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PressClub Deutschland · Artikel.

Rede und Präsentation Oliver Zipse, Vorsitzender des Vorstands der BMW AG, 103. ordentliche Hauptversammlung der BMW AG am 11.05.2023 in München

Rede und Charts Oliver Zipse HV 2023

Finanzen, Zahlen, Fakten
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Unternehmen
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Vorstandsreden
 

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Max-Morten Borgmann
BMW Group

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Max-Morten Borgmann
BMW Group

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Wir bewegen Menschen. Berühren Herzen. Und beflügeln den Verstand.

Die BMW Group – Ihr Unternehmen.

 

Werte Aktionärinnen und Aktionäre!

 

Heute ist einer der Tage im Jahr, auf den ich mich besonders freue. Auf der Hauptversammlung stehen wir Ihnen Rede und Antwort. Sie wollen wissen:

 

  • Was leisten wir als BMW Group?
  • Und vor allem: Was haben wir vor?

 

Sie investieren in ein Unternehmen mit ambitionierten Zielen. Und Sie können sich darauf verlassen: Wir setzen unsere Vorhaben um – fokussiert und entschlossen. Kurz-, mittel- und langfristig. Jedes Jahr neu. Das erwarten Sie von uns. Und wir liefern!

 

In diesem Sinne Ihnen allen:

Herzlich willkommen aus der BMW Welt in München!

Sie sind unsere Eigentümer. Die BMW Group soll – und muss – für Sie ein attraktives Investment sein. In guten Zeiten. Und auch dann, wenn die Welt plötzlich eine andere ist. So wie 2022. Ein schwieriges Jahr. Es hat uns menschlich berührt. Und wir haben geholfen. Auch unternehmerisch waren wir gefordert.

 

Seit über 100 Jahren behauptet sich BMW am Markt. Dazu braucht es den Willen und die Fähigkeit, sich zu wandeln. Unser Auftrag bleibt derselbe:

Ihr Unternehmen in eine erfolgreiche Zukunft zu führen!

 

Dabei können wir selbstbestimmt handeln. Unsere Entscheidungen treffen wir mit langfristiger Perspektive. Das unterscheidet uns von anderen. Es ist für uns ein echtes Privileg. Diese unternehmerische Freiheit erhöht unsere Resilienz. In unsicheren Zeiten wird sie sogar zum Vorteil im Wettbewerb.

 

All das verdanken wir dem Unternehmer Herbert Quandt. Seinem Vermächtnis fühlt sich die nächste Generation verpflichtet. Ebenso das Unternehmen.

 

Deshalb ringen Unternehmen und Arbeitnehmervertreter stets konstruktiv um die beste Lösung. Wir halten zusammen. Wir respektieren einander.

 

So funktioniert die BMW Group als globales Team:

 

  • Über 30 Standorte für Produktion auf fünf Kontinenten.
  • Forschung- und Entwicklung in 17 Ländern.
  • 41 Standorte für Vertrieb und Finanzdienstleistungen.

 

Zusammen sind wir jetzt 150.000 BMW-lerinnen und BMW-ler. Nahezu alle Nationalitäten und Kulturen. Verschiedene Altersgruppen und Denkweisen. Diese Vielfalt macht uns aus.

 

Gleich nebenan befindet sich unser Stammwerk. Dort arbeiten Menschen mit über 70 Nationalitäten. Im März war ich auf der Betriebsversammlung. Ich habe wieder einmal gespürt: Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wissen, was sie tun!

 

Unser ältestes Werk steht mitten in der Stadt. Wir bauen es gerade um. Zu einem hochmodernen Standort für E-Mobilität. Eine Fläche von neun Fußballfeldern wird in den kommenden Jahren neugestaltet. Parallel produzieren wir weiter auf Hochtouren. Für die Mannschaft eine doppelte Belastung. Eine Operation am offenen Herzen, sozusagen. Aber alle machen mit.

 

Mir war es daher auch ein persönliches Anliegen:

Ich konnte die höchstmögliche Erfolgsbeteiligung verkünden. Nicht nur in München. Die Beschäftigten an allen deutschen Standorten erhalten sie für das Jahr 2022. Gemeinsam waren wir erfolgreich!

 

Am Wochenende 8. und 9. Juli öffnen wir am Standort München die Tore: Das Werk. Die BMW Welt. Das BMW Museum. Was unter Corona-Auflagen nicht möglich war, holen wir nun nach: Unsere Jubiläumstage.

 

Sie erinnern sich: 2022 wurde unser Stammwerk 100 Jahre alt. Das BMW Hochhaus 50. Unsere Marke BMW Motorrad feiert dieses Jahr ihren 100. Geburtstag. Wir laden alle am Standort München ein. Mit ihren Familien und Freunden. Auch wir im Vorstand freuen uns auf diesen Termin.

