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BMW Group investiert rund 200 Millionen Euro in das Werk München

Serienproduktion des vollelektrischen BMW i4 ab 2021 erfordert umfangreiche Integrationsmaßnahmen Neuer Werkleiter Robert Engelhorn: „Das Stammwerk ist ein Zukunftswerk“

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Julian Friedrich
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München. Die BMW Group investiert in das Werk München rund 200 Millionen Euro für den Ausbau der Elektromobilität. Damit starten die Vorbereitungen für die Serienproduktion des BMW i4, der ab 2021 im Stammwerk des Unternehmens gefertigt wird. Das Werk mit seinen rund 8.000 Mitarbeitern vollzieht dadurch den entscheidenden Schritt hin zum Produktionsstandort für vollelektrische Fahrzeuge und Mobilitätskonzepte der Zukunft. Somit laufen zukünftig in München sowohl Automobile mit Verbrennungsmotor und Plug-In-Hybride als auch rein batteriegetriebene Fahrzeuge vom selben Band.

Robert Engelhorn ist seit August der Leiter des Münchner Werks. Seine ersten Monate waren geprägt vom Produktionsstart des neuen BMW 3er Mitte Oktober. Neben der Serienproduktion und den Anläufen neuer Modelle steht im Jahr 2019 ein weiteres wichtiges Zukunftsprojekt im Fokus: die Integration des BMW i4. „Ein vollelektrisches Fahrzeug bei laufender Fertigung in ein bestehendes Produktionssystem zu integrieren, ist eine echte Herkulesaufgabe“, erläuterte der 48-Jährige im Rahmen eines Pressegesprächs im Werk München

Die BMW Group verfolgt die Strategie, in ihren Werken vollelektrische Fahrzeuge gemeinsam mit Plug-In-Hybriden und Modellen mit Verbrennungsmotor auf ein und derselben Produktionslinie herzustellen, statt separate Fertigungsstrukturen für E-Autos aufzubauen. „Ein zukunftsfähiges Produktionssystem besitzt ein Höchstmaß an Flexibilität, um auf Volumenschwankungen und heute noch nicht konkret vorhersehbare Marktentwicklungen reagieren zu können“, schilderte Engelhorn.

Umfangreiche Integrationsmaßnahmen in Karosseriebau und Montage

Vor allem im Karosseriebau und in der Fahrzeugmontage erfordert die Integration des BMW i4 umfangreiche Maßnahmen. So unterscheidet sich das Karosserie-Konzept des Fahrzeugs ganz erheblich von den Architekturen der bislang im Werk München produzierten Modelle. Beispielsweise benötigt der Hochvoltspeicher (Batterie) des BMW i4 im Karosseriebau eine nahezu komplett eigenständige Bodengruppe samt Hinterbau. Aufgabe der Planungsspezialisten ist es nun, die komplex verketteten Produktionslinien so zu gestalten, dass die mehr als 1.000 Roboter nicht nur die Karosserien des BMW 3er, des 4er und des M4 im Minutentakt fertigen können, sondern zugleich die Spezialkarosserie des BMW i4.
Vor massive Herausforderungen stellt die Integration des BMW i4 auch die Montageplanung. Und auch hier spielt unter anderem die Batterie eine gewichtige Rolle. Um den Hochvoltspeicher ins Fahrzeug einbauen zu können, müssen die Planer  umfangreiche und platzintensive Förder- und Anlagentechnik in der ohnehin beengten Münchner Werkshalle unterbringen.

Darüber hinaus bringt der BMW i4 für die Logistik und Materialversorgung des Werks erhebliche Aufwände mit sich. Denn zahlreiche Komponenten des i4 unterscheiden sich von den Bauteilen der konventionellen Fahrzeuge. Das wiederum bedeutet zusätzliche Bauteilevarianten und somit eine steigende Zahl an zu beherrschenden Warenströmen.

