PressClub Deutschland · Artikel.
Bidirektionales Lademanagement – BDL – Pilotprojekt startet die wichtigste Phase: Kunden testen erste Elektrofahrzeuge, die ihren Strom zurückspeisen können.
Wed Jul 14 13:20:57 CEST 2021 Pressemeldung
+++ Wie angekündigt: 50 BMW i3* starten mit neuer Technologie an Bord +++ Übergabe der Fahrzeuge in der BMW Welt München +++ großes Interesse auf Seite der Kundinnen und Kunden +++
Pressekontakt.
Bernhard Ederer
BMW Group
Tel: +49-89-382-28556
Fax: +49-89-382-20626
E-Mail senden
Author.
Bernhard Ederer
BMW Group
This article in other PressClubs
## Beginn der gemeinsamen Pressemeldung aller darin genannten Partner #
München. Am 09. Juli wurden die ersten Fahrzeuge für die Phase „Kundenpilotbetrieb“ in der BMW Welt an ihre Nutzerinnen und Nutzer übergeben. 20 BMW i3* mit der neuen Technologie an Bord befinden sich damit nun in Kundenhand, 30 weitere Fahrzeuge werden an gewerbliche Nutzer in den nächsten Wochen übergeben.
Im Mai 2019 gestarteten Verbund-Forschungsprojekt „Bidirektionales
Lademanagement – BDL“ entwickeln Unternehmen und Institutionen aus den
Bereichen Automobilindustrie, Ladeinfrastruktur, Energiewirtschaft und
Wissenschaft gemeinsam technologische Lösungen, mit denen
Elektromobilität für die Nutzerinnen und Nutzer noch komfortabler,
kostengünstiger und emissionsärmer werden kann.
Ziel dabei ist es, erstmalig mit einem ganzheitlichen Ansatz
Fahrzeuge, Ladeinfrastruktur und Stromnetze so miteinander zu
verknüpfen, dass regenerativ erzeugte Energie gefördert und
gleichzeitig die Versorgungssicherheit gesteigert wird.
Das Forschungsprojekt unter der Trägerschaft des Deutschen Zentrums
für Luft- und Raumfahrt (DLR) wird vom Bundesministerium für
Wirtschaft und Energie gefördert und ist auf drei Jahre angelegt.
Beginn der Erprobung im Alltag.
Die Fähigkeit zum bidirektionalen Laden ermöglicht es
Elektrofahrzeugen, beim Anschluss an eine dafür ausgelegte Ladestation
oder Wallbox nicht nur elektrische Energie für die Hochvoltbatterie
aufzunehmen, sondern auch in umgekehrter Richtung in das Stromnetz des
Verteilnetzbetreibers zurück zu speisen.
Die Batterien der
Elektrofahrzeuge werden so zu mobilen Energiespeichern, die bei Bedarf
auch Strom abgeben können. Eine derartige Integration möglichst vieler
Elektrofahrzeuge in das Stromnetz erfordert vielfältige Innovationen
in den Bereichen Fahrzeugtechnik, Ladehardware, Lademanagement und
Kommunikationsschnittstellen zu den energiewirtschaftlichen
Stakeholdern sowie hinsichtlich rechtlicher Rahmenbedingungen.
Diese entstehen im Rahmen des Forschungsprojekts, an dem neben
dem Konsortialführer BMW Group auch die KOSTAL Industrie Elektrik GmbH
(Entwicklung Ladehardware), KEO GmbH (Softwarelieferant für Anbindung
Kundensysteme an die Energieversorger), der Übertragungsnetzbetreiber
TenneT, der Verteilnetzbetreiber Bayernwerk Netz GmbH (beide:
Energiesystem-Dienstleistungen), die Forschungsstelle für
Energiewirtschaft e.V. und die Forschungsgesellschaft für
Energiewirtschaft mbH (beide: FfE, Forschung zu Energiesystem- und
Netzrückwirkungen & Messdatenauswertung), das Karlsruher Institut
für Technologie (KIT; Forschung zu Strommarkt- und Netzrückwirkungen)
sowie die Universität Passau (Nutzerforschung) beteiligt sind.
Die Pilotkundinnen und -kunden profitieren nun als erste von
diesem neuen Technologiepaket. Es besteht im Wesentlichen aus der
Technologie im Fahrzeug und Backend (BMW), der intelligenten Wallbox
(KOSTAL) sowie der Vernetzung von Elektrofahrzeug, Wallbox und
Elektroinstallation des Kundengebäudes mit dem Stromnetz (Bayernwerk,
KEO und TenneT). Die erste für die Kundinnen und Kunden erlebbare
Funktion wird die Optimierung des Eigenverbrauchs aus der
Stromerzeugung der eigenen Photovoltaikanlage sein, damit wird eine
spürbare Reduzierung der Stromkosten einhergehen.
