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PressClub Deutschland · Artikel.

Die neue BMW F 800 S/ST.

Gleich mit zwei neuen Modellen stößt BMW in die Mittelklasse vor und setzt seine Modelloffensive fort. Nach 47 Monaten Entwicklungszeit - eingerechnet die Phase der ausführlichen Konzeptstudien - repräsentieren die sportliche F 800 S und die tourentaugliche F 800 ST die nunmehr vierte Motorenreihe und legen den Grundstein für weitere Modelle, mit denen BMW die Lücke zwischen den F 650-Einzylindern und den Motorrädern mit Boxermotor schließen wird.

BMW Motorrad

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Juergen Stoffregen
BMW Group

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Juergen Stoffregen
BMW Group

1. Fahrzeugeigenschaften und Technik. 2. Ausstattungsprogramm. 3. Motorleistung und Drehmoment. 4. Technische Daten.

1. Fahrzeugeigenschaften
und Technik.
Gleich mit zwei neuen Modellen stößt BMW in die Mittelklasse vor und setzt
seine Modelloffensive fort. Nach 47 Monaten Entwicklungszeit - eingerechnet die
Phase der ausführlichen Konzeptstudien - repräsentieren die sportliche F 800 S
und die tourentaugliche F 800 ST die nunmehr vierte Motorenreihe und legen den
Grundstein für weitere Modelle, mit denen BMW die Lücke zwischen den F
650-Einzylindern und den Motorrädern mit Boxermotor schließen wird.
Als Antrieb dient ein von BMW Motorrad in Kooperation mit der Bombardier-Rotax
GmbH völlig neu entwickelter Parallel-Twin mit Vierventiltechnik und 798 cm3
Hubraum. Der Motor wird im österreichischen Rotax-Werk nach BMW Vorgaben
produziert und montagefertig ans Berliner Band geliefert.
Der charakterstarke Reihen-Zweizylinder überzeugt besonders durch seine
beeindruckende Durchzugsstärke, sein spontanes Ansprechverhalten
und seinen geringen Kraftstoffverbrauch. Nominell leistet das Triebwerk 62,5
kW/85 PS bei 8 000 min-1 und stemmt bei 5 800 min-1 ein Drehmoment von 86 Nm
auf die gleitgelagerte Kurbelwelle. Der Massenausgleich
des Paralleltwin erfolgt über ein im Serien-Motorradbau bislang einzigartiges
System: Ein zusätzliches Schwenkpleuel kompensiert die Massenkräfte
erster und zweiter Ordnung und sorgt dafür, dass der Zweizylinder vibrationsarm
zu Werke geht.
Die genannten Leistungsdaten des mit geregeltem Dreiwege-Katalysator und
Sekundärluft-System umweltschonend arbeitenden Motors geben allerdings nur
unzureichend Aufschluß über das beeindruckende Fahrleistungspotenzial der neuen
BMW. In nur 3,5 Sekunden spurtet das S-Modell von 0-100 km/h und zeichnet sich
darüber hinaus durch eine hohe Elastizität aus. Bei hohem Tempo spielt zudem
die schlanke, aerodynamisch optimierte Verkleidung ihre Trümpfe aus. Einen
wichtigen Beitrag zur Dynamik leistet auch das geringe Trockengewicht von
lediglich 182 kg. Fahrfertig und voll getankt bringt
der athletische Sportler nur 204 kg auf die Waage; beim ST-Modell sind es
lediglich fünf Kilogramm mehr. Den Schlüssel dazu liefert der konsequente
Leichtbau. Schon im Stand signalisieren der gewichtsoptimierte, extrem stabile
Aluminium-Rahmen und die formschöne Aluminium-Einarmschwinge, dass die neue BMW
mit ihren Pfunden geizt.