„Planerische Exzellenz, Innovationskraft und hohe Kreativität“

Die rund 200 Millionen Euro investiert die BMW Group ab 2019 in Gebäude, Fertigungsanlagen sowie in Logistiksysteme, um die Serienfertigung des i4 bis 2021 zu realisieren. Technologisch ist das Stammwerk des Unternehmens dann absolut state-of-the-art. „Damit machen wir dieses Werk zu einem echten Zukunftswerk der BMW Group“, betonte Engelhorn. Der alles entscheidende Erfolgsfaktor für dieses hoch anspruchsvolle Projekt ist in den Augen des Münchner Werkleiters jedoch der Mensch: „Den BMW i4 in unsere bestehenden Strukturen zu integrieren, erfordert planerische Exzellenz, Innovationskraft und hohe Kreativität. Nur so wird das auf den ersten Blick Unmögliche möglich.“

Erstes Highlight für Robert Engelhorn im Stammwerk war die Premiere des neuen BMW 3er. Am 15. Oktober lief das erste Serienfahrzeug vom Band: „Der Produktionsstart des BMW 3er ist etwas ganz Besonderes. Denn der 3er verkörpert wie kein anderes Fahrzeug den Kern der Marke BMW.“ Seit ihrer ersten Generation im Jahr 1975 fertigt das Stammwerk in Milbertshofen die 3er Reihe. Die weltweit erfolgreichste Sportlimousine verkaufte sich seitdem mehr als zehn Millionen Mal.

700 Millionen-Euro-Investitionspaket für den neuen BMW 3er

Seit 2015 hatte sich das Werk München auf den Anlauf der siebten Generation des BMW 3er vorbereitet. Um den zahlreichen Innovationen und der gestiegenen Komplexität des neuen Modells Rechnung zu tragen, investierte die BMW Group in den vergangenen drei Jahren mehr als 700 Millionen Euro in ihr Stammwerk im Münchner Norden. „Wir haben den Karosseriebau und die Montage erweitert und eine vollkommen neue Lackiererei gebaut.“ Laut Engelhorn flossen rund 220 Millionen Euro in die neue Lackierstraße, die zu den weltweit modernsten und ressourceneffizientesten Anlagen ihrer Art zählt. Zum Einsatz kommt der so genannte Integrated Paint Process (IPP). Im Gegensatz zu konventionellen Lackierverfahren entfällt bei der IPP-Technologie die Füllerschicht. Stattdessen werden zwei Basis-Lackschichten „nass-in-nass“ aufgetragen. Der verkürzte Lackierprozess reduziert die Ressourcenverbräuche erheblich: Der Erdgasverbrauch und die CO2-Emissionen sinken um rund die Hälfte, der Stromverbrauch um mehr als ein Viertel (27 Prozent).

Nachhaltige Produktion inmitten der Stadt

Einen weiteren Beitrag im Sinne von Clean Production liefert die innovative Trockenabscheidung, welche komplett ohne Wasser, Chemie und andere Zusatzstoffe auskommt. Zudem reduziert sich die emittierte Abluft durch den Einsatz innovativer Umluft-Technologien um zwei Drittel. „Unsere Lackiererei wurde somit noch umweltfreundlicher. Ein Aspekt, dem aufgrund der Lage unseres Werkes inmitten Münchens eine besondere Bedeutung zukommt“, betonte Engelhorn. Im Zuge der Digitalisierung nutzt die Lackiererei verstärkt die Vorteile intelligent vernetzbarer Systeme. Diese erhöhen die Flexibilität, ermöglichen eine vorausschauende automatisierte Instandhaltung und sichern Lackqualität auf höchstem Niveau.

Auch in der Fahrzeugmontage nahmen im Zuge der Investitionen der Grad der Digitalisierung und die Dichte vernetzter Systeme erheblich zu. „Die hoch komplexen Sicherheits-, Fahrerassistenz- und Connectivity-Systeme im neuen BMW 3er erfordern ebenso komplexe Montage-, Test- und Prüfanlagen“, sagte Engelhorn.

