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Dramatisches WM-Finale in Berlin: Jake Dennis beendet Abschiedssaison von BMW i Andretti Motorsport in der Formel E auf Platz drei in der Fahrerwertung.
Sun Aug 15 20:08:39 CEST 2021 Pressemeldung
Der WM-Titel war zum Greifen nah, letztlich war Jake Dennis (GBR) im Abschiedsrennen von BMW in der ABB FIA Formula E World Championship jedoch im Pech: Trotz seines Ausfalls beim Saisonfinale im Rahmen des BMW i Berlin E-Prix presented by CBMM Niobium (GER) schloss er seine Rookie-Saison in der Formel E als herausragender Dritter in der Fahrerwertung ab.
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Berlin. Der WM-Titel war zum Greifen nah, letztlich war Jake Dennis (GBR) im Abschiedsrennen von BMW in der ABB FIA Formula E World Championship jedoch im Pech: Trotz seines Ausfalls beim Saisonfinale im Rahmen des BMW i Berlin E-Prix presented by CBMM Niobium (GER) schloss er seine Rookie-Saison in der Formel E als herausragender Dritter in der Fahrerwertung ab. BMW i Andretti Motorsport beendet die Saison auf Rang sechs in der Teamwertung. Mit diesem Rennen endet das Werksengagement von BMW in der Formel E nach drei Jahren als Werksteam mit insgesamt sieben Rennsiegen und sieben Jahren als „Official Vehicle Partner“. Die BMW Group nutzte die Bühne des Heimspiels in Berlin, um ihre aktuellen vollelektrischen Serienfahrzeuge zu demonstrieren, deren Antriebe wesentlich von den Erkenntnissen aus dem harten Wettbewerbsumfeld der Formel E profitiert haben.
Jake Dennis ging vom neunten Startplatz mit lediglich vier Punkten Rückstand in der Gesamtwertung ins 15. Saisonrennen. Bereits am Start schieden zwei seiner Titelkonkurrenten, Mitch Evans (NZL, Jaguar) und Edoardo Mortara (SUI, Venturi) nach einer Kollision aus. Beim Restart war Dennis somit eigentlich in einer aussichtsreichen Ausgangsposition im Kampf um den WM-Titel, doch dann blockierte noch vor der ersten Kurve seine Hinterachse, er rutschte in die Mauer und schied seinerseits aus. Den Titel sicherte sich Nyck de Vries (NED, Mercedes), Dennis behauptete trotz seines Ausfalls mit 91 Punkten den dritten Platz in der Fahrerwertung – ein herausragender Erfolg in seiner Rookie-Saison in der Formel E.
Maximilian Günther (GER) kam im Qualifying nicht über Platz 18 hinaus und schaffte es auch im Rennen trotz mutiger Strategie nicht mehr, in die Punkteränge zu fahren. Er wurde 15. und beendet die Saison auf Position 16 in der Gesamtwertung. BMW i Andretti Motorsport wird in seiner letzten Saison als BMW Werksteam mit 157 Punkten Sechster in der Teamwertung.
Reaktionen nach Rennen 15 in Berlin.
