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Rede Dr. Nicolas Peter, Mitglied des Vorstands der BMW AG, Finanzen, Telefonkonferenz Quartalsmitteilung zum 30. September 2021
Wed Nov 03 10:00:00 CET 2021 Reden
Rede Dr. Peter Telefonkonferenz Q3 2021.
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Britta Ullrich
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Britta Ullrich
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Guten Morgen, meine Damen und Herren.
Die gute Geschäftsentwicklung der BMW Group in den ersten neun Monaten bestätigt unseren strategischen Kurs.
Vor dem Hintergrund der Halbleiter-Krise haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Monat für Monat Höchstleistung gezeigt. Daher konnten wir die Erwartungen für unsere Jahresziele im September noch einmal anheben.
Alle Segmente liegen auf Kurs für unsere Jahres-Guidance. Wir richten die BMW Group weiter konsequent auf emissionsfreie Mobilität aus. Die dafür nötigen Investitionen finanzieren wir aus dem laufenden Geschäft.
Einen wichtigen Beitrag wird dabei auch weiterhin unser Performance Programm leisten. Ein Schwerpunkt liegt auf der noch konsequenteren Ausschöpfung von Marktpotenzialen im Vertrieb.
Zudem erhöhen wir die Schlagzahl bei der Digitalisierung von Prozessen im gesamten Unternehmen. Und wir werden weiter sehr konsequent an der Optimierung unseres Working Capital, insbesondere der Logistik, arbeiten.
Beginnen wir mit den Finanzkennzahlen im Konzern.
Der Konzernumsatz stieg in den ersten drei Quartalen 2021 um 19,2% auf 82,83 Mrd. Euro. Im dritten Quartal legten die Umsatzerlöse auf 27,47 Mrd. Euro zu.
Wie erwartet liegt das Konzernergebnis vor Steuern per September mit 13,15 Mrd. Euro deutlich über Vorjahr. Im dritten Quartal betrug es 3,42 Mrd. Euro. Die EBT Marge im Konzern liegt bei 15,9% per September und bei 12,4% im dritten Quartal.
Damit sind wir sehr zuversichtlich, nicht nur den angekündigten deutlichen Anstieg beim Konzernergebnis in diesem Jahr zu erreichen, sondern auch unsere langfristige Zielmarke von mindestens 10% Umsatzrendite im Konzern zu übertreffen.
Auch bedingt durch die andauernden Versorgungsengpässe bei Halbleitern ist der Fahrzeugabsatz im dritten Quartal nach einem starken ersten Halbjahr wie erwartet niedriger ausgefallen als im Vorjahresquartal.
Die starke Kundennachfrage spiegelt sich in einer weiterhin guten Preisdurchsetzung wider. Auch der Modellmix hat sich weiter verbessert.
Anhaltend hohe Preise auf den internationalen Gebrauchtwagenmärkten führten auch im dritten Quartal zu sehr zufriedenstellenden Wiedervermarktungserlösen. Dadurch konnte der Volumenrückgang im Ergebnis überkompensiert werden.
Meine Damen und Herren,
mit dem Marktstart der beiden vollelektrischen Modelle iX und i4 im November ist ein weiterer wichtiger Meilenstein für uns erreicht. Beide Fahrzeuge verzeichnen einen hervorragenden Auftragseingang.
Die Elektrifizierung unserer gesamten Modellpalette wird planmäßig weiter vorangetrieben. Zudem investieren wir wie angekündigt weiter in die Digitalisierung.
Im laufenden und im kommenden Jahr werden wir hierauf – sowohl im Fahrzeug als auch im Hinblick auf unsere Prozesse – einen besonderen Fokus legen.
Bis zum Jahresende wird die BMW Group mit rund 2,5 Mio. Fahrzeugen die größte over-the-air Upgrade-fähige Flotte im Wettbewerbsumfeld auf der Straße haben.