 

Unser Heimatstandort steht stellvertretend für unser Netzwerk. Wir alle leben die BMW Kultur mit ihren starken Werten:

Verantwortung. Wertschätzung. Offenheit. Transparenz. Vertrauen. Darum geht heute mein erster Dank an unser weltweites Team. Im Namen des Vorstands und persönlich sage ich:

Was Sie alle jeden Tag leisten, ist großartig!

 

Unsere Werte gelten auch im Umgang mit unseren Partnern. Im letzten Jahr waren wichtige Lieferketten unterbrochen. Bei den Halbleitern etwa. Unsere tragfähigen Lieferbeziehungen haben sich bewährt. Wieder einmal. Darum geht mein zweiter Dank an unsere Lieferanten! Wir sitzen im selben Boot. Ist die BMW Group stark und erfolgreich, sind es auch die Zulieferer. Und vice versa.

 

Werte Aktionärinnen und Aktionäre,

 

im vergangenen Jahr hatte ich Ihnen unseren Nordstern vorgestellt. Er gibt uns Identität; weist uns die Richtung. Er definiert: „Warum existieren wir als Unternehmen?“ Wir bewegen Menschen. Berühren Herzen. Und beflügeln den Verstand.

 

Mobil zu sein und die Freude, die wir dabei empfinden – das muss auch rational unterlegt sein. Also mit Vernunft und Verantwortung einhergehen. Deshalb haben wir den Verstand als dritte Komponente unserem Nordstern zugeordnet.

 

Unser Anspruch ist zugleich ein Versprechen an die Kundinnen und Kunden. Auch an die Gesellschaft. Sie erwartet von uns einen wirksamen Beitrag. Unseren impact. Darum gehen wir weiter unseren Zukunftsweg. Als selbstbewusstes Unternehmen.

 

Wie wir das tun, stelle ich Ihnen in fünf Kapiteln dar:

 

  1. Ihr Unternehmen wird durch vielschichtige Herausforderungen noch resilienter.
  2. Ihr Unternehmen geht den eigenen Weg.
  3. Ihr Unternehmen ist ausgewogen in den Weltregionen aufgestellt.
  4. Ihr Unternehmen wird rundum digital.
  5. Ihr Unternehmen setzt bereits den nächsten Innovationssprung um.

 

Meine Damen und Herren,

 

jeder Weg beginnt mit einem Status quo.

 

Mein erstes Kapitel ist unsere Absprungbasis:
Das Geschäftsjahr 2022. Unsere Ziele 2023.

 

Im vergangenen Jahr sind wir dreifach gewachsen: Bei der E-Mobilität. Beim Ergebnis. Und an den vielschichtigen Herausforderungen. Rückblickend könnte man 2022 in weiten Teilen als ein Jahr im „Task-Force-Modus“ bezeichnen. Unser Umfeld war geprägt von unerwarteten Ereignissen und tiefgreifenden Herausforderungen. Jede für sich besaß das Potenzial, unsere gesetzten Ziele zu gefährden: Die Versorgungslage bei Halbleitern und Kabelbäumen. Engpässe in der Fahrzeug- und Teile-Logistik. Pandemie-bedingte Schließungen in China. Steigende Preise für Rohstoffe, Material, Energie.
Geopolitische Spannungen.

 

Wie schon oft in unserer Geschichte haben wir auf unsere innere Stärke vertraut. Das bedeutet: Wir lernen aus Krisen und gehen gestärkt daraus hervor. Erneut haben wir bewiesen: Mit Komplexität können wir umgehen. Wir legen den Schalter sofort um, wenn die Lage es erfordert.

 

Ihr Unternehmen bleibt in der Erfolgsspur. Rund 2,4 Millionen Menschen haben sich für ein Automobil der BMW Group entschieden. Das ist leicht unter Vorjahr. Und dennoch eine solide Leistung.

Wir senden damit auch ein Signal unserer Entschlossenheit an den Wettbewerb: BMW führt das weltweite Premiumsegment weiter an! Der weltweite Marktanteil von BMW und MINI liegt stabil bei 3,4 Prozent. Auch das ist wichtig.

 

Unsere Marken Rolls-Royce und BMW Motorrad haben sogar Bestwerte eingefahren. Die BMW M GmbH ebenso. Was glauben Sie, war 2022 das meistverkaufte M Modell? Der vollelektrische BMW i4 M50*. Ich denke:
Das zeigt, wohin unsere Reise geht.