2019 kommt der BMW 330e

Parallel zum aktuellen Hochlauf der neuen 3er Limousine bereitet sich das Werk auf den Produktionsstart des BMW 3er Plug-In-Hybrid Mitte kommenden Jahres vor. Der BMW 330e verzeichnet mehrere konzeptionelle Änderungen im Vergleich zu seinem Vorgänger, die zu deutlichen Konsequenzen im Produktionsprozess führen. Ab Sommer wird der BMW 330e beim Händler stehen. Das Werk München ist für eine hohe Nachfrage bestens gerüstet. „Falls erforderlich kann nahezu jeder dritte BMW aus dem Stammwerk ein 3er Plug-In-Hybrid sein“, sagte Engelhorn. Beim Vorgänger lag die maximale Kapazität noch bei rund zehn Prozent einer Tagesproduktion.

Hohe Auslastung und Anläufe prägen das Jahr 2019

Mit der neuen BMW 3er Limousine mit konventionellem Antrieb und als Plug-In-Hybrid, dem ebenfalls im kommenden Jahr startenden neuen BMW 3er Touring sowie dem BMW 4er Coupé und dem BMW M4 umfasst die Modellpalette des Münchner Stammwerks im Jahr 2019 fünf Fahrzeuge mit konstant hoher Nachfrage. „Wir werden im kommenden Jahr auf Hochtouren produzieren und rechnen mit einer sehr hohen Auslastung“, erläuterte Engelhorn: „Mit rund 230.000 Fahrzeugen wird 2019 eines der volumenstärksten Jahre in der nahezu 100-jährigen Geschichte des Werkes.“

Um die weltweite Nachfrage nach dem neuen BMW 3er zu decken, wird die Sportlimousine ab April kommenden Jahres auch in dem neuen Werk im mexikanischen San Luis Potosí und künftig auch in Tiexi/China gefertigt. Damit in diesen beiden Werken von Beginn an stabile Prozesse und höchste Qualitätsstandards garantiert sind, durchliefen in den vergangenen zwei Jahren mehrere hundert Mitarbeiter aus Mexiko und China im Werk München diverse Schulungen. „Allein aus San Luis Potosí absolvierten rund 500 Mitarbeiter unterschiedliche Trainings und sammelten im Rahmen des Anlaufs wertvolle Erfahrungen“, betonte Engelhorn: „Davon profitiert insbesondere unser jüngstes Werk in Mexiko, das im April mit dem neuen BMW 3er nach drei Jahren Bauzeit die Produktion aufnehmen wird.“

BMW Group Werk München – das Stammwerk der BMW Group.

Das BMW Group Werk München ist das Stammwerk der BMW Group. Es verbindet höchste Ingenieurskunst und Innovationskraft mit der Leidenschaft seiner rund 8.000 Mitarbeiter aus mehr als 50 Nationen für die Marke BMW und das Unternehmen. Das Werk liegt im Münchener Norden, in unmittelbarer Nähe zur Konzernzentrale, zum BMW Museum, zur BMW Welt und zum Forschungs-und Innovationszentrum FIZ. Bereits seit 1922 werden im BMW Group Werk München Fahrzeuge und Motoren produziert.

Aktuell laufen im BMW Group Werk München bis zu 1.000 Automobile pro Tag vom Band, darunter die BMW 3er Limousine, der BMW 3er Touring, das BMW 4er Coupé und auch das BMW M4 Coupé. Neben der automobilen Kernfertigung ist die Produktion von Motoren seit vielen Jahren eine Kernkompetenz des BMW Group Werks München. Die Motorenpalette umfasst BMW 3-, 4-, 8- und 12-Zylinder-Benzinmotoren, BMW 6-Zylinder-Dieselmotoren sowie 8-Zylinder-Hochleistungsmotoren für die BMW M Fahrzeuge

Das BMW Group Produktionsnetzwerk

Die hohe Kundennachfrage und der Anlauf neuer Modelle haben im Jahr 2017 zu einer sehr guten Auslastung des Produktionsnetzwerks der BMW Group geführt. Mit 2.505.741 produzierten Fahrzeugen der Marken BMW, MINI und Rolls-Royce gab es einen neuen Höchstwert. Davon waren 2.123.947 Einheiten BMW, 378.486 MINI und 3.308 Rolls-Royce. Die Werke in Deutschland sind mit über einer Million produzierten Fahrzeugen für rund die Hälfte des Volumens verantwortlich.

