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BMW Group bringt Wasserstoffautos auf die Straße: Start der BMW iX5 Hydrogen Pilotflotte.
Mon Feb 27 09:00:00 CET 2023 Pressemeldung
+++ Wichtige nächste Phase: Pilotflotte im Praxisbetrieb liefert wertvolle Erkenntnisse +++ Wegbereiter für potenzielle Serienproduktion +++
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Jeroen Lissens
BMW Group
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Jeroen Lissens
BMW Group
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München / Antwerpen. Ausgewählte internationale
Medienvertreter können jetzt die ersten Fahrzeuge der
Wasserstoff-Pilotserie, die in diesem Jahr ihren Betrieb aufnimmt,
Probe fahren. Nach vier Jahren Entwicklungsarbeit tritt das Fahrzeug-
und Entwicklungsprojekt BMW iX5 Hydrogen in die nächste entscheidende Phase.
Die Flotte von unter hundert Fahrzeugen wird im Anschluss
international für Demonstrations- und Erprobungszwecke für
verschiedene Zielgruppen eingesetzt. Ausgewählte Testgruppen, die
nicht an der Entwicklung beteiligt waren, können sich erstmals
fahraktiv einen unmittelbaren Eindruck von den Eigenschaften des BMW
iX5 Hydrogen verschaffen.
„Wasserstoff wird als vielseitige Energiequelle eine
Schlüsselrolle bei der Energiewende und damit beim Klimaschutz
spielen“, so Oliver Zipse, Vorstandsvorsitzender der BMW
AG. „Denn er ist eine der effizientesten Möglichkeiten,
erneuerbare Energien zu speichern und zu transportieren. Wir sollten
dieses Potenzial nutzen, um auch die Transformation des
Mobilitätssektors zu beschleunigen. Wasserstoff ist das fehlende
Puzzleteil für emissionsfreie Mobilität, denn eine einzige Technologie
wird nicht ausreichen, um klimaneutrale Mobilität weltweit zu ermöglichen.“
Der BMW iX5 Hydrogen.
Der auf Basis des
aktuellen BMW X5 entwickelte BMW iX5 Hydrogen wurde auf der IAA 2019
erstmals als Konzeptidee präsentiert. Auf der IAA Mobility 2021 waren
erste Prototypen fahraktiv als Shuttlefahrzeug für Fahrgäste erlebbar.
Sein Wasserstoff-Brennstoffzellen-System ist ein weiterer Beleg für
die führende Entwicklungskompetenz der BMW Group auf dem Gebiet der
elektrischen Antriebstechnologien. Die BMW Group treibt die
Entwicklung der Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie als
zusätzliche Option für lokal emissionsfreie individuelle Mobilität der
Zukunft konsequent voran.
BMW Technologiekompetenz.
Im eigenen
Kompetenzzentrum für Wasserstoff in München produziert die BMW Group
die hocheffizienten Brennstoffzellensysteme der Pilotflotte. Diese
Technologie zählt zu den Kernkomponenten im BMW iX5 Hydrogen und
verfügt über eine kontinuierliche hohe Leistung von 125 kW/170 PS.
In der Brennstoffzelle findet die chemische Reaktion zwischen
dem gasförmigen Wasserstoff aus den Tanks und dem Sauerstoff aus der
Umgebungsluft statt. Für eine hohe Effizienz des Antriebs ist eine
gleichmäßige Versorgung der Membran in der Brennstoffzelle mit den
beiden Medien entscheidend. Neben technologischen Analogien zum
Verbrennungsmotor wie Ladeluftkühler, Luftfilter, Steuergeräten und
Sensorik, hat die BMW Group für das neue Brennstoffzellensystem auch
spezielle Wasserstoff-Komponenten entwickelt. Dazu gehören
beispielsweise der hochdrehende Kompressor mit Turbine oder eine Hochvolt-Kühlmittelpumpe.
Die einzelnen Brennstoffzellen erhält die BMW Group von der
Toyota Motor Corporation. Beide Unternehmen blicken auf eine
langjährige, vertrauensvolle Zusammenarbeit zurück und arbeiten
bereits seit 2013 bei Brennstoffzellenantrieben zusammen.
Auf Basis der einzelnen Zellen erfolgt die Herstellung der
Brennstoffzellensysteme in zwei wesentlichen Schritten.
