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Die e-Business-Strategie der BMW Group
Wed Dec 20 13:00:00 CET 2000 Pressemeldung
Die BMW Group steuert die zunehmende Vernetzung der Kernprozesse durch ein komplett integriertes Unternehmensprogramm
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Torsten Julich
BMW Group
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Autor.
Torsten Julich
BMW Group
München. Insgesamt gibt es über 28 Programme in der BMW Group, die auf einer
einheitlichen e-Business-Strategie basieren und zur Zeit und in den nächsten
Jahren umgesetzt werden. Das Unternehmen verspricht sich davon eine deutliche
Verbesserung der gesamten Wert-schöpfungskette. Die Umsetzung ist bereits
realisiert oder erfolgt inner-halb der drei nächsten Jahre.
Internet-basierte Kommunikationsdienste bilden die Basis in der inter-nen und
externen Zusammenarbeit. Alle wichtigen Unternehmensprozesse laufen deshalb
über vier verschiedene Plattformen, die übergreifend bereitgestellt werden.
Die vier zentralen Plattformen sind:
B2B Business to Business
B2C Business to Consumer
B2D Business to Dealer
B2E Business to Employee
Internet-basierte Kommunikationsdienste bilden für die BMW Group auch die Basis
der Zusammenarbeit mit Partnern, Zulieferern und Händlern. Die wechselseitige
Nutzung von Anwendungen, Dienstlei-stungen und Marktplätzen ist schnell und
kontrolliert möglich und wird durch eine starke Standardisierung abgesichert.
Der koordinierte Betrieb aller Basisdienste, Plattformen und weiterer Teile von
Standard-Lösungen erfolgt zentral. Damit sichert sich die BMW Group die
e-Fähigkeit bei optimaler Performance, Flexibilität und Kosteneffizienz.
Statt Insellösungen schafft die e-Business Strategie der BMW Group ein komplett
integriertes Unternehmensprogramm. Die bisher genutzten, bereits bestehenden
Systeme in der BMW Group werden mit Hilfe eines Integration-Layers auf die neue
Technologie adaptiert, Altsyste-me entweder webfähig gemacht oder abgelöst.
Soweit noch nicht vorhanden, werden Basisdienste und Plattformen über eine
einheitliche Steuerung schnell und integriert aufgebaut.
Vernetzung des e-Business-Programms
Die Vernetzung der Kernprozesse wird durch standardisierte
e-Business-Aktivitäten erreicht. Sie schaffen die Voraussetzung für eine
glo-bale Vernetzung, sind aber gleichzeitig sehr kosteneffizient. Die
Vernetzung sorgt für die Integration der Versorgungskette, garantiert die
nahtlose Betreuung der Kunden, erlaubt Parallelentwicklungen durch
Lieferantenintegration und beschleunigt somit insgesamt die Prozesse.
So kann die BMW Group schneller auf die Bedürfnisse des Marktes reagieren.
Außerdem lassen sich die Entwicklungszeiten neuer Modelle sowie die Zeiten von
der Bestellung bis zur Auslieferung verkürzen. Darüber hinaus kann das
Unternehmen die Kunden rascher informieren und interne Prozesse straffen.
Für den Kunden bedeutet die Vernetzung eine umfassende Betreuung durch
Unternehmen, Händler und andere Service-Anbieter. Virtuelle Welten stärken
zudem das BMW Kundenerlebnis.
Der Zulieferer profitiert davon, dass er online Zugriff auf Supply-Chain- und
Qualitätsdaten von Kundenfahrzeugen hat und Parallel-Entwicklungen betreiben
kann. Logistik Partner steuern die Versorgungskette in Echtzeit; sparen
Ressourcen und unterstützen die Termintreue.
Die Händler schaffen durch die Vernetzung die vollständige Transparenz ihrer
Angebote und Dienstleistungen, während die Mitarbeiter der BMW Group besser
integriert und informiert werden, gleichzeitig aber stärker vernetzt arbeiten
werden.
Produktentstehung (PEP)
Die BMW Group setzt auf den Entwicklungsverbund des Forschungs- und
Ingenieurzentrums (FIZ), der Werke und Zulieferer sowie die Integration der
Einkaufsfunktionen.