 

Batterie-elektrische Fahrzeuge nennt man kurz BEVs. Über 215.000 davon haben wir ausgeliefert. Mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Trotz schwieriger Versorgungslage. Auch ein weiteres Versprechen haben wir eingelöst:

 

Den CO2-Ausstoß unserer Neuwagenflotte in der EU haben wir um mehr als neun Prozent gesenkt. Gegenüber Vorjahr. Nach WLTP. Wir liegen jetzt bei 105,0 Gramm CO2 je Kilometer. Der strenge CO2-Flottenzielwert der EU27+2 beträgt 127,2 Gramm CO2 je Kilometer. Wir unterschreiten ihn um 22,5 Gramm CO2 je Kilometer. Das ist ein Minus von 17 Prozent. Viele Zahlen.
Dahinter verbirgt sich unsere starke Leistung. Denn das schafft man nur, wenn alle Antriebsarten auf die Klimaziele einzahlen. Darauf gehe ich gleich noch ein.

 

Unsere Fahrzeuge sind begehrt. Das spiegelt sich in der Ertragsstärke Ihres Unternehmens eindeutig wider. Hier die wichtigsten Kennzahlen für 2022:

 

  • Die Umsatzerlöse des Konzerns erreichten 142,6 Milliarden Euro.
  • Das Konzernergebnis vor Steuern betrug 23,5 Milliarden Euro. Gegenüber 2021 ist es deutlich gestiegen. Unser Joint Venture BMW Brilliance Automotive wurde 2022 erstmals im Konzernabschluss
    vollkonsolidiert. Das führt zu einem Einmaleffekt von 7,7 Milliarden Euro. Außerdem haben wir gute Preise erzielt. Bei Neu- wie Gebrauchtwagen.
  • Die EBIT-Marge im Segment Automobile lag in unserem strategischen Zielkorridor von 8 bis 10 Prozent.
  • Auch die Zahlen für das erste Quartal 2023 unterstreichen die robusten Ergebnisse Ihres Unternehmens.

 

Ich fasse zusammen:

 

Wir sind auch im bewegten Umfeld profitabel.

Wir investieren weiter in die eigene Zukunft.

 

Wir schlagen Ihnen heute als Dividende vor: 8,50 Euro je Stammaktie.
8,52 Euro je Vorzugsaktie. Eine der höchsten Dividenden im DAX-40. Die Ausschüttungsquote liegt in unserem strategischen Zielkorridor. Exakt bei 30,6 Prozent. Unsere Dividendenpolitik bleibt verlässlich. Dazu stehen wir.

 

Für 2023 gilt: Die makroökonomische Lage bleibt angespannt. Die Inflation hoch. Die geopolitische Situation unsicher. Externe Entwicklungen schätzen wir realistisch ein. Doch tief in unserem Inneren sind wir immer optimistisch.

 

Unsere Auftragsbücher sind weiter gut gefüllt. Und zwar bei vollelektrischen wie konventionellen Fahrzeugen. Das ist die besondere Qualität.

 

Was nehmen wir uns für 2023 vor?

 

  • Unsere Auslieferungen sollen leicht steigen.
  • Der Anteil der vollelektrischen Fahrzeuge soll deutlich zulegen. Die EBIT-Marge im Segment Automobile erwarten wir im Korridor von 8 bis 10 Prozent.
  • Das Vorsteuerergebnis im Konzern wird deutlich zurückgehen. Das ist maßgeblich auf den einmaligen positiven Effekt im Jahr 2022 zurückzuführen. Er stammt aus der Neubewertung unserer Eigenkapitalanteile an BBA.

 

Nach dem ersten Quartal sind wir auf Kurs für unsere Ziele. Bei unseren BEV-Auslieferungen sind wir in allen vier großen Weltregionen kräftig gewachsen. Allein bei der Marke BMW haben wir den BEV-Absatz mehr als verdoppelt. Dieser Trend setzt sich im April fort.

 

Auch die Entwicklung der BMW Aktie kann sich sehen lassen: Ein Plus von über 30 Prozent seit Jahresbeginn.

 

Damit bin ich beim zweiten Kapitel: Unser eigener Weg.

Unser Produktangebot ist jünger, breiter und attraktiver als jemals zuvor. Und das gilt für alle Marken, in allen Segmenten, bei allen Antriebsarten. Die Lebenswelt unserer Kundinnen und Kunden ist vielfältig. Wir bilden sie ab. Gleichzeitig zahlen wir effektiv auf die Klimaziele ein. Und zwar schon heute.

