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PressClub Schweiz · Artikel.

MINI Challenge Switzerland: 11. Lauf in Ambri

Muzzarelli hat es fast geschafft

Saison 2011

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Axel Schmidt
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Axel Schmidt
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Nach seinem vierten Saisonsieg beim Slalom Ambri weist Marcel Muzzarelli vor dem Saisonfinale in Ambri ein beruhigendes Polster auf seine Verfolger Thierry Kilchenmann und Fabio Nassimbeni auf. In der MINI Racing Klasse musste Leader Baumeler erneut Bernie Wyss den Vortritt lassen.

 

Nach einem verfrühten Wintereinbruch am Samstag zeigte sich das Tessin tags darauf zum Glück von seiner sonnigen Seite, allerdings blies ein kalter und teilweise heftiger Wind. Im Gegensatz zu Lignières konnte also der wie im Vorjahr von der Equipe Bernoise durchgeführte Slalom unter regulären Bedingungen abgewickelt werden. Als verbesserungsfähig erwies sich allerdings die Auswertung der Zeiten und das Handling des geschlossenen Parks, wobei die daraus entstehende Verspätung für die Heimreisenden verglichen mit dem unvermeidlichen Stau vor dem Gotthard-Tunnel (der Pass war wegen Schnee geschlossen) aber wohl das kleinere Ärgernis bedeutete.

 

Der Parcours auf dem Flugplatz von Ambri war ausgesprochen flüssig, aber zugleich anspruchsvoll ausgesteckt. Nur wer die Linienwahl gründlich studiert und sich auch die tückischen Stellen gemerkt hatte, konnte den Speed auf die teilweise langen Geraden mitnehmen. Aber nicht nur hohe Tempi galt es zu meistern, sondern gerade in den engeren Partien musste man genügend Abstand von den Tormarkierungen wahren, sonst setzte es unweigerlich Strafsekunden ab. Dies wurde in der Folge denn auch einigen prominenten Fahrern zum Verhängnis.

 

Fabio Nassimbeni machte schon im ersten Training mit deutlicher Bestzeit vor Marcel Muzzarelli, Thierry Kilchenmann und Nicolas Fasel klar, dass er seinen Vormarsch im Zwischenklassement auch in Ambri fortzusetzen gedachte. Typisch für den Parcours war übrigens, dass etliche Piloten im Verlauf des Tages kaum mehr schneller wurden, denn in gewissen Passagen wirkte sich stärkeres Attackieren kontraproduktiv aus. Dies passierte übrigens den “Profis“ genauso wie den weniger erfahrenen Newcomern.

 

Im ersten Wertungslauf blieb Nassimbeni zwar der Schnellste, die Verfolger Muzzarelli und Kilchenmann büssten aber nur zwei bzw. drei Zehntelsekunden auf den Zürcher Oberländer ein, wodurch die Ausgangslage völlig offen blieb. Im entscheidenden letzten Versuch blieben die Uhren für Nassimbeni dann bei 2’17,10 stehen. Der Titelverteidiger erreichte als einziger ebenfalls noch eine 17er Zeit, während der junge Berner eine solche mit einem wilden Schlenker vergab: „Ich hatte Riesenglück, dass es mich nicht drehte, und bin erstaunt, dass ich doch noch auf 2’18,54 kam.“

 

Bevor die Resultate ausgehängt wurden, meinte Muzzarelli spasseshalber zum vermeintlichen Sieger: „Seit ich zusammen mit Dir den Parcours besichtige, beginnst Du mich regelmässig zu schlagen. Du gibt’s mir wohl absichtlich falsche Tipps.“ Nassimbeni hatte allerdings schon vorher durchblicken lassen, dass es für ihn eventuell Strafsekunden absetzen könnte: „ich habe innen in einer Kurve ein Tor berührt, weiss aber nicht, ob ich es auch verschob.“ Dies war offensichtlich der Fall, und mit seiner gültigen Zeit aus dem ersten Durchgang fiel Nassimbeni hinter Muzzarelli zurück.

