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BMW Group nimmt neuen Lichtkanal für die Erprobung von Scheinwerfern und Exterieurbeleuchtung in Betrieb.
Tue May 16 08:00:00 CEST 2023 Pressemeldung
+++ Der BMW Group Light Channel Next ist mit 132 Metern das längste Entwicklungswerkzeug des Unternehmens +++ Modernste Technologie-Ausstattung ermöglicht realitätsgetreue Simulation unterschiedlicher Testszenarien für Fahrbahnausleuchtung und Lichtinszenierung +++ Spot on in einer ehemaligen Lagerhalle +++
Pressekontakt.
Jeroen Lissens
BMW Group
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Jeroen Lissens
BMW Group
München. Für die Erprobung von Scheinwerfern und
Exterieurbeleuchtung neuer Modelle steht der BMW Group jetzt ein neuer
Lichtkanal zur Verfügung. Der neue Light Channel Next, der in einer
ehemaligen Teilelagerhalle in Unterschleißheim bei München entstand,
gehört zu den größten und modernsten Einrichtungen seiner Art in der
Welt. Er ermöglicht es den Designern und Entwicklern, sämtliche
Komponenten der Fahrzeugbeleuchtung durch eine präzise Simulation
unterschiedlicher Szenarien an realen Modellen zu analysieren und zu
optimieren. Neben verschiedenen Untergrundarten kann dort auch die
Umfeldbeleuchtung für jede Tages- und Nachtzeit realitätsgetreu
nachgebildet werden.
Im neuen Lichtkanal legen die Entwickler ihr Augenmerk in erster
Linie auf die Integration hochadaptiver Scheinwerfer, die eine sichere
Ausleuchtung von Straße und Umgebung sowie ermüdungsfreies Fahren
während der Nacht gewährleisten. Doch neben dem Sicherheitsaspekt ist
die Fahrzeugbeleuchtung für alle Marken der BMW Group auch eine Frage
der Ästhetik. Markant gestaltete Tagfahrleuchten gehören heute ebenso
zur lichttechnischen Ausstattung aktueller Modelle wie die beleuchtete
BMW Niere „Iconic Glow“, die MINI typischen Heckleuchten im
Union-Jack-Design oder der dynamische Lichtteppich, der den
Einstiegsbereich des Fahrzeugs inszeniert. Innovative Lichtdesigns und
individuelle Lichtinszenierungen geben jedem Modell ein
unverwechselbares Erscheinungsbild.
„Licht ist für die BMW Group ein Thema, das ständig an Bedeutung
gewinnt. Wir freuen uns darauf, mit dem neuen Light Channel Next auch
zukünftig innovative Ideen ins Fahrzeug und in den Markt zu bringen,
die den Kunden nachhaltig begeistern und die Verkehrssicherheit
erhöhen“, sagt Lichtexperte Christian Jebas.
BMW Light Channel Next setzt an, wo Computer an ihre Grenzen stoßen.
Bei der Entwicklung neuer Lichtsysteme bilden computergestützte
Simulationen eine gute Grundlage. Doch trotz enormer Fortschritte im
Bereich der Virtual und Mixed Reality bleibt eine direkte Bewertung
des Lichts am realen Fahrzeug für die BMW Group Ingenieure und
Designer unverzichtbar. Der neue Lichtkanal bietet dafür ideale Bedingungen.
Mit 132 Metern ist der Light Channel Next das längste
Entwicklungswerkzeug der BMW Group. Die Erprobungsfläche ist zudem
rund 22 Meter breit. Damit steht den Entwicklern und Designern eine
Gesamtfläche von fast 3 000 Quadratmetern zur Verfügung. Zur
Einrichtung gehört auch eine Werkstatt, in der die Prototypen für die
Lichttests vorbereitet werden. Die Inbetriebnahme des neuen
Lichtkanals erfolgte nach rund drei Jahren Bauzeit. Der Standort in
Unterschleißheim befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Forschungs-
und Innovationszentrum (FIZ) der BMW Group im Norden Münchens.