 

Im letzten Jahr hatte ich Ihnen den neuen BMW 7er vorgestellt. Jetzt ist er verfügbar. Genauso wie der neue BMW X1. Beides perfekte Beispiele, wie wir die Bedürfnisse der Kunden technologisch breit umsetzen. Beide Modelle kamen pünktlich zum angekündigten Termin auf den Markt. Beide gewinnen viele Vergleichstests. Wir wollen mit allen Antriebsformen und in allen Segmenten profitabel wachsen. So gewinnen wir Marktanteile und heben Ergebnispotenziale. Speziell im oberen Premium- und Luxussegment. Dafür stehen unsere tollen Neuheiten: Bei BMW der 7er, der XM*, die Überarbeitung des X7. Und besonders die Rolls-Royce Familie.

 

Fahrzeuge Ihres Unternehmens waren auch bei der Krönung von Charles III. und seiner Gemahlin Camilla auf Londons Straßen sehr präsent. Zu unserer Flotte gehörten einige wunderschöne klassische Rolls-Royce Fahrzeuge.
Unsere Luxusmarke ist in UK zu Hause. Auch BMW Modelle wie der neue 7er und der X5 waren Teil der Zeremonie. Ebenso zahlreiche BMW Motorräder. Nicht nur Angehörige der Königsfamilie wurden mit unserem vollelektrischen i7* gefahren. Auch Staatsgäste, die über den Flughafen Heathrow angereist sind.

 

Wir haben ein extrem starkes Portfolio in den oberen Segmenten. Damit wollen wir im mittleren zweistelligen Prozentbereich zulegen. In diesem Jahr.

 

Noch stärker wollen wir mit unseren BEVs wachsen. Hier peilen wir den
oberen zweistelligen Prozentbereich an. Im Gesamtjahr sollen BEVs bereits 15 Prozent unserer weltweiten Auslieferungen ausmachen. Ich nenne das ehrgeizig. Es ist die höchste absolute Steigerung, die wir uns bisher vorgenommen haben. Der Hochlauf der E-Mobilität hat für uns Priorität.

 

Über 600.000 BEVs haben wir schon auf der Straße. Hoch dynamisch geht es weiter: 2024 soll mindestens jedes fünfte Neufahrzeug der BMW Group ein BEV sein. 2025 jedes vierte. 2026 jedes dritte. So wird schon vor 2030 mehr als die Hälfte unseres weltweiten Absatzes vollelektrisch sein.

In Europa zum Beispiel liegen wir dann bereits erheblich höher als 50
Prozent. Wie kann man das einordnen? Für uns gilt: Sollten einzelne Märkte oder Regionen zum Zeitpunkt X 100 Prozent E-Mobilität verlangen – wir sind bereit und liefern. Schon Ende dieses Jahres hat Ihr Unternehmen in allen
wesentlichen Modellreihen mindestens ein BEV auf der Straße.

 

Bei Rolls-Royce kommt der Spectre genau zur richtigen Zeit. Noch nie wurde ein Rolls-Royce Modell so häufig vorbestellt. MINI wiederum ist ein Lebensgefühl. Die Fans von MINI dürfen sich auf gleich drei neue BEV-Modelle freuen. Im nächsten Jahr. Sie alle repräsentieren die NEW MINI Family. Mit ihr richtet sich MINI komplett neu aus.

BMW Motorrad setzt schon heute im urbanen Umfeld auf den E-Antrieb. Der CE 02 wird vor allem junge Leute in der Großstadt ansprechen. Das Concept steht hinter mir.

 

Zu unserer Kernmarke BMW.

 

2023 ist für uns das Jahr des neuen 5er und des neuen X2. Inklusive ihrer BEV-Varianten i5 und iX2. Die Medien testen den 5er gerade auf „Herz und Nieren“. Beim Pre-Drive. Und er überzeugt auf ganzer Linie. Der Tenor der Berichterstattung spricht für sich: Der BMW 5er ist DIE Top-Business Limousine und zwar bei allen Antrieben. Konventionell wie vollelektrisch.

 

Der Markt für E-Mobilität ist attraktiv und folglich hart umkämpft. Vor allem in China drängen neue Wettbewerber auf den Markt. Das war auf der Auto Shanghai klar zu erkennen. Einige Hersteller senken derzeit – zum Teil erheblich – die Preise. Sie wollen Marktanteile gewinnen.

 

Wir halten dem entgegen: Ihr Unternehmen hat in China eine starke Position. Wir bieten dort elf vollelektrische Produkte bei unseren vier Konzernmarken an. Ab Ende des Jahres. Zudem sind wir auch mit unseren BEVs explizit im Premium- und Luxussegment präsent. China treibt E-Mobilität mit Nachdruck voran.

 

Richtig ist aber auch: Die Weltregionen und einzelne Märkte entwickeln sich auf absehbare Zeit unterschiedlich. Im April habe ich neben China auch Japan besucht. Dort ist die Situation ganz anders.

