Die Digitalisierung ist das prägende Element für den grundlegenden
Wandel der individuellen Mobilität. Sie ebnet den Weg zu einem neuen
Fahrerlebnis, erweitert die Möglichkeiten zur Steigerung von
Sicherheit und Komfort im Straßenverkehr und schafft zusätzliche
Möglichkeiten für eine effiziente und zugleich kundenorientierte
Entwicklung und Fertigung von Fahrzeugen. Die BMW Group treibt die
Digitalisierung in allen Bereichen konsequent voran. Mit ihrer
Innovationskraft entwickelt sie nicht nur emotionsstarke Automobile
und Motorräder für das Premium-Segment, sondern auch kundenrelevante
Services, die das Mobilitätserlebnis gesamthaft optimieren. Im Rahmen
des Digital Day 2018 ermöglicht die BMW Group einen Einblick in
aktuelle Produktentwicklungen, Technologiekonzepte, Innovationen und
Fertigungsprozesse, mit denen sie die Zukunft der Mobilität gestaltet.
Die BMW Group ist bereits heute Vorreiter auf dem Gebiet der
intelligenten Vernetzung von Fahrzeugen und der Integration von
digitalen Mobilitätsdiensten. Sie nutzt das Potenzial der
Digitalisierung, um ihre Position als führender Anbieter von
individueller Premium-Mobilität weiter zu festigen. Mit ihrer
Unternehmensstrategie NUMBER ONE > NEXT hat die BMW Group die
zentralen Zukunftsfelder definiert, auf denen sie den Weg in eine
digitalisierte und emissionsfreie Mobilität beschreitet. Dabei treibt
sie insbesondere die D-ACES-Themen (Design, Autonomous, Connected,
Electrified und Services) mit erheblichen Investitionen in Forschung
und Entwicklung voran. Die beim Digital Day 2018 präsentierten
Innovationen und Initiativen demonstrieren beispielhaft die
Transformation des Unternehmens zu einer Mobility-Tech-Company.
Mobilfunkstandard 5G: BMW Group ist startbereit auf der neuen Highspeed-Datenautobahn.
Mit gesteigerten Übertragungsraten und minimierter Latenz bietet der
künftige Mobilfunkstandard 5G deutlich verbesserte technische
Möglichkeiten für den Datentransfer, die auch für die
Fahrzeug-Vernetzung genutzt werden können. Die BMW Group entwickelt
bereits jetzt Technologien, mit denen sich dieses Potenzial
ausschöpfen lässt. Ziel ist es, die darauf basierenden Systeme und
Funktionen unmittelbar mit der kommerziellen Verfügbarkeit von 5G in
einigen Jahren in Serienfahrzeugen anbieten zu können.
Beim Digital Day 2018 präsentiert die BMW Group die Vorteile, die
durch einen innovativen Mechanismus des 5G-Mobilfunknetzes entstehen.
Die sogenannte Network Slicing Technologie ermöglicht es, Teile der
Netzwerkinfrastruktur anwendungsbezogen und bedarfsorientiert auf
Abruf bereitzustellen. Der Kunde erhält ein virtuelles Netz mit
separaten Slices, die beispielsweise zur Aktualisierung von
HD-Navigationskarten, zum direkten Austausch von Daten zwischen
Fahrzeugen sowie für das Streaming von Videos in HD-Qualität genutzt
werden können.
Mehr Sicherheit durch Künstliche Intelligenz.
Für die Entwicklung von Algorithmen, die große Datenmengen ordnen,
auswerten und bei Entscheidungen über das richtige Verhalten von
Fahrzeugen berücksichtigen, spielt Künstliche Intelligenz eine
Schlüsselrolle. Die BMW Group nutzt Künstliche Intelligenz im Rahmen
von Systemen für das automatisierte Fahren, die auch besonders
komplexe Situationen des innerstädtischen Verkehrs sicher meistern
können. Als weiteres Entwicklungsziel ist das autonome Fahren
definiert, bei dem Künstliche Intelligenz dazu beiträgt, sichere und
komfortable Mobilität für alle zu gewährleisten.