Das lenkpräzise Fahrwerk ist konstruktiv auf hohe Spurstabilität und beste
Handlichkeit ausgelegt. Hinzu kommen die klassischen BMW Tugenden wie bester
Sitzkomfort für Fahrer und Sozius sowie ein vorbildliches Sicherheitsniveau -
Qualitäten, die den Standard in der Mittelklasse neu definieren.
Selbstverständlich können die F 800-Modelle ab Werk mit
einem neuen, optionalen Zweikanal-ABS ausgestattet werden. Darüber hinaus
erfüllt das umfangreiche BMW Zubehörprogramm wie gewohnt auch weitere
anspruchsvolle Kundenwünsche nach individueller Ausstattung.
Die wesentlichen Merkmale der neuen F 800 S/ST im Überblick:
• Kompakter Sportler/Sporttourer mit exzellenten Fahreigenschaften und hoher
Agilität.
• Flüssigkeitsgekühlter Parallel-Twin mit 798 cm3 Hubraum, Vierventiltechnik
und einzigartigem Massenausgleich.
• Spitzenleistung 62,5 kW/85 PS bei 8 000 min-1, maximales Drehmoment 86 Nm bei
5 800 min-1.
• DOHC-Schlepphebelventiltrieb analog der neuen K-Generation.
• Saugrohreinspritzung mit elektronischem Motormanagement BMS-K, Lambdasonde
und geregeltem Dreiwege-Katalysator sowie Sekundärluft-System.
• Eng gestuftes Sechsganggetriebe für ausgezeichnete Fahrleistungen.
• Geräuscharmer und langlebiger Hinterradantrieb mittels Zahnriemen.
• Verwindungssteifer Aluminium-Rahmen.
• Stabile Teleskopgabel, Standrohrdurchmesser 43 Millimeter.
• Einarmschwinge aus Aluminium-Kokillenguss.
• Leichtes Handling und hohe Lenkpräzision.
• Trockengewicht/Gewicht fahrfertig: 182/204 kg (S), 187/209 kg (ST).
• Hoher Sitzkomfort für Fahrer und Sozius.
• Guter Wind- und Wetterschutz, vorzügliche aerodynamische Eigenschaften.

• Schwerpunktgünstig unter der Sitzbank positionierter Tank mit gut
zugänglichem Einfüllstutzen.
• Leistungsstarke Bremsanlage, auf Wunsch mit ABS.
• Reichhaltiges Zubehörangebot für Sport- und Tourenfahrer.
Unterscheidungsmerkmale auf einen Blick:
F 800 S F 800 ST
Flaches Windschild Höheres Windschild
Kurz geschnittenes Verkleidungsoberteil Verkleidung mit Seitenteilen
Tief montierte Lenkerstummel Höherer Rohrlenker
Haltegriffe am Heck Gepäckbrücke
Raddesign Speed Raddesign Dynamik
Schwarze Radabdeckung vorn Lackierte Radabdeckung vorn
Kompakter Parallel-Twin mit einzigartigem Massenausgleich.
Beide Modelle der F 800-Baureihe sind mit einem identischen, von Grund auf neu
konstruierten Zweizylinder-Reihenmotor ausgerüstet, der in dieser
Klasse mit einigen Besonderheiten aufwartet. Wie die Bezeichnung Parallel-Twin
schon erkennen lässt, hat die Kurbelwelle keinen Hubzapfenversatz.
Der quer eingebaute Motor arbeitet dadurch mit einer gleichmäßigen Zündfolge;
bei jeder Kurbelwellenumdrehung erfolgt ein Arbeitstakt. Dadurch ergibt sich
eine durchaus beabsichtigte Klangverwandtschaft zu den Boxer-Motoren (ebenfalls
360° Zündversatz), vor allem aber bietet die gleichmäßige Zündfolge beste
Voraussetzungen für einen ausgewogenen Ladungswechsel mit hoher
Drehmomentausbeute und gleichmäßigem Verlauf.
Die Massenkräfte werden durch eine im Serien-Motorenbau bisher einzigartige
Ausgleichsmechanik getilgt. Statt konventionell über Gegengewichts-
Wellen, erfolgt der Ausgleich der oszillierenden Massenkräfte durch ein mittig
auf der Kurbelwelle geführtes Gelenksystem mit definiert angeordneten
Gegengewichtsmassen: Ein um 180° zu den Hubzapfen versetzter Exzenter auf der
Kurbelwelle trägt ein so genanntes Ausgleichspleuel. Dieses Pleuel ist an eine
annähernd waagerecht angeordnete Ausgleichsschwinge angelenkt. Die Kinematik
ist dabei so ausgelegt, dass sich das Ausgleichspleuel gegenläufig zu den
beiden Motorpleueln auf und ab bewegt. Durch die Führung über die relativ lange
Schwinge wird eine annähernd geradlinige Schwenkbewegung des Pleuelkopfes
erreicht (genau genommen beschreibt das kleine Pleuelauge eine leicht gekrümmte
Bahn). Die Massenverteilung am Pleuelkopf und Schwinge ist so gewählt, dass die
aus der Schwenkbewegung resultierenden Massenkräfte in jeder Kurbelstellung den
jeweiligen oszillierenden Massenkräften des Kurbeltriebs (Kolben und
Pleuelanteil)

