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Januar 1964: Historischer Sieg des Classic Mini bei der Rallye Monte Carlo.
Fri Jan 19 00:01:00 CET 2024 Pressemeldung
Ihr Motto hieß: Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist. Paddy Hopkirk machte den britischen Kleinwagen mit seinem Gesamtsieg bei der Rallye Monte Carlo vor 60 Jahren zur Motorsport-Legende – Timo Mäkinen und Rauno Aaltonen wiederholten den Triumph in den Jahren 1965 und 1967. Erfolge, die das Sport-Establishment durchrüttelten und die Marke MINI bis heute veränderten und prägten.
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München/Monte Carlo. Zum 60. Mal jährt sich in diesen Tagen einer der spektakulärsten Erfolge in der Geschichte des internationalen Motorsports. Mit dem Iren Patrick „Paddy“ Hopkirk am Steuer gewann der Mini Cooper S die Gesamtwertung der Rallye Monte Carlo. Glück? Zufall? Eine Laune des Schicksals? Eher nicht, denn es folgten zwei weitere Siege bei der Monte und zahlreiche weitere Erfolge bis Ende der 1960er Jahre. Die Gründe dafür hießen rückblickend: Moderne Technik, Top-Fahrer, neue Logistik-Maßstäbe.
"Der Sieg von Paddy Hopkirk im Mini Cooper S im Jahr 1964 markierte einen Wendepunkt in der Geschichte von Mini. Er bewies, dass Mini nicht nur ein charmantes Stadtauto ist, sondern auch im Motorsport große Erfolge feiert. Diese Tradition und Leidenschaft für das Rennsport-Erbe von MINI ist bis heute in unseren Modellen spürbar. Der Motorsport hat Mini geprägt und wird immer ein wichtiger Bestandteil unserer DNA bleiben“ sagt Stefanie Wurst, Leiterin von MINI.
Blaupause für moderne Kleinwagen.
Ende der
1950-er Jahre bewegten sich die Rallye-Größen meist in stattlichen und
üppig motorisierten Fahrzeugen durch englische Wälder, über
französische Pässe oder von Lüttich nach Sofia und wieder zurück.
Austin Healey und Ford Falcon waren bei den Rallyes das Maß aller
Dinge und beherrschten die Szene. Für den Alltag taugten sie eher
nicht. In dieser Zeit baute der Grieche Alec Issigonis im Auftrag der British
Motor Corporation (BMC) das mit Abstand modernste Auto seiner Zeit: Mit dem vorn quer eingebauten Motor und Frontantrieb entsprach der classic Mini bei seinem Debüt 1959 dem heute noch gültigen Standard für Kleinwagen.
Für eine beeindruckende Sportkarriere bedurfte es eines zweiten genialen Car Guys: John Cooper. Er war als Rennfahrer zu Ruhm und als Konstrukteur zu Wohlstand gekommen – und er war auf Anhieb vom sportlichen Potenzial des classic Mini überzeugt. Cooper, der schon bei seinen Formel 1 Autos den Motor nicht wie damals üblich vor dem Fahrer, sondern hinter ihm platzierte, brachte es gegenüber seinem Freund Issigonis, der im classic Mini mehr ein Auto für Jedermann sah, auf den Punkt: „Du hast keine Familienkutsche gemacht. Das ist ein verdammtes Rennauto. Gib ihm mehr Leistung, bessere Bremsen und bau das Ding.“ Der unterschätzte Underdog – eine Rolle, die MINI in seiner mehr als sechs Jahrzehnte langen Geschichte immer wieder gerne einnahm – war geboren.
64 Jahre Marke, 62 Jahre Motorsport.
1960
entstand der erste Mini Cooper – mit stolzen 55 Pferdestärken anstelle
der 34 PS des Ur-Mini von 1959. Schon 1961 stellte der gerade mal drei
Meter große Mini Cooper die Welt der Schnellfahrer auf den Kopf. Er
demokratisierte Geschwindigkeit. Denn ab sofort konnten auch weniger
Betuchte mindestens genauso zügig über Land kacheln wie die Besitzer
von reinen Sportwagen und PS-starken Limousinen. Und auf den
Rallyepfaden und Rennpisten räumten die kleinen Racer mit ihren fast
filigran anmutenden Zehn-Zoll-Rädern die Pokale ab.
