wie wir Mobilität erleben. Hand in Hand mit künstlicher Intelligenz. Dieses Thema interessiert auch Sie. Das bestätigt Ihr Votum im Aktionärsportal. Intelligente, selbstlernende Systeme gehören längst zu unserer Strategie für die Automobilproduktion der Zukunft. Sie kennen es als unsere BMW iFACTORY.
Direkt erlebbar ist der digitale Mehrwert in unseren Fahrzeugen. Doch auch hier gilt: Nicht alles, was möglich ist, macht in einem Auto auch Sinn. Unser Head-up-Display ist ein Klassiker. Vor 20 Jahren haben wir die Technologie vom Flugzeug ins Auto gebracht. Nun revolutionieren wir dieses Anzeigekonzept in der NEUEN KLASSE. Schauen Sie selbst: Unser „BMW Panoramic Vision“. Es umfasst die gesamte Breite der Windschutzscheibe. High-Tech pur. Doch wir nutzen die Digitalisierung auch, um die Sicherheit zu erhöhen.
In diesem Fall verringern wir die Ablenkung beim Fahren.
Immer auf dem neuesten Stand sein: Das sind wir alle von digitalen Geräten gewohnt. Und das erwarten die Menschen auch von ihrem Auto.
Over-the-Air bedeutet: Wir können die Software im Auto jederzeit aktualisieren. Kein Besuch in der Werkstatt. Diesen Weg haben wir früh eingeschlagen. Heute hat Ihr Unternehmen die weltweit größte und vollständig upgradefähige Flotte im Markt. Wir erreichen über 7,5 Millionen Fahrzeuge.
Neue Maßstäbe beim automatisierten Fahren setzt der BMW 5er. Er hat als erstes Automobil in Deutschland die Zulassung für teilautomatisiertes Fahren erhalten. Das heißt: Bis 130 km/h auf Autobahnen. Sie können also während der Fahrt die Hände vom Lenkrad nehmen. Außerdem wechselt Ihr Auto eigenständig die Spur, wenn Sie kurz in den Seitenspiegel schauen. Aktiver Spurwechselassistent mit Blick-Bestätigung. Ein etwas sperriger Begriff. Aber eine echte Weltneuheit. Seit März ist der Autobahnassistent auch in den BMW Modellen 7er, X5, X6, X7, iX und XM* verfügbar. Das ist Level 2+.
Im neuen BMW 7er geht noch mehr. Sie können sich vorübergehend vom Verkehrsgeschehen abwenden. Für mich ist das ein faszinierender Moment.
Jedes Mal wieder. Wenn das Fahrzeug Geschwindigkeit, Abstand und Spurführung selbstständig regelt. Das ist hochautomatisiertes Fahren auf Level 3. Im neuen BMW 7er. Seit März dieses Jahres.
Ein digitales Fahrerlebnis braucht Sicherheit. Für alle
Verkehrsteilnehmenden. Wir bringen nur ausgereifte technische Lösungen
auf die Straße. Keine so-
genannten Beta-Versionen. Keine
Experimente auf Kosten unserer unsere Kundinnen und Kunden. Darauf
können Sie sich immer verlassen.
Seit Sommer 2023 testen wir in unserem neuen Zentrum für automatisiertes Fahren im tschechischen Sokolov automatisierte Fahr- und Parkfunktionen. Bis zum vollautomatisierten Fahren. Das ist dann schon Level 4.
Werte Aktionärinnen und Aktionäre,
das US Time Magazin hat zusammen mit der Online-Plattform „Statista“ 750 internationale Unternehmen verglichen. Ihr Unternehmen erreicht in dem Ranking sensationell einen Platz unter den Top10. Bei den Automobilherstellern belegen wir sogar Platz 1. Umsatzwachstum, Nachhaltigkeit und Mitarbeiterzufriedenheit – viele halten das für Antagonisten. Wir führen sie zusammen.
Unsere Märkte sind dynamisch; das geopolitische Umfeld ungewiss. Das trifft uns. Wie andere auch.