Rein batterie-elektrische Fahrzeuge werden bislang kaum nachgefragt. Hybrid-Fahrzeuge und effektive Verbrenner hingegen bevorzugt. Auch Wasserstoff wird positiv gesehen.

 

Unser BMW iX5 Hydrogen* wurde mit offenen Armen empfangen. Er hat
definitiv einiges zu bieten: Rund 500 Kilometer fährt er elektrisch. Nach WLTP. Und Sie können ihn in drei bis vier Minuten betanken. Wir schicken eine Pilotflotte in ausgewählte Märkte: Korea, Japan, China, USA, Europa. Überall testen wir diese Technologie im Alltag. Übrigens: Brennstoffzellen benötigen deutlich weniger kritische Rohstoffe als Batteriezellen. All das macht Wasserstoff interessant. Und für viele Industrien relevant. Lastwagen und Pkw würden von einer gemeinsamen Infrastruktur profitieren.

 

Ihr Unternehmen geht wieder einmal voran: Im Werk Leipzig nutzen wir schon über 130 wasserstoff-betriebene Fahrzeuge. In der internen Logistik. Wir
betreiben fünf eigene Wasserstoff-Tankstellen.

 

Unsere Welt ist vielfältig und individuell zugleich. Warum sollte das bei unserer Mobilität nicht so sein? Haben Sie einmal versucht, längere Zeit auf einem Bein zu stehen? Geschweige denn zu laufen? Wir meinen: Die Zukunft der Mobilität braucht neben dem batterie-elektrischen Antrieb noch andere Standbeine. Wer einzig und allein auf E-Mobilität setzt, riskiert neue Abhängigkeiten. Das ist schon jetzt evident. Stichwort: Rohstoffe für die Batterien. Wie in einer Einbahnstraße: Wenn irgendetwas den Verkehr ausbremst, steht alles still.

 

Wir bleiben technologie-offen. Wohlwissend, dass wir gegen den Strom schwimmen. Doch langsam dreht sich das Bild. Medien und Analysten verstehen: Dass wir positive Klimaeffekte erzielen. Dass wir den realen Kundenwünschen und regionalen Gegebenheiten am besten gerecht werden. Vielfalt bedeutet Resilienz. Resilienz bringt Erfolg. In der Wirtschaft.
Wie beim Klimaschutz.

 

Kommen wir zum dritten Kapitel unseres Zukunftswegs:

Ihr Unternehmen ist in allen Weltregionen präsent.

 

Wir sprechen bei BMW bewusst von vier großen Regionen:

 

Europa mit unserer Heimat Deutschland. Amerika mit unserem „zweiten Zuhause“ den USA. Und Asien mit unserem größten Einzelmarkt China. Die verbleibenden Märkte sind unsere bedeutende „vierte Säule“. Auch hier steckt viel Potenzial. Nicht nur für Wachstum. Sondern auch für zusätzliche Resilienz. Mit unserem ausbalancierten Absatz können wir regionale Marktschwankungen kompensieren. In China gab es eine gewisse Marktschwäche. Diese konnten wir ausgleichen, indem wir in den USA stärker performen.

 

Analog zum Absatz produzieren wir auch ausgewogen in den Weltregionen. Die BMW iFACTORY ist schon heute in all unseren Werken erlebbar. Denken Sie an China: Im April 2022 haben wir den Standort Dadong erweitert. Dort lokalisieren wir den BMW X5 als Langversion für China. Ende Juni haben wir am Standort Tiexi ein weiteres Werk in Betrieb genommen. Es ist ausgerichtet auf E-Mobilität. Wir haben es vollständig in virtueller Umgebung geplant. Dadurch werden wir schneller. Sparen Kosten.

 

Nächste Woche feiern wir „20 Jahre BMW Brilliance“.

 

Wir werden ankündigen, wie wir die Aktivitäten unseres Joint Ventures in Shenyang erweitern. In Europa bauen wir unser neues Werk in Ungarn. Auch Debrecen wurde digital geplant. Mehr noch: Operative Abläufe und Prozesse können wir schon heute virtuell durchspielen und im Vorfeld optimieren. Das Werk wird klimaschonend produzieren. Ohne fossile Energieträger. Wie versprochen.

 

Unserem Prinzip local for local folgen wir auch beim Hochlauf der
E-Mobilität. In China, Europa und Amerika sind unsere Werke bereits in der Lage, elektrifizierte Fahrzeuge zu bauen. Unser größtes Werk steht in Spartanburg in South Carolina. Auch dort laufen bald vollelektrische Fahrzeuge vom Band. Bis 2030 sechs BEV-Modelle – um präzise zu sein. Wir investieren über 1,7 Milliarden Dollar. Die Hochvoltspeicher fertigen wir in einem komplett neuen Werk. Im nahe gelegenen Woodruff.