Der classic Mini Cooper war wie maßgeschneidert für die damaligen Rallyestrecken. Kaum vorhandene Karosserieüberhänge sorgten für ein bis dahin ungekanntes neutrales Fahrverhalten. Die kompakte Karosserie ließ auf engen Bergstraßen immer noch ein bisschen Platz bis zum nächsten Mäuerchen, an dem man mit den Healeys und Falcons längst angeeckt wäre.
Und dank der recht bescheidenen 650 Kilo, die ein Rallye Mini damals auf die Waage brachte, entstand mit den ebenfalls überschaubaren 55 PS ein durchaus akzeptables Leistungsgewicht. Die Konstruktion war auch die Geburtsstunde des berühmten Gokart- Feelings.
Im Mai 1962 trug sich der classic Mini erstmals in die Siegerliste einer internationalen Rallyeveranstaltung ein. Bei der Internationalen Tulpen-Rallye, die von der niederländischen Gemeinde Noordwijk bis an die französische Riviera und wieder zurück führte, lenkte Pat Moss, Schwester des viermaligen Vize- Weltmeisters und 16-maligen Grand-Prix Gewinners Stirling Moss, den classic Mini Cooper in Bestzeit über die Strecke.
Finnische Eis-Eilige und virtuose
Linksbremser.
Ebenfalls im Jahr 1962 nahm BMC-Sportchef
Stuart Turner neben dem Iren Paddy Hopkirk zwei Talente aus den
nordischen Wäldern unter Vertrag: Timo Mäkinen und Rauno Aaltonen. Die
finnischen Eis-Eiligen und virtuosen Linksbremser teilten die Vorliebe
für herzhaftes Gasgeben – und konnten dennoch nicht unterschiedlicher
sein. Mäkinen war kein Freund der vielen Worte und ging als Fliegender
Finne in die Geschichte ein.Aaltonen parlierte fließend in fünf
Sprachen und betrieb den Motorsport mit wissenschaftlicher Akribie,
was ihm später den Titel Rallye-Professor einbrachte.
Von nun an begann Mini nach den Sternen zu greifen. Egal, wie hoffnungslos eine Aufgabe erscheint, Mini stellte sich in seiner langen Geschichte immer dem Wettbewerb. Das geniale Grundprinzip des Fahrzeugs und die drei Spitzenfahrer waren wichtige Säulen des Erfolges. Genauso wie die von Turner entwickelte professionelle Logistik. Er setzte neue Maßstäbe in Sachen Service-Organisation und schickte als erster Teamchef Eisspione auf die Sonderprüfungen. John Cooper feilte weiter am Brennraumvolumen und lockte im nun Mini Cooper S genannten Modell nach der für die 1100er Klasse definierten Hubraumerweiterung auf 1071 ccm 90 PS von der Welle.
Der Mini Cooper S glich optisch übrigens jedem Allerwelts-Mini. Kein sportlicher Heckmeck, nicht einmal ein Drehzahlmesser, stattdessen ein dünnes Plastiklenkrad und spartanische Sitze ohne Seitenhalt. Ein Regal anstelle des Armaturenbretts, außen liegende Karosseriefalzen und Scharniere. Dank der sparsamen Möblierung eine gewisse Weitläufigkeit in einem winzigen Auto und eine extreme Raumökonomie. Kurzum: eine mutige Schlichtheit.
Hinter jedem Erfolg steckt harte Arbeit.
So ganz
ohne Vorarbeit ließ sich auch schon in den 1960-er Jahren nicht
einfach die Rallye Monte Carlo gewinnen. 1963 holte Rauno Aaltonen den
ersten Klassensieg bei der Monte. Und doch war der Erfolg 1964 im
Gesamtklassement für die Konkurrenten eine große Überraschung – zu
übermächtig erschien die Konkurrenz. 277 Autos gingen bei der 33.
Auflage der wohl berühmtesten Rallye der Welt an den Start. Die
akribische Vorarbeit und auch die Witterungsverhältnisse mit reichlich
Eis und Schnee kamen dem classic Mini zugute. Und so wurde über Nacht
aus dem Underdog und Favoritenschreck nicht nur ein Publikumsliebling,
sondern auch eine Motorsport-Legende.
Eis, Schnee und 34 Haarnadelkurven auf 24 km
Länge.