Diese klare Zukunftsorientierung spiegelt sich auch bei den Aufwendungen für Forschung und Entwicklung wider. Sie liegen wie angekündigt im dritten Quartal mit 1,6 Mrd. Euro um fast 200 Mio. Euro über Vorjahr und auch über den Vorquartalen.
Die F&E Quote ist im Quartal auf 6,5% gestiegen und lag in den ersten neun Monaten bei 5,3%. Im Gesamtjahr rechnen wir unverändert mit einer F&E Quote auf dem Niveau des Vorjahres um die 6%.
Mit rund 950 Mio. Euro fallen auch die Investitionen wie geplant höher aus als im Vorjahresquartal. Das entspricht einer Investitionsquote von 3,5% im dritten Quartal und von 3,2% per September. Im Gesamtjahr erwarten wir weiterhin eine Quote deutlich unterhalb unseres Zielwerts von 5%.
Durch die insgesamt positive Marktentwicklung hat sich das BBA Ergebnis im Finanzergebnis im dritten Quartal weiter verbessert.
Meine Damen und Herren,
kommen wir zu den einzelnen Segmenten, beginnend mit dem Automobilsegment.
Wie erwartet haben die Versorgungsengpässe bei Halbleitern den Absatz im dritten Quartal gebremst. Dank unserer schnellen Reaktionsfähigkeit und der hohen Flexibilität unseres globalen Produktionssystems konnten wir die Auswirkungen auf die Fahrzeugfertigung jedoch begrenzen.
Die Umsatzerlöse sind entsprechend der hohen Kundennachfrage per September auf über 70 Mrd. Euro gestiegen. Im Quartal liegt der Umsatz bei 22,63 Mrd. Euro, rund 3,0% höher als im Vorjahresquartal.
Beim EBIT haben wir bis Ende September mit 7,95 Mrd. Euro einen neuen Bestwert für das Segment erreicht. Im dritten Quartal legte es trotz des Volumenrückgangs aufgrund der Versorgungsengpässe um knapp 19% auf 1,76 Mrd. Euro zu.
Das entspricht einer EBIT-Marge von 11,3% per September und 7,8% im Quartal.
Wie erwartet hat sich die Ergebnisdynamik zu Beginn des zweiten Halbjahres gegenüber dem ersten Halbjahr abgeschwächt.
Neben der Halbleiter-Thematik wirken sich auch die gestiegenen Rohstoffpreise sowie höhere Fixkosten aufgrund der gestiegenen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung ergebnismindernd aus. Dagegen laufen positive Effekte aus der Preisdurchsetzung infolge der Angebotsverknappung sowie die positive Entwicklung bei den Restwerten.
Diese Entwicklung spiegelt sich auch im Ergebnisbeitrag unseres chinesischen Joint Ventures BBA im Finanzergebnis wider. In Summe liegt das At Equity Ergebnis im dritten Quartal um 35 Mio. Euro über Vorjahr.
Die gute Ergebnisdynamik sowie das weiterhin sehr konsequente Management der Lagerbestände zeigen sich auch im Free Cashflow des Segments.
Per September steht er trotz höherer Investitionen sowie planmäßiger Mittelabflüsse für Personalstrukturmaßnahmen und der Zahlung des Bußgeldbescheids der EU-Kommission im Zusammenhang mit dem Kartellverfahren bei knapp 6,3 Mrd. Euro.
Damit sind wir auf Kurs für unser nach oben angepasstes Jahresziel von rund 6,5 Mrd. Euro.
Für das vierte Quartal erwarten wir neben deutlich höheren Steuervorauszahlungen einen weiteren Anstieg der Investitionen. Aufgrund der oben genannten Versorgungsengpässe wird sich die Ergebnisentwicklung im Vergleich zu den ersten neun Monaten des Jahres zudem leicht abschwächen.
Das Segment Finanzdienstleistungen hat erneut eine starke Performance gezeigt. Per September wurden im Finanzierungs- und Leasinggeschäft mit Endkunden mehr als 1,5 Mio. Neuverträge abgeschlossen. Damit lag die Zahl der Neuabschlüsse auch über dem Vor-Corona Niveau von 2019.