Zu den Vorzügen von mit Künstlicher Intelligenz ausgestatteten
Systemen gehört ihre grenzenlose Belastbarkeit. Anders als der Mensch
hat ein intelligentes System eine konstante „Performance“. Es wird
nicht müde, lässt sich nicht ablenken und bleibt auch in
unübersichtlichen Situationen voll konzentriert.
Mixed Reality unterstützt den Entwicklungsprozess.
Die als Mixed Reality bezeichnete Kombination aus realen Prototypen
und virtuellen Simulationen beschleunigt und optimiert die
Fahrzeugentwicklung. Die BMW Group ist Vorreiter beim Einsatz dieser
Methodik und nutzt dabei Technologien aus der Consumer-Electronics-
und Computerspiel-Branche sowie eine neue Generation von Datenbrillen,
die es ermöglichen, eine wachsende Zahl von Komponenten und
Fahrzeugfunktionen besonders wirklichkeitsgetreu zu visualisieren. Auf
diese Weise lassen sich die von real existierenden Komponenten
ausgehenden Eindrücke um digital erzeugte Erlebnisse bereichern.
Die BMW Group wendet Mixed Reality beispielsweise bei der Entwicklung
von Fahrzeuginnenräumen an. Dabei werden die im Computer erzeugten
Simulationen mit einem als „Sitzkiste“ bezeichneten Interieur-Modell
kombiniert. So kann bereits in einem frühen Stadium der Entwicklung
eine ganzheitliche Vorstellung vom Fahrerlebnis im Interieur eines
künftigen Serienmodells geschaffen werden.
BMW Operating System 7.0: Das Anzeige- und Bedienkonzept der Zukunft.
Die nächste Generation des Anzeige- und Bediensystems trägt den Namen
BMW Operating System 7.0 und präsentiert sich digital, modern und noch
stärker an den individuellen Bedürfnissen des Nutzers orientiert. Mit
einer klaren Darstellung und Strukturierung, intuitiver Bedienung
sowie mit individualisierbaren und personalisierten Anzeigen ist es
darauf ausgerichtet, dem Fahrer immer die passenden Informationen zur
richtigen Zeit zu liefern.
Das vollständig digitale und neu gestaltete Instrumentenkombi bietet
Platz für einen Navigationskartenausschnitt und weitere, individuell
auswählbare Anzeigeinhalte. Dabei bildet es einen nahtlosen, im Design
konsistenten Anzeigeverbund mit dem Control Display in der
Mittelkonsole. Dieses ist noch stärker für intuitive Touchbedienung
optimiert und zeigt auf bis zu zehn frei konfigurierbaren Hauptseiten
mit jeweils zwei bis vier Kacheln Inhalte in Echtzeit an. Die flache
Menüstruktur ermöglicht schnellen Zugriff auf alle Einstellungen und
Funktionen. Weiter optimiert wird mit dem BMW Operating System 7.0
auch die multimodale Interaktion zwischen Fahrer und Fahrzeug. Der
Kunde kann für unterschiedliche Funktionen zwischen den
Bedienmodalitäten iDrive Controller, Touchbedienung, Sprach- und
Gestensteuerung wählen.
Gefahrenwarnung in Echtzeit verhindert Unfälle.
Mit der Übertragung von lokalen Gefahrenwarnungen an ihre intelligent
vernetzte Fahrzeugflotte steigert die BMW Group die Sicherheit im
Straßenverkehr. Dabei werden auch die von den Fahrzeugsensoren
erfassten Daten anonymisiert gesammelt und zentral verarbeitet, um
daraus Hinweise auf Gefahrensituationen zu generieren. So lassen sich
Warnungen vor Unfallstellen oder extremen lokalen Wetterbedingungen
gezielt an Fahrzeuge, die sich in der Nähe dieser Gefahrensituationen
befinden, weitergeben.