entgegen wirken. Dadurch wird eine nahezu vollständige Eliminierung der
Massenkräfte erster und zweiter Ordnung erzielt und ein vibrationsarmer
Motorlauf erreicht. Der große Vorteil dieser eleganten Konstruktion liegt in
ihrer Geräuscharmut, weil typische Antriebsgeräusche von Zahnrädern oder Ketten
entfallen.
Der Ölkreislauf zeigt ebenfalls raffinierte Details und weicht vom
klassenüblichen Standard ab. Um keine Panschverluste entstehen zu lassen, wurde
eine Semi-Trockensumpfschmierung konzipiert, die ohne separaten Motoröltank
auskommt. Aus den Hauptlagern austretender Schmierstoff sammelt sich in einem
zur eigentlichen Ölwanne hin abgedichteten Schacht, in dem auch das
Ausgleichssystem läuft. Motoröl in diesem Bereich wird ständig von einer
Ölpumpe abgesaugt, in das Getriebegehäuse gefördert und läuft von dort drucklos
über Durchbrüche im Kurbelgehäuse in die Ölwanne. Aus diesem Reservoir versorgt
die Öldruckpumpe den Schmierölkreislauf.
Hightech-Zylinderkopf wie in den neuesten K-Modellen.
Auf den axial um 30 Grad nach vorn geneigten und in das horizontal geteilte
Motorgehäuse integrierten Zylindern sitzt ein hochmoderner Zylinderkopf.
Wie bei der neuen K-Motoren-Generation rotieren auch hier zwei obenliegende,
von einer Zahnkette angetriebene Nockenwellen, die über Schlepphebel vier
Ventile pro Zylinder steuern. Der Ventiltrieb arbeitet wegen der Schlepphebel
trotz des großen Ventilhubs verschleißarm, weist
nur geringe Reibungsverluste auf und bietet eine hohe Drehzahlfestigkeit.
Eine Ventilspielkontrolle muss frühestens nach 20 000 Kilometern erfolgen.
Weitere typische BMW Merkmale zeigt die Gemischaufbereitung, die über eine
Saugrohreinspritzung mit BMS-K-Motorsteuerung und zwei 46 Millimeter großen
Drosselklappen erfolgt. Die Einspritzmenge wird von der Motorsteuerung nicht
nur über die Einspritzdauer, sondern auch über
den Druck bestimmt, den die Benzinpumpe je nach Leistungsanforderung
bereitstellt. Das Kraftstoffsystem arbeitet ohne Rücklauf und fördert
lediglich die Menge, die der Motor tatsächlich benötigt. Durch diese
stromsparende Fördermengenregelung kann der Kraftstoffdruck für eine
optimale Gemischbildung in einem weiten Bereich verändert werden. Dieses
einzigartige Prinzip ist durch Patente geschützt. Zur Bemessung der zugeführten
Kraftstoffmenge werden neben den bekannten Parametern wie Last, Drehzahl und
Temperatur auch der Restsauerstoffgehalt im Abgas herangezogen. Die
entsprechenden Informationen liefert eine hinter der Krümmerzusammenführung
positionierte Lambdasonde, die für eine effektive Konvertierung im
serienmäßigen Dreiwege-Katalysator unerlässlich ist.