Durch den Einsatz von Portal-, Netzwerk- und Softwareintegrations-technologien
können Entwicklungsressourcen flexibler eingesetzt und der
Informationsaustausch optimiert werden. Der Wechsel zum Online-Daten- und
Systemverbund zwischen BMW, Konstruktionsbüros und Zulieferern ermöglicht die
Umsetzung des "design in context". Mit der gleichzeitigen Verfügbarkeit
aktueller Produkt-, Prozess- und Projektdaten im Entwicklungsverbund werden
erhebliche Zeit- und Qualitätspotenziale erschlossen. Darüber hinaus erfolgt
auch die Auswahl und das Management der Entwicklungspartner und Lieferanten mit
Unter-stützung des Internets.
Das effiziente Quality-Life-Cycle-Management wird durch Internet-Technologien
erweitert und macht Fahrzeuginformationen über den gesamten Lebenszyklus
verfügbar. Die systematische Speicherung dieser Daten unterstützt den
kontinuierlichen Verbesserungsprozess im Unternehmen und beim Zulieferer.
Außerdem sind die Fahrzeuge der BMW Group durch standardisierte Schnittstellen
auf Innovationen, die während des Produktlebenszyklus entstehen, vorbereitet.
Das bedeutet, dass In-Car-Services wie Tele-matik- und Onlinedienste, die
deutlich kürzere Entwicklungszeiten haben, neue Potenziale erschließen.
Mit Innovationsmanagement wird der Austausch von Know-how zwi-schen internen
und externen Wissensträgern betrieben. Das Internet erschließt neue
Möglichkeiten zur effizienten Innovationserfassung, -verteilung und -bewertung.
Bestellung bis Lieferung (KOVP)
Bestellung bis Lieferung betrachtet den kompletten Supply-Chain- und
Order-Fulfillment-Prozess unter Einbindung der Einkaufsprozesse und des
Supplier Relationship Management (SRM). Die Lieferanten nutzen zukünftig die
B2B-Plattform als Hauptmedium, über das sie alle relevanten Informationen mit
der BMW Group austauschen. Dazu gehören neben den Daten für die Beschaffung
auch online Planungsdaten und Daten aus der Fahrzeug-Entwicklung.
Das Supplier Relationship Management organisiert alle Informations-flüsse über
den gesamten Zyklus der Lieferantenbeziehung. Workflowbasierende Anwendungen
unterstützen den Einkauf und andere Berei-che, die mit Lieferanten agieren
(z.B. Lieferantenauswahl, Angebotsvergleiche, Kosten- und Qualitätsmanagement).
e-Procurement erlaubt es, den Einkaufsprozess von der Bedarfser-kennung bis zur
Bezahlung zu automatisieren. Zusätzlich kann bei Bedarf ein Teil der
Beschaffung über elektronische Marktplätze abgewickelt werden.
Mit dem Integrated Supply Chain Management wird die Aktualität der logistischen
Informationen für die Lieferanten erheblich gesteigert. "Collaborative
Planning"-Systeme werden eine mit den Lieferanten per-manent synchronisierte
Planung über mehrere Ebenen hinweg ermöglichen. Dadurch reduzieren sich bislang
notwendige Materialbestände sowohl in den BMW Werken als auch beim Zulieferer.
Durch die Transparenz des Orderbestandes planen Lieferanten ihre Kapazitäten
hoch-flexibel und können so auch kurzfristige Spitzen zuverlässig bedienen. Die
Logistikdienstleister kontrollieren klar definierte Bereiche der
Ver-sorgungskette über alle Ebenen hinweg und liefern just in time.
Durch das modulare Konzept können einzelne Bereiche in die Verant-wortung
externer Dienstleister übergeben werden. Die transparente Produktion ermöglicht
der Transportplanung ferner die schnelle Auslieferung der Fahrzeuge bei
optimaler Auslastung der Transportkapa-zitäten.
Durch Realtime Order Management wird in absehbarer Zeit eine
Echtzeit-Synchronisation von Einzelaufträgen möglich. So kann zum Beispiel eine
Lieferterminzusage auf Basis automatischer Echtzeit-Abfragen der
Produktionspläne von BMW und Schlüssellieferanten getroffen werden.
