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80 Jahre BMW Motorräder.
Mon Jun 02 09:30:00 CEST 2003 Pressemappe
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Juergen Stoffregen
BMW Group
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Juergen Stoffregen
BMW Group
Inhaltsverzeichnis. Das erste BMW Motorrad - die R 32 als Überraschung. 2 Max Friz dreht den Boxermotor. 2 Premiere in Berlin. 3 Neuer Qualitätsmaßstab. 3 Erfolg im Motorsport. 4 Weiterentwicklung und Innovation. 4 Deutsche Schule im Motorradbau. 5 Weltrekorde und Meisterschaften. 5 Geländemotorrad mit drei Rädern. 6 Neubeginn mit einem Zylinder. 6 Hochgeachtete Eigenwilligkeit. 7 Moderne Motorräder für den Welterfolg. 7 Weiterentwicklungen auf bewährter Basis. 8 Erfolge in der Wüste. 8 Eine ganz andere und doch typische BMW. 9 Sicherheit für den Fahrer und Umweltfragen. 9 1000 000 BMW Motorräder. 10 Die neue Boxergeneration. 10 Eine neue Einzylinder BMW. 11 Boxer Erfolge. 11 Neue Aufgaben für die Vierzylinder. 12 Cruiser, Sportler, Luxus-Tourer. 12 Überraschungen bei Paris-Dakar. 13 Start ins neue Jahrtausend mit neuem Namen. 13 BMW C1: ein neuartiges Fahrzeugkonzept. 14 Berlin auf vollen Touren. 14 Alle Modelle mit Katalysator und ABS. 14 BMW Motorrad BoxerCup. 15 Ein Modellangebot wie nie zuvor. 16 BMW Motorrad wird zum größten Motorradhersteller in Europa. 16 Stationen der BMW Motorradgeschichte von 1923 bis 2003. 17
Das erste BMW Motorrad - die R 32 als Überraschung.
Das Unternehmen BMW, das seine Wurzeln in der Produktion von Flugmotoren hat,
gibt es noch keine zwei Jahre, als der Friedensvertrag von Versailles im Juni
1919 den Bau von Flugmotoren in Deutschland untersagt. An die Stelle der großen
Sechszylinder mit 19 Litern Hubraum und 226 PS treten 1920 Einbaumotoren mit
500 cm³ Hubraum und 6,5 PS. Wegen ihrer zwei gegenüberliegend angeordneten
Zylinder und den darin gegenläufig arbeitenden Kolben werden sie als
Boxermotoren bezeichnet. Sie führen die Motorräder der Nürnberger Firma
Victoria 1921 zu großen Erfolgen.
Die Bayerischen Flugzeug Werke bauen in ihre "Helios" ebenfalls den BMW Motor
und dazu noch ein Getriebe vom selben Hersteller ein. BMW wird 1922 durch die
Übernahme dieser Firma unweit des bisherigen Werksgeländes selbst zum
Motorradhersteller.
Doch Victoria betreibt eigene Weiterentwicklungen und die Helios hat
konstruktive Mängel. Also entschließen sich BMW Generaldirektor Franz-Josef
Popp und seine Ingenieurskollegen zur "Flucht nach vorn": Der gute Ruf von BMW
als Motorenhersteller lässt sich mit einem eigenen modernen Motorrad am Besten
untermauern.
Max Friz dreht den Boxermotor.
Max Friz, der Konstrukteur des ersten BMW Motorrads, hat sich bereits vor dem
1. Weltkrieg einen Ruf als hervorragender Techniker erworben. Beteiligt am
sensationellen Grand Prix-Siegerwagen von 1914, dem Vierventil-ohc-Mercedes,
wechselt Max Friz 1917 zu BMW und entwirft mit dem Flugmotor Typ IIIa das
fortschrittlichste Aggregat seiner Zeit. Der kleine M 2 B 15, der vom Kollegen
Martin Stolle entwickelte Motorradmotor, stellt da keine Herausforderung dar,
aber die Vorgabe, um den Boxer herum ein ganz neues Motorrad entstehen zu
lassen, entfacht schließlich doch den ganzen Ehrgeiz des erfolgsgewohnten
Ingenieurs.
Im Gästezimmer seines Hauses gegenüber dem Werksgelände lässt er ein
großflächiges Zeichenbrett und einen Ofen installieren. Noch im Dezember 1922
stellt er sein Konzept in Originalgröße fertig. Für den vorhandenen Motor sieht
Max Friz den Einbau quer zur Fahrtrichtung vor. Damit liegt die Kurbelwelle
längs. Das Getriebe mit ebenfalls längs angeordneten Wellen wird über eine
Reibungskupplung direkt angetrieben, die beiden Gehäuse werden miteinander
verschraubt. Die Antriebsverbindung zwischen Getriebe und Hinterrad stellt eine
Kardanwelle her.
Boxermotoren gibt es bereits mehrere, ebenso den Quereinbau beim englischen
ABC-Motorrad, den Kardanantrieb bei den FN-Motorrädern aus Belgien und der
Pierce in USA. Max Friz fügt diese Einzelheiten jedoch als Erster zu der
bestechend harmonischen Konstruktion der BMW R 32 zusammen...