Zunächst
werden die einzelnen Brennstoffzellen zu einem
sogenannten Brennstoffzellen-Stack gestapelt. Im nächsten Schritt
findet die Montage aller weiteren Komponenten zu einem vollständigen
Brennstoffzellensystem statt.
Das sogenannte „Stacking“, also das Stapeln der
Brennstoffzellen, ist ein weitgehend automatisierter Prozess. Nachdem
die einzelnen Komponenten auf Beschädigungen kontrolliert werden, wird
der Stack mit fünf Tonnen Kraft maschinell verpresst und mit einem
Gehäuse versehen. Das Stack-Gehäuse wird in der Leichtmetallgießerei
im BMW Group Werk Landshut im sogenannten Sandguss-Verfahren gefertigt.
Dabei wird, in einem eigens für die Kleinserie ausgelegten
Verfahren, flüssiges Aluminium in eine Form aus verdichtetem, mit Harz
geformtem Sand gegossen.
Auch die Mediendruckplatte, die Wasserstoff und Sauerstoff dem
Brennstoffzellenstapel zuführt, besteht aus Kunststoff- und
Leichtmetall-gussteilen des Landshuter Werks. Die Mediendruckplatte
schließt das Stack-Gehäuse gas- und wasserdicht ab.
In der Endmontage des Brennstoffzellen-Stacks gehören neben
einem Spannungstest umfassende Tests der chemischen Reaktion innerhalb
der Zellen. Abschließend werden alle Komponenten im Montagebereich zu
einem Gesamtsystem zusammengefügt.
Bei der Systemmontage werden weitere Komponenten wie der
Kompressor, die Anode und Kathode des Brennstoffzellen Systems, die
Hochvolt-Kühlmittelpumpe und der Kabelbaum montiert.
In Kombination mit einer hochintegrierten Antriebseinheit der
fünften Generation der BMW eDrive Technologie (E-Maschine, Getriebe
und Leistungselektronik zusammengefasst in einem kompakten Gehäuse)
auf der Hinterachse und einer eigens für dieses Fahrzeug entwickelten
Leistungsbatterie mit Li-Ionen Technologie, bringt der Antriebsstrang
des Fahrzeugs eine maximale Leistung von 295kW / 401PS auf die Straße.
In Schub- und Bremsphasen übernimmt die E-Maschine außerdem die
Funktion eines Generators, der Energie in eine Leistungsbatterie zurückspeist.
Produktion im Pilotwerk München.
Die Fertigung
des BMW iX5 Hydrogen erfolgt im Pilotwerk im Münchner FIZ (Forschungs-
und Innovationszentrum). An dieser Schnittstelle zwischen Entwicklung
und Produktion wird jedes neue Modell der Marken der BMW Group zum
ersten Mal realisiert. Rund 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind
dort in den Bereichen Karosseriebau, Montage, Modelltechnik,
Konzeptfahrzeugbau und Additive Manufacturing beschäftigt.
Sie
stellen sicher, dass sowohl das Produkt als auch der
Herstellungsprozess ausgereift sind, um eine Serienfertigung zu
starten. Im Fall des BMW iX5 Hydrogen arbeiten Spezialisten für
Wasserstoff-Technologie, Fahrzeugentwicklung und Erstaufbau neuer
Modelle eng zusammen, um die innovative Antriebs- und
Energiespeicher-Technologie zu integrieren.
Wasserstoff kann schnell getankt werden.
Der zur
Versorgung der Brennstoffzelle benötigte gasförmige Wasserstoff wird
in zwei 700- bar-Tanks aus carbonfaserverstärktem Kunststoff (CFK)
gespeichert. Gemeinsam fassen sie sechs Kilogramm Wasserstoff, mit dem
der BMW iX5 Hydrogen eine Reichweite von 504 km im WLTP Zyklus
erreicht. Das Betanken der Wasserstoff-Tanks
beansprucht nur drei bis vier Minuten, sodass der BMW iX5 Hydrogen mit
wenigen und noch dazu kurzen Zwischenstopps auch auf langen Strecken
BMW-typische Fahrfreude vermittelt.