Es war die legendäre „Nacht der langen Messer“,
die vorletzte Etappe der Rallye, die den Mini Cooper S mit der
Startnummer 37 und dem seither berühmten Kennzeichen 33 EJB im Winter
1964 auf die Siegerstraße brachte. Bei der Prüfung am Col de Turini in
den französischen Seealpen sind auf 24 Kilometern 34 Haarnadelkurven
zu bewältigen – eine echte Herausforderung bei Schnee und Eis auf 1600
Meter Passhöhe. Hopkirk erreichte das Ziel mit nur 17 Sekunden
Rückstand auf seinen ärgsten Widersacher Bo Ljungfeldt im weitaus
stärkeren Ford Falcon mit V8- Motor. Aufgrund der damals gültigen
Handicap-Formel zum Ausgleich der Gewichts- und Leistungsunterschiede
lag der classic Mini damit in der Gesamtwertung in Front. Und er
verteidigte den Vorsprung auch beim abschließenden Rundstrecken-Rennen
durch die Straßen Monte Carlos.
Im Heimatland des classic Mini wurde der Sieg natürlich enthusiastisch gefeiert. Hopkirk erhielt ein Glückwunsch-Telegramm von der britischen Regierung und auch die Beatles gehörten zu den ersten Gratulanten. „Da kam eine Autogrammkarte der Beatles“, erinnert sich Hopkirk später, auf der stand: ‚Jetzt bist Du einer von uns, Paddy’. Eine tolle Erinnerung.“ Hopkirk wurde über Nacht ein Motorsportheld und so etwas wie der fünfte Beatle.
Ein Sieg kann Glück sein, eine Siegesserie ist
Können.
Auch in den Folgejahren dominierte der classic
Mini die Rallye Monte Carlo. Timo Mäkinen gewann schon ein Jahr später
mit großem Vorsprung. Dabei half auch die Hubraumerweiterung auf 1275
Kubikzentimeter. Mäkinen blieb als einziger Teilnehmer über die
gesamte Distanz strafpunktfrei. Die Veranstalter hatten trotz Unmengen
an Schnee und Eis eine zweite Nachtfahrt durch die Seealpen angesetzt.
Mäkinen und sein Mini Cooper S zeigten sich unbeeindruckt und gewannen
auf der Abschlussetappe fünf der sechs Sonderprüfungen.
1966 dann der vermeintlich ultimative Triumph, als die Mini Piloten die Plätze eins bis drei belegten. Die Rennleitung disqualifizierte alle drei Fahrzeuge wegen angeblich nicht regelkonformer Lichttechnik – eine Technik inklusive der charakteristischen Zusatzscheinwerfer vor dem Kühlergrill, die bis heute zu den beliebtesten Zubehörteilen im Programm der Marke gehört. Selbst französischen Rallye-Enthusiasten war die Disqualifikation peinlich. Den Legendenstatus des classic Mini unterstrich sie nur. Aaltonen, Mäkinen und Hopkirk galten von nun an als die „Drei Musketiere“ – und die Verkaufszahlen des classic Mini schossen in die Höhe. 1967 holte sich dann Aaltonen den Gesamtsieg – und doch begann sich das Ende einer Ära abzuzeichnen. Im Folgejahr gewann Vic Elford auf einem Porsche 911 – Aaltonen rettete mit Platz drei die Ehre der classic Mini.
1970 war endgültig Schluss. Der Leyland-Konzern geriet in finanzielle Schwierigkeiten – ein grandioses Kapitel Motorsportgeschichte wurde geschlossen. Im Juli 1971 lief der vorerst letzte Mini Cooper S vom Band.
Bewährte Prinzipien und neue Modelle.
Die
Motorsporterfolge der frühen Jahre prägten die Marke bis ins neue
Jahrtausend. Und das Erbe wird behutsam gepflegt und weiterentwickelt.
Frontantrieb, vorne quer eingebaute Motoren, kurze
Karosserieüberhänge, agiles Handling und viel Platz für Passagiere auf
wenig Grundfläche – elementare Eigenschaften, die vom classic Mini auf
den seit 2001 erhältlichen neuen MINI übertragen, verfeinert und ins
Premiumsegment transformiert wurden. Neue Varianten wie der MINI
Clubman, das MINI Cabrio und der MINI Countryman kamen hinzu – sie
alle sind immer sofort als MINI zu erkennen und zu erleben.