Mit seiner weltweit einzigartigen Flexibilität ist das BMW Produktionssystem führend und für die Zukunft bestens aufgestellt. Es orientiert sich an der Strategie NUMBER ONE > NEXT und zeichnet sich insbesondere durch eine hohe Effizienz und robuste Prozesse aus. Die Produktionskompetenz der BMW Group stellt damit einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil dar und trägt zur Profitabilität und zum nachhaltigen Erfolg des Unternehmens bei.

Neben der Flexibilität sind Qualität und Reaktionsfähigkeit wesentliche Faktoren des BMW Produktionssystems. Die Digitalisierung, standardisierte Baukästen und eine intelligente Mischbauweise stellen die hohe Kompetenz des Produktionsnetzwerks unter Beweis. Gleichzeitig bietet das Produktionssystem dem Kunden einen sehr hohen Individualisierungsgrad und lässt die Änderung von Kundenwünschen noch bis zu sechs Tage vor Auslieferung zu.

Die BMW Group
Die BMW Group ist mit ihren Marken BMW, MINI, Rolls-Royce und BMW Motorrad der weltweit führende Premium-Hersteller von Automobilen und Motorrädern und Anbieter von Premium-Finanz- und Mobilitätsdienstleistungen. Das BMW Group Produktionsnetzwerk umfasst 30 Produktions- und Montagestätten in 14 Ländern; das Unternehmen verfügt über ein globales Vertriebsnetzwerk mit Vertretungen in über 140 Ländern.

Im Jahr 2017 erzielte die BMW Group einen weltweiten Absatz von mehr als 2.463.500 Automobilen und über 164.000 Motorrädern. Das Ergebnis vor Steuern im Geschäftsjahr 2017 belief sich auf 10,655 Mrd. €, der Umsatz auf 98,678 Mrd. €. Zum 31. Dezember 2017 beschäftigte das Unternehmen weltweit 129.932 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Seit jeher sind langfristiges Denken und verantwortungsvolles Handeln die Grundlage des wirtschaftlichen Erfolges der BMW Group. Das Unternehmen hat ökologische und soziale Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette, umfassende Produktverantwortung sowie ein klares Bekenntnis zur Schonung von Ressourcen fest in seiner Strategie verankert.

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Die Angaben zu Kraftstoffverbrauch, CO2-Emissionen, Stromverbrauch und Reichweite werden nach dem vorgeschriebenen Messverfahren VO (EU) 2007/715 in der jeweils geltenden Fassung ermittelt. Sie beziehen sich auf Fahrzeuge auf dem Automobilmarkt in Deutschland. Bei Spannbreiten berücksichtigen die Angaben im NEFZ Unterschiede in der gewählten Rad- und Reifengröße, im WLTP die Auswirkungen jeglicher Sonderausstattung.

Alle Angaben sind bereits auf Basis des neuen WLTP-Testzyklus ermittelt. Aufgeführte NEFZ-Werte wurden gegebenenfalls auf das NEFZ-Messverfahren zurückgerechnet. Für die Bemessung von Steuern und anderen fahrzeugbezogenen Abgaben, die (auch) auf den CO2-Ausstoß abstellen, sowie gegebenenfalls für die Zwecke von fahrzeugspezifischen Förderungen werden WLTP-Werte zugrunde gelegt. Weitere Informationen sind hier www.bmw.de/wltp und hier www.dat.de/co2/ zu finden.

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