 

Frust für Nicolas Fasel

Weit grösser war der Frust für den Walliser Oldie Nicolas Fasel, denn er fühlte sich zu Unrecht bestraft. Nach einem verhaltenen ersten Durchgang hatte er im zweiten Lauf aufgedreht, und mit seinen 2’18,40 wähnte er sich auf dem hervorragenden zweiten Rang vor Nassimbeni und Kilchenmann. Auf der Rangliste erschienen neben seiner Zeit aber 10 Strafsekunden, was ihn auf Rang 13 relegierte: „Ein Streckenposten muss sich in der Startnummer getäuscht haben, denn ich bin absolut sicher, dass ich kein Tor berührte. Nach Hockenheim und Lignières bin ich erneut vom Pech verfolgt, aber solche Enttäuschungen gehören wohl auch zu unserem Sport.“

 

Hannes Mahler, der sich für Ambri auf dem MINI Cooper S Challenge von Freundin Barbara Baeriswyl angemeldet hatte, belegte schliesslich den vierten Rang vor Gion Mark und Roger Vögeli: „Um mit der Spitze mitzuhalten, muss man die ganze Saison auf diesem Auto bestreiten. Derart hoch ist gegenwärtig das Niveau in dieser Klasse, dass Erfahrung allein nicht genügt.“ Dino Winsch kam als Siebter nicht unter die 2’20er-Grenze, sein vierte Position im Zwischenklassement ist aber nicht in Gefahr, verzichtete doch der hinter ihm liegende Ralph Burget auf die Reise ins Tessin. 

Wyss schlägt erneut Baumeler

 

Wie bei Fasel ist zur Zeit auch bei Daniel Baumeler der Wurm drin. Nach dem verpatzten Heimspiel am Gurnigel und dem von ihm als willkürlich empfundenen Ausschluss in Lignières wegen Überschreitens der dortigen Lärmvorschriften musste sich der Berner in Ambri erneut Bernie Wyss und dessen getunten MINI John Cooper Works geschlagen geben. Im Training noch eine halbe Sekunde schneller als der Zürcher, beging Baumeler im ersten Rennlauf einen Torfehler: „Im letzten Versuch wollte ich dann alles richtig machen, bin dabei aber viel zu vorsichtig ans Werk gegangen, sodass ich über zwei Sekunden auf Bernie verlor.“

 

 

Für das Saisonfinale auf dem Anneau du Rhin in 10 Tagen befinden sich beiden Klassenleader in einer recht komfortablen Ausgangslage. Selbst wenn Thierry Kilchenmann im Elsass Slalom und Sprint gewinnen sollte, reicht dem Amriswiler Marcel Muzzarelli ein dritter Platz zur erfolgreichen Titelverteidigung. Falls beim jungen Berner nicht alles nach Wunsch läuft, hat Nassimbeni noch gewisse Chancen, auf den zweiten Platz vorzustossen. In der MINI Racing Klasse kann Bernie Wyss mit zwei Siegen noch auf 210 Punkte kommen, da er keine Ergebnisse zu streichen braucht. Zum Titel reicht es allerdings selbst dann nur, wenn Baumeler in beiden Disziplinen nicht besser als Dritter wird.

 

 

Resultate Ambri:

Klasse MINI Cooper S: 1. Marcel Muzzarelli (Amriswil), 2’17,37; 2. Fabio Nassimbeni (Hinwil), 2’18,46; 3. Thierry Kilchenmann (Spiegel), 2’18,54; 4. Hannes Mahler (Seengen), 2’18,85; 5. Gion Mark (Tann), 2’18,95; 6. Roger Vögeli (Ettingen), 2’19,52; 7. Dino Wintsch (Hombrechtikon), 2’20,40; 8. Ramond Stofer (Herznach), 2’20,42; 9. Davide Fiorina (Grafstal), 2’20,55; 10. Heiko Leiber (Dachsen), 2’20,87; 30 Klassierte.

Klasse MINI Racing: 1. Bernie Wyss (Fällanden), 2’13,34; 2. Daniel Baumeler (Wabern), 2’15,42; 3. Philipp Schelbert (Steinen), 2’16,31; 4. Ruedi Bleichenbacher (Flawil), 2’21,55.

 

Zwischenstand nach 11 Läufen:

MINI Cooper S: 1. Muzzarelli 401 Punkte, 2. Kilchenmann 370; 3. Nassimbeni 331; 4. Wintsch 301; 5. Burget 230; 6. Mark 218; 7. Vögeli 182; 8. Stofer 177; 9. Fasel 172; 10. Fiorina 169

 

MINI Racing: 1. Baumeler 208; 2. Wyss 170; 3. Bleichenbacher 148; 4. Schelbert 126.

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