 

Das ist ein Beispiel, wie wir nun auch unsere lokale Fertigung von Hochvoltspeichern gezielt erweitern. Zurzeit gilt das schon für unsere BEVs an den Standorten Deutschland und China. On top schaffen wir neue Kapazitäten für die sechste Generation der Batterietechnologie: Neben den USA auch in Debrecen und San Luis Potosí in Mexiko. Und vor unserer Haustür in Niederbayern.

Auch in der Nähe unserer bayerischen Fahrzeugwerke brauchen wir die Hochvoltspeicher. Dafür planen wir eine absolute Hightech-Fertigung.
Sie erfüllt höchste ökologische Standards.

 

All diese Entscheidungen zeigen: Mit local for local sichern wir unseren BEV-Hochlauf in den Weltregionen strategisch ab. Wir werden zugleich signifikant resilienter, wenn unvorhergesehene Ereignisse auftreten. Das ist wichtig. Weil sich die großen Wirtschaftsräume weiter voneinander entfernen.

 

Zudem greift die Politik immer stärker in unser Geschäft ein. In den USA gilt der Inflation Reduction Act. Mit diesem Instrument fördert die Politik den Klimaschutz und stärkt die heimische Wirtschaft.

 

In Europa dagegen will die EU Kommission die geplante EURO 7 Norm massiv verschärfen. Noch mehr Regulatorik. Die Luftqualität wird dadurch nicht besser. Ich kann hier nicht um den heißen Brei herumreden: So wie aktuell vorgesehen, geht es einfach nicht!

 

Das Datum Juli 2025 ist vollkommen unrealistisch. Zudem sollen extrem ungewöhnliche Fahrsituationen die Regel abbilden. Die sogenannten Testrandbedingungen. Ein sperriges Wort. Man könnte auch Sonderfälle
sagen.

 

Wir müssen also jegliche Ausnahmefälle abdecken. Jetzt kann jeder für sich selbst beantworten: Wie häufig fahren Sie mit Vollgas über einen Bergpass bei minus 7 Grad? Wenn Ihr Auto auch noch vollbeladen ist und einen Anhänger zieht? Wir kämpfen für eine vernünftige EURO 7 Lösung – die außerdem wirksam die Luftqualität in den Städten erhöht.

 

Der Betriebsrat und auch die IG Metall stehen hier fest an unserer Seite.
Worauf kommt es uns an?

 

  • Ein realistisches Start-Datum Mitte 2027.
  • Wirksame Grenzwerte bei alltäglichen Fahrsituationen.
  • Kein Fokus auf Sonder- und Extremfälle.

 

Im europäischen Verband ACEA haben wir einen validen Vorschlag
unterbreitet.

 

Zum vierten Kapitel: Ihr Unternehmen wird rundum digital.

 

Meine Damen und Herren,

 

Digitalisierung versteht man am besten, indem man sie erlebt.

 

Das waren Eindrücke von der größten Tech-Messe der Welt. Auf der CES in Las Vegas haben wir den BMW i Vision Dee präsentiert. Und damit alle überrascht.

 

Weit voraus denken und neue Ideen umsetzen – das können nicht nur Start-ups. Das unterscheidet Ihr Unternehmen von vielen Wettbewerbern. Auch ich stehe nicht jeden Tag mit Arnold Schwarzenegger auf der Bühne. Das Feedback in Medien und Social Media hat uns bestätigt: Mit unserer digitalen Vision treffen wir voll ins Schwarze.

 

Auf den ersten Blick das Feuerwerk an Farben. Dee kann die Farbe ändern. Bunt gemischt, geht auch. 32 Farben sind möglich. Dank der E-Ink-Technologie.

 

Sie haben im Film auch unser neues Head-up Display gesehen. Es umfasst die gesamte Windschutzscheibe. Dort fließen reale Fahrfreude und virtuelle Welten nahtlos ineinander. Unser BMW Panoramic Vision ist keine Science Fiction. Schon in rund zwei Jahren werden wir eine Serienableitung dieser Technologie anbieten.

 

Klar ist auch: Ein spektakuläres Fahrzeug wie Dee entsteht nur in einem digitalisierten Unternehmen. Schon heute erleben Sie in unseren Fahrzeugen digitale Mobilität.