Roger Griffiths (Teamchef BMW i Andretti Motorsport, Teamwertung: 6. Platz):
„Wir sind mit einer guten Chance für Jake auf den WM-Titel in dieses letzte Saisonrennen gegangen. Die Trainings liefen nicht ganz so glatt wie gestern, und im Qualifying hat er erneut die Super Pole nur um wenige Hundertstelsekunden verpasst. Trotzdem hatte er die meisten seiner Konkurrenten hinter sich und war in einer guten Position. Beim Restart nach der unglücklichen Kollision zwischen Mitch Evans und Edoardo Mortara muss Jake ein technischer Defekt ereilt haben. Das vermuten wir, auch wenn wir es noch genau analysieren müssen. Die Hinterachse hat blockiert und Jake war nur noch Passagier. In diesem Moment waren seine Titelhoffnungen dahin. Aber ich habe ihm gesagt: ‚Du musst eine verdammt gute Saison gehabt haben, wenn du über Platz drei in der WM enttäuscht bist.‘ Wenn uns jemand nach den ersten beiden Rennwochenenden Platz drei in der Meisterschaft angeboten hätte, hätten wir ihn mir Kusshand genommen. Jake hat mit zwei Siegen in seiner Rookie-Saison einen fantastischen Job gemacht. Maximilian ist diesmal beim Setup seines Autos leider in die falsche Richtung gegangen und hat im Rennen mit stumpfen Waffen gekämpft. Heute sind wir enttäuscht, aber sobald alles etwas gesackt ist, können wir sehr stolz auf das sein, was wir als BMW und Andretti Formula E gemeinsam geleistet haben, und auf die harte Arbeit jedes Einzelnen, die uns an diesen Punkt gebracht hat. Natürlich hätten wir gerne so weitergemacht, aber es soll nicht sein. Wir sind neugierig auf das, was uns Saison 8 bringen wird. Ich sage Danke an alle, nicht nur an das Team in der ersten Reihe, sondern an jeden im Hintergrund, der seinen Beitrag zum Erfolg dieses Projekts geleistet hat. Vielen, vielen Dank!“
Jake Dennis (#27 BMW iFE.21, Startposition: 9. Platz, Rennergebnis: Ausfall, Punkte: 91, Fahrerwertung: 3. Platz):
„Es ist schade, dass der Titelkampf so geendet ist – nicht nur für mich, sondern auch für Mitch Evans und Edoardo Mortara. Drei Titelkandidaten waren früh aus dem Rennen. Ich hatte das Gefühl, dass es hinten am Auto ein technisches Problem gab, aber noch weiß ich nicht, was genau passiert ist. Die Hinterräder haben komplett blockiert, bevor ich überhaupt reagieren konnte. Ein trauriger Abschluss, aber nichtsdestotrotz hatten wir eine unglaubliche Saison. Ich möchte mich bei allen bedanken, die so hart gearbeitet haben, um mir eine Titelchance zu geben.“
Maximilian Günther (#28 BMW iFE.21, Startposition: 18. Platz, Rennergebnis: 15. Platz, Punkte: 66, Fahrerwertung: 16. Platz):
„Von Startplatz 18 war natürlich unser Ziel, so viel Boden wie möglich gutzumachen. Wir haben eine mutige Strategie gewählt, die sich am Ende leider nicht ausgezahlt hat. Zu Beginn bin ich etwas nach vorn gekommen und hatte ein paar gute Fights, aber wir haben früh gemerkt, dass wir heute nicht den nötigen Grip und damit auch nicht die nötige Pace haben. Ich habe bis zum Schluss alles gegeben, aber die Punkteränge waren heute leider außerhalb meiner Reichweite. Die hätte ich zum Abschluss natürlich gerne nochmal erreicht. Vielen Dank an BMW für die tolle Zeit in der Formel E. Es war mir eine Ehre, zwei Jahre lang ein Teil davon zu sein. Wir haben als BMW i Andretti Motorsport viele tolle Moment gemeinsam erlebt, die ich nie vergessen werde.“
Bilanz: BMW i Andretti Motorsport in der Formel E.
BMW i Andretti Motorsport ist zum ersten Mal in Saison 5 als Werksteam an den Start gegangen – und erwischte einen perfekten Einstand. António Félix da Costa (POR) siegte gleich beim Debüt des BMW iFE.18 in Diriyah (KSA) von der Poleposition. An gleicher Stelle bereitete Alexander Sims (GBR) dem Team einen perfekten Auftakt in Saison 6, als er im BMW iFE.20 einen Sieg und zwei Polepositions einfuhr. Es folgten zwei Triumphe für Maximilian Günther (GER) in Santiago (CHI) und beim Heimspiel in Berlin. In Saison 7 fuhr Günther im BMW iFE.21 in New York City (USA) seinen dritten Sieg für BMW i Andretti Motorsport ein. Jake Dennis stand in seiner Rookie-Saison in der Formel E zweimal ganz oben auf dem Podium, in Valencia (ESP) und bei seinem Heimspiel in London (GBR). Insgesamt haben BMW i und Andretti Autosport in den drei gemeinsamen Saisons sieben Siege, fünf Polepositions und zwölf Podiumsplätze gefeiert.
Lessons Learned: Formel E als TechLab für BMW i Serienantriebe.
Nach sieben Jahren als „Official Vehicle Partner“ der Formel E und drei Rennsaisons als Werksteam zieht sich die BMW Group aus der Rennserie zurück. Zum Abschluss präsentierte sie mit dem BMW iX, dem BMW i4, dem MINI Cooper SE (Energieverbrauch in kWh/100 km kombiniert (NEFZ): 14,9 - 16,9 kWh/100km, CO2-Emissionen kombiniert (NEFZ): 0 g/km) und dem BMW CE 04 Scooter einige der Speerspitzen des aktuellen Portfolios ihrer vollelektrischen Fahrzeuge.
Die treibende Kraft für BMW i und BMW Motorsport für das Engagement in der Formel E war von Beginn an die Entwicklung innovativer Technologien im Feld der Elektromobilität mit Relevanz für die Serienfertigung. Die Möglichkeiten des Technologietransfers zwischen Rennsport und Serie sind inzwischen im Wesentlichen ausgeschöpft. Die Lerneffekte für die fünfte Generation von E-Antrieben, die im BMW iX3 (Stromverbrauch in kWh/100 km: 17,8-17,5 (NEFZ); 19,0-18,6 (WLTP); Elektrische Reichweite (WLTP) in km: 450-458)* bereits auf der Straße ist und auch im BMW iX und im BMW i4 sowie weiteren vollelektrischen Fahrzeugmodellen zum Einsatz kommen wird, sind enorm.
Beispiele:
- Die Steuerungssoftware im Hochvolt-Bereich, die den E-Motor nach dem Inverter ansteuert, kommt im BMW Formel-E-Fahrzeug wie auch im aktuellen BMW i3, MINI Cooper SE, BMW iX3 und in den kommenden GEN-5-Fahrzeugen wie z.B. dem BMW iX und dem BMW i4 zum Einsatz.
- Erkenntnisse aus dem hochkomplexen Energiemanagement in der Formel E lassen sich ebenfalls auf die Serie übertragen, wenn es um die Frage geht, an welchem Punkt im Fahrzyklus wie viel Energie eingesetzt wird, um maximale Effizienz und somit Reichweite zu erzielen.
- Zur signifikanten Verbesserung der Energieeffizienz von Serienantrieben tragen Tests, Renneinsätze und Weiterentwicklungen hocheffektiver Kühltechnologien und Materialen in der Formel E bei.
- Eine sehr kompakte Bauweise der E-Maschine sorgt für eine hohe Leistungsdichte.
- Von der Vorentwicklung von Siliciumcarbid-Technologie in der Formel E profitieren zukünftige Inverter-Generationen in Serienfahrzeugen.
- Vorteile der neuesten Siliciumcarbid-Technologie:
- Höchste Effizienz durch MOSFETS mit minimalen Schalt- und Durchlassverlusten sowie ein effektives Kühlsystem.
- Hohe gravimetrische Leistungsdichte.
- Gewichtsreduktion durch Kevlargehäuse.
- Erfahrungszuwachs mit Hochdrehzahlgetrieben durch die Formel E resultiert zum Beispiel in der Entwicklung einer Bandage für den Rotor, die auch in der Serie höhere Drehzahlen ermöglicht.
- Optimierte Nutzung des Bauraums im Fahrzeug durch neue Erkenntnisse bei der Funktionsintegration und dem Packaging des Antriebs inklusive der Nebenaggregate.
- Erfahrung im Handling und Betrieb von 800V-Spannungsniveau inklusive entsprechenden Sicherheitskonzepten.