Die für die Gemischbildung notwendige Ansaugluft gelangt über einen
günstig im kühlen Luftstrom positionierten Ansaugschnorchel in den
Ansauggeräuschdämpfer. Seine günstige Anordnung über dem Motor und sein
Drehmoment förderndes großes Volumen wurde durch die Verlegung des Tanks unter
die Sitzbank möglich.
Die gewichtsoptimierte Abgasanlage ist komplett aus Edelstahl gefertigt und am
Krümmerende geteilt. Ein Sekundärluft-System reichert die Abgase
mit Frischluft an, so dass über eine Nachverbrennung in Verbindung mit dem
geregelten Katalysator der Schadstoffausstoß auf ein Minimum reduziert
wird.
Drehfreudig und drehmomentstark.
Nicht nur die moderne Einspritzanlage sorgt für ein spontanes Ansprechverhalten
des Twins, auch seine geringe Schwungmasse trägt zur agilen Leistungsentfaltung
bei. Schon im Drehzahlkeller dreht der mit einem Bohrung-Hubverhältnis von 82,0
zu 75,6 Millimeter nicht sonderlich kurzhubig ausgelegte Vierventiler schnell
hoch und setzt bereits bei 5 000 min-1
90 Prozent des Drehmomentmaximums frei. Zwischen 5 000 und 8 000 min-1
überzeugt der Motor mit einer sehr dynamischen Kraftentfaltung, die von einem
einzigartigen Sound begleitet wird. Die nominellen Leistungsdaten des 798 cm3
großen Twins, nämlich 62,5 kW/85 PS bei 8 000 min-1 und
86 Nm bei 5 800 min-1, führen eher zu einer Unterschätzung des gebotenen
Fahrleistungspotenzials.
Für den Spurt von 0-100 km/h benötigt das S-Modell nur 3,5 Sekunden - auch ein
Verdienst des eng gestuften Sechsgang-Getriebes - und erreicht ein beachtliches
Spitzentempo jenseits von 200 km/h. Aber nicht nur das Beschleunigungsvermögen
der F 800-Modelle ist bemerkenswert, auch ihre Durchzugskraft kann
beeindrucken. Denn ganz bewusst haben die BMW Entwicklungsingenieure ihr
Hauptaugenmerk auf geschmeidige Fahrbarkeit und souveräne Kraftentfaltung im
mittleren Drehzahlbereich als
auf extreme Spitzenleistung gelegt. So wird einerseits der F 800 S-Fahrer
von der Spurtfreudigkeit des Triebwerks begeistert sein. Andererseits kann auch
der Tourenfahrer den durchzugsstarken Twin der ST genießen,
ohne allzu oft schalten zu müssen.
Dem neuen Parallel-Twin gelingt aber nicht nur der Spagat zwischen dynamischem
Durchzug und leichtfüßigem Spurtvermögen. Er beweist zudem, dass gute
Fahrleistungen nicht mit einem hohen Kraftstoffverbrauch erkauft werden müssen.
Im Landstraßenbetrieb ist ein Verbrauch von deutlich unter fünf Litern
Superbenzin pro 100 Kilometer realisierbar. Auf Wunsch können F 800-Modelle
auch mit einer Anpassung an Normalbenzin

