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PressClub Schweiz · Artikel.

MINI Challenge: 12. Lauf am Bergrennen Gurnigel.

Nach dem sechsten Sieg in zwölf Läufen steht der 27-jährige Roger Büeler aus Sattel (SZ) bereits vor dem Finale auf dem Anneau du Rhin als Gesamtsieger der MINI Challenge Switzerland 2007 fest. Albin Mächler leistete zwar am Gurnigel bis zum Schluss erbittert Widerstand, musste Büeler aber um vier Hundertstelsekunden den Vortritt lassen. Der Aargauer Hannes Mahler wurde vor Pascal Furrer und Röbi Wicki Dritter.

MINI Challenge

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Beda Durrer
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Nach dem sechsten Sieg in zwölf Läufen steht der 27-jährige Roger Büeler aus
Sattel (SZ) bereits vor dem Finale auf dem Anneau du Rhin als Gesamtsieger der
MINI Challenge Switzerland 2007 fest. Albin Mächler leistete zwar am Gurnigel
bis zum Schluss erbittert Widerstand, musste Büeler aber um vier
Hundertstelsekunden den Vortritt lassen. Der Aargauer Hannes Mahler wurde vor
Pascal Furrer und Röbi Wicki Dritter.

Hatten gewisse MINI Piloten das erste Bergrennen in den Schaffhauser Weinbergen
etwas zu forsch angegangen, was prompt mit einigen Blechschäden endete, verlief
die zweite derartige Prüfung bei strahlendem Herbstwetter völlig unfallfrei.
Zum einen hatten die Fahrer aus den Vorfällen Lehren ziehen können, und zum
andern flösst die technisch anspruchsvolle Piste im Bernbiet mehr Respekt ein,
obschon sie dank effizienter Absicherungen weniger Gefahren birgt als
Oberhallau. Schliesslich schritt Gurnigel-OK-Präsident Joe Wyss vor dem Start
zum ersten Traininglauf die wartende Fahrzeugkolonne ab und riet jedem
Teilnehmer persönlich, nicht unüberlegt den Berg hoch zu stürmen, sondern sich
kontinuierlich zu steigern.

Selbstverständlich gab es im MCS-Feld markante Unterschiede zwischen den
Spitzenpiloten und den weniger risikofreudigen Konkurrenten, doch Spass machte
der Anlass sicher allen. Diese durchwegs positive Bilanz zerstreute denn auch
die Bedenken, die der Challenge-Verantwortliche Marcel Schaub nach Oberhallau
gehegt hatte, und so dürften Bergrennen weiterhin Bestandteil des MCS-Kalenders
bleiben.

Nach dem ersten Lauf gleichauf
Serienleader Roger Büeler liess schon im Training keine Zweifel offen, dass er
hier nicht etwa auf Nummer Sicher gehen, sondern mit einem weiteren Sieg
möglichst schon am Gurnigel die Entscheidung herbeiführen wollte. Mit einer
Zeit von 2'23'92 lag der bald 28-jährige Kaffemaschinen-Techniker nach dem
ersten Lauf denn auch an der Spitze des 29-köpfigen Feldes. Allerdings war sein
Schwyzer Kollege Albin Mächler auf die Hundertstelsekunde gleich schnell, und
auch der Berner Tuningspezialist Christoph Dähler sowie der Aargauer Hannes
Mahler auf den Rängen 3 und 4 blieben mit Rückständen von 0,15 bzw. 0,23
Sekunden noch in Tuchfühlung.

Röbi Wicki, der Sieger von Oberhallau, wurde hingegen seiner Favoritenrolle
nicht gerecht. Der letztjährige Schweizer Tourenwagenmeister kennt zwar den
Parcours bestens, aber vielleicht gerade deshalb fuhr er mit dem MINI zu
aggressiv, und die Uhren stoppten erst bei 2'24,83. Noch war jedoch alles
offen, denn für das Schlussklassement wurde nur der schnellere der beiden
Rennläufe gewertet, und am Samstagabend boten die kühleren Temperaturen sogar
noch bessere Bedingungen für die Mechanik.

Mit 2'22,97 war Büelers Vorgabe prompt beinahe eine Sekunde schneller. Albin
Mächler gab erneut das Letzte, denn nur mit einem Sieg konnte er die
Entscheidung um den Titelgewinn auf das Finale vertagen, wobei Büeler
allerdings höchstens Dritter werden durfte. Nachdem er schon weiter unten im
Wald etwas geschnitzert hatte, verpasste der Wangener auch in der Zielkurve den
Scheitelpunkt, und mit vier Hundertstelsekunden Rückstand musste er sich
schliesslich hauchdünn geschlagen bekennen.