 

Drei Beispiele:

 

  1. Der „Highway Assistent“ im neuen BMW 5er übernimmt dauerhaft Abstandsregelung und Lenkaufgaben. Erstmals führt er Spurwechsel per Blickführung aus. Er merkt, wenn Sie zur Seite schauen und erkennt, was Sie vorhaben. Dann wechselt er die Spur. Eine Weltneuheit. Kein anderer bietet ein solches Paket.

 

  1. Mit dem „Digital Key Plus“ können Sie mit Apple- und Android-Smartphones Ihren BMW entriegeln und starten. Dank Ultra-Wideband-Technologie brauchen Sie Ihr Telefon, nicht aus der Tasche zu holen.

 

  1. Im neuen 7er wird die Rückbank mit dem Theater-Bildschirm zum exklusiven Stadionplatz. Sie können dort live Bundesliga Spiele anschauen. Als erster Automobilhersteller haben wir einen Vertrag mit der Deutschen Fußball Liga geschlossen.

 

Digitalisierte Fahrzeuge nutzen Künstliche Intelligenz. Wir Menschen bleiben dennoch unersetzlich. Weil wir kreativ sind. Im Unternehmen starten wir die größte Trainingsmaßnahme, die es bis dato bei uns gegeben hat: Unseren Digital Boost.

 

Wir schaffen das nötige Wissen und das Handwerkszeug. So erkennen und realisieren wir digitale Potenziale. In jedem Verantwortungsbereich. Den Digital Boost durchlaufen alle Führungskräfte und der gesamte indirekte Bereich. Natürlich auch wir im Vorstand. Für uns alle bedeutet die rasante Digitalisierung: Ein Leben lang zu lernen. Digital wird zur neuen Grundkompetenz. So wie lesen und schreiben.

 

Nicht zuletzt eröffnen sich neue Möglichkeiten, um unsere Kundinnen und Kunden anzusprechen. Unsere Vertriebsstruktur umfasst künftig auch den
Direktvertrieb mit Agenten:

 

  • Erfolgreich getestet haben wir dieses Modell in Südafrika.
  • Seit März nutzen wir es für MINI in China.
  • Im nächsten Jahr folgt die Vertriebsregion Europa.
  • Für die Marke BMW stellen wir in Europa ab 2026 um.

 

Entscheidend ist: Wir setzen unser neues Vertriebsmodell gemeinsam und kooperativ mit unseren Händlern um.

 

Zum fünften Kapitel:

Ihr Unternehmen setzt bereits den nächsten Innovationssprung um.

 

Transformation steckt tief in unserem Erfahrungsschatz.

 

Drei große Wendepunkte der BMW Geschichte belegen das:

 

  1. Der Wandel vom Motorenhersteller zum ersten BMW Motorrad. Vor genau 100 Jahren.
  2. Die Entwicklung eines stilprägenden Automobilprogramms. In den 1930er Jahren.
  3. Die sportliche Mittelklasse. Anfang der 1960er Jahre.

 

Wahrlich große Meilensteine! Jeder einzelne hat Ihr Unternehmen

vorangebracht.

 

Ab 2025 machen wir wieder einen gewaltigen Sprung. Dann startet die NEUE KLASSE. Ein Tipping Point. Er leitet erneut einen BMW typischen Wandel ein. Wir sprechen von nichts Geringerem als einem völlig neuen Produktangebot. Einem neuen Mindset. Und im Ergebnis von einem neuen Unternehmen.

 

Der Countdown läuft. Wir bereiten uns intensiv auf die NEUE KLASSE vor. In diesem und im nächsten Jahr.

 

Ab 2025 starten wir dann die Produktion:

 

  • Zunächst im Werk Debrecen.
  • 2026 im Werk München.
  • 2027 im Werk San Luis Potosí.

 

Schon in den ersten 24 Monaten nach Produktionsstart wollen wir

mindestens sechs Modelle auf den Markt bringen. Und zwar gleich in

volumenstarken Segmenten. Mit einem Sports Activity Vehicle. Und einer Limousine im 3er-Segment.

 

Die NEUE KLASSE wird elektrisch, digital und zirkulär.

 

Diese Buzzwörter charakterisieren die Mobilität von morgen. Das passiert nicht über Nacht. Viele intelligente Zwischenschritte sind nötig.

 

Wie unsere Visionsfahrzeuge:

 

  • Für die Kreislaufwirtschaft der BMW i Vision Circular. Aus dem Jahr 2021.
  • Für die Digitalisierung der BMW i Vision Dee. In diesem Jahr.

 

Im September ist wieder IAA Mobility. Hier in München. Dort führen wir die Mega-Themen digital, zirkulär und elektrisch zusammen – zu einem stimmigen Konzept. Kommen Sie sehr gerne vorbei!