Sie erwarten, dass wir erfolgreich bleiben. Und das werden wir! Im aktuellen Geschäftsjahr nehmen wir uns viel vor. Unser Absatz soll gegenüber dem Vorjahr leicht, der Anteil vollelektrischer Fahrzeuge deutlich zunehmen. Die ersten vier Monate zeigen: Wir sind auf Kurs. Bei allen wichtigen Leistungsindikatoren.
Ich bin für BMW viel in der Welt unterwegs. Überall erlebe ich: Individuell mobil zu sein, ist für viele Menschen ebenso wertvoll wie unverzichtbar. Ich erlebe auch: Die BMW Group wird geschätzt und anerkannt. Überall. Das bestärkt uns, den BMW Weg weiterzugehen. Auch Gegenwind halten wir aus. Wenn wir überzeugt sind, dass wir richtig liegen. Und das tun wir meistens.
Ihr Unternehmen gehört zur globalen Gemeinschaft. Wir interagieren mit ihr. Und wir wandeln uns – in und mit ihr. Das ist essenziell. Der BMW Weg enthält unsere Fähigkeit zur Resonanz. Ein Begriff aus der Physik, der auch in der Soziologie Anwendung findet. Resonanzfähigkeit – was meine ich damit?
Wir erspüren unsere Beziehung zur Welt. In Deutschland und anderswo. Wir horchen in die Entwicklungen hinein, nehmen auf. Und wir geben etwas an die Gesellschaft zurück. Ein natürlicher Prozess, den wir aktiv leben und steuern.
Wir sind offen für alle Eindrücke. Aber wir lassen uns nie unreflektiert beeindrucken oder durch Triggerpunkte emotionalisieren. Und erst recht nicht treiben.
Wir sind permanent in Resonanz mit der sich verändernden Gesellschaft. Bewusst und zum gegenseitigen Nutze. Und dabei stets auf Wirksamkeit bedacht. Auch deshalb gilt für Ihr Unternehmen zu jeder Zeit:
„Stark im Heute – Stark im Morgen“.
Ein guter Grund, dass Sie an unserer Seite bleiben!
Vielen Dank!
CO2-Emissionen & Verbrauch.
BMW i5 eDrive40 Limousine: Energieverbrauch kombiniert: 16,3 kWh/100 km (WLTP); CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km (WLTP); CO2-Klasse: A; Elektrische Reichweite: 571 km (WLTP); Leistung: 250 kW (340 PS)
MINI Aceman Electric: MINI Aceman SE Pflichtangaben gemäß Pkw-EnVKV nach WLTP: Energieverbrauch kombiniert in kWh/100 km: 14,6; CO2-Emissionen kombiniert in g/km: 0; CO2-Klasse: A
MINI Countryman: MINI Countryman C Pflichtangaben gemäß Pkw-EnVKV nach WLTP: Energieverbrauch kombiniert in l/100km: 6,2; CO2-Emissionen kombiniert in g/km: 141; CO2-Klasse: E
MINI Cooper 3-Türer: MINI Cooper S Pflichtangaben gemäß Pkw-EnVKV nach WLTP: Energieverbrauch kombiniert in l/100km: 6,4; CO2-Emissionen kombiniert in g/km: 144; CO2-Klasse: E
Rolls-Royce Spectre: Energieverbrauch kombiniert: 23,6 kWh/100 km (WLTP); CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km (WLTP); CO2-Klasse: A; Elektrische Reichweite: 500 km (WLTP); Leistung: 430 kW
BMW iX5 Hydrogen: Wasserstoffverbrauch, kombiniert: 1,19 kg/100 km (WLTP); CO2-Emissionen, kombiniert: 0 g/km (WLTP); CO2-Klasse(n): A
BMW iX xDrive40: Energieverbrauch kombiniert: 19,9 kWh/100 km (WLTP); CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km (WLTP); CO2-Klasse: A; Elektrische Reichweite: 426 km (WLTP); Leistung: 240kW (326 PS)
BMW XM: Energieverbrauch gewichtet kombiniert: 33,6 kWh/100 km und 1,9 l/100 km (WLTP); CO2-Emissionen gewichtet kombiniert: 43 g/km (WLTP); CO2-Klassen: Bei entladener Batterie G; gewichtet kombiniert B; Kraftstoffverbrauch bei entladener Batterie: 12,9 l/100 km (WLTP)