Mahlers Handicap
Hannes Mahler vermochte sich ebenfalls erheblich zu verbessern, stiess er doch
mit 2'23,17 auf Rang 3 vor, obschon er am Gurnigel mit stumpfen Waffen kämpfte.
Nach den Motorproblemen von Dijon wurde bei seinem MINI Cooper S nämlich die
neuste Version der Motormanagement-Software geladen, was sich als deutliches
Handicap für den Rennbetrieb erwies: Das ASR reagierte nämlich schon bei
geringfügigem Schlupf und nahm die Motorleistung zurück. Mit dieser Software
war übrigens auch Fabio Nassimbeni im "Leihwagen" von Urs Hintermayer
unterwegs, und da er offenbar weniger feinfühlig Gas gab als Mahler, wurde er
tüchtig eingebremst (nur Elfter).

Einen deutlichen Sprung nach vorn machte im zweiten Versuch auch Pascal Furrer.
Mit 2'23,41 büsste der aufstrebende junge Ostschweizer nur knapp vier Zehntel
auf den Sieger ein und liess damit keinen Geringeren als Röbi Wicki hinter
sich, der sich im zweiten Versuch einer runderen Fahrweise befleissigte, was
prompt Früchte trug. Christoph Dähler war einer von wenigen, die sich im
zweiten Lauf nicht zu steigern vermochten, so dass er vom dritten auf den
sechsten Rang vor Armin Kuriger und Jérôme Bouquet abrutschte. Der
Sprint-Sieger von Dijon verbesserte sich mit jedem Versuch und war denn auch
mit seinem Resultat durchaus zufrieden.

Genau wie in Oberhallau schaffte Nadine Zwahlen am Gurnigel als schnellste Dame
den zehnten Platz. Mit Ehemann Christoph, der im nationalen Rennen auf einem
Opel Kadett der Kategorie Interswiss sehr schnell unterwegs war, hat sie am
Berg sicher einen guten Berater. Wegen eines Auftritts in einem Tanzensemble
musste Sandra Keller bereits vor dem zweiten Lauf die Heimreise antreten,
wodurch sie einige Ränge einbüsste. Von den alteingesessenen MINI-Piloten
fehlten diesmal Franz Stadelmann, der keine Bergrennen fährt, der erkrankte
Richie Schöller und Fredy Eckstein, der am gleichen Tag auf dem Anneau du Rhin
als Rennleiter fungierte.

Stellt man Quervergleiche zum nationalen Rennen an, fuhren die besten
MINI-Piloten übrigens erstaunliche Zeiten, liessen sie doch mit ihren
seriennahen Cooper S etliche weit stärkere Fahrzeuge hinter sich. Auch Felix
Marti, der Sieger der Racing-Klasse, war auf seinem aus der deutschen Challenge
stammenden MINI mit 240 PS und reinrassigen Slicks nur gerade drei Sekunden
schneller als Roger Büeler, wobei der Berner BMW- und MINI-Händler allerdings
als Solostarter auch nicht gefordert wurde.

Zum Abschluss der diesjährigen Challenge stehen am 6. Oktober auf dem Anneau du
Rhin noch ein Slalom und ein Sprint auf dem Programm. Während Roger Bühler
selbst bei zwei Nullern nicht mehr eingeholt werden kann, könnte es auf den
beiden verbleibenden Podestplätzen noch einen Wechsel absetzen. Allerdings
genügt Albin Mächler schon eine einzige Klassierung unter den ersten Vier, um
Hannes Mahler in Schach zu halten, selbst wenn dieser beide Disziplinen gewinnt.


Klassement Gurnigel (schnellerer von zwei Rennläufen):
1. Roger Büeler 2'22,97; 2. Albin Mächler 2'23,01; 3. Hannes Mahler 2'23,17; 4.
Pascal Furrer 2'23,35; 5. Röbi Wicki 2'23,41; 6. Christoph Dähler 2'24,06; 7.
Armin Kuriger 2'25,13; 8. Jérôme Bouquet 2'25,30; 9. Heiko Leiber 2'25,91; 10.
Nadine Zwahlen 2'26,02; 29 Klassierte.

Kat. 2/Racing: 1. Felix Marti 2'19,80.

Zwischenstand (nach 12 Läufen): 1. Büeler 424 (Meister); 2. Mächler 367; 3.
Mahler 331; 4. Wicki 288; 5. Kuriger 252; 6. Nassimbeni 213.

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