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Das Wasserstoff-Zeitalter hat begonnen
Fri May 26 12:00:00 CEST 2000 Pressemeldung
Mit dem 750hL präsentierte BMW am 11. Mai in Berlin das erste in Serie gebaute Wasserstoffauto der Welt.
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Mit dem 750hL präsentierte BMW am 11. Mai in Berlin das erste in Serie gebaute
Wasserstoffauto der Welt. Die luxuriösen Limousinen werden im Shuttle-Einsatz
während der gesamten Dauer der EXPO 2000 ihren Passagieren demonstrieren, dass
sie höchste Ansprüche an Komfort, Dynamik und Alltagstauglichkeit zu
marktfähigen Kosten erfüllen. "Wir bringen den alternativen umweltfreundlichen
Antrieb vom Labor in unsere Städte", so Dr. Burkhard Göschel,
Entwicklungsvorstand der BMW Group.
Tausende Wasserstoffautos und adäquate Infrastruktur in 2010
Dr. Burkhard Göschel: "Unsere Vision ist es, dass bis zum 11. Mai des Jahres
2005 im Umfeld von Niederlassungen der BMW Group in Deutschland eine
Wasserstoff-Tankstelle zur Verfügung steht." BMW bietet daher internationalen
Energieunternehmen eine enge Kooperation für den Aufbau eines
Wasserstoff-Tankstellennetzes an: "Bis zum Jahr 2010 sollte ein ausreichendes
Netz von Wasserstoff-Tankstellen in ganz Europa vorhanden sein", so der BMW
Entwicklungschef. Bis dorthin plant BMW bereits einige tausend Wasserstoffautos
verkauft zu haben. Dabei sollen die Preise sowohl für Fahrzeuge, als auch für
Wasserstoff denen konventioneller Autos und Kraftstoffe entsprechen.
750hL: Wasserstoff-Limousine für den Alltagseinsatz
Die Wasserstoff-Technik in den Zwölfzylinder-Limousinen hat bereits einen
Reifegrad erreicht, der realistische Planungen für eine Grossserienfertigung
erlaubt. Damit hat BMW seine führende Position in der Entwicklung des
CleanEnergy Autos weiter ausgebaut. CleanEnergy ist der Oberbegriff für den
ökologisch idealen, geschlossenen Energiekreislauf auf Wasserbasis.
Mit Wasserstoff betrieben leistet der Zwölfzylindermotor
150 kW/204 PS, beschleunigt in 9,6 Sekunden aus dem
Stand auf Tempo 100 und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 226 km/h. Mit
dem 140 Liter fassenden Kryo-Tank hat der voll ausgestattete 7er eine
zusätzliche Reichweite von 350 Kilometern. Dazu kommt konventionelle
Benzin-Kraftstoffversorgung, die mit Rücksicht auf die lückenhafte Versorgung
mit Wasserstoff unverändert an Bord bleibt. Schliesslich fahren auch die für
den Einsatz in Hannover vorgesehenen Limousinen auf eigener Achse von München
zu ihrem Ziel.
Der Motor selbst unterscheidet sich deshalb im wesentlichen nur durch den
Ansaugtrakt mit zusätzlichen Einblasventilen für den Wasserstoff. Schon die
Fertigung der Wasserstoff-7er war so weit wie möglich in den normalen
Produktionsprozess integriert. So wurden die Zwölfzylindermotoren im Werk
Dingolfing in den Ablauf eingesteuert und neben den konventionellen Otto- und
Dieselmotoren verbaut.
Der Wasserstoff wird kryogen - also tiefkalt und flüssig - bei einer Temperatur
von rund minus 250 Grad Celsius in einem doppel-wandigen Stahltank hinter den
Fondlehnen gespeichert. Zwei Sicherheitsventile sorgen bei zu hohem Überdruck
für die kontrollierte Entlüftung. Sie sind auch Teil des umfassenden
Sicherheitskonzepts, das in zahlreichen Crash-Versuchen bestätigt wurde. Selbst
bei einem massiven Auffahrunfall, bei dem der Tank in seinem geschützten
Bereich betroffen wäre, würde der Stahlzylinder mit seiner zweimal zwei
Millimeter starken Hülle nicht undicht. Noch stärkere Deformationen, die den
Insassen kaum Überlebenschancen liessen, könnten den Tank zwar leck schlagen,
er kann jedoch nicht explodieren: Dafür wäre ein Wasserstoff/Luft-Gemisch
Voraussetzung, Luft kann aber durch den höheren Wasserstoff-Innendruck nicht in
den Tank eindringen.
Erste Serienautos mit Brennstoffzelle
Eine begrenzte Zahl der BMW Wasserstofflimousinen verfügt als erstes Serienauto
der Welt über eine Brennstoffzelle für die Bord-Stromversorgung. Damit
übernimmt diese "elektrochemische Batterie" die Funktion, die sie am besten
erfüllt: Die Stromerzeugung mit einem sehr hohen Wirkungsgrad von bis zu 50
Prozent. Die kompakte Brennstoffzellenbatterie nimmt im 7er mit
Wasserstoffantrieb lediglich denPlatz eines konventionellen Bleiakkumulators
ein.
Allerdings übertrifft ihn das fünf Kilowatt-Aggregat in Leistung und Ausdauer
bei weitem. Dadurch kann die sogenannte Brennstoffzellen-APU (Auxiliary Power
Unit) nicht nur die Versorgung aller konventionellen elektrischen Verbraucher
übernehmen, sondern ermöglicht auch neue Funktionen. So verfügen die
zukunftsweisenden 7er über eine Standklimatisierung, die auch ohne laufenden
Motor Kälte erzeugt.
Zukunftsweisendes Servicekonzept: Permanent-Check über Funk
Wie die Rennwagen der Formel 1 sind alle 750hL per Datenfunk mit dem
Servicecomputer der Münchner Entwicklungswerkstatt verbunden - rund um die Uhr.
Dadurch ist es möglich, alle Systeme permanent zu überwachen und auf die
kleinste Abweichung unmittelbar zu reagieren. Übertragen und gecheckt werden
nicht nur alle Wasserstoff-Werte, sondern alle vom serienmässigen Bus-System
des 7er verwalteten Daten. "Die Werkstatt weiss damit vor dem Fahrer, wenn
etwas nicht in Ordnung ist", erklärt Klaus Pehr, der für die
Wasserstofffahrzeuge verantwortliche BMW Ingenieur. Die dabei gewonnenen
Erkenntnisse fliessen in die laufende Verbesserung der Wasserstoff-Flotte ein.
Durch einen rollierenden Einsatzplan der umweltfreundlichen 7er ist
sichergestellt, dass alle Fahrzeuge möglichst rasch auf den neuesten Stand
gebracht werden. Nach Ende der Weltausstellung am 31. Oktober soll das
erreichte Niveau im Rahmen einer Fahrvorstellung präsentiert werden...
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