Kundenbeziehungsmanagement (CMR)
Das Kundenbeziehungsmanagement bündelt alle kundenorientierten Prozesse im
Vertrieb und Marketing. Ziel ist es, eine übergreifende, einheitliche
Kundenansprache sicherzustellen.
"Neue Services" ermöglichen den Aufbau zukunftsträchtiger Ge-schäftsfelder wie
zum Beispiel Telematik-Onlinedienste, die vom Kunden stark nachgefragt werden.
Die einheitliche Kundenansprache wird durch die Präsentation der
Serviceangebote auf der B2C-Plattform gewährleistet. Diese Serviceangebote
verbessern weiter die Kundenorientierung und entsprechen dem Selbstverständnis
von BMW als innovativem Dienstleister.
Als Basis aller Online-Angebote sichert ein globales Contentmanage-ment die
Qualität der einheitlichen Kundenansprache über das Internet. Dienstleistungs-
und länderübergreifende Prozesse ermöglichen die weltweite Steuerung aller
Web-Sites.
Ergänzend zur bestehenden Außendienstorganisation erfolgt eine Online-Betreuung
der Vertriebskanäle. Die Handelsorganisation kann im Rahmen der B2D-Plattform
bedarfsorientiert auf zentrales Experten-wissen zurückzugreifen.
e-Business ermöglicht auch den Aufbau von Life-Cycle-Konzepten. Die Umsetzung
"Zeitwertgerechter Serviceangebote" im und außerhalb des Fahrzeuges erfolgt
kunden- und fahrzeugspezifisch durch die gezielte Kundenansprache.
Der Aufbau neuer Vertriebskanäle im Teilevertrieb schafft die Voraus-setzungen
für den Online-Teile-Direktvertrieb. Erfahrungen der existie-renden
Online-Shops werden für den Aufbau bereichsübergreifender Konzepte genutzt.
Interne Prozesse
Interne Prozesse umfassen administrative Leistungen, die interne Kommunikation
und jene Dienste, die auf die eigenen Mitarbeiter ausgerichtet sind. Alle
internen Prozesse bei BMW werden automatisiert, auf einer B2E Plattform
abgebildet und web-basiert über personalisierte Front-Ends abgewickelt.
Die Mitarbeiter nutzen die B2E Plattform, um nach dem Self-Service-Prinzip auf
administrative Funktionen zuzugreifen. Anwendungen wie Reiseplanung oder
Zeiterfassung sind auf der personalisierten Home-Page verfügbar. Die verstärkte
Eigenverantwortung ermöglicht bei reduziertem Ressourcen-Aufwand eine raschere
Abwicklung.
Die Weiterbildung wird durch e-Learning Angebote unterstützt, die sich am
Ausbildungsbedarf und -stand des jeweiligen Mitarbeiters orientieren. Die
Wissens- und Informationskultur im Unternehmen wird durch den Aufbau eines
web-basierenden Wissensmanagement-Systems unterstützt. Eine zentrale Job- und
Bewerberdatenbank ist Grundlage für eine web-basierte und integrierte
Personalbeschaffung.
Auf der B2E Plattform werden darüber hinaus alle internen Informatio-nen
medienübergreifend gebündelt und den Mitarbeitern zur Verfügung gestellt.
Mitarbeiter nehmen in Intranet "live" an Unternehmensereig-nissen wie
Betriebsversammlungen, Produktpräsentationen oder Pressekonferenzen teil.
Geeignet aufbereitete Unternehmensnach-richten werden über das Internet auch
der Öffentlichkeit präsentiert (Business Services).
Finanzprozesse werden auf international kompatiblen und standardi-sierten
Systemen abgebildet und laufen workflow gestützt, wobei eine durchgängige
Datenbasis ("Contentpool") genutzt wird. Daraus gewonnene Kennzahlen stehen
Führungskräften über ihre persönliche Home-page online, standardisiert und
aktuell zur Verfügung (Enterprise Information System).
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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hubert Bergmann, Wirtschaft und Unternehmen, Unternehmenskommunikation
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