 

Werte Aktionärinnen und Aktionäre,

 

Sie tragen unsere langfristige Strategie mit; geben uns Kraft. Dafür sage ich danke. Im Namen des Vorstands. Und unseres weltweiten Teams

 

Ich habe vorhin mit unserem Heimatstandort begonnen. Und damit schließt sich nun der Kreis. Sie kennen die Diskussion aus den Medien. Die Fakten sind ernüchternd:

 

In Deutschland verdienen Frauen immer noch bis zu 18 Prozent weniger als Männer. Nicht so bei der BMW AG. Bei uns verdienen Frauen und Männer gleich viel. Als erstes deutsches Unternehmen haben wir den Gold-Standard erhalten. Für gleichberechtigte Vergütung. Für mich sind faire Gehälter Teil unserer Kultur.

 

Wir erwarten viel von unserer Mannschaft: Sie soll die hoch komplexe Transformation der Mobilität voranbringen. Flexibel sein. Neue Aufgaben übernehmen. Zum ersten Mal haben wir mehr als 400 Millionen Euro in die Aus- und Weiterbildung gesteckt. Im vergangenen Jahr.

 

Stichwort Ausbildung: 1923 – vor 100 Jahren und sogar fast auf den Tag genau – hat der erste Azubi bei BMW seinen Vertrag unterschrieben. Schon damals galt: Zukunft wird bei BMW von Menschen gemacht. Und manche Dinge ändern sich eben doch nicht.

 

Auch nicht in unserer schnelllebigen Zeit.

 

Sie ist mehr denn je geprägt durch immanente systemische Komplexitäten. Einfache lineare Wirkungsketten und Zielsysteme gibt es nicht mehr. Somit auch keine simplen Antworten.

 

Legen wir unseren Entscheidungen in allen Bereichen wieder stärker Fakten und wissenschaftliche Erkenntnisse zugrunde. Sowie einen gesunden Pragmatismus!

 

Dann entsteht ein positiver Spirit. Wir schaffen neue Zuversicht in unsere Lösungsfähigkeit als Gesellschaft. Durch Innovation und technologischen Fortschritt.

 

Unsere Aufgabe ist es, auf Dauer sicherzustellen, dass Ihr Unternehmen profitabel wächst.

 

Dazu verfolgen wir konsequent unseren Zukunftsweg. Das ist der BMW Weg.

 

Bleiben Sie uns treu! Es ist die richtige Entscheidung. Dafür sorgen wir!

 

Vielen Dank.

CO2-Emissionen & Verbrauch.

*Verbrauchs-/Emissionsangaben:

BMW XM: Kraftstoffverbrauch gewichtet kombiniert in l/100 km: - (NEFZ) / 1,6–1,4 (WLTP); CO2-Emissionen gewichtet kombiniert in g/km: - (NEFZ) / 36–32 (WLTP); Stromverbrauch gewichtet kombiniert in kWh/100 km: - (NEFZ) / 30,1–28,6 (WLTP); Elektrische Reichweite (WLTP) in km: 82–90.

BMW i4 M50: Stromverbrauch in kWh/100km WLTP (kombiniert): 22,5-18,0; CO2-Emissionen in g/km: 0.

BMW i7 xDrive60: Stromverbrauch in kWh/100km WLTP (kombiniert): 19,6 – 18,4;
CO2-Emissionen in g/km (kombiniert): 0.

BMW iX5 Hydrogen: Stromverbrauch in kg H2/100 km WLTP: 1,19; CO2-Emissionen in g/km (kombiniert): 0.

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CO2-Emissionen & Verbrauch.

Die Angaben zu Kraftstoffverbrauch, CO2-Emissionen, Stromverbrauch und Reichweite werden nach dem vorgeschriebenen Messverfahren VO (EU) 2007/715 in der jeweils geltenden Fassung ermittelt. Sie beziehen sich auf Fahrzeuge auf dem Automobilmarkt in Deutschland. Bei Spannbreiten berücksichtigen die Angaben im NEFZ Unterschiede in der gewählten Rad- und Reifengröße, im WLTP die Auswirkungen jeglicher Sonderausstattung.

Alle Angaben sind bereits auf Basis des neuen WLTP-Testzyklus ermittelt. Aufgeführte NEFZ-Werte wurden gegebenenfalls auf das NEFZ-Messverfahren zurückgerechnet. Für die Bemessung von Steuern und anderen fahrzeugbezogenen Abgaben, die (auch) auf den CO2-Ausstoß abstellen, sowie gegebenenfalls für die Zwecke von fahrzeugspezifischen Förderungen werden WLTP-Werte zugrunde gelegt. Weitere Informationen sind hier www.bmw.de/wltp und hier www.dat.de/co2/ zu finden.

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