ausgeliefert werden, was allerdings zu einer Verminderung der Spitzenleistung
von 1,5 kW/2 PS sowie zu einem geringfügig höheren Kraftstoffverbrauch führt.
Dieses geschieht über einen Kennfeld-Abruf in der Software der Motorsteuerung.
Diese Programmierung des Steuergeräts lässt sich jederzeit nachträglich wieder
aufheben. BMW Motorrad liefert ab Werk auch eine aufpreisfreie Drosselversion
mit 25 kW/34 PS bei 7 000 min-1 und 55 Nm bei 3 500 min-1 an, zum Beispiel für
Führerscheinneulinge mit Stufenführerschein.
Die Leistungsreduzierung erfolgt über eine zweite, bereits im Serienfahrzeug
vorhandene Drosselklappenstellscheibe, die den Öffnungswinkel der
Drosselklappen begrenzt.
Das ausgeklügelte Motorenkonzept zeigt darüber hinaus weitere technische
Finessen. So sitzt die Wasserpumpe rechts am Zylinderkopf, angetrieben
von einem Zahnradsatz auf der Nockenwelle. Diese günstige Platzierung der Pumpe
- direkt hinter dem Kühler mit integriertem Thermostat - erfordert lediglich
sehr kurze Kühlmittel-Schlauchverbindungen. Der Motor wirkt deshalb sehr
kompakt und aufgeräumt. Ein Öl-Wasser-Wärmetauscher oberhalb des gut
zugänglichen Ölfilters sorgt dafür, dass sich das Triebwerk nach dem Kaltstart
besonders schnell erwärmt. Zudem begrenzt der Wärmetauscher die
Motoröltemperaturen.
Hinterradantrieb über hochwertigen Zahnriemen.
Der moderne Zahnriemensekundärantrieb ist schon von der BMW F 650 CS bekannt
und hat dort seine Wartungsarmut und Zuverlässigkeit unter Beweis gestellt. In
den F 800-Modellen kommt wegen der höheren Belastung
ein breiterer Riemen zum Einsatz, der von einer Abdeckung geschützt wird.
Pflege- und Nachspannarbeiten fallen unterwegs auch für F 800-Fahrer nicht an.
Nach der Durchsicht bei Kilometerstand 1000 ist eine Spannungskontrolle nur im
Rahmen der Service-Intervalle alle 10 000 Kilometer notwendig,
eine Schmierung entfällt völlig. Sollte der Zahnriemen nachgespannt werden
müssen, erfolgt dies elegant über die exzentrische Hinterachsaufnahme im
Schwingenarm. Der Zahnriemensekundärantrieb sorgt für weichere Lastwechsel,
kann Belastungsspitzen kompensieren und arbeitet auch nach höherer Laufleistung
gleichbleibend geräuscharm. Das hintere Zahnriemenrad aus mattiertem
Edelstahlblech beugt im Zusammenspiel mit dem integrierten vierteiligen
Ruckdämpfer wirkungsvoll unerwünschten Lastwechselreaktionen vor und ermöglicht
ruckfreies Beschleunigen aus tiefsten Drehzahlen.
Bei störungsfreiem Betrieb erreicht der F 800-Sekundärantrieb erfahrungsgemäß
eine Laufleistung von über 40 000 Kilometern und trägt so zu den niedrigen
Unterhaltskosten der neuen BMW F 800 bei.

Motor und Fahrwerk wie aus einem Guss.
Die kompakte Bauweise von Motor und Fahrwerk liefert bei den
F 800-Modellen die ideale Basis für vorbildliche Fahreigenschaften, die in
puncto Handlichkeit und Spurstabilität Maßstäbe setzen. Für eine
möglichst geradlinige Verbindung zwischen Lenkkopf und Schwingendrehpunkt sorgt
ein extrem verwindungssteifer Aluminiumrahmen aus verschweißten
Strangpressprofilen und Kokillengussteilen. Zugunsten einer Gewichts- und
Raumoptimierung ist der Motor als tragendes Element
in das Fahrwerk integriert, sein im hinteren Bereich verstärktes Gehäuse
übernimmt zugleich die Schwingenlagerung mit insgesamt vier Nadellagern.
Unmittelbar oberhalb der Schwingenlagerung ist der Motorblock mit dem Rahmen
solide verschraubt. Das aus Stahlrohr gefertigte Rahmenheck wird über vier
Schraubverbindungen vom Alu-Rahmen aufgenommen.
Der unter der Sitzbank platzierte Kraftstofftank trägt zum günstigen
Fahrzeugschwerpunkt bei.
Kompakter Sportler/Sporttourer mit stabiler Teleskopgabel.
Als Vorderradführung kommt bei beiden F 800-Modellen eine stabile Teleskopgabel
mit großzügiger Überdeckung von Tauch- und Standrohren zum Einsatz. Einen
weiteren Beitrag zur hohen Biegesteifigkeit der
Telegabel leisten zudem die Standrohre mit ihrem Außendurchmesser von 43
Millimetern. Von der soliden Radführung profitiert nicht nur die
Spurstabilität, sondern auch das Lenkverhalten. Sowohl die F 800 S als auch die
F 800 ST wechselt mit hoher Präzision von einer Schräglage in
die andere und vermittelt dabei dem Fahrer stets ein direktes Gefühl zum
Vorderrad. Die gelungene Dämpferabstimmung und 140 Millimeter Radfederweg
sorgen gleichermaßen für guten Komfort und satte Straßenlage. Ein
Lenkungsdämpfer ist serienmäßig.
Die ausgewogene Gewichtsverteilung, zu der auch die direkt hinter dem Lenkkopf
platzierte Batterie beiträgt, zeichnet ebenso für die hervorragende Fahrdynamik
verantwortlich wie das günstige Gesamtgewicht. Fahrfertig
voll getankt bringt die S-Version lediglich 204 kg auf die Waage, leer wiegt
sie nur 182 kg. Der Sporttourer bringt demgegenüber nur fünf Kilogramm
Mehrgewicht mit.
Das hintere Federbein verfügt über eine verstellbare Zugstufendämpfung und über
ein gut zugängliches Handrad zur Einstellung der Federvorspannung.
Ein mitgelieferter Steckschlüssel vergrößert bei Bedarf die Angriffsfläche des
Handrades, so dass der Fahrer die Federvorspannung rasch und mühelos
an wechselnde Beladungszustände anpassen kann. Direkt angelenkt an die
Einarmschwinge aus Aluminium-Kokillenguss, stellt das Federbein ebenfalls 140
Millimeter Radfederweg bereit und trägt sowohl zum Fahrkomfort als auch zur
sportlichen Straßenlage bei.