Von Januar bis September ist das Segmentergebnis vor Steuern um knapp 1,9 Mrd. Euro auf mehr als 2,9 Mrd. Euro angestiegen.
Im dritten Quartal hat es auf 988 Mio. Euro zugelegt.
Ein wesentlicher Faktor ist die nach wie vor außergewöhnlich gute Entwicklung auf den weltweiten Gebrauchtwagenmärkten, die zu höheren Wiedervermarktungserlösen für Leasingrückläufer führt. Zudem bleiben die Aufwendungen für Kreditrisiken unverändert niedrig. Im Vorjahr hatten wir die Risikovorsorgen pandemiebedingt angepasst, was sich belastend im Segmentergebnis widerspiegelte.
Für das Segment Motorräder sind die ersten neun Monate ebenfalls positiv verlaufen. Mehr als 156,000 Einheiten konnten bis Ende September an Kunden übergeben werden, ein Fünftel mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Das operative Segmentergebnis verdreifachte sich nahezu auf 323 Mio. Euro. Im dritten Quartal lag es bei 39 Mio. Euro. Das entspricht einer EBIT-Marge von 14,3% im Neun-Monats-Zeitraum und von 6,1% im Quartal.
Meine Damen und Herren,
kommen wir zum Ausblick für unsere wichtigsten finanziellen und nicht-finanziellen Leistungsindikatoren:
Beim Vorsteuerergebnis im Konzern erwarten wir im Gesamtjahr eine deutliche Steigerung.
Die Zahl der Mitarbeiter soll leicht unter dem Niveau des Vorjahres liegen.
Im Segment Automobile erwarten wir, dass die Fahrzeugauslieferungen im Gesamtjahr solide über dem Niveau des Vorjahres liegen.
Der Anteil elektrifizierter Fahrzeuge am Gesamtvolumen wird deutlich steigen. Bereits per September haben wir mehr als doppelt so viele batterieelektrische Fahrzeuge verkauft wie im Vorjahr.
Die CO₂-Emissionen in der Neuwagenflotte werden wir erneut deutlich reduzieren.
Die bestehenden Unsicherheiten bei der Halbleiterversorgung werden die Produktion allerdings auch im vierten Quartal beeinträchtigen. Zudem belasten – wie bereits angekündigt – hohe Rohstoffpreise und die zum Jahresende steigenden Fixkosten das Ergebnis.
Die EBIT-Marge im Segment Automobile erwarten wir wie bereits kommuniziert im Korridor zwischen 9,5 und 10,5%.
Ursächlich für die positive Anpassung der Guidance im September war im Wesentlichen die anhaltend gute Preisdurchsetzung sowohl bei den Neu- als auch Gebrauchtwagen.
Im Segment Finanzdienstleistungen gehen wir entsprechend der guten Geschäftsentwicklung und der positiven Situation bei Restwert- und Kreditrisiken von einem Return on Equity zwischen 20 und 23% aus.
Im Segment Motorräder gehen wir von einem deutlichen Anstieg der Auslieferungen aus. Die EBIT-Marge wird sich im Zielkorridor von 8 bis 10% bewegen.
Bei unseren Prognosen setzen wir voraus, dass sich die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen nicht wesentlich verschlechtern.
Meine Damen und Herren,
wie bereits angekündigt erwarten wir für das vierte Quartal eine stabile Ergebnisentwicklung. Die Kundennachfrage wird weiter hoch bleiben.
Wesentlicher Einflussfaktor bleiben allerdings die Lieferengpässe bei der Halbleiterversorgung.
Die starke Performance in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres belegt erneut unsere operative Stärke. Gleichzeitig fokussieren wir uns auf die technologische Weiterentwicklung unserer Produkte.
Wir gehen daher mit Zuversicht in das kommende Jahr.
Vielen Dank.