Nur wenige Fahrzeugkonzepte haben ähnliche Zeitspannen wie der MINI überdauert. Kaum ein Fahrzeug hat eine ähnliche Popularität erreicht. Keines von ihnen wurde jemals in einer so großen Vielfalt an Varianten umgesetzt wie der MINI. Einen MINI zu fahren war und ist nicht nur reine Fortbewegung, sondern stets auch Ausdruck des eigenen Stils. Aus dem Klassiker der Automobilgeschichte wurde ein zeitloses, generationen- und klassenübergreifendes Fahrzeug.
Wieder überraschte MINI alle – die Erfolge bei der Rallye
Dakar.
Und natürlich spielen seit der Übernahme durch
die BMW Group auch der Motorsport und der Name John Cooper nach wie
vor eine wichtige Rolle. 2011 und 2012 knüpfte MINI mit dem John
Cooper Works WRC bei ausgewählten Läufen der FIA World Rally
Championship (WRC) an die Geschichte im Motorsport an. Ab 2012
übernahm der speziell für Marathon-Rallyes konzipierte MINI ALL4
Racing eine besondere Herausforderung: die Rallye Dakar, der
ultimative Härtetest für Fahrer, Fahrzeuge und Teams. Die Performance
und Zuverlässigkeit des MINI ALL4 Racing führten von 2012 bis 2015 zu
vier aufeinander folgenden Dakar-Erfolgen, denen 2020 und 2021 Nummer
fünf und sechs folgten.
Und wieder einmal hatte die Motorsportwelt den Kleinen unterschätzt, der doch immer wieder so Großes leistete.
Nicht nur auf der Rennstrecke, sondern auch auf der Straße bietet der Markenname John Cooper Works die Gewähr für herausragende Performance. Bereits in den 1970er Jahren erfreuten sich John Cooper Works Tuning-Kits für Serienfahrzeuge großer Beliebtheit – unterstrichen sie doch optisch wie technisch die wichtigsten Tugenden. Eine Tradition, die auch beim neuen MINI fortgesetzt wird. Hinzu kommen Extrem-Sportler mit dem Zusatz John Cooper Works und einer Leistung bis zu 225 kW/306 PS.
Private Motorsport-Teams setzen die Tradition
fort.
Die Rennsport-Leidenschaft existiert weiter und
wird heute von privaten Motorsport-Teams gelebt. 2021 entstand das
Projekt Bulldog Racing in Nürburg, das sich klassischen
Langstreckenrennen widmet. Beim Ersteinsatz des MINI John Cooper Works
von Bulldog Racing beim 24 Stunden Rennen auf dem Nürburgring im Jahr
2022 trotzte der John Cooper Works 40 Runden lang allen Widrigkeiten
und wurde nach einem Unfall aus dem Rennen genommen. Der kämpferische
Einsatz begeisterte die Fans und der rote Flitzer mauserte sich
schnell zu einem Publikumsliebling.
Im Mai 2023, gleich beim zweiten 24h Renneinsatz gelang dem Bulldog Racing Team mit einem MINI John Cooper Works 1to6 Edition beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring ein vielbeachteter zweiter Platz in seiner Klasse. Als eines der wenigen Fahrzeuge mit Schaltgetriebe setzte die seriennahe Version auf klassische MINI Tugenden: wenig Gewicht, viel Serie und noch mehr Emotion. Auch 2024 wird das Bulldog Racing Team mit einer MINI John Cooper Works Variante wieder in der „Grünen Hölle“ starten.
Auf dem Weg zur rein elektrisch angetriebenen
Marke.
Die Zukunft des MINI Feelings aber ist nahezu
lautlos, lokal emissionsfrei, dafür überaus kraftvoll. Dreitürer und
Countryman machten den Anfang. In der ersten Jahreshälfte 2024 folgt
mit dem MINI Aceman ein komplett neues Fahrzeug, das zwischen diesen
beiden Modellen angesiedelt ist. Und auch die MINI John Cooper Works
Modelle werden schrittweise elektrifiziert – ein neues Kapitel in der
mehr als 60-jährigen Geschichte der Marke.
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Julian Kisch, Pressesprecher Produktkommunikation MINI
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E-Mail: julian.kisch@mini.com
Andreas Lampka, Leiter Kommunikation MINI
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CO2-Emissionen & Verbrauch.
Bei dem gezeigten Fahrzeug handelt es sich nicht um ein Serienfahrzeug, das nicht zum Verkauf angeboten wird.