Die voluminös gestaltete, hochwertige Einarmschwinge ist nicht nur ein
besonderes Ausstattungsmerkmal, das Blicke auf sich zieht. Neben
dem ebenso attraktiven wie dynamischen Erscheinungsbild bietet sie auch
konstruktive Vorteile. So konnte der links verlegte Schalldämpfer eng am
Fahrzeug vorbeigeführt werden und seinerseits zur schlanken Silhouette
beitragen. Die gesamte Konstruktion überzeugt zudem durch hervorragende
Steifigkeit sowie ausgefallene Detaillösungen für eine hohe Service- und
Montagefreundlichkeit.
Raddesign aus der K-Modellbaureihe.
Während die F 800 S das Raddesign des Sportlers K 1200 S übernommen hat, rollt
die F 800 ST auf Rädern, die dem Design des Tourers R 1200 ST entsprechen. Alle
Aluminium-Gussräder sind mit seitlich montierten Ventilen bestückt, die eine
leichte Druckkontrolle ermöglichen. In Sachen Rad- und Reifengröße bieten beide
F-Modelle sogar mehr als in der Mittelklasse üblich, denn mit dem 120/70-ZR17
Reifen auf der 3,5-Zoll-Felge vorn und
dem 180/55-ZR17 Pneu auf der 5,5-Zoll-Felge hinten sind S und ST
überdurchschnittlich ausgerüstet.
Kompromisslose Bremsanlage.
Mit zwei 320 Millimeter großen Scheiben und Vierkolbenbremszangen im Vorderrad
sind die neuen F-Modelle mit einer Bremsanlage bestückt, die man eher bei
Big-Bikes als in der Mittelklasse erwarten würde. Die Bremszangen arbeiten mit
Sintermetallbelägen, der Hauptbremszylinder verfügt über einen einstellbaren
Hebel sowie einen separaten Vorratsbehälter. Im Heck sitzt
eine Einkolbenschwimmsattelzange auf einer 265 Millimeter großen Scheibe.
Hochwertige stahlarmierte Bremsleitungen zählen bei beiden Modellen
zum Serienstandard und sorgen für einen stabilen, gut ertastbaren Druckpunkt.
Leichtes und modernes Zwei-Kanal-ABS.
Auf Wunsch werden die F 800-Modelle ab Werk mit einem Zwei-Kanal-ABS von Bosch
ausgerüstet. Aufgrund des geringen Fahrzeuggewichts kommt dieses ABS wie bei
der Einzylinder-Baureihe ohne Bremskraftverstärkung und Integralfunktion aus.
Die neue Generation dieses BMW Motorrad ABS zeichnet sich nicht nur durch
kompakte Bauweise und geringes Gewicht aus, sondern auch durch eine gegenüber
der Vorgänger-Generation weiter verbesserte Regelgüte. Im Vergleich konnten
Baugröße und Gewicht des Druckmodulators nahezu halbiert werden - das
Mehrgewicht für das ABS beträgt lediglich 1,5 Kilogramm. Der neue
Druckmodulator steuert den optimalen Bremsdruck im Regelbereich über linear
regelbare Einlassventile und zeichnet sich durch sehr schnelle und feine
Regelintervalle aus. Die neuen Ventile mit stufenlos variablen
Querschnittsöffnungen sorgen zudem