Technischen Daten, Fahrleistungen, Verbrauchswerte und
Reichweite des BMW iX5 Hydrogen im Überblick:
Gesamtantriebssystem Höchstleistung: 295kW/401hp
Elektrische Dauerleistung des
Brennstoffzellensystems: 125kW/170hp
Maximale Leistung der Batterie (Li-Ionen
Technologie): 170 kW/231 PS
Maximale Leistung der hochintegrierten
E-Antriebseinheit: 295 kW/401PS
Fassungsvermögen des Wasserstofftanks: 6 kg
Wasserstoff (gasförmig)
Beschleunigung 0-100 km/h < 6 s /
Höchstgeschwindigkeit: über 180 km/h
Verbrauch Wasserstoff gem. WLTP: 1,19 kg/100 km
Reichweite gem. WLTP: 504 km (313 Meilen)
FCEV Technologie als Beitrag zur
Dekarbonisierung.
Die BMW Group ist als erster deutscher
Automobilhersteller der „Business Ambition for 1.5°C der Science Based
Targets Initiative“ beigetreten und bekennt sich zu dem Ziel einer
vollständigen Klimaneutralität über die gesamte Wertschöpfungskette.
Nächster Schritt auf dem Weg dahin: Bis 2030 plant die BMW Group
über den gesamten Lebenszyklus – Lieferkette, Produktion und
Nutzungsphase – eine Reduzierung der CO2-Emissionen um mindestens 40
Prozent pro Fahrzeug im Vergleich zum Jahr 2019.
Insgesamt konnte die BMW Group im Jahr 2022 weltweit mehr als
215.000 vollelektrische Fahrzeuge absetzen, was eine Steigerung zum
Vorjahr von knapp 108 Prozent bedeutet. Der Anteil vollelektrischer
Fahrzeuge am Gesamtabsatzvolumen lag vergangenes Jahr bei fast neun
Prozent. Dieser Anteil soll 2023 auf 15 Prozent gesteigert werden.
Spätestens im Jahr 2030 möchte die BMW Group mehr als 50 Prozent
ihres Absatzvolumens mit vollelektrischen Fahrzeugen erzielen.
Die BMW Group sieht die FCEV Technologie ausdrücklich als
potenzielle Ergänzung zur Antriebstechnologie batterieelektrischer Fahrzeuge.
Wasserstoff als Teil der weltweiten Aktivitäten für CO2-freie
Mobilität.
Laut dem Bericht der IEA (International
Energy Agency) bietet Wasserstoff ein erhebliches Potenzial als
Energieträger der Zukunft im Rahmen der weltweiten Aktivitäten zur
Energiewende. Durch seine Speicher- und Transportfähigkeit lässt sich
Wasserstoff in unterschiedlichsten Anwendungen einsetzen.
Ein Großteil der Industrieländer verfolgt daher
Wasserstoffstrategien und hinterlegt diese mit Roadmaps und konkreten
Projekten. Im Transportsektor kann Wasserstoff neben der
batterieelektrischen Mobilität eine weitere Technologie-Option werden,
mit der sich langfristig nachhaltige individuelle Mobilität gestalten lässt.
Voraussetzung dafür ist neben einer hinreichenden und
wettbewerbsfähigen Erzeugung von Wasserstoff aus Grünstrom vor allem
der Ausbau der entsprechenden Tankstelleninfrastruktur, der in
zahlreichen Ländern bereits intensiv vorangetrieben wird.
Die BMW Group begrüßt und unterstützt Aktivitäten zur Förderung
von Innovationen in Deutschland und Europa, die dazu dienen, eine
Wasserstoffwirtschaft aufzubauen und die Erzeugung von grünem
Wasserstoff zu forcieren. Dazu gehören insbesondere die in den IPCEI
(Important Projects of Common European Interest) zusammengefassten Wasserstoff-Großprojekte.
Die in Deutschland vom Bundeswirtschafts- und
Bundesverkehrsministerium geförderte Initiative der europäischen Union
bildet mit ihren Projekten die gesamte Wertschöpfungskette ab – von
der Wasserstofferzeugung, über den Transport bis hin zu Anwendungen in
der Industrie.
Bei entsprechenden Rahmenbedingungen besitzt die
Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie das Potential, eine weitere
Säule im Antriebsportfolio der BMW Group für lokal CO2-freie Mobilität
zu bilden.