In der zweiten Stufe kommen „vehicle to grid“ (V2G) Funktionen
hinzu, mit denen sich die Kundinnen und Kunden an neuen
Geschäftsmodellen zum Energiehandel und der Stromnetz-Stabilisierung
beteiligen werden können.In einer dritten Stufe kommen Firmen mit
Elektrofahrzeugflotten hinzu. Diese werden die Fahrzeuge als
Kurzzeitspeicher einsetzen, um auftretende Leistungsbedarfsspitzen im
Tages-Lastgang zu vermeiden.
Die technische Herausforderung in der Gestaltung dieses Paketes
lag in erster Linie darin, die Interaktion zwischen den einzelnen
Komponenten mit bestehenden und künftigen Kommunikationsstandards so
aufeinander abzustimmen, dass eine durchgängige Gesamtfunktion
hergestellt werden konnte. Die sogenannte Systemintegration mit Test
und Absicherung eines derart verzweigten „Multi-Stakeholder Systems“
konnte dank der bei der BMW Group vorhandenen Methoden und Prozesse
aus der Fahrzeugentwicklung und des starken Engagements aller
Projektpartner erfolgreich durchlaufen werden.
Testphase im B2B-Bereich über Alphabet
Auch erste B2B-Firmenkunden gehören zu den Testnutzern der
Pilotphase. Gemeinsam mit der Alphabet Fuhrparkmanagement GmbH, einer
hundertprozentigen Tochter der BMW Group, konnten diese für das
Projekt gewonnen werden. Alphabet unterstützt Unternehmenskunden
bereits seit 2013 bei der Elektrifizierung ihrer Fuhrparks. Mittels
der ganzheitlichen eMobility-Lösung AlphaElectric begleitet das
Unternehmen Kunden auf Wunsch durch den gesamten Prozess der
Elektrifizierung – von der Bedarfsanalyse über die Erstellung der
passenden Modellstrategie bis hin zur Implementierung von Ladelösungen
sowie einer intelligenten Abrechnungsmöglichkeit. Zudem umfasst das
Angebot auch weitergehende Beratungen, beispielsweise zur Erstellung
der passenden eCar-Policy oder zum optimalen Lade- und Lastmanagement.
Zusätzlich bietet Alphabet das Leasing von Ladelösungen an.
Ausbau der Elektromobilität als Beitrag zur Versorgungssicherheit.
Mit dem kontinuierlich wachsenden Bestand an Elektrofahrzeugen
auf deutschen Straßen steigt langfristig einerseits der Bedarf an
Strom, gleichzeitig wächst die Notwendigkeit, die Energieflüsse
intelligent zu steuern. Nur so kann Strom aus erneuerbaren Quellen
optimal genutzt werden.
Als Antwort auf diese Herausforderung hat die BMW Group in
Kooperation mit dem Netzbetreiber TenneT in Deutschland in einem
vorgelagertem Projekt eine innovative Lösung entwickelt, mit der die
Ladestrategie von Elektrofahrzeugen neben den Mobilitätsplänen der
Kundinnen und Kunden auch die Verfügbarkeit von grünem Strom und die
Auslastung des Stromnetzes berücksichtigt wird. . Bayernwerk und KEO
liefern hierzu die nötige Intelligenz zur Vernetzung vor Ort.
D.h. konkret: auf entsprechende Signale des Verteil- oder
Übertragungsnetzbetreibers hin können angeschlossene Fahrzeuge den
Ladevorgang unterbrechen und zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen.
Mit der jetzt erforschten Technologie des bidirektionalen Ladens, also
der Rückspeisefähigkeit können hierfür noch stärkere Effekte erzielt
werden. Geparkte Elektrofahrzeuge, die an eine Ladestation oder
Wallbox angeschlossen sind, können damit als flexible und mobile
Stromspeicher genutzt werden.
In Phasen besonders hoher
Nachfrage nach elektrischer Energie speisen sie zusätzlichen Strom ins
Netz ein. Das Aufladen ihrer Hochvoltbatterien erfolgt dagegen
vornehmlich zu Zeiten, in denen Strom aus erneuerbaren Energiequellen
verfügbar ist, bzw. wenn der allgemeine Strombedarf geringer ausfällt.