dafür, dass der Fahrer ein nur schwaches Pulsieren in den Bremshebeln
wahrnimmt. Außerdem wartet das neue BMW Motorrad ABS mit erweiterten
Diagnosefunktionen auf. Beispielsweise überwachen die Raddrehzahlsensoren
automatisch ihren Abstand zum Sensorrad und tragen damit zur überragenden
Sicherheit bei.
Elektrische Anlage mit CAN-Bus und Wegfahrsperre zeigt Stand
der Technik.
Die elektrische Anlage der neuen F-Modelle präsentiert sich ebenfalls auf
höchstem technischen Niveau, denn sie arbeitet mit einem fortschrittlichen
CAN-Bus-System. Wie in den neuen BMW K- und R-Baureihen bietet das
Single-Wire-System (SWS) zahlreiche Vorteile: Es reduziert den Kabelaufwand,
erlaubt die Vernetzung sämtlicher Steuergeräte und vereinfacht auf diese Weise
die Erstellung umfassender Diagnosen. Außerdem
werden konventionelle Schmelzsicherungen überflüssig, weil das System bei einer
Fehlfunktion die betroffene Komponente automatisch abschaltet.
Seit Einführung der CAN-Bus-Technologie zählt eine elektronische Wegfahrsperre
bei hochwertigen BMW Motorrädern zur Serienausstattung,
so auch in den beiden F 800-Modellen. Zum Starten des Motors ist
mehr als der passende Schlüsselbart erforderlich, denn zusätzlich muss der im
BMW Schlüssel integrierte Chip den richtigen Code an die Ringantenne des
kombinierten Lenk- und Zündschlosses melden. Erst dann gibt die Motorsteuerung
den Start frei. Diese Technologie bietet den derzeit sichersten und
zuverlässigsten Schutz vor Fahrzeugdiebstahl.
Die elektrischen Steckverbindungen sind wasserdicht und somit störunanfällig.
Eine 14 Amperestunden starke Batterie und eine Lichtmaschine mit 400 Watt
Leistung stellen die Stromversorgung sicher.
Das Cockpit mit seinen analogen, übereinander angeordneten Instrumenten
informiert den Fahrer auf einen Blick. Als Sonderausstattung bietet
BMW einen Bordcomputer an, der unter anderem über eine Stoppuhrfunktion verfügt
(siehe Ausstattung in Kapitel 2).
Der asymmetrische Doppelscheinwerfer mit seiner Abdeckung aus glasklarem
Kunststoff gibt den F 800-Modellen das vertraute Gesicht der BMW Modelle der
jüngsten Generation. Für gutes Sehen und Gesehen werden sorgen zwei
H7-Scheinwerferlampen. Beim Umschalten auf Fernlicht bleibt das Abblendlicht
aktiv, so dass der Fahrer keine Dunkelphase befürchten muss.

Junges Designkonzept vermittelt viel Dynamik.
BMW realisiert mit der neuen Baureihe ein junges Designkonzept, das die
Beziehung zu den aktuellen BMW Vierzylinder-Motorrädern auch visuell herstellt.
Besondere technische Details werden durch die Formgebung als prägende BMW
Elemente in den Vordergrund gestellt. Der Alu-Rahmen verbindet Lenkkopf und
Schwingenaufnahme in direkter Linie und bildet mit der ästhetischen
Einarmschwinge auf der rechten Seite eine harmonische und hochwertige Einheit.
Während sich die F 800 S mit ihrem flachen Polycarbonat-Windschild und der kurz
geschnittenen Oberteilverkleidung aus ABS-Kunststoff betont sportlich gibt,
weist die F 800 ST mit ihrem höheren Lenker und dem ebenfalls höheren
Windschild auf ihre Tourenorientierung hin.
Beide F 800-Modelle warten mit hervorragenden aerodynamischen Eigenschaften auf
und bieten trotz ihres schlanken Profils einen Windschutz, der in der
Mittelklasse ohne gleichen ist. Durch eine gezielte Strömungsbeeinflussung an
den seitlichen Abrisskanten der Windschilder wird der Fahrtwind um den Piloten
herum geleitet - ein Effekt, der bei der ST stärker ausgeprägt ist. Beim
Sporttourer bildet die serienmäßige Gepäckbrücke
die Voraussetzung für die Montage des durchdachten, optisch kaum wahrnehmbaren
Kofferträgersystems.