Bereits seit November 2016 werden Warnungen vor witterungsbedingten
Gefahren wie Nebel, Blitzeis, Starkregen und Aquaplaning sowie vor
einem liegengebliebenen Pannenfahrzeug an die entsprechend vernetzten
BMW Fahrzeuge übertragen. Das Potenzial dieser Technologie ist damit
noch lange nicht ausgeschöpft. Noch im Verlauf des Jahres 2018 werden
Echtzeit-Staumeldungen anhand von Gefahrenbremsungen weiter präzisiert
und polizeiliche Aufforderungen zum Freihalten einer Rettungsgasse
übermittelt. Auch für die Funktionsoptimierung von Systemen zum
automatisierten Fahren bildet die schnelle und präzise Verbreitung von
Informationen über Fahrbahnzustände und Verkehrssituationen eine
wichtige Grundlage.
Gesichertes IT Backend der BMW Group versorgt vernetzte
Fahrzeuge mit aktuellen Informationen und digitalen Services.
In mittlerweile 46 Märkten können vernetzte Fahrzeuge über eine
sichere Mobilfunkverbindung aktuelle Informationen empfangen und Daten
an das gesicherte und permanent verfügbare IT Backend der BMW Group
übertragen. Neben Gefahrenwarnungen in Echtzeit lassen sich auf diesem
Weg auch Navigationskarten-Updates „over the air“ übermitteln.
In Zukunft bildet das gesicherte IT Backend die Basis für weitere
datenbasierte Anwendungen. Die BMW Group nutzt Technologien aus den
Bereichen Cloud Computing und Künstliche Intelligenz, um bestehende
Funktionen zu optimieren und neue Services zu entwickeln. Dabei haben
Datenschutz und Datensicherheit oberste Priorität. Sicherheit und
Verfügbarkeit werden durch ein koordiniertes Zusammenspiel von
spezialisierten Systemen unter der Kontrolle der BMW Group
gewährleistet. Dieser Ansatz ermöglicht auch das gezielte Öffnen zur
Anbindung von Services externer Partner. So lässt sich die
Innovationsgeschwindigkeit des Internets zum Vorteil der Kunden
nutzen. Zu den spezialisierten Systemen gehören die Open Mobility
Cloud, mit der personalisierte Services von BMW Connected
bereitgestellt werden, ebenso wie die Location Platform für die
Übertragung von Gefahrenwarnungen in Echtzeit.
Digitale Verfahren beschleunigen Entwicklung und Fertigung.
Auch auf dem Gebiet der Produktion schafft Digitalisierung neue
Möglichkeiten. Dabei sorgen vor allem die unter dem Sammelbegriff
3D-Druck bekannten additiven Fertigungsverfahren für schnelle,
flexible und individualisierbare Prozesse. Klassische
Anwendungsbeispiele für die additive Fertigung finden sich in
Bereichen, in denen maßgeschneiderte und zum Teil sehr komplexe
Komponenten in kleinen Stückzahlen erforderlich sind. Dies ist vor
allem in der Vorentwicklung, der Fahrzeugabsicherung und der
Fahrzeugerprobung der Fall.
Bereits im Jahr 2010 wurde ein additiv gefertigtes Wasserpumpenrad
erstmals in DTM-Rennfahrzeugen verbaut. Der neue BMW i8 Roadster
verfügt über eine Verdeckabdeckung, deren Aluminium-Halterung in einem
innovativen, erstmals im Automobilbau eingesetzten
Laserschmelzverfahren entsteht. Das neue Produktprogramm MINI Yours
Customised ermöglicht es Kunden, ausgewählte Komponenten nach ihren
individuellen Vorstellungen zu gestalten und anschließend im
3D-Druckverfahren produzieren zu lassen. Darüber hinaus liefert das
Additive Manufacturing Center im Forschungs- und Innovationszentrum
der BMW Group in München bereits heute pro Jahr rund
140 000 Prototypenteile an Entwicklungsabteilungen des Unternehmens.