Und die Nutzung der gespeicherten Energie kann wiederum genau dann
erfolgen, wenn sie gebraucht wird – zum elektrischen Fahren oder zur
Unterstützung der Stromnetze.
Bidirektionales Laden unterstützt die Energiewende.
Neben einer gestärkten Versorgungssicherheit kann durch die
intelligent gesteuerte Integration von Elektrofahrzeugen in das
Stromnetz auch der Anteil regenerativ erzeugter Energie am
Gesamtverbrauch in Deutschland weiter erhöht werden. Durch die Nutzung
der in den Hochvoltbatterien elektrifizierter Fahrzeuge
bereitgestellten Speicherkapazitäten lassen sich Angebot und Nachfrage
im Bereich des Ökostroms besser aufeinander abstimmen.
So können die Speicher der Elektrofahrzeuge beispielsweise Erzeugungsspitzen von Windkraft- und Solaranlagen gezielt aufnehmen und in Zeiten mit geringer Erneuerbarer-Energie (EE) -Erzeugung (Nacht, Flauten) den EE-Strom unter Wahrung des Fahrbedarfs der Kundinnen und Kunden wieder abgeben. Damit kann das Hochfahren von fossilen Kraftwerken und deren Emissionen in solchen Zeitfenstern reduziert werden. Auf diese Weise wird Elektromobilität mehr denn je zu einem integralen Bestandteil der Energiewende. Ihr Ausbau vermindert CO2-Emissionen sowohl im Bereich der Mobilität als auch auf dem Gebiet der Stromerzeugung.
Ganzheitlicher Ansatz.
Der im BDL Projekt verfolgte ganzheitliche Ansatz ist derzeit
einzigartig: Alle relevanten Elemente und Stellhebel für einen
späteren regulären Betrieb werden im Projekt holistisch betrachtet und
miteinander in Einklang gebracht: Das Zusammenspiel der Ladehardware
im Fahrzeug und am Ladepunkt, die dazugehörigen digitalen Services
sowie die Rolle der Netze auf allen Ebenen.
Regulatorische Rahmenbedingungen und Smart Meter Gateway als
neuer Baustein am Netzanschluss sorgen für sichere Kommunikation
zwischen Energieversorger und
Elektrofahrzeug.
Zusätzlich werden rechtliche und
regulatorische Rahmenbedingungen im Pilotbetrieb evaluiert. Für die
Nutzung des bidirektionalen Lademanagements zuhause („vehicle to home“
– V2H) konnten die Projektpartner mit einem ersten Positionspapier
bereits aufzeigen: „V2H“ ist bereits im heutigen deutschen
Rechtsrahmen möglich. Analysen der netz- und marktorientierten
Nutzungsmöglichkeiten im gegenwärtigen Rechtsrahmen befinden sich
aktuell in Arbeit.
Bayernwerk und BMW nutzen dafür die international etablierte
EEBUS-Norm. Die technische Umsetzung der kommunikativen Anbindung der
Kundenhaushalte über das Smart Meter Gateway an den Energieversorgen
hat die KEO GmbH umgesetzt. Das BDL-Projekt gibt hier wichtige Impulse
für die Digitalisierung der Energiewende und zeigt Möglichkeiten zur
praktischen Umsetzung der aktuellen regulatorischen Fragen.
Kundennutzen im Fokus.
Um den monetären und ökologischen Kundennutzen sowie die
Benutzerfreundlichkeit der aufgezeigten bidirektionalen
Anwendungsfälle zu testen, sind die Universität Passau
(Nutzerforschung), die Partner Forschungsstelle für Energiewirtschaft
e.V. (FfE) und die Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft mbH
(beide: Energiesystemanalyse), sowie das Karlsruher Institut für
Technologie (KIT; Forschung zu Strommarkt- und Netzrückwirkungen) beteiligt.
Eine besondere Komponente bringt die FfE durch das „FfE-Verbundprojekt“ ein. In diesem sind folgende Stakeholder aus der Energiewirtschaft und Industrie in das Forschungsprojekt eingebunden: Bayernwerk AG, IAV GmbH, illwerke vkw AG, E.ON Group Innovation GmbH, LEW Verteilnetz GmbH, rhenag Rheinische Energie AG, Stadtwerke München GmbH, SOLARWATT GmbH, TransnetBW GmbH, Uniper SE, Viessmann Werke GmbH & Co. KG. Dies ermöglicht einen Erfahrungsaustausch, die Beschleunigung der Standardisierungsarbeiten und das Herausarbeiten von Lösungen die in der Breite akzeptiert sind.