Bei der S-Version steht der völlig unverkleidete Motor stärker im Fokus des
Betrachters. Der matt schwarze Mittelstreifen unterteilt das Motorrad in
der Draufsicht von der vorderen Radabdeckung bis hin zum Heck. Er verleiht der
S einen zusätzlichen sportlichen Touch und lässt das Motorrad puristischer
wirken. Die eigenständigen Farben, die in keinem anderen
BMW Modell angeboten werden, unterstreichen darüber hinaus den Charakter des
Fahrzeugs. Zur Markteinführung läuft die F 800 S in Sunset uni oder Flammrot
uni vom Band, während die elegante F 800 ST in Blau Metallic oder Graphitan
Metallic geordert werden kann.
Neben ihrer attraktiven Erscheinung bieten beide Modelle aber auch viele
praktische Details. Die Rückspiegel verfügen über eine Rastung, mit deren Hilfe
der Fahrer die bevorzugte Einstellung nach dem Einklappen schnell wiederfindet.
Die Verkleidungsteile erlauben eine rasche Demontage vor Wartungsarbeiten,
während der abschließbare, auf der rechten Fahrzeugseite angebrachte Tankdeckel
des 16-Liter-Tanks jederzeit gut zugänglich ist.
Dies wird vor allem Tourenfahrer freuen, weil sie den Tankrucksack an der
Zapfsäule nicht mehr entfernen müssen.

BMW typischer Sitzkomfort.
Auch in Sachen Sitzkomfort wird die F 800-Baureihe hohen Ansprüchen gerecht.
Dazu zählt die gute Bodenerreichbarkeit bereits für Fahrer ab 170 Zentimeter
Körpergröße, trotz angenehmer Sitzhöhe von 820 Millimetern. Kleinere Fahrer
können eine niedrigere Sitzbank, die eine Sitzhöhe von 790 Millimeter bietet,
schon ab Werk ordern. Die gute Bodenerreichbarkeit ergibt sich unter anderem
aus der im vorderen Bereich stark taillierten Sitzbank, die bei der hohen
Version die Schrittbogenlänge auf 1810 Millimeter reduziert. Ist die niedrige
Sitzbank montiert, sind es sogar nur noch 1750 Millimeter. Das gilt für beide
Modelle, deren identische Fußrastenpositionierung für einen entspannten Winkel
zwischen Ober- und Unterschenkel sorgt. Der Sozius sitzt dabei nicht schlechter
als sein Fahrer.
Der flachere Lenker der F 800 S erlaubt sportlich ambitionierten Fahrern
eine stärker nach vorn geneigte Haltung als auf der ST. Obwohl die beiden
Lenkerstummel des S-Modells vom Fahrzeug schwingungsentkoppelt
sind, beeinträchtigen sie die Lenkpräzision in keiner Weise. Den optimal
gestalteten "Fahrer-Arbeitsplatz" runden die in der Griffweite einstellbaren
Handhebel für Bremse und Kupplung ab.

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Die Angaben zu Kraftstoffverbrauch, CO2-Emissionen, Stromverbrauch und Reichweite werden nach dem vorgeschriebenen Messverfahren VO (EU) 2007/715 in der jeweils geltenden Fassung ermittelt. Sie beziehen sich auf Fahrzeuge auf dem Automobilmarkt in Deutschland. Bei Spannbreiten berücksichtigen die Angaben im NEFZ Unterschiede in der gewählten Rad- und Reifengröße, im WLTP die Auswirkungen jeglicher Sonderausstattung.

Alle Angaben sind bereits auf Basis des neuen WLTP-Testzyklus ermittelt. Aufgeführte NEFZ-Werte wurden gegebenenfalls auf das NEFZ-Messverfahren zurückgerechnet. Für die Bemessung von Steuern und anderen fahrzeugbezogenen Abgaben, die (auch) auf den CO2-Ausstoß abstellen, sowie gegebenenfalls für die Zwecke von fahrzeugspezifischen Förderungen werden WLTP-Werte zugrunde gelegt. Weitere Informationen sind hier www.bmw.de/wltp und hier www.dat.de/co2/ zu finden.

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