Vier Bodenbeläge für umfangreiche Lichttests unter allen Bedingungen.
Zu den wichtigsten Eigenschaften des neuen Lichtkanals gehört
seine Bodenbeschaffenheit. Zur Analyse neu entwickelter
Lichttechnologien und Lichtdesigns stehen vier verschiedene
Untergründe zur Verfügung. Der Zentralbereich ist mit einem
Asphaltbelag ausgestattet, der durch einen speziellen
Oberflächenschliff künstlich gealtert wurde. Seine
Reflexionseigenschaften entsprechen denen einer Straße, sodass
beispielsweise eine Bewertung der Farbe und Homogenität von statischen
oder variablen Abblendlichtverteilungen möglich wird.
Darüber hinaus können zur Analyse der BMW typischen
Lichtteppiche ein Gehwegpflaster oder auch eine gängige
Tiefgaragenbodenbeschichtung genutzt werden. Außerdem können die
Entwickler sogar auf einen geölten Parkettboden, wie er üblicherweise
im Rahmen von Fahrzeugpräsentationen auf Messen eingesetzt wird, zurückgreifen.
BMW Light Channel Next simuliert die Lichtverhältnisse zu
jeder Tageszeit.
Um unerwünschte Reflexionen von den Wänden oder der Decke zu
vermeiden, ist der gesamte Lichtkanal in einer speziellen
lichtabsorbierenden mattschwarzen Farbe gestrichen. Zusätzlich sind im
Bereich der Wände Lichtfallen angebracht, so dass der Raum mit
Ausnahme des Bodens sämtliches Licht absorbiert. Weitere Flächen sind
bewusst so gestaltet, dass sie auftreffendes Licht deutlich sichtbar
reflektieren. So verfügt der neue Lichtkanal über eine 18 Meter breite
und drei Meter hohe Prüfwand mit einer sogenannten lambertschen
Abstrahlcharakteristik. Sie kann bei Bedarf abgesenkt werden und dient
beispielswiese zur Messung des Farbsaumes an der Hell-Dunkel-Grenze
von Abblendlichtverteilungen oder kann zur präzisen Einstellung der
Scheinwerferneigung eingesetzt werden. Auch ein etwa 80 Quadratmeter
großes Lichtsegel zur Ermittlung von unerwünschtem Streulicht gehört
zur Ausstattung des Lichtkanals.
Zur Bewertung von Signalleuchten, die auch tagsüber aktiv sind,
wie beispielsweise Blinker oder Tagfahrleuchten, erzeugt eine zehn
Meter breite und fünf Meter hohe Tageslichtwand einen großflächigen,
hellen Hintergrund. Dieser kann nicht nur in der Leuchtkraft, sondern
auch in der Farbtemperatur verändert werden. So lassen sich die
Lichtverhältnisse zur Mittagszeit ebenso simulieren wie die in den
Abendstunden. Um eine reproduzierbare Positionierung der Testfahrzeuge
sicherzustellen, werden die Modelle durch einen Zentrierstand
vollautomatisch in der Längsachse ausgerichtet. Dadurch wird nicht nur
die Präzision erhöht, sondern auch wertvolle Zeit für aufwendiges
Rangieren gespart.
Als wesentliches Instrument bei der Entwicklung neuer
Lichtkonzepte nimmt der Light Channel Next ab sofort seinen Betrieb
auf. Seine zahlreichen Features und vielfältigen Einsatzmöglichkeiten
tragen dazu bei, eine optimale Qualität für den Kunden zu erzielen und
die tägliche Arbeit der Ingenieure deutlich zu erleichtern. Durch die
Teiltransformation einer bereits bestehenden Lagerhalle konnten die
Kosten bei maximalem Nutzen für die Fahrzeugentwicklung auf ein
Minimum gesenkt werden.