Damit wird die Grundlage für einen späteren serienmäßigen und damit flächendeckenden Einsatz der Technologie zur Integration von Elektromobilität in das deutsche Stromnetz geschaffen.
## Ende der gemeinsamen Pressemeldung aller darin genannten
Partner #
Für die BMW Group ist klar, der ganzheitliche Ansatz und die
konsequente Kundenorientierung sind die Erfolgsfaktoren für die
individuelle Mobilität der Zukunft.
"Mit unserer Kompetenz in der Entwicklung von Ladetechnologie
für Elektrofahrzeuge unterstützen wir auch innovative, technologische
Lösungen wie die des bidirektionalen Laden. Damit werden
Elektrofahrzeuge Teil eines gigantischen Energiespeicher Systems und
können wesentlich zur Energiewende beitragen." so Frank Weber,
Mitglied des Vorstands der BMW AG, Entwicklung. "Es ist für uns
als BMW Group von zentraler Bedeutung das breite Ausrollen der
Elektromobilität weiter voranzutreiben. Bidirektionales Laden kann
durch die Bereitstellung von riesigen Speicherkapazitäten aus Flotten
von Elektrofahrzeugen einen wichtigen Beitrag leisten, langfristig auf
fossile Energieträger verzichten zu können."
Elektro-Offensive in voller Fahrt
Dank intelligenter Fahrzeugarchitekturen und eines hochflexiblen
Produktionsnetzwerks wird die BMW Group bereits ab dem Jahr 2023 rund
ein Dutzend vollelektrische Modelle auf der Straße haben. Neben den
bereits im Markt befindlichen BMW i3*, MINI Cooper SE* und BMW iX3*
kommen dieses Jahr mit dem BMW iX* und dem BMW i4* zwei zentrale
Innovationsträger auf die Straße – der BMW i4 sogar drei Monate früher
als ursprünglich geplant.
In den kommenden Jahren folgen vollelektrische Versionen der volumenstarken BMW 5er Reihe und des BMW X1. Hinzu kommen die BMW 7er Reihe sowie der Nachfolger des MINI Countryman und weitere Modelle. So wird die BMW Group bereits 2023 in rund 90 Prozent ihrer heutigen Marktsegmente jeweils mindestens ein vollelektrisches Modell auf der Straße haben.
Bis 2025 wird die BMW Group den Absatz vollelektrischer Modelle
jährlich im Schnitt um deutlich mehr als 50 Prozent steigern – und
damit gegenüber dem Jahr 2020 mehr als verzehnfachen. Insgesamt wird
das Unternehmen bis Ende 2025 rund zwei Millionen vollelektrische
Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert haben.
Auf Basis der aktuellen
Markterwartungen geht die BMW Group davon aus, dass im Jahr 2030
mindestens 50 Prozent ihres weltweiten Absatzes aus vollelektrischen
Fahrzeugen bestehen werden. Insgesamt wird das Unternehmen damit in
den nächsten rund zehn Jahren etwa zehn Millionen vollelektrische
Fahrzeuge auf die Straße bringen.
Damit ist die BMW Group
strategisch auf Ziel, die ambitionierten CO2-Minderungsziele der EU
auch in 2025 und 2030 zu erreichen.
CO2-Emissionen & Verbrauch.
*CO2-EMISSIONEN & VERBRAUCH:
BMW i3s: Kraftstoffverbrauch kombiniert: 0,0 l/100 km; Stromverbrauch kombiniert: 16,6-16,3 kWh/100km (WLTP); CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km.
MINI Cooper SE: Kraftstoffverbrauch kombiniert: 0,0 l/100 km; Stromverbrauch kombiniert: 17,6 – 15,2 kWh/100 km (WLTP), CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km
BMW iX3: Kraftstoffverbrauch kombiniert: 0,0 l/100 km; Stromverbrauch kombiniert: 19,0-18,6 kWh/100 (WLTP); CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km
BMW i4 M50: Kraftstoffverbrauch kombiniert: 0,0 l/100
km; Stromverbrauch kombiniert: 24-19 kWh/100 km (WLTP);
CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km
(Bei den Angaben handelt es
sich um voraussichtliche, noch nicht offiziell bestätigte Werte.)
BMW iX xDrive50: Kraftstoffverbrauch kombiniert: 0,0
l/100 km; Stromverbrauch kombiniert: 23,0 – 19,8 kWh/